13.07.2015 Aufrufe

20 Jahre Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken

20 Jahre Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken

20 Jahre Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 alicaborum JUGEND siminis volorumEinmalig – ehemalig – Gruppe 6oder: „ …das Beste, was uns damals passieren konnte …!“Text und Bild: Wolfgang JacobWir lernten uns kennen in der Zeit, als die ersten „Walkmänner“zum neuen Ohrschmuck wurden und das RTL-Fernsehenmit den ersten Videoclips am Sonntagnachmittag Modern Talkingin Deutschland bekannt werden ließen. Wir suchten 1986im Diercke-Atlas, wo Tschernobyl lag, fanden Michael Gorbatschowso toll, dass er für ein Haus-Christophorus-Pferd zumNamensgeber wurde. Wir hatten alle das Gänsehaut-Gefühl,als der Ruf „Wir sind das Volk“ die Berliner Mauer letztendlichöffnete und die Menschen in Deutschland alle mit der DeutschenMark bezahlen konnten …Wir, das waren damals: 12 Jugendliche im Alter von 12–18 <strong>Jahre</strong>nund das Team der Gruppe 6, die Bereichsleiterin und derGesamtleiter … Es war das Orwell’sche Jahr 1984, als das Jugendwohlfahrts-Gesetznoch die Schicksale der Kinder undJugendliche in der moderner werdenden Heimerziehung bestimmte:Das Haus Christophorus hatte noch ein blaues Logo,nämlich sein „Christophorus-Männchen“ – als alles begann.Und dann, in den darauf folgenden <strong>Jahre</strong>n, haben wir zusammenin unserer vollstationären Mädchenwohngruppe, in derGruppe 6 auf der Adolfshöhe in Wallerfangen so manches geschafftund erreicht … bis wir uns damals in den 90ger <strong>Jahre</strong>ndes letzten Jahrhunderts verabschiedeten. Voneinander undvom „Rathaus rechts“, wie das einige Haus-Christophorus-Insiderwohl noch wissen.Und nun sehen wir uns <strong>20</strong>13 wieder – um viele gute wieschwierige Lebenserfahrungen reicher geworden. Wir sind seithernicht nur älter geworden, sondern auch Eltern; manche sogarschon Großeltern.Nach fast 30 <strong>Jahre</strong>n haben wir uns am Ostersamstag zur Kaffeezeitim Haus Christophorus wieder getroffen – einige zumersten Mal nach einer so langen Zeit. Zwar konnten nicht allean diesem Tag kommen, aber doch die meisten aus der damaligenZeit. Die Neugierde, was seit unserem letzten Ehemaligen-Treffenpassiert war, was jedermann und jedefrau so erlebthatte und was sich da bei wem entwickelt hatte, war schonfast zwangsläufig riesengroß. Bei Kaffee und Kuchen hatten wiruns in den nächsten Stunden viel Spannendes, Lustiges undauch so manches Traurige zu erzählen. Bei den wenigen Erinnerungslückenhalfen wir uns gegenseitig über die unvermeidlichenVergesslichkeiten nach einer so langen Zeit hinweg. Undwenn dann doch noch kleinere oder größere Zweifel bestanden,haben uns <strong>20</strong>0 Dias aus der guten Analog-Zeit geholfen,Die Ehemaligen aus dem Haus Christophorusdie alten Zeiten der Gruppe 6 wieder genauer zu beleuchtenund zum Greifen nah zu bringen. Die Erinnerungsfotos am Ostersamstagwaren dann natürlich digital. Und alle waren selbstverständlichdamit einverstanden, ein Erinnerungsfoto auchfür die cts-Kontakte zu machen.Und was dann die „Jugendlichen“ über ihre älter gewordenenErzieherInnen zu schwätzen hatten – die „Erziehers“ wissenes nicht: Manche „Jugendliche“ nutzten nämlich noch den frühenAbend, um wie damals „Ausgang zu machen“. Wir wissennur ganz genau – das nächste Ehemaligen-Treffen wird nichtso lange auf sich warten lassen. Und da alle Handy-Nummerund E-Mail-Adressen ausgetauscht und ordentlich notiert wurden,können bis dahin alle simsen und twittern oder sich inFacebook treffen. Und die „Erziehers“ hatten in diesen Stundendie Gelegenheit, die Wirksamkeit moderner Heimerziehung direktvon „ihren Jugendlichen“ zu erfahren. Und sich in den darauffolgenden Stunden und Tagen darüber auszutauschen, welchenachhaltigen Spuren damals gezogen worden sind – undnatürlich auch, was man damals wie heute noch besser machenkann.PS: Die Initiative für unser Treffen am Ostersamstag wieauch die organisatorische Hauptarbeit hatte Nicole geleistet– eine einmalige Ehemalige, die mittlerweile in der Nähevon Kiel lebt.PPS: „ … das Beste, was uns damals passieren konnte …!“ –nämlich ins Heim, ins Haus Christophorus zu kommen …. Wir„Erziehers“ hörten es nicht nur einmalig an diesem Ostersamstagvon „unseren Jugendlichen“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!