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Universität Innsbruck Text: Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner<br />
Foto: Ganztagesklausur in Maria Waldrast am<br />
18.7.02, Erarbeitung des Konzeptfeinschliffs<br />
Seit kurzem ist Innsbruck um<br />
eine Unternehmensgründung<br />
reicher. In das Firmenbuch<br />
wurde die Gesellschaft „trans IT<br />
Entwicklungs- und Transfercenter<br />
Universität Innsbruck GmbH“ eingetragen.<br />
Mehrheitseigentümerin ist<br />
die Universität Innsbruck, weitere<br />
Geschäftsanteile halten das MCI (Management<br />
Center Innsbruck) und die<br />
Tiroler Zukunftsstiftung.<br />
Mit der Gründung einer Gesellschaft<br />
nach Privatrecht gehen die Universität<br />
Innsbruck, das MCI und das Land Tirol<br />
einen völlig neuen Weg der Wissenschafts-Praxis-Kooperation<br />
und damit<br />
auch der Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung.<br />
> Anwenderzentrum<br />
Der Name der Gesellschaft enthält auch<br />
zugleich das Programm. Im Mittelpunkt<br />
steht der „transfer“ von angewandter<br />
Forschung. „IT“ nimmt Bezug auf Informationstechnologien<br />
oder – weiter<br />
gefasst – auf Innovative Technologien.<br />
Die „transIT“ ist ein Marktplatz von<br />
Forschungsideen, –fragestellungen und<br />
-lösungen. Das besondere Augenmerk<br />
der Gesellschaft gilt der Umsetzung informatikbezogener<br />
Forschung und Lehre<br />
der Universität Innsbruck und des MCI<br />
durch Kooperationsprojekte mit der Praxis.<br />
Darüber hinaus sollen Projekte mit<br />
innovativen Technologien in breiterem<br />
Kontext bearbeitet werden.<br />
Diese innovativen Technologien, also<br />
meist informatikgestützte Lösungsvorschläge<br />
und Entwicklungen, können von<br />
ForscherInnen und Forschern sämtlicher<br />
Fakultäten der Universität Innsbruck<br />
16<br />
oder des MCI kommen und gemeinsam<br />
mit der Wirtschaft entwickelt werden.<br />
Das „trans IT“ soll das Anwenderzentrum<br />
der Universität Innsbruck werden.<br />
Standort der Gesellschaft wird künftig<br />
das am Areal der Baufakultät entstehende<br />
ICT-Gebäude sein. ICT steht für Informations-<br />
und Communications-Technologien.<br />
Dieser Standort ist besonders<br />
geeignet, weil dort neben dem neuen<br />
Informatikinstitut und dem universitären<br />
Rechenzentrum die Baufakultät mit Architektur<br />
und Ingenieurwissenschaften<br />
sowie wesentliche Teile der Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät untergebracht<br />
sind. Der Baubeginn für das von privaten<br />
Investoren errichtete Gebäude wird im<br />
Frühjahr 2003 stattfinden. Das „trans IT“<br />
wird in diesem Gebäude Mieter sein.<br />
> Drei Schalen<br />
Das „trans IT“ ist Teil der größeren ICT-<br />
Offensive im Land Tirol. Dieses soll im<br />
Endausbau aus drei „Zwiebelschalen“<br />
bestehen:<br />
> Die innere Schale stellt die universitäre<br />
bzw. Hochschulforschung und<br />
-lehre dar. Dazu wurde an der Universität<br />
zu Beginn des WS 2001/2002 das<br />
Institut für Informatik neu gegründet<br />
und wurde das Informatikstudium an<br />
der Universität Innsbruck sowie ein<br />
FH-Studiengang für Informatik am MCI<br />
eingerichtet. Das Studium wird an der<br />
Universität mit über 200 Erstinskribenten<br />
im 2. Studienjahr und am MCI mit<br />
60 Studienplätzen überaus erfolgreich<br />
angenommen. An der Universität<br />
Innsbruck wurden im vergangenen<br />
Studienjahr 5 Top-ProfessorInnen an<br />
das Informatikinstitut berufen und<br />
„trans IT“ statt Transit<br />
Rechner-, Seminar- und Übungsräume<br />
neu ausgebaut.<br />
> Die mittlere Schale besteht aus<br />
dem neu gegründeten „trans IT“.<br />
Die Wissenschaft bietet dabei Forschungs-Know<br />
How, den Zugang zu<br />
Netzwerken (Forschergruppen, Datenbanken,<br />
Einrichtungen der öffentlichen<br />
Forschungsförderung, Gastprofessoren<br />
und Gastvorträge) an. Gerade<br />
auch für die Studierenden bietet das<br />
„trans IT“ eine wichtige Plattform für<br />
angewandte Diplomarbeiten und Dissertationen<br />
bzw. für die Mitwirkung<br />
in Forschungsteams, die angewandte<br />
Fragestellungen im IT-Bereich bearbeiten.<br />
Die Praxis liefert wichtige<br />
Fragestellungen für die Forschung.<br />
Gerade im IT-Bereich kommen wichtige<br />
Impulse aus der Wirtschaft und der<br />
Verwaltung. Gemeinsam sind jeweils<br />
Lösungs- und Umsetzungswege zu<br />
suchen. Das „trans IT“ bietet den Unternehmen<br />
auch Ressourcenflexibilität<br />
bei Personal, Raum und Forschungsmitteln.<br />
> Die äußere Schale wird ein ICT-Park<br />
entlang der Kranebitter-Allee sein, der<br />
sich in den nächsten Jahren entwickeln<br />
sollte. Für ihn ist das ICT-Gebäude die<br />
1. Baustufe.<br />
Der „Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung“<br />
stellt für das „trans<br />
IT“ eine sehr wesentliche Anschubfinanzierung<br />
in Höhe von über 8 Mio. � zur<br />
Verfügung. Damit wird die Universität in<br />
Abstimmung mit dem Land Tirol zu einer<br />
sehr sichtbaren Institution der regionalen<br />
Wirtschaftsförderung in einem zukunftsorientierten<br />
Bereich der Wirtschaft.