stoppelmarkt in vechta - Vechtaer Stoppelmarktszeitung

28 STOPPELMARKT IN VECHTA 11. August 2010
Wann wird die Millionen-Marke geknackt?
Jusos zählen für Bartels Stoppelmarktgäste – und Autoreifen / Wir fürVechta: Nicht viel los
Von Jenniver Zählt
Stoppelmarktbesucher, es werden
immer mehr. Seitdem
„Uns Uwe“ Bartels die Mega-
Party auf der Westerheide
schmeißt, steigen die Zahlen von
Jahr zu Jahr.
2006 waren es noch über
700000 Besucher. Und wenn es
damals am Montag nicht so
fürchterlich geregnet hätte, meinte
Bartels, wären es bestimmt
über 750 000 Besucher gewesen.
Dieser Rekord wurde ein Jahr
später mit Ansage geknackt. Den
Umzug hätten 2007 so viele
Menschen gesehen wie nie zuvor.
Ist ja klar: Alle wollten Uwe
sehen. 2008 kamen schon über
800 000 Menschen zum Stoppelmarkt.
„Bombastisch!“, jubelte
Bartels. Und was passierte 2009?
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Wieder eine knappe Million: Bürgermeister Bartels zählt
alljährlich die Besucher nach ganz eigenen Regeln. Foto: Hundert
Na klar! Besucherrekord! Zahlen
nannte Uwe diesmal nicht. War
ihm wohl fast schon ein bisschen
peinlich – so viele Menschen.
Das ist ja kaum zu glauben.
Oder will Uwe in diesem Jahr
so richtig einen raushauen? Waren
es vor einem Jahr vielleicht
schon 900 000? Und will er am
Dienstag beim Feuerwerk alle
mit dem Durchbruch der Eine-
Millionen-Besucher-Schallmauer
überraschen? Die Pyrotechniker
sollen schon angewiesen
worden sein, die ganz dicken
Böller bereit zu halten. Wenn
Bartels persönlich den millionsten
Besucher gezählt hat, dann
heißt es „Feuer frei“. In großer
Leuchtschrift wird dann „Eine
Million Besucher – Danke,
Uwe!“ am Himmel über der
Westerheide zu lesen sein.
Doch wie zählt man Stoppel-
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marktbesucher? Laut Bartels
zählen an allen Toren „Jusos“,
die in Bäumen postiert sind, unbemerkt,
aber peinlichst genau
jeden Gast. „Wenn jemand raus
und wieder reingeht, zählen wir
den natürlich nicht zweimal
mit“, versichert Chef-Verrechnerin
Kristina Stuntebeck. Zudem
würden die Menge der geparkten
Autos und die Videobilder
der Überwachungskameras ausgewertet,
um die Besucherzahlen
seriös hochzurechnen.
Längst aber ist bekannt, dass
die „Jusos“ nicht nur an den Toren
kontrollieren, sondern auch
an jeder Toilette jeden zählen.
„Egal wie oft einer kommt. Es
wird immer plus eins gerechnet“,
berichtet ein Aussteiger aus
der Zählkolonne. Ausdrücklich
erwünscht sei, dass sich die „Jusos“
hemmungslos betrinken.
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Dann sieht man Leute schließlich
doppelt und dreifach. Außerdem
würden auf dem Parkplatz
nicht die Autos, sondern
die Reifen der Autos gezählt.
Die Gesamtzahl aus Tor-Passierern,
Toilettengängern, Autoreifen
und natürlich den Bahnreisenden
wird dann mit der
Menge der Menschen auf den
Videobildern addiert. Diese Zahl
wird – nach einem mathematischen
Berechnungsschlüssel für
Volksfestbesucherzahlen – durch
fünf geteilt und mit sieben multipliziert,
beziehungsweise mit
acht oder neun, je nachdem wie
viele Regentage es gegeben hat.
Und schwuppsdiwupps: Schon
hat man einen neuen Rekord.
Die Stadtratsfraktion von
„Wir für Vechta“ kommt übrigens
nochmal auf ganz andere
Zahlen. Die erfahrenen Verkehrszähler
haben ja bereits die
Sinnlosigkeit der Entlastungsstraße
Vechta-West im Bereich
Bahnübergang Falkenrott nachgewiesen.
An fünf Fingern hatten
sie abgezählt, dass kaum Autos
die Kreuzung passieren,
wenn man nachts zählt. Auch
auf dem Stoppelmarkt sei gar
nicht so viel los. „Den gesamten
Stoppelmarkt für den Straßenverkehr
zu sperren, ist gar nicht
notwendig“, meinte Sprecher
Frank. Dann glauben wir doch
lieber „Uns Uwe“.