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Schuljahrbuch 2009 - Katholische Theresienschule

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Schule&Schulprogrammbeeinträchtigen die notwendige Zusammenarbeit von Schule und Elternhauserheblich. Erziehungs- gar Ordnungsmaßnahmen wie Nachsitzen, Sonderaufgaben,Tadel oder Verweise sind ernst zu nehmende Beschwerden über das Verhalteneinzelner Schüler und müssen zu Hause besprochen werden.Was Eltern und Schüler gern übersehen - solche Erziehungsmaßnahmen machenMühe: Nachbleiber müssen beaufsichtigt, Extraaufgaben kontrolliert, schriftlicheVerwarnungen formuliert, kopiert und in die Schülerakte abgeheftet werden. Im Falleder Ordnungsmaßnahmen kommen noch Klassenkonferenzen, Elterngespräche,Anhörung des Betroffenen und möglicherweise monatelange juristischeAuseinandersetzungen hinzu. Das macht kein Lehrer gern!Dass wir als Eltern in diesem Fall den Kollegen für ihre Bemühungen um den Gedeihunseres Nachwuchses nicht dankbar um den Hals fallen, liegt vor allem am eigenenSchuldbewusstsein. Eine schriftliche Beschwerde über mein Kind signalisiert: Ichals Mutter (oder Vater) kümmere mich nicht genügend und habe in der häuslichenErziehungsarbeit versagt. Und zugegeben: Bei verhaltensauffälligen Kindern suchtman auch als Nichtpädagoge die Ursache zunächst im familiären Umfeld („KeinWunder – bei den Eltern!“).Aber - uns zum Trost – in den allermeisten Fällen sind die Eltern nicht amFehlverhalten ihrer Sprösslinge Schuld. So wurde ich vor Jahren von einemaufmerksamen Grundschullehrer angerufen, weil unser Jüngster in der 1. Klassenbei einem Streit auf dem Schulhof lauthals verkündete: „Ich hasse alle Türken!“ Eswar nur eine Abwandlung des „Ich hasse alle Mädchen-“ (Krach mit der großenSchwester) oder „Ich hasse alle Lehrer-“ (Stress mit den Hausaufgaben) –Musters(obwohl alle Formen von hassen bei uns eigentlich verboten sind). Dach das konnteder Lehrer nicht wissen, und auch ich war zunächst mittelschwer entsetzt, bis sichmir diese Lösung offenbarte.29 Zum Beruf des Lehrers gehört es nun mal, Krach und Unordnung im Klassenraumin verträgliche Bahnen zu lenken, notfalls mit Hilfe der Eltern. Schließlich wollendiese zu allererst, dass ihr Kind in der Schule „etwas lernt“. Das funktioniert nun malnicht im unübersehbaren Tohuwabohu.Und daher fürchten auch meine Kinder nur das eine: Dass ihr schulischesMissverhalten uns Eltern zugetragen wird. Denn dann Gnade ihnen Gott - auchwenn wir selbst zu Schulzeiten keine Engel gewesen sein mögen.Susanne Wessels<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>

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