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Erbrechen, Durchfall, Blähungen,Juckreiz, Fellprobleme,schuppige oderentzündete Haut … Wird ein Hundvon solchen Problemen geplagt, wirdhäufig das Futter dafür verantwortlichgemacht. Es sei von schlechter Qualitätoder enthalte allergieauslösendeFarb- und Konservierungsstoffe. Dochdies ist meist ein Trugschluss. Denn:Echte Futtermittelallergien sind sehrselten. So sind zum Beispiel nuretwa sieben bis zwölf Prozent allerHauterkrankungen beim Hund aufFuttermittel zurückzuführen. Bei rundneun von zehn der betroffenen Hundeliegen dagegen andere Ursachen vor,beispielsweise Stoffwechsel- oderHormonstörungen, Parasitenbefalloder Allergien gegen äußerliche Allergenewie Pollen, Staub, Wasch- oderPflegeprodukte.Wichtig:Kontrollierter FuttertestUm herauszufinden, ob die Problemedes Hundes tatsächlich durch bestimmteZutaten im Futter verursachtwerden, muss unter tierärztlicherAnleitung ein diagnostischer Fütterungstestdurchgeführt werden. ImRahmen einer solchen „Eliminationsdiät“bekommt der betroffene Hundüber einen bestimmten Zeitraum eineausgewählte Spezialnahrung aus derTierarztpraxis (zum Beispiel „Hypoallergenic“von Royal Canin). In dieserSpezialnahrung sind sämtliche inFrage kommenden Eiweiße in einemspeziellen Verfahren so zerkleinert,dass der Organismus des Tieres diesenicht mehr als potenziell allergieauslösenderkennt, was zur Folge hat,dass auch keine allergische Reaktionhervorgerufen wird.Bessern sich die Probleme unterdieser Spezialnahrung, deutet dies daraufhin, dass tatsächlich Inhaltsstoffedes vorherigen Futters der Auslöserfür die Probleme des Hundes waren.Sicherheitshalber wird dies aber nocheinmal überprüft. Der Hund bekommtdafür das „alte“, also „allergieverdächtige“Futter einfach erneut über einigeZeit gefüttert. Erst wenn Erbrechen,Durchfall, Juckreiz oder Hautproblemedann wieder auftreten, hatsich der Verdacht auf eine Futtermittelallergiebestätigt. Und erst danachist eine komplette und permanenteUmstellung der Ernährung sinnvoll,um den Hund auf Dauer von seinemLeiden zu befreien.Unsinnig:Wahlloser FutterwechselDa ein solch diagnostischer Fütterungstestrecht aufwendig ist,sollten zuvor einige andere möglicheUrsachen wie Parasitenbefall ausgeschlossenwerden, die sich in derTierarztpraxis mit relativ einfachenMethoden abklären lassen. Die Abklärunganderer möglicher Ursachen wieStoffwechselstörungen, Staub- oderPollenallergie, deren Diagnose komplizierterund kostspieliger ist, machtdagegen oft erst dann Sinn, wenn eineEliminationsdiät durchgeführt undeine Futtermittelallergie ausgeschlossenworden ist.Das Wichtigste ist, nicht gleichzeitigan zu vielen verschiedenen „Rädernzu drehen“, da sich Verbesserungenoder Verschlechterungen dann nichteindeutig einer bestimmten Ursachezuordnen lassen. Eine sichere Diagnoseund dauerhafte Lösung bekommtman nur, wenn man Schritt für Schritt,in Ruhe und mit Verstand die tatsächlicheUrsache für die Problemeherausfindet. Nur dann kann man seinemHund effektiv helfen, ihn gezieltfüttern beziehungsweise behandelnund damit über lange Zeit von seinenQualen erlösen. Einfach nur wahllosdas Futter zu wechseln, ist dagegenalles andere als sinnvoll. Denn diesführt nur selten zum gewünschtenErfolg, sodass der Hund meist deutlichlänger leiden muss, als es notwendigwäre. THEKLA VENNEBUSCH, TIERÄRZTININFORMATIONENAllergie oder Unverträglichkeit?Eine Futtermittelallergie ist eine Überreaktion des Abwehrsystems(Antikörper, Immunzellen) gegen einen oder rere Inhaltsstoffe (wie Rindfleisch, Milch oder Fisch) unddamit eine klassische Allergie. Oft reichen winzige Mengenmeh-des allergieauslösenden Stoffes, um starke Probleme zuverursachen. Bei einer Futtermittelintoleranz, auch Unverträglichkeitgenannt, ist das Abwehrsystem des Tieres nichtbeteiligt. Es ist stattdessen so, dass zum Beispiel Magenund Darm auf bestimmte Inhaltsstoffe sensibel reagierenoder wichtige Verdauungsenzyme fehlen, sodass bestimmteInhaltsstoffe nicht so gut verdaut werden können.Hier ist es meist so, dass die Probleme umso stärker sind, jemehr von dem unverträglichen Inhaltsstoff gefressen wird.Ein typisches Beispiel ist die Unverträglichkeit von Laktoseoder Gluten. Die Anzeichen für beide Erkrankungen sindjedoch dieselben, beispielsweise regelmäßiges Erbrechen,Durchfall, Blähungen, Juckreiz, schuppige oder entzündeteHaut und Haarausfall.Bei einer echten Futtermittelallergiereichen oft winzigeMengen des allergieauslösendenNahrungsmittels, um eine Überreaktiondes Abwehrsystems zu provozieren.Solche Auslöser könnenFisch, Milch oder Fleisch seinPARTNER HUND 37

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