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SoWi Wissenschaft Dekan John-ren Chen gelang es auch heuer wieder, den Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank Dr. Klaus Liebscher für einen Vortrag im Rahmen der 2. Internationalen Jahreskonferenz des CSI - Centre for the Study of International Institutions - zu gewinnen. Er sprach über das Thema „International Institutions and Financial Market Stability“. Die Jahreskonferenz des CSI stand unter dem Motto: „International Institutions and Multinational Enterprises: Global Players – Global Markets“. Neben zahlreichen renommierten Wissenschaftlern referierte der herausragende Experte auf dem Gebiet „Multinationale Unternehmen“ Prof. John H. Dunning aus Großbritannien. Er hielt einen Vortrag im Rahmen der 19. Eugen von Böhm- Bawerk Vorlesung zum Thema „Inter- Im Rahmen der feierlichen Übergabe des Nestlé-Preises von Generaldirektor Rupert Gasser an Dr. Wolfgang Reichenberger wurde von Dekan Chen, das erste Treffen der Dekane aller Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Österreich einberufen. Generaldirektor Gasser hat sich im Sommer in seinen verdienten Ruhestand zurückgezogen und sein Kind, den Nestlé-Preis, an Dr. Wolfgang Reichenberger übertragen. Mit Reichenberger bleibt die Auszeichnung des Schweizer Konzerns in österreichischer Hand. > Abschied fällt schwer „Der Nestlé-Preis wurde 1995 das erste 14 Gouverneur Dr. Klaus Liebscher „Makroökonomische Stabilität und flexible Märkte“ national Institutions and Multinational Enterprises“. Gouverneur Dr. Liebscher referierte über die Rolle internationaler Institutionen bei der Sicherung von Finanzmarktstabilität. > Stabilität und flexible Märkte Liebscher stellte fest, dass internationale Institutionen zunehmend an Bedeutung gewonnen hätten. Sie wirkten vertrauensstiftend, förderten den Informationsaustausch zwischen Regierungen sowie Marktteilnehmern und förderten international akzeptierte Standards. Eine direkte Auswirkung dieses Meinungsaustausches könne unter der Leitidee „Makroökonomische Stabilität und flexible Märkte“ subsumiert werden. „Das wirtschaftspolitische Denken und Handeln der EU und insbesondere auch die Geldpolitik des Eurosystems sind stabilitätsorientiert“, erklärt Liebscher. Feste feiern, wie sie fallen Mal an Dr. Ulrike Hugl vergeben“, erzählt Gasser. Unter Dekan Friedrich Roithmayr wurde der Preis auf der SoWi institutionalisiert. > Gasser bürgt für Qualität „Alles, was ich von ihm übernommen habe, bürgt für Qualität“, erklärt Reichenberger. Er erwartet sich durch den Preis viele Impulse für den Nestlé-Konzern. > Neukonzeption Der Anlass wurde genutzt, um ein neues Konzept erarbeitet von Mag. Angelika Svoboda und Jürgen Steinberger zu präsentieren. Auf den jeweiligen Universitätsstandorten soll zukünftig die wis- > Best-Practice-Modelle Europa sei auf regionaler Ebene ein Vorreiter und Spiegelbild dieser Konvergenz. Auf internationaler Ebene seien drei Aspekte von Bedeutung: Erstens diene die Formulierung und Umsetzung von international akzeptierten Standards und Kodizes der Verbreitung der besten wirtschaftlichen Praktiken. Zweitens sei Transparenz notwendig für ein gutes Funktionieren von Finanzmärkten. Schlussendlich sei die nationale Implementierung international gängiger Standards von hoher Dringlichkeit. Als positiven Effekt strich er hervor: „Die Währungsunion und der Euro bewirken ein verstärkt einheitliches Auftreten in internationalen Institutionen und geben der EU mehr Gewicht im internationalen Finanzsystem.“ Er versprach des weiteren, bei den kommenden Jahreskonferenzen des CSI teilzunehmen. (mir) senschaftliche Vorauswahl stattfinden. In Innsbruck findet in weiterer Folge die Endausscheidung mit den besten Dissertanten der einzelnen Fakultäten statt. > Treffen der Dekane Diese Zusammenkunft aller SoWi Dekane in Österreich wurde genutzt, um das erste Treffen dieser Fachrichtung durchzuführen. „Die Initiative von Dekan Chen war erfolgreich“, bestätigte Prof. Lutz Beinsen von der SoWi in Graz. Nestlé hat dankenswerterweise die Kosten für die Unterbringung der Dekane übernommen. Es war ein gelungener Abend und weckte das Interesse auf die kommende Nestlé-Preisverleihung am 12. Mai 2003 in Innsbruck. (jst)
Text: Dr. Ralph Felbinger Abfertigung Neu Was tun mit bestehenden Abfertigungsansprüchen? Nach jahrelangen Diskussionen wurde das Modell der Abfertigung Neu am 12. Juni 2002 im Nationalrat beschlossen. Die neuen Regelungen finden automatisch für alle Arbeitsverhältnisse Anwendung, die auf einem privatrechtlichen Vertrag beruhen und nach dem 31.12.2002 neu abgeschlossen werden. Für bestehende Arbeitsverhältnisse kann einvernehmlich ein Übertritt ins neue System vereinbart werden. Der Arbeitgeber zahlt in Zukunft für jeden Arbeitnehmer 1,53% des monatlichen Entgelts an eine Mitarbeitervorsorgekasse, wobei das Inkasso der Beiträge von der jeweils zuständigen Krankenkasse übernommen wird. Die Beiträge sind ab Beginn des Arbeitsverhältnisses zu entrichten. Der erste Monat ist beitragsfrei. > Anspruch bleibt erhalten Wechselt der Arbeitnehmer das Unternehmen, so bleibt sein Anspruch auf das Kapital, das sich auf seinem Konto angesammelt hat, auf jeden Fall erhalten. Ein Anspruch auf Auszahlung der Abfertigung besteht jedoch nur, wenn auch nach dem Altsystem die Abfertigung fällig geworden wäre und drei volle Einzahlungsjahre vorlägen. In jenen Fällen, in denen der Arbeitnehmer bisher seinen Anspruch auf Abfertigung verwirkt hätte wie bei Selbstkündigung, darf er seinem „Konto“ zwar kein Kapital entnehmen oder eine andere Verfügung darüber treffen, seine Ansprüche bleiben aber aufrecht. Grundsätzlich besteht somit bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (vor der Pensionierung) die Möglichkeit der Auszahlung der Abfertigung, der Weiterveranlagung in der bisherigen MV-Kasse, der Übertragung in die MV- Kasse des neuen Arbeitgebers oder der Überweisung an eine Versicherung, ein Kreditinstitut oder eine Pensionskasse zum Zwecke einer lebenslangen Rentenvorsorge. Die Höhe der Abfertigung richtet sich nach der Summe der einbezahlten Beiträge, der Veranlagungsperformance der jeweiligen MV-Kasse und den einbehaltenen Verwaltungskosten. Die MV- Kassen müssen auf jeden Fall für das einbezahlte Kapital garantieren. > Rentenauszahlung möglich Bei Pensionierung kann sich der Arbeitnehmer zwischen einer einmaligen Kapitalauszahlung und lebenslanger Rentenzahlung entscheiden, wobei die Kapitalabfindung mit einem begünstigten Satz von 6% zu versteuern ist, die Rente jedoch ein Leben lang steuerfrei bleibt. Jedes Unternehmen muss also wichtige Entscheidungen treffen: Erstens muss eine MV-Kasse ausgewählt werden. Sie muss benannt werden, sobald der erste Arbeitnehmer im Jahr 2003 neu eingestellt oder Mitarbeitern der Wechsel ins neue System ermöglicht wird. Zweitens muss entschieden werden, wie man jene Abfertigungsansprüche behandelt, die im alten Abfertigungssystem erworben wurden. > Übertritt in neues System Der momentane fiktive Abfertigungsanspruch wird an eine MV-Kasse überwiesen und unterliegt ab diesem Zeitpunkt dem neuen Recht. Die Beitragshöhe ist jedoch verhandelbar. Die Überweisung kann auf fünf Jahre verteilt erfolgen. > Einfrieren bestehender Ansprüche Der bis zu einem Stichtag erworbene fiktive Abfertigungsanspruch wird „eingefroren“ und verbleibt im alten Recht. Ab dem Stichtag beginnt man mit der Einzahlung der 1,53% vom Entgelt an die MV-Kasse. Kündigt der Mitarbeiter beispielswei- SoWi Wissenschaft se nach fünf Jahren selbst, verliert er den eingefrorenen Anspruch, behält jedoch den in der MV-Kasse. Wird das Arbeitsverhältnis anspruchsbegründend beendet, so steht dem Arbeitnehmer die „eingefrorene“ Abfertigung vom Unternehmen zu, zuzüglich dem in der MV-Kasse angesammelten Guthaben > Verbleib im Altsystem Ein gänzlicher Umstieg oder die Variante des „Einfrierens“ kommen nur zustande, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer einverstanden sind. Grundsätzlich muss dann im Unternehmen von steuerlicher Seite her gesehen das System der Rückstellungsbildung und der verpflichtenden Wertpapierdeckung beibehalten werden. Der Arbeitgeber kann in Zukunft zwischen drei Varianten wählen: Die Abfertigungsrückstellungen werden weitergeführt, jedoch wird das steuerlich zulässige Ausmaß im Jahr 2002 auf 47,5% und im folgenden auf 45% reduziert. Die Wertpapierdeckung kann auf 5 Jahre verteilt auf 0 abgebaut werden. Im Wirtschaftsjahr 2002 oder 2003 gibt es die Möglichkeit, die Abfertigungsrückstellungen steuerfrei ins Eigenkapital zu übertragen, wodurch man sich die gewinnerhöhende Auflösung der Rückstellung im Falle des Ausscheidens des Arbeitnehmers spart. Weitere Rückstellungsdotationen können aber nicht mehr vorgenommen werden. Die Auszahlung der Abfertigung ist nur mehr auf fünf Jahre verteilt als Betriebsausgabe anzusetzen. Die Abfertigungsansprüche können aber an eine Versicherung ausgelagert werden. Der Vorteil liegt in einer Befreiung von der Versicherungssteuer, der Befreiung der Versteuerung der Wertzuwächse, einer transparenten und kalkulierbaren Ansparung und in einer Bilanzbereinigung, die sowohl die Handels- als auch die „Steuerbilanz“ betrifft. 15
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