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Im Konvoi nach Aden Von Split zu den Kapverden Nördliche Ägäis

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12 NEUES OGBUCH 04/2010 WELTUMSEGLERDie Seenoma<strong>den</strong>Doris Renoldnerund Wolf Slanecsind ab Herbst mitIhrem Vortrag „VierJahre Südsee“ querdurch Österreichunterwegs.lassener!“ erzählt John lachend. Derrüstige 67-jährige wuchs in Kalifornienauf und betrieb ein Surfshop auf Hawaii.Mit seinem selbstgebautem elfMeter Trimaran „Martha“ schipperte erin <strong>den</strong> 70er und 80er Jahren durch dieSüdsee. In Papua Neuguinea verdienteer sein Geld mit dem Handel von Muscheln,Schnecken und Kunsthandwerk.Als er dort seine Arbeitsgenehmigungnicht mehr verlängern konnte, segelteer 1989 <strong>nach</strong> Kiribati und begann mitCharterfahrten zwischen <strong>den</strong> Atollen.Seine Kun<strong>den</strong>: Regierungsbeamte,Peace Corps Mitarbeiter, ausländischeInvestoren, etc. „Eines Nachts vor dreiJahren weckte mich meine Nachbarin.“berichtet John. „Es wehte or<strong>den</strong>tlich ausWest und ich verstand nur soviel, dassTeile von Martha am Strand verstreutlagen.“ Stolz zeigt er uns heute <strong>den</strong> halbfertig renovierten Tri und ist überzeugt,dass sein Schiff in drei bis vier Monatenwieder schwimmen wird. Schwer vorstellbar.John beschäftigt fünf bis achtEinheimische <strong>zu</strong> einem Stun<strong>den</strong>lohnvon 2,50 australischen Dollar, das ist einDollar mehr als der übliche Lohn in Kiribati.Obwohl seine kleine Werft eineder wenigen Jobmöglichkeiten vonAbajang bietet, fehlt meist die Hälfteder Handwerker. John nimmt es locker,ist er doch selbst bereits mehr Ozeanierals Amerikaner. Nie verheiratet gewesen,will er sich auf keine Beziehungmit einer einheimischen Frau einlassen.„Dann muss man die ganze Familie mitversorgen!“Trotzdem hat er seit einemJahr <strong>den</strong> 21jährigen Taraora bei sich aufgenommen,dessen Vater mit dem einzigenInselauto besoffen in eine Palmeknallte und dabei starb. Taraoras Brudererhing sich daraufhin auf einem Baum.<strong>Im</strong>mer wieder hören wir von Selbstmor<strong>den</strong>junger Menschen und von Problemendes Alkoholismus. Hier braut jederseinen Palmwein. Mengt man Hefe bei,wird er unberechenbar stark. Je längerwir an einem Ort verweilen, desto mehrEinblick gewinnen wir. Nimmt man dierosarote Brille ab, bleibt beinharte Realität,vielleicht eine Annäherung an dieWahrheit.Unser TagesablaufWeil es hier tagsüber so heiß wird, dasseinem der Verstand einschläft, habenwir uns einen strukturierten Tagesablaufangewöhnt. Bei Sonnenaufgang Sprungin die Lagune. Dann an Land <strong>zu</strong>m Morgenspaziergangbei noch angenehmen28 bis 29 Grad. Reges Leben am Inselhighway:Kinder radeln <strong>zu</strong>r Schule, abund <strong>zu</strong> ein Moped, noch seltener dereinzige Pick Up, der als Bus fungiert.Junge Männer klettern auf Palmen, umToddy ab<strong>zu</strong>zapfen, das ist Palmsaft, ausdem auch der Palmwein gewonnenwer<strong>den</strong> kann. Gehöfte wie im Südseemärchen,fast alle Häuser aus Naturmaterialien,Dächer und Matten ausPandanus, Zwischenbö<strong>den</strong> und WändeVor Anker neben <strong>den</strong> Wracks in Tarawa

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