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Besuchertag - Wilhelmshavener Zeitung

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Seite 18 | <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>OberschulenzogenandenMühlenwegFortsetzung von Seite 17Als die Besatzungen dannauf ihre Schiffe zurückkehrten,fanden sie dort Kernbesatzungenaus Großbritannien und derSowjetunion vor. Mit diesen verließensie bis Februar 1946 Wilhelmshavenin Richtung derZielhäfen, wie z. B. Libau/Ostsee,aus denen sie dann nachWilhelmshaven zurückkehrten.Dennoch dauerte die alliierteZeit am Mühlenweg nicht lange,da die britischen und kanadischenTruppen auf Dauer modernereKasernenanlagen wiez. B. das Lager Ebkeriege oderdas Lager Rüstersiel bevorzugten.Die Kasernen am Mühlenwegwurden deshalb schon imFrühjahr 1946 an die Stadt Wilhelmshavenabgegeben, diedort angesichts der vielen inder Stadt zerstörten SchulgebäudeSchulen unterbrachte.Am 25. April 1946 übernahmendie „Vereinigte Oberschule fürJungen“ und die „Oberschulefür Mädchen“ gemeinsam dasGebäude Mühlenweg 65.Die Vereinigte Oberschulebestand zunächst aus denSchülern des „Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums“ (Ebertstraße,heute Deutsches WindenergieinstitutDEWI) und der „Ober-realschule/Dietrich-Eckart-Schule“ (Mozartstraße, heuteBerufsfeuerwehr). Später kamauch das „Reformrealgymnasium/AdmiralScheer Schule“vom Rathausplatz hinzu. Die„Höhere Mädchenschule“ siedeltejedoch schon bald in dasfrühere Gebäude des „Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums“ um. Angesichtssteigender Schülerzahlenund einer notwendigenSchwerpunktbildung teilte mandie Vereinigte Oberschule 1954in die „Max-Planck-Schule“ unddie „Humboldt-Schule“ (ab1956 im wiederhergestelltenGebäude Mühlenweg 63). In derSchellingstraße 17 befand sichbis 1970 die Grundschule„Tonndeichschule“.Der Fundus des Stadttheaters,das Magazin des Küstenmuseumsund die städtischeKunstsammlung kamen in derSchellingstraße 21 unter. DasGebäude wurde gelegentlichauch als „Fundusgebäude“ bezeichnet.In das Gebäude Mühlenweg61 sollte einige Zeitlang auch das im Aufbau befindlicheKüstenmuseum einziehen.In einem gesamtstädtischenKonzept waren die Gebäudeam Mühlenweg schonseit Mitte der 1950er-Jahre fürZwecke der Kultur und der Bildunggesetzt.Im Gebäude Mühlenweg 67quartierte manallerdings eineZeitlang auch„Flüchtlingsunternehmungen“aus den ehemaligen deutschenOstgebieten ein, die großenUnterkunftsräume der Kaserneerwiesen sich als sehrgeeignet für kleinere Unternehmenwie z. B. die Druckerei PaulHug & Co., der MalerbetriebUhr, die Glasschleiferei Stuhloder die Strumpffabrik Wagner& Co. In der Kraftwagenhallesiedelte sich die KarosseriebaufirmaSeipel an, die der Hallebis heute ihren Namen gab.Die Kasernenanlage amMühlenweg war auch der Ausgangspunktfür die Planungeneiner Universität in Wilhelmshaven.Der britische Marinebefehlshaberin Wilhelmshaven,Captain Edward R. Conder RN,besichtigte im Mai 1946 gemeinsammit Stadtrat HansBildungscampusam MühlenwegBeutz die Kasernenanlage. Esgalt zu verhindern, dass sie vonder regionalen Militärregierungmit weiteren Flüchtlingen belegtwürde. Conder regte deshalban, dort eine Universität einzurichten.Er selbst hatte in Cambridgestudiert und fühlte sichdurch die Architektur (sieheoben) ein wenig an englischeColleges erinnert.Hans Beutz und die Stadtverwaltunggriffen diese Anregungsofort auf, das städtischeHochbauamt erarbeitete vollständigePlanungen für die Nutzungder Gebäude als Universität.Dieser anspruchsvollenIdee war jedoch kein Erfolg beschieden,weil es dem LandNiedersachsen an den erforderlichenGeldmitteln fehlte unddie etablierte Universität Göttingenäußerst eifersüchtig daraufwachte, dassihr keine allzustarke Konkurrenzentstand.Wilhelmshavenwurde dennoch zur „Stadtder Wissenschaft“. In Rüstersieleröffnete 1949 die „Hochschulefür Arbeit, Politik undWirtschaft“, deren GründungsrektorWolfgang Abendrothebenso für reformorientierteStudienangebote stand wie NiedersachsensKultusministerAdolf Grimme oder WilhelmshavensKulturdezernent HansBeutz. In Rüstersiel konnte manohne Abitur nach einem Propädeutikumstudieren, die Studentenund Dozenten wohntenauf dem Campus. Hier wurdeerstmals ein übergreifender sozialwissenschaftlicherStudiengangentwickelt.Neben mehreren Forschungseinrichtungenwie demInstitut für Vogelforschung „Vo-Mittwoch 25. September 2013gelwarte Helgoland“ und demMax-Planck-Institut für Meeresbiologieund Fischereifragen kamenin diesen Jahren auch weitereHochschulen nach Wilhelmshaven,die am Mühlenwegihre Heimat fanden: PädagogischeHochschule für landwirtschaftlicheLehrer(Schellingstraße 19), PädagogischeHochschule für gewerblicheLehrer (Mühlenweg 59),Staatliche Landbauschule/Staatliche Landfrauenschule(Mühlenweg 67), Handelslehranstalt/Akademiefür Betriebswirte/Fachschulefür wirtschaftlicheBetriebsführung/HöhereWirtschaftsfachschule/Akademiefür Betriebswirtschaft(Schellingstraße 17).Die Gründung einer NiedersächsischenSportschule imGebäude Mühlenweg 67, alsderen Rektor Dr. Kurt („Futschi“)Krüger (Vereinigte Oberschule,später Max-Planck-Schule) ausersehen war, scheitertedaran, dass die benachbarteSportanlage an der Freiligrathstraßekeine Leichtathletikbahnhatte, weil dieMilitärregierung sie mit einemdurchgehenden Rasenbelag fürHockey und Cricket hatte ausstattenlassen.Die Gebäude am Mühlenwegstehen also für eine 100-jährige,wechselvolle Geschichte.Seit mehr als 60 Jahren ist esdie Geschichte von Bildungseinrichtungen.Heute verkörpernSchulen wie das Neue GymnasiumWilhelmshaven, dieGrundschule Mühlenweg unddie Projekthäuser der VolkshochschuleWilhelmshaven dieIdee des „Bildungscampus amMühlenweg“.KLIMA UND TEMPERATUR SIND UNSERE SACHEWir installierten dieHeizungs- u. LüftungsanlagenWETTER &CO. GmbHHeizung-Lüftung-Klima-Solar-SanitärAn der Junkerei 32, 26389 WilhelmshavenTel. 04421/75 50 90, Fax 04421/7 35 32Viel Erfolg!

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