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Schuljahrbuch 2009 - Katholische Theresienschule

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<strong>Katholische</strong><strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong><strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong><strong>Theresienschule</strong>1chuljahrbuch<strong>2009</strong><strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


2InhaltGrußwort der Schulleiterin/5Editorial/7Die <strong>Theresienschule</strong> im Überblick/8Schule & SchulprogrammPreisträger im Schuljahr 2008/09/12Veränderungen im Kollegium/14Dienstjubiläum der Schulleiterin/18Ein halbes Jahrhundert<strong>Theresienschule</strong>/20Erinnerungen einer Schülerin, einerMutter, einer LehrerinEin Zeugnis für die Schule/23Weiterarbeit am Schulprogramm inHedersleben/27„Dein Sohn hat einen Tadelerhalten!“/281:0 für Darwin!/30Im „Jahr der Astronomie“ stirbt derAstronomieunterricht an der <strong>Theresienschule</strong>Der Kampf um die Studienplätze 2012hat begonnen/36Kalendarium <strong>2009</strong>/38Abitur&MSA <strong>2009</strong>Abituransprache derSchulleiterin/40Abiturrede der Elternvertreterin/44Abiturrede der Schüler/48Die Abiturientia/52Licht und Schatten der MSA-Prüfungen<strong>2009</strong>/53Höhepunkte imSchuljahrLaudatio zur Verleihung desTheresienpreises <strong>2009</strong> an EdithaMasberg/58Das Hoffest : Theresien-News/61Das 9. Hoffest/62Erster Spatenstich für dieTurnhalle/66Sprache Macht Medien/6918. Forum <strong>Theresienschule</strong> mit Dr.Peter Frey„Thinking about the brain“ oder<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


„Californian brain meets …“/7217. Forum <strong>Theresienschule</strong> mit Prof. Dr.Christof Koch vom Caltech, Pasadena,Kalifornien, USAKommentar zum Forum <strong>Theresienschule</strong>am 03.06.3009/74Schülerfragen zum freien Willen/74Magnificat – Konzert im Advent in St.Joseph/75Classic meets Jazz /75Faschings-Tatü/77English Drama Club: The Importance ofbeing Earnest/78Schüleraustausch mit Polen/78Ich habe zu danken/79SozialpraktikumBerichte zum Sozialpraktikum/84Noch zwei Leben/88Reisen & ExkursionenAmerika <strong>2009</strong> – „Leadership in a GlobalSociety“/90Exkursion in den Lette-Verein/93Die 5b auf Kennenlernfahrt/94Oasentage/97Mühlhausen <strong>2009</strong>/98Kennenlernfahrt der 5a/997c: Zum Kennenlernen nach Alt-Buchhorst/100Reise in die Hansestädte (ganzehrlich)/103Panne im Wald kurz vor Erkner/105Radwandertag der Klasse 7c am 10. JuniPhysik-Exkursion zum DESYHamburg/107„Wir sind das Volk“/108Die Klasse 7c in der theatralen Ausstellung„Fundstücke“Exkursionen zum Stasti Gefängnis Hohenschönhausen/109Der Angriff der feindlichen Feldwege oderdie Reise der Erkenntnisse/111Pilgern <strong>2009</strong>Unsere Passion /1143<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


4Klassenpicknick bei Bernau/116Studienfahrt nach Manchester/117Studienfahrt nach Dijon/118Wir haben uns eingelebt!/118Wettberbe,Sport undSchülerarbeitenSponsorenaktion/120„Jesus in Pankow“/121Deutschland wählt?Nachrichten in die Schule /125Die Klasse 11 a im Wettbewerb desARD – HauptstadtstudiosAuslandsjahr/131Deutsch-Olympiade <strong>2009</strong>/134ArbeitsgemeinschaftOrientierungslauf/137Arbeitsgemeinschaft Schach/137The Big Challenge/138“Treat Others As You Would Like ToBe Treated” – BERMUN <strong>2009</strong>/140Schüleraustausch zwischen Israel undDeutschland <strong>2009</strong>/142Känguruwettbewerb/143Projekte - innerhalb undaußerhalb des UnterichtsTHEMUN <strong>2009</strong>/146Ausstellung im Kathedralforum/149¡La escuela “KTS” habla español!/151Das Radrennen/152Im Gespräch/153Der pakistanische Botschafter zu Besuchin der <strong>Theresienschule</strong>Was könnte ein Raumschifferleben?/154Erntedank-Gottesdienst/156Einmal um die Welt mit Fanny &Felix /157Film trifft Schule/161Eine Politik-Unterrichtsreihe undeine Kamera mittendrin„Grimm“/163(Rückblick auf das Theaterprojektdes Grundkurses Darstellendes Spiel13)Mit meinem Gott springe ich überMauern/165Interreligiöses Gebet am Tag derfreienSchulen a 27.09.<strong>2009</strong>„Du bist Nikolaus“/167Gottesdienst zu NikolausDas Kompetenztraining der Klasse7a /168„Der Rattenfänger“ /170Stück vom Pferd/171SchülerengagementWir sind die SV/174SV-Fahrt nach Spandau ins St.Johannesstift/176Schokoladen-Nikoläuse oderWeihnachtsmännner/178Die Sockenaktion <strong>2009</strong>Klassen& Lehrer/182Impressum/215Beilage: DVD <strong>Theresienschule</strong><strong>2009</strong>/216<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Grußwort der SchulleiterinTrotz Finanzkrise und Bildungsreformstress legt die <strong>Theresienschule</strong> wieder ein umfangreichesJahrbuch vor, das dem Leser einen unverstellten Einblick verschafft indas, was die Schule im Schulalltag, an Feiertagen und im außerunterrichtlichen Bereichleistet.Es ist sehr beruhigend und außergewöhnlich zugleich, dass trotz erhöhter Anforderungenunsere tägliche Arbeit gleichbleibend vorbildlich erledigt wird. Und das wurdenur möglich durch die große Einsatzbereitschaft des Kollegiums und der Schülerund durch die regelmäßige Unterstützung vonseiten der Eltern.Wir haben am Ende des Schuljahres eine Kollegin in den Ruhestand verabschiedet,die 50 Jahre <strong>Theresienschule</strong> erlebt hat: als Schülerin, als Mutter und als Kollegin.Frau Lück hat als Mathematik/Physik-Lehrerin und als Oberstufenkoordinatorindie <strong>Theresienschule</strong> durch ihre vorbildliche und umsichtige Arbeit stetig weiterentwickeltund die Oberstufe vorzüglich ausgebaut. Mit dem Ausscheiden von FrauLück und dem Erziehungsurlaub von Frau Wessels ergab sich die Möglichkeit, dieSchulleitung neu aufzustellen. Herr Lahser ist nun amtierender Stellvertreter, HerrMollitor hat sich dankenswerterweise sehr kurzfristig entschieden, die verantwortungsvolleArbeit des Oberstufenkoordinators zu übernehmen und Herr Kühler hatsich für die spannende Arbeit des Mittelstufenkoordinators entschieden.Als Unterstützung der Fachbereiche Spanisch, Englisch und Deutsch haben wir FrauKollwitz, Frau Sprenger und Frau Zink als neue Kolleginnen begrüßen können.5Eine Premiere gab es im letzten Jahr, die hier auch erwähnt werden soll. Die <strong>Theresienschule</strong>erhielt ein Stipendium der Parrish Foundation, das es ermöglichte, mit 12Schülern an der Tagung „Leadership in a Global Society“ in Washington D.C. undVirginia teilzunehmen.Einen außergewöhnlichen Höhepunkt konnten wir noch vor den Ferien aus denFachbereichen Musik und DS erleben. Nachdem zunächst das ambitionierte Konzertprojekt„Das Leben hat den Tod verschlungen“ in der Zionskirche in Berlinaufgeführt wurde, folgte je eine weitere herausragende Aufführung im MagdeburgerDom und in der St. Josefs-Kirche.Mit diesem großen Wurf (Pärt, Bach, Purcell, Messiaen) beendete Herr Wrembekleider seine exzellente Chor- und Orchesterarbeit an der <strong>Theresienschule</strong>. Auchdiese letzte erfolgreiche Arbeit ist sowie die Projekte „Brahms, von Spee und wir“,„Dido und Äneas“ und „Der Totentanz“ von einer gleichnamigen DVD bzw. CDzu erleben.Das Jahr <strong>2009</strong> war das Jahr der Planung und des Baubeginns für den Turnhallenkomplex.Bittere Enttäuschung verursachte die Entscheidung, nur eine einfacheTurnhalle zu bauen, nötige Klassenräume, die obere Halle und die Vergrößerung<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


6der Cafeteria zu streichen. Das löste bei der Schulgemeinschaft, die mit „Freunden“und der Stiftung Maßwerk ca. 700.000 € für den Sportplatz gestemmt hatte,Unverständnis und Unmut aus. Pünktlich zum 150. Geburtstag der Herren Prof.Lorenz und Herrman fand unter Beteiligung vieler Honoratioren aus Politik undKirche der „Erste Spatenstich“ (bei uns mit einem Bagger) am 5. September <strong>2009</strong>statt. Bis zum 24. Dezember war die Baugrube ausgehoben und eine Trennschichtaufgebracht worden.Dass trotz aller zusätzlichen Aktivitäten das Schulprogramm weitergeschrieben wurdeund Schüler und Lehrer ihre Kompetenzen vertiefen konnten, dafür sorgten dasSteuerungsteam und das Kompetenzteam der Schule in enger Zusammenarbeit mitder Schulleitung.Viele andere Ereignisse bereicherten in diesem Jahr das Schulleben auf besondereWeise. Der Theresienpreis ging in diesem Schuljahr an Editha Maßberg. Im Forum<strong>Theresienschule</strong> waren Prof. Dr. Christof Koch und Dr. Peter Frey zu Gast, im Rahmendes PW-Unterrichts der Oberstufe konnten wir den pakistanischen Botschafterbei uns begrüßen und das Jahr endete mit einem weiteren gelungenen Konzert imAdvent, in dem Teile des „Magnifikat“ zur Aufführung kamen. Auch davon wollenIhnen alle am Jahrbuch Beteiligten erzählen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlichfür die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gelungenen Beiträge danke. Meinbesonderer Dank geht an das Redaktionsteam dieses zweiten spannenden Jahrbuchsim neuen Gewand und zwar an Frau Busch, Herrn Kühler und Herrn Brühl.Aber lesen Sie selbst!HerzlichIhreA.Kirchberg<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


EditorialLiebe Leserin, lieber Leser,„Langweilig!“, so eine Antwort hört man als Mutter oder Vater häufiger auf die Frage:„Wie war’s heute in der Schule?“, und man entwickelt durchaus Verständnis fürdie Kinder angesichts der Tatsache, dass der Schulalltag nach wie vor von Stillsitzen,Zuhören, sachbezogenem Sprechen und Schreiben durchzogen ist.„Abwechslungsreich!“, muss hingegen die Antwort auf die Frage lauten: „Wie wareuer letztes Jahr an der Schule?“Wissenschaftliche Vorträge und Exkursionen, Musik- und Theateraufführungen,Kunstausstellungen, Ausflüge, Reisen, Wettbewerbe und Teilhabe am sozialen undöffentlichen Leben in vielfältiger Form boten den an der <strong>Theresienschule</strong> Lernendenund Lehrenden zahlreiche Gelegenheiten, über das normale Arbeitspensum hinausaktiv zu werden. Erst in der Zusammenschau wird offenbar, welche Leistung – oftim allgemeinen Trott unbemerkt – von Einzelnen erbracht worden ist.Von daher ist es wieder an der Zeit, allen zu danken, die sich die Zeit genommen haben,über ihre Aktivitäten auch noch zu berichten, Bilder auszusortieren und uns fürdas Jahrbuch zur Verfügung zu stellen. Herr von Gynz-Rekowski und Herr Brockmannsseien an dieser Stelle besonders erwähnt, deren Fotoarbeiten das optischeRückgrat des Jahrbuches bilden.Die Großzügigkeit unserer Inserenten, von denen viele schon über einen längerenZeitraum unsere Arbeit unterstützen, und der gelungene Verkauf des letztjährigenJahrbuches ermöglichten uns eine weitere Spende in Höhe von 1000 € für den Bauder Sportstätten.7Zum Abschluss teilen wir Ihnen eine Veränderung im Redaktionsteam mit: HerrKühler wird seinen Aufgabenbereich an Herrn Hilbig weitergeben.Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen!Ihr RedaktionsteamJohannes Brühl, Rita Busch, Andreas Kühler<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Die <strong>Theresienschule</strong> imÜberblick<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>Gymnasium13086 Berlin WeißenseeBehaimstr. 29Tel.: 924 64 25Fax: 924 62 62E-mail:<strong>Theresienschule</strong>@t-online.dewww.theresienschule.de8SchulleitungFrau Annaliese Kirchberg,SchulleiterinHerr Christofer Lahser,Stellvertretender SchulleiterHerr Markus Mollitor,Pädagogischer KoordinatorHerr Andreas Kühler,MittelstufenkoordinatorSekretariatFrau PielFrau UtechtHausmeister und DienstkräfteHerr LiebischFrau Westfahl


BeratungslehrerFrau Klapper, Herr Rönker, FrauSchulzeSchülervertreterJuliane Reddemann, Stephanie Roß,Richard SchulzSchulelternvertreterHerr TillmannVorsitzenderFrau KochStellvertretende VorsitzendeFrau LuxBeisitzerinFrau Jung,BeisitzerinFrau Koska,Schriftführerin9SchulkonferenzFrau ChristmannFrau KirchbergHerr von Gynz-RekowskiFrau KochFrau JungIsabella BönkeJuliane ReddemannSchulgeistlicherHerr Pfarrer Krause, Pfarrervon St. Josef, Weißensee


1010 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>10Unsere Sekretärinnen: Frau Piel und Frau Utecht


Schule&SchulprogrammSchule &Schulprogramm1 11<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Schule&SchulprogrammRicarda Bernhard-KönnerGeboren wurde ich an einem Maisonntag 1980 inBerlin-Kreuzberg. Meine Eltern sind beide Berliner,mein Vater ist aber in Schweden aufgewachsen.Zur Schule ging ich zunächst auf die EvangelischeSchule Neukölln, später dann auf die Kopernikus-Oberschule in Steglitz, wo ich 2000 mein Abiturablegte. Nach einem Archäologiestudium und einemdamit verbundenen Aufenthalt in Kiel entschiedich mich 2003 zum Lehramt in Geschichte undGeographie zu wechseln, womit ich meine Liebe zurGeschichte und meinen Drang möglichst viel draußenzu sein, verbinden konnte. Im November 2008 beendete ich mein Studium mit demErsten Staatsexamen. Über die ehrenamtliche Studienberatung im Sommer an derLiebfrauenschule Charlottenburg kam ich mit den katholischen Schulen in Kontaktund bewarb mich daraufhin beim EBO um einen Referendariatsplatz, den ich dannim August <strong>2009</strong> an der <strong>Theresienschule</strong> antrat.Neben der Schule findet man mich am Wochenende von März bis Oktober vorallem im Museumsdorf Düppel, wo ich als Ehrenamtliche in mittelalterlicher Trachtmeiner Liebe zur Geschichte fröne, während ich mich in den Wintermonaten vorallem meinen anderen Hobbys, dem Singen und dem Backen, widme. Durch meinenPapa und meine Verwandtschaft in Amerika sind mein Bruder und ich mehrsprachigaufgewachsen und sprechen neben Deutsch auch Englisch und Schwedisch.Inzwischen habe ich mich an der <strong>Theresienschule</strong> gut eingelebt und habe viel Spaßmit den Schülern, die ich unterrichten darf, und den Kollegen und der Schulleitung,die mir vor allem mit Rat und Tat oft zur Seite stehen.15 Sabine FlohrerIch bin verheiratet und habe zwei inzwischenerwachsene Kinder. Musik ist mein Hobby. Ich singe inzwei Chören und musiziere regelmäßig in einem Trio,wobei ich die Querflöte spiele.Meine Schulfächer sind Mathematik und Sport.Nach meiner für mich gefühlsmäßig zu frühenPensionierung freue ich mich, meine jahrzehntelangeUnterrichtserfahrung, gepaart mit Offenheit für neue Entwicklungen, an der<strong>Theresienschule</strong> im Fach Mathematik einbringen zu können. Im Schuljahr <strong>2009</strong>/10unterrichte ich die Klassen 9a und 9b und je einen Kurs des ersten und drittenSemesters.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


16Aufgewachsen bin ich auf Hiddensee. Allerdings ist dieSchule auf der Insel recht klein. Deshalb musste ich mit 15Jahren in ein Internat auf Rügen „übersiedeln“, um meinAbitur zu machen. Zu dritt in einem 20qm- Zimmer war daseine ziemlich lustige Zeit, weil wir uns zwischen Schränkenund Schreibtischen kaum noch bewegen konnten. Besondersspannend war es, wenn Freitag Nachmittag Windstärke 12angesagt war- dann mussten die „Inselkinder“ so schnellwie möglich nach Hause gebracht werden, sonst hätten wirin Bergen übers Wochenende festgesessen. Das verkürzteden Schultag der Hiddenseer in Bergen um einige Stundendaherwaren uns Stürme immer herzlich willkommen. Besonders abenteuerlich warauch der Winter 1995/96, als der Bodden zwischen beiden Inseln zugefroren war undkeine Schiffe mehr fuhren. Nur ein kleiner Eisbrecher quälte sich durch das dicke Eisund brachte uns Gymnasiasten freitags nach Hause und sonntags wieder zurück nachRügen. (Allerdings musste man dabei 90 Minuten bei minus 12 Grad draußen stehenwastut man nicht alles für das Abitur…)Nach dem Schulabschluss wollte ich nur eins: in die USA. Sprachen waren schonimmer meine Leidenschaft gewesen und ich war (und bin) neugierig auf so ziemlichalles, was damit zu tun hat. So verschlug es mich nach Clinton/ New Jersey. Wederder Ort noch der Staat sind sonderlich aufregend, allerdings habe ich dort viele liebeMenschen kennen gelernt, mit denen ich noch heute eng befreundet bin. Schon alleindafür hat es sich gelohnt! Mal abgesehen von den vielen wunderbaren Erfahrungen,Reisen, Eindrücken die ich dort gesammelt habe. Durch diesen „Umweg“ über dieUSA fiel mir danach die Eingewöhnung in Berlin auch nicht allzu schwer. Hierstudierte ich Englisch und Spanisch und hier absolvierte ich auch das Referendariat. Inden Semesterferien ging ich, neben der Arbeit, fleißig meinem Hobby nach: die Weltentdecken. So reiste ich unter anderem allein durch Chiapas/Mexiko (Das Land istsehr (!) zu empfehlen, allein zu reisen weniger), ich war in Südspanien (Ich finde, mansollte in seinem Leben unbedingt die Alhambra in Granada gesehen haben!)unterwegs,als Rucksacktouristin in Asien usw.…und nun freue ich mich, an der <strong>Theresienschule</strong> zu unterrichten und bin denKollegen für die herzliche Aufnahme und die Antworten auf die vielen, vielen Fragensehr dankbar!16 Carolin Kollwitz16<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schule&SchulprogrammMiriam SprengerGeboren und aufgewachsen bin ich im Berliner Südwesten. Nachdem ich am südlichstenGymnasium Berlins mein Abitur gemacht hatte (irgendetwas Besonderes hat jede Schule),zog es mich erst etwas weiter in den Norden, nach Galway in Irland. Dort arbeitete ichacht Monate in der Obdachlosenbetreuung. Nach meiner Rückkehr nach Berlin (wohinauch sonst, Berliner gelten ja zu Recht als ignorant, wenn es um den Rest Deutschlandsgeht), begann ich an der FU Psychologie und katholische Theologie zu studieren, habedann aber sehr schnell Psychologie für Deutsch aufgegeben. Außerdem studierte ich dazunoch Deutsch als Fremdsprache. Um dies auch mal in die Praxis umzusetzen, ging ichvor meinem ersten Examen als Assistenzlehrerin nach Glasgow, Schottland, um dortDeutsch zu unterrichten. Trotz unbeständigen Wetters (aber das kannte ich ja schon ausIrland) verbrachten mein Mann und ich dort ein großartiges Jahr, wanderten viel in denHighlands und fühlten uns als Berliner in der dreckigen, lebendigen Arbeiterstadt sehr zuHause. Zum Glück merkte ich dort auch, dass mir das Unterrichten Spaß macht. Zurückin Berlin legte ich dann mein 1. Staatsexamen ab und begann mein Referendariat an derkatholischen Schule Liebfrauen. Während des Referendariats kam unsere Tochter Paulazur Welt. Seit diesem Schuljahr unterrichte ich hier an der <strong>Theresienschule</strong> Deutsch.Das offene Kollegium und die netten Schüler haben mir einen sehr angenehmen Einstiegermöglicht und ich freue mich an dieser besonderen Schule unterrichten zu können.Dominik TammAn dieser Stelle möchte ich mich mit einem kleinen Textbei Ihnen/Euch vorstellen. Nachdem ich nun schon seitFebruar <strong>2009</strong> hier an der <strong>Theresienschule</strong> Referendar fürdie Fächer Geschichte und Biologie bin, ist es nun auchhöchste Zeit für eine angemessene Vorstellung.Geboren bin ich in Berlin-Wilmersdorf im katholischenSt. Gertrauden Krankenhaus (die Kreise schließen sich).Im zarten Alter von vier Jahren wurde ich als waschechterPreuße nach Bayern verschlagen, wo ich ein Jahr in demkleinen Ort Inzell, eventuell bekannt durch das Eisstadion,die Olympischen Winterspiele 1964 oder Annie Friesinger(Eisschnelllauf), verbrachte. Dort wurde, glaube ich, meine Begeisterung für denWintersport, vor allem das Skifahren und später das Snowboarden, geweckt.Zurück im guten alten Berlin ging ich dann auf die <strong>Katholische</strong> Grundschule St. Ursula.Nachdem ich wieder einmal umgezogen bin, diesmal allerdings innerhalb Berlins,besuchte ich das Walther- Rathenau-Gymnasium in Berlin - Grunewald. Dort machteich 1998 das Abitur. Anschließend habe ich meinen Zivildienst in einem Kindergartenfür autistische Kinder, damals noch 13 Monate lang, absolviert. Dort habe ich zumersten Mal intensiv mit Kindern zusammengearbeitet, was mir sehr viel Spaß gemachthat. Vielleicht wurden in dieser Zeit die Weichen für meinen Berufswunsch „Lehrer“gestellt. Zunächst sollte es aber noch einige Umwege zu diesem Ziel geben: Nach demAbitur habe ich erst einmal Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlinstudiert, um nach drei Semestern festzustellen, dass dieses Studium nichts für mich ist.Ich habe dann intensiv überlegt, was mir eigentlich wichtig ist für meine Berufswahl.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>17


Ziemlich schnell wurde mir dann klar, dass ich es vor allem mit Menschen, im Idealfalljungen Menschen, zu tun haben wollte. Da wurde mir schlagartig klar – Lehrer musst duwerden! Dieses Ziel in die Tat umzusetzen habe ich dann mit dem Studium der Biologieund der Geschichtswissenschaften, ebenfalls an der Freien Universität Berlin, in Angriffgenommen.Während des Studiums habe ich einen längeren Aufenthalt in Andalusien inGranada zum Anlass genommen, meine Leidenschaft, die Flamencogitarre, zuvertiefen. Darüber hinaus interessiere ich mich für viele Sportarten und habe aucheiniges selbst gespielt: Tennis, Eishockey, Fußball, Lacrosse. Natürlich versuche ichdie Bundesligaspieltage mitzuverfolgen und hoffe, dass Ha Ho He den verkorkstenSaisonstart noch zum Guten wenden kann.Nach dem Studium bin ich nun auf der Zielgeraden des „Lehrerwerdens“ angelangtund hatte das Glück, hier an der <strong>Theresienschule</strong> einen Referendariatsplatz zubekommen.Die wenige verbleibende Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und besondersgerne mit meiner eineinhalb Jahre alten Tochter, die mich schwer auf Trapp hält. Ichhoffe, hier ein kleines Bild von mir vermittelt zu haben und freue mich schon sehrauf unsere zukünftige gemeinsame Zeit, auf jeden Fall bis Februar 2011.1818Dienstjubiläum der Schulleiterin18<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schule&Schulprogramm19 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Ein halbes Jahrhundert<strong>Theresienschule</strong>Erinnerungen einer Schülerin,einer Mutter, einer Lehrerin2020Es war im Herbst 1960, dass inmeiner Familie zum ersten Mal vonder <strong>Theresienschule</strong> die Rede war.Vom Pfarrer unserer Gemeinde hattenwir einen Hinweis bekommen. Dennnicht einmal alle Katholiken wussten,dass es in der DDR eine kirchlicheSchule gab. Das passte nicht insSystem. Aber die Entscheidungen desalliierten Kontrollrates wurden auchvon der DDR respektiert...Damals war es so, dass ohne FDJ-Mitgliedschaft und Jugendweihe einehöhere Schulbildung eigentlich nichtin Betracht kam. Für die ErweiterteOberschule musste man delegiertwerden, und die Voraussetzung dafürwaren nicht nur schulische Leistungen, sondern die „gesellschaftliche“ Haltung.Das galt auch für die <strong>Theresienschule</strong>. Um die zu besuchen, musste außerdemein entsprechender Antrag beim Magistrat von Berlin gestellt werden. Hierlag die Entscheidung. Die Schule selbst hatte keinerlei Einfluss auf die Auswahlder Schülerinnen. Auch bei mir gab es zunächst eine Absage. Erst mit Eingabenund Beschwerden gelang es meinem Vater – er war Mathematiker und in einemForschungsinstitut tätig - doch noch einen Platz für mich zu bekommen.Abifeier1965: Schwester M. Hildegardia im Gesprächmit Brigitta, geborene Lerch, später Lück20<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Am 1. September 1961 - also kurz nach dem Mauerbau - begann der Unterricht.Viele Mitschülerinnen waren von den politischen Ereignissen, von der Trennungder Familien unmittelbar betroffen. In keiner anderen Schule hätte man so offendarüber reden können! Es war schön, frei von politischer Indoktrination zu sein,ohne Angst Meinungen auszutauschen zu können!Besonders beeindruckt war ich von Schwester Maria Hildegardia, einer kleinenzierlichen Frau, die uns in Mathematik, Physik und Chemie unterrichtete. Sie war esauch, die mir empfohlen hatte, ein Lehrerstudium zu beginnen. Ich könnte sie einmalan der <strong>Theresienschule</strong> ablösen, sagte sie. Aber es kam erst anders. Schwester Hildegardiaging in den Ruhestand, ehe mein Studium beendet war. Ich wurde Fachlehrerin


Schule&SchulprogrammDas Kollegium bei der Diashow von Herrnvon Gynz-Rekowski im Treppenahausfür Mathematik undPhysik an einer staatlichenSchule. Aber der Kontaktzur <strong>Theresienschule</strong> riss nichtab, es gab Klassentreffen undBegegnungen mit Bekannten,deren Töchter die Schulebesuchten.Meine Tochter Dorothea warinzwischen groß geworden. Und die<strong>Theresienschule</strong> gab es immer noch.Etliche in unserem Freundeskreis, längstnicht nur Katholiken, wünschten sich fürihre Töchter eine Schule „ohne Fahnenappell“und strebten in diese Richtung. Natürlichhatte meine Tochter ohne Jugendweihe undFDJ - trotz allerbester schulischer Leistungen -keine Chance. Die Delegierung zur ErweitertenOberschule, so auch der Antrag beim Magistrat fürdie <strong>Theresienschule</strong> wurde abgelehnt.21 Einen solchen Antrag für eine kirchliche Schuleüberhaupt zu stellen – das hatte man mir zu verstehengegeben – würde für mich als Lehrerin an einer staatlichenSchule Konsequenzen haben. Die für mich zuständigeSchulrätin war empört, aber dennoch ist nicht viel passiert.Vielleicht waren schon damals Mathematik- und Physiklehrerso knapp, dass man nicht viel machen wollte.Als ob sich manche Dinge wiederholen! Diesmal war es meinMann, der sich mit Eingaben und Beschwerden schwer ins Zeuggelegt hat. Jedenfalls bekam Dorothea zum 1. September 1985einen Platz an der <strong>Theresienschule</strong>. Als Elternvertreter haben<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


wir uns in dieser Zeit sehr engagiert, zumal damals ein Wechsel in der Leitungder Schule zu besorgten Fragen geführt hatte. Auch gab es Diskussionen über dieUnterrichtsqualität, vor allem im Fach Deutsch.Unsere Tochter denkt noch gerne an die Zeit in der <strong>Theresienschule</strong> zurück, wosie im Sommer 1989 das Abitur abgelegt hat. Kurz danach fiel die Mauer. Baldbesuchte uns die ehemalige Klassenlehrerin aus der Grundschulzeit, und sieerzählte unter Tränen, wie sie gezwungen worden war, schlechte Beurteilungen zuerfinden, damit die Ablehnung für die Oberschule begründet werden konnte.Kurz darauf – es war der erste schulfreie Samstag im Dezember 1989 – klingeltedie Direktorin der <strong>Theresienschule</strong>, Frau Kirchberg, an der Wohnungstür. So kamich nach 20 Dienstjahren an einer Polytechnischen Oberschule nun doch an die<strong>Theresienschule</strong>, so wie es sich Schwester Hildegardia vor 35 Jahren gewünschthatte. Dann wurden es noch einmal fast 20 Jahre, die ich dort blieb. Viel hat sichin dieser Zeit geändert - aus einer 4-klassigen Mädchenschule ist ein koedukativesGymnasium mit ca. 700 Schülern geworden. Dennoch ist die <strong>Theresienschule</strong> - someine Bilanz nach einem halben Jahrhundert – immer etwas Besonderes geblieben.Brigitta Lück222222 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schule&SchulprogrammEin Zeugnis für die Schule„Was du nicht willst, dass man dir tu / das füg’ auch keinem andern zu.“Das mögen die Schüler mitunter denken, wenn sie mal wieder von einem Lehrer eineZensur verpasst bekommen haben, die ihrer Meinung nach viel zu schlecht ausgefallen ist.Überhaupt: Ständig stehen sie unter dem Druck für alles und jedes bewertet zu werden,egal ob die Skala grob (1 bis 6) oder fein (15 bis 0) ist. „L’Art pour l’art“ oder „Just forfun“ ist nicht! Seneca hat mit seinem Vorwurf recht: „Non vitae, sed scholae discimus!“(So steht es nämlich in seinen „Epistulae morales ad Lucilium“ und nicht umgekehrt!)Anscheinend haben vor fünf Jahren die Kinder von Hannelore Kern bzw. Jürgen Pischon zuHause ihr Leid geklagt. Und da Frau Kern und Herr Pischon zu dieser Zeit zufälliger WeiseRessortleiter in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung (usw.) waren, versprachen sieihren nörgelnden Sprösslingen, den Spieß einmal umzudrehen. So wurde die Idee von der„Externen Evaluation“ im Berliner Schulwesen geboren, gewissermaßen als stellvertretenderRacheakt der zensurengebeutelten Schuljugend. (Erstaunlich, dass die Aktivistenvon K.R.Ä.T.Z.Ä. nicht schon längst darauf gekommen waren.) Die Eltern hielten, wassie versprochen hatten, und präsentierten im Mai 2004 der überrumpelten Lehrerschaftdas „Konzept zur Inspektion der Berliner Schulen“. Nun bekamen ihre Kinder doch dasMuffensausen vor den möglichen Konsequenzen in ihrer eigenen Schule und sie beschworenihre Eltern, auf keinen Fall die wahren Hintergründe für diese Aktion zu verraten. ImErgebnis heißt es nun in der Präambel scheinheilig: „Gemäß neuem Berliner Schulgesetzkommt der externen Evaluation die Aufgabe zu, die Entwicklung und Fortschreibung derSchulprogramme zu unterstützen sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung, Schulorganisationund Schulleben zu sichern.“ Liest sich doch gut, oder?Ebenso aufgeschreckt wie im öffentlichen Bildungswesen reagierte die Schulabteilung imEBO. Was ist da los? Verpassen wir was? Und holterdipolter wurde ein eigenes Evaluationssteam– auf deutsch: Bewertungstruppe – aus dem Boden gestampft und auf die Bistumsschulenlosgelassen. Es sollte die Frage zu klären: Was ist (uns) das ganze kirchlicheBildungswesen eigentlich wert?Nun, ganz so schnell ging das natürlich nicht vonstatten, („Angesichts der zweitausendjährigenGeschichte der Kirche…“) Aber Anfang <strong>2009</strong> war es soweit: eine kirchlich autorisierteGruppe von Evaluierern klopfte an das Tor Aufgang 1 der <strong>Theresienschule</strong> undverlangten Einlass. – Herzlich willkommen!23 Bildung ist eine komplexe Angelegenheit. Folglich handelt es sich bei Bildungseinrichtungennicht um simple Auslieferungslager von Bildungsgütern. Deshalb gestaltete sich derAblauf der gesamten Inspektion vielgestaltig:Ende 2008 Vorgespräch mit der Schulleitung20. Januar Information des Kollegiums, Befragung der Lehrkräfte, Befragungder Eltern20. Januar Übergabe der Dokumente23. Februar 23 Unterrichtsbesuche (Klassen 5 bis 12) + Befragung der Schülerinnenund Schüler24. Februar 12 Unterrichtsbesuche (Klassen 11 bis 13) + Gespräch mit derSchulleitung + Schulrundgang25. Februar 23 Unterrichtsbesuche (Klassen 5 bis 11)<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Am 7. Mai stellte das Evaluationsteam den fertigen Bericht den Mitgliedern der Schulkonferenzvor. Worauf richteten die Bewerter ihr Augenmerk? (Was ließen sie außer acht?)Zuerst ging es um die materielle und organisatorische Basis: Unter welchen Rahmenbedingungenarbeiten Schüler und Mitarbeiter? Aber merkwürdiger gingen diese Ergebnissenur zum Teil in die Bewertung ein, obwohl von der organisatorischen Unterstützung durchdie kirchliche bzw. staatliche Schulverwaltung einiges abhängen dürfte.An die einzelnen Teilaspekte wurden eine vierteiligen Messlatte angelegt: 1 (< 40 % –überwiegend schwach), 2 (40…60 % – eher schwach als stark), 3 (60…80 % – eher starkals schwach) und 4 (80…100 % – überwiegend stark).Die Ergebnisse, die sich mit Zahlen ausdrücken lassen, im Überblick:„Ergebnisse der Schulabschlüsse und Bildungsweg (Mittlerer Schulabschluss undSchule“ Abitur)Note: 4 Schulzufriedenheit (Eltern, Schüler, Lehrer)Anerkennung der Schülerleistungen (Lob, Würdigung)Außerunterrichtliche Angebote (Arbeitsgemeinschaften u. ä.)Gesamteindruck des Schulgebäudes„Schulkultur Kirchliche Einbindung (Erkennbarkeit und Bedeutung)– Kirchliche Glaubenshilfe (Religiöse Erziehung, Hilfe in Glaubensfragen)Einbindung“ Schulseelsorge (Gottesdienste, Kirchliche Jugendarbeit)Note: 3„Schulkultur Sozialverhalten (Schüler, Eltern, Lehrer)24– SozialverhaltenBeratung (innerhalb der Klassen, andere Umgang mit Konflikten (Gewaltpotenzial, Lösung von Konflikten)Ansprechpartner)2424 Note: 4„LernkulturNote: 3„Qualitätsentwicklung“(o. B.)<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>„Schulkultur– Beteiligung-Note: 3„Schulmanagement“:Note: 2-3Soziales Engagement (Sozialpraktikum, Sockenaktion)Eltern (Mitarbeit, Umgang mit Beschwerden)Schüler (Schülervertretungen, Umgang mit Beschwerden)Lehrer (Unterstützung durch Schulleitung, Gestaltungsmöglichkeiten)Sonstige Aktionen (Aufführungen, Wettbewerbe, Foren u. ä.)Schuleigene LehrpläneUnterrichtsgestaltung- Aktiver Unterricht- Zielgerichteter Lernprozess- Lernatmosphäre- Effektiv genutzte Lernzeit- Leistungsanforderungen (Transparenz, Hilfestellungen, Hausaufgaben,Förderung)Schulleitung (Informationsfluss, Unterstützung der Lehrer, Konferenzen)Organisation des Unterrichts (Stundenpläne)Unterrichtsausfall / VertretungSchulprogramm (Entwicklung, Beteiligung, Umsetzung)Qualitätsmanagement (keine interne Evaluierung)Zusammenfassung der bewerteten Qualitätsbereiche: 3


Schule&SchulprogrammGeführte Rundgänge der 10. Klassen am Tag der offenen TürIn einem Satz: „Die <strong>Theresienschule</strong> ist, was die Qualität ihrer Arbeit angeht, eher stark alsschwach.“ Das klingt doch angenehm. Zum einen gibt die Schule ein durchaus positivesBild ab. Zum anderen haben wir die Möglichkeit, uns bis zur nächsten Evaluation in ca.fünf Jahren noch weiter zu verbessern. – So weit, so formal.Nun kann ein Skeptiker einwenden: Gute Zensuren lassen sich auch mit gnadenlosemDrill erzielen. Mag sein. Zu diesem Punkt stellt der Evaluationsbericht fest: Das Sozialverhaltenuntereinander empfinden alle Beteiligten ohne Einschränkungen als angenehm.Mit Drill ist das nicht zu erreichen. Aber es stimmt schon, der Skeptiker weist auf eingrundsätzliches Manko hin: Mit einer einzigen Zahl lässt sich das Miteinander von etwa700 Menschen nicht annähernd beschreiben. Vom „Geist“, der in den Mauern der <strong>Theresienschule</strong>„weht“, gibt die Tabelle nur einen schwachen Abglanz. Dagegen weisen die nichtso optimalen Bewertungen im Bereich „Kirchliche Einbindung“ und „Schulmanagement“auf vorhandene Defizite hin.An dieser Stelle sollten wir uns bewusst machen, dass auch die Evaluation selbst in ihrergegenwärtigen Anlage etwas ist, was evaluiert werden muss, um beim nächsten Malgenauere Ergebnisse zu liefern. Der erste großangelegte Versuch trifft selten sofort insSchwarze.Als ich die Ergebnisse zur Kirchlichen Einbindung hörte, dachte ich, das ist ein Witz.Ich hatte bisher eher Klagen von den Ortspfarrern unserer Schüler gehört, die sich überdie in ihren Augen zu große kirchliche Einbindung an der <strong>Theresienschule</strong> beschwerten.Dadurch würden nur noch wenige freie Valenzen für ihre Heimatgemeinde bleiben. DieSchulelternvertreter klärten dieses merkwürdige Umfrageresultat auf. Auf den Eltern-Fragebögenwaren negative Beurteilungen eingetragen, weil eine Fragestellung falsch verstandenworden war.Ähnliches gilt auch für die Interpretation der Ergebnisse zum Schulmanagement, wenn25 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


2626 auch in anderer Weise. Mit Schulmanagement war konkret die Arbeit der Schulleitunggemeint. Nun ist sie – außer sie selbst – zusätzlich noch das Tor nach „Oben“. Deshalbfloss in die Beurteilung der Arbeit von Frau Kirchberg, Herrn Lahser, sowie (damals noch)Frau Lück und Frau Wessels etwas ein, was der Volksmund so umschreibt: Man schlägtder Sack und meint den Esel. Die Beurteilung der Arbeit von kirchlichen und staatlichenvorgesetzten Behörden in Bezug auf unsere Schule war ja von vornherein aus dem ganzenVerfahren ausgeklammert worden. Ich vermute, dass diese Einschränkung, bewusst oderunbewusst, über die Huckepack-Bewertung unseres Schulmanagements umgangen wurde.Und über das äußere Schulmanagement lässt sich wahrlich nicht immer sagen: „AllesGute kommt von oben“…26<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Erinnern wir uns an die Maxime von Altbundeskanzler Helmut Kohl: „Entscheidend ist,was hinten rauskommt.“ (Geäußert auf einer Pressekonferenz am 31.8.1984, zitiert in DERSPIEGEL, 3. September 1984) Zu diesem Kriterium, „Ergebnisse der Schule“, vergibt dasEvaluationsteam eine 4 und sagt damit: Die Ergebnisse der Arbeit in der <strong>Theresienschule</strong>sind „überwiegend stark“. Wenn man so will, haben wir es hier mit dem experimentumcrucis für die Arbeit einer Schule zu tun. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Man brauchtsich nur die alljährlich in den Berliner Tageszeitungen veröffentlichen Abitur-Ergebnisseanzuschauen.Henning v. Gynz-Rekowski


Schule&SchulprogrammWeiterarbeit am Schulprogramm in HederslebenAuf der diesjährigen internen Kollegiumsfortbildung vom 17.-19. September<strong>2009</strong> in Hedersleben im Harz wurde die Arbeit am Schulprogramm weitergeführt.Es ging vor allem um die Projekte der einzelnen Fachbereiche, die ihre aktuelleSituation und die konkreten Vorhaben für die nächsten Jahre zu Papier brachten.Diese Fachbereichsprogramme werden in der nächsten Zeit mit anderen wichtigenBereichen, die unsere Schule betreffen, wie z. B. den Baumaßnahmen an der Turnhalle,außerunterrichtlichen Projekten oder Schulpastoral zu einem Schulprogramm fürdie <strong>Theresienschule</strong> zusammengefasst.Weitere wichtige Themen in Hedersleben waren die verbindliche Festlegung einesKompetenztrainingsfahrplans und die vielen Veränderungen, die sich aus derverkürzten Schulzeit für die 10. Klassen ergeben. Gelegenheit zum Austausch gab esdann bei einer Wanderung nach Gernrode.Birgitta Flügel27<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


28„Dein Sohn hat einen Tadel erhalten“, informiere ich meinen soeben heimgekehrtenEhemann und schwenke den entsprechenden Brief des Klassenlehrers. Feinsäuberlich sind dort die jugendlichen Missetaten unseres 13-Jährigen währendder letzten Schulwochen und –monate aufgelistet: Stören im Biologieunterricht,Kippeln im Deutsch- und Papierkugelwerfen im Englischunterricht, jedes Mal miteiner Verwarnung im Klassenbuch dokumentiert. Nach drei Verwarnungen folgtder Tadel. Das fordert die Schulordnung und deren Anerkennung haben wir Elternja schließlich mit unserer Anmeldung bestätigt.Doch der Kindsvater bleibt locker: „Na und“, kommentiert er den Lehrerbrief, „wirwaren auch keine Engel!“ Stimmt – und doch: völlig verkehrt.Natürlich gibt es ernstere Formen schulischer Beschwerden, die sogenannten„Ordnungsmaßnahmen“ bis hin zum Ausschluss aus der Schule; doch wenn einLehrer sich die Mühe macht, Eltern schriftlich über das Fehlverhalten ihres Kindeszu informieren, ist dies zugleich ein deutlicher Appell an die häusliche Unterstützungseiner Erziehungs- und Bildungsbemühungen. Da mag uns als Eltern die Quasseleiim Unterricht als harmlos erscheinen, jetzt ist Solidarität mit der Schule gefordert.Väterliche Kommentare wie „Typisch Lehrer, der soll sich nicht so anstellen!“28„Dein Sohn hat einen Tadel erhalten!“28<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schule&Schulprogrammbeeinträchtigen die notwendige Zusammenarbeit von Schule und Elternhauserheblich. Erziehungs- gar Ordnungsmaßnahmen wie Nachsitzen, Sonderaufgaben,Tadel oder Verweise sind ernst zu nehmende Beschwerden über das Verhalteneinzelner Schüler und müssen zu Hause besprochen werden.Was Eltern und Schüler gern übersehen - solche Erziehungsmaßnahmen machenMühe: Nachbleiber müssen beaufsichtigt, Extraaufgaben kontrolliert, schriftlicheVerwarnungen formuliert, kopiert und in die Schülerakte abgeheftet werden. Im Falleder Ordnungsmaßnahmen kommen noch Klassenkonferenzen, Elterngespräche,Anhörung des Betroffenen und möglicherweise monatelange juristischeAuseinandersetzungen hinzu. Das macht kein Lehrer gern!Dass wir als Eltern in diesem Fall den Kollegen für ihre Bemühungen um den Gedeihunseres Nachwuchses nicht dankbar um den Hals fallen, liegt vor allem am eigenenSchuldbewusstsein. Eine schriftliche Beschwerde über mein Kind signalisiert: Ichals Mutter (oder Vater) kümmere mich nicht genügend und habe in der häuslichenErziehungsarbeit versagt. Und zugegeben: Bei verhaltensauffälligen Kindern suchtman auch als Nichtpädagoge die Ursache zunächst im familiären Umfeld („KeinWunder – bei den Eltern!“).Aber - uns zum Trost – in den allermeisten Fällen sind die Eltern nicht amFehlverhalten ihrer Sprösslinge Schuld. So wurde ich vor Jahren von einemaufmerksamen Grundschullehrer angerufen, weil unser Jüngster in der 1. Klassenbei einem Streit auf dem Schulhof lauthals verkündete: „Ich hasse alle Türken!“ Eswar nur eine Abwandlung des „Ich hasse alle Mädchen-“ (Krach mit der großenSchwester) oder „Ich hasse alle Lehrer-“ (Stress mit den Hausaufgaben) –Musters(obwohl alle Formen von hassen bei uns eigentlich verboten sind). Dach das konnteder Lehrer nicht wissen, und auch ich war zunächst mittelschwer entsetzt, bis sichmir diese Lösung offenbarte.29 Zum Beruf des Lehrers gehört es nun mal, Krach und Unordnung im Klassenraumin verträgliche Bahnen zu lenken, notfalls mit Hilfe der Eltern. Schließlich wollendiese zu allererst, dass ihr Kind in der Schule „etwas lernt“. Das funktioniert nun malnicht im unübersehbaren Tohuwabohu.Und daher fürchten auch meine Kinder nur das eine: Dass ihr schulischesMissverhalten uns Eltern zugetragen wird. Denn dann Gnade ihnen Gott - auchwenn wir selbst zu Schulzeiten keine Engel gewesen sein mögen.Susanne Wessels<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


3030 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Im „Jahr der Astronomie“ stirbt der Astronomieunterricht an der <strong>Theresienschule</strong>Was gab es <strong>2009</strong> nicht alles zu feiern: 2000 Jahre Varusschlacht, 1000. Geburtstagvon Go-Suzaku (69. Kaiser von Japan), 500. Hochzeitstag von Heinrich VIII. undKatharina von Aragón, 300. Jahrestag der Errettung des schottische Seemanns AlexanderSelkirk (alias Robinson Crusoe) von der unbewohnten Insel „Isla Mas aTierra“, 200. Jahrestag der Scheidung von Napoleon I. und Joséphine, 150 JahreKölner Hauptbahnhof, 120 Jahre Büstenhalter und – weder last noch least – der100. Geburtstag von Heinz Erhardt. So weit, so vielfältig.Zwei Schwerpunkte aber rückten besonders in den Focus der öffentlichen Meinungsmache:die Biologie und die Astronomie.Biologisch relevant waren <strong>2009</strong> der 200. Geburtstag Charles Darwins und das 150-jährige Erscheinen seines revolutionären Werkes „On the origin of species“. Als Sahnehäubchenkann man in diesem Zusammenhang den 100. Geburtstag von BernhardGrzimek betrachten. Derart beflügelt gipfelten die Aktivitäten der biologischenAnhängerschaft in einer Petition, die die Einrichtung eines eigenen Feiertags zu Zielhat: „Wir fordern deshalb den Bundesrat und die zuständigen Landespolitiker dazuauf, die gesetzliche Umbenennung von Christi Himmelfahrt in Evolutionstag in dieWege zu leiten!“Nicht weniger sendungsbewusst verfuhr die UNO-Vollversammlung schon 2007:„In Erinnerung an diesen großen Fortschritt und an die Bedeutung der Astronomiefür die Kultur der gesamten Menschheit hat die Vollversammlung der Vereinten Nationenam 20.12.2007 das Jahr <strong>2009</strong> offiziell zum ‚Internationalen Jahr der Astronomie’erklärt.“ Der Anlass: Grundlegende Ereignisse feierten ihre 400. Jahrestag – dieErfindung der Keplerschen Gesetze und der Bau des ersten brauchbaren astronomischenFernrohrs durch Galileo Galilei. Aber auch die Moderne steuerte noch einSchmankerl bei: den 40. Jahrestag der ersten bemannten Mondladung.Damit war das Duell eröffnet: Himmel oder Erde? Der Ausgang sollte eigentlichklar sein. Befragt man nämlich das Orakel der heutigen Zeit, Wikipedia, zu denbedeutendsten Ereignissen des Jahres <strong>2009</strong>, so steht das „Jahr der Astronomie“ anerster Stelle. Noch Zweifel?Nach diesem Ausflug in die weite Welt zurück nach Weißensee in unser beschaulichesBildungsinstitut. Nicht vor 1000, nicht vor 500, nicht vor 100 – aber vor immerhin50 Jahren, genau am Dienstag, 1. September 1959, wurde (wie überall inder DDR) Astronomie als obligatorisches Fach für alle zehnten Klassen eingeführt.Es war nicht das Studium der Bibel gewesen, das den Blick gen Himmel wies. Nein,am 4. Oktober 1957 hatte ein raketentechnischer Coup mit einem Schlag das östlicheSelbstbewusstsein in ungeahnte Höhen katapultiert: Sputnik 1. Grund genuganzunehmen, dass die nähere Beschäftigung mit Himmelskunde sich positiv auf dasImage des chronisch an Minderwertigkeitkomplexen leidenden Ostens auswirkenwürde.301:0 für Darwin!


Schule&Schulprogramm31 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Ganz unabhängig von politischen Absichten und jenseits polemischer Seitenhiebelohnt es, diese Entscheidung gebührend zu würdigen. Denn wozu ist die Schule da?Nicht zuletzt soll sie Allgemeinbildung vermitteln. Allgemein heißt rundherum: vonvorn bis hinten, von links bis rechts, von oben bis unten. Mit der gesamten uns umgebendeSphäre sollen die Schülerinnen und Schüler bekannt gemacht werden! Sogesehen herrschte bis 1959 noch das Weltbild des klassischen Altertums: Die Weltist eine Scheibe. Das Interesse der Schüler wurde auf die Erdoberfläche konzentriert.Was kreucht und fleucht um uns herum? Wer lebt in der Nachbarschaft oder in derFremde? Und wie lebt(e) man dort. Was denkt man sich dort? Wie verständigt mansich auf dieser Scheibe? Ja, ja, gelegentlich geht es auch ein paar Kilometer in dieTiefe (Stichworte: Erdkruste – Kontinentalverschiebung – Vulkane – Hölle). Oderman schwingt sich ein klein wenig empor („Im Vorgefühl zu solchem hohen Glück/ Genieß‘ ich jetzt den höchsten Augenblick!“ einerseits, Tiefdruckgebiete andererseits).Aber bitte, ist das alles? Wo bleibt die ganze dritte Dimension!„Die Astronomie ist das vorzüglichste Mittel, sich zu großartiger Weltanschauungzu erheben …, sie ist eine herrliche, erhabene, weil erhebende Wissenschaft. Wiekann es auch anders sein, da ihre Gesetze und Regeln nicht auf Menschenmachwerk,sondern auf den Baumeister der Welt zurückweisen! Darum sollte es keinem, aberauch nicht einem Menschen vorenthalten werden.“ Das schrieb der WahlberlinerAdolph Diesterweg, der sich im 19. Jahrhundert der Anerkennung des Lehrerstandes323232 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>und der relativen Autonomie der Schule gegenüber den gesellschaftlichen Mächtenverschrieben hatte. Welcher Bischof, welcher kirchliche Schuldezernent kann sichdiesem Anliegen verschließen?So bedeutete das Jahr <strong>2009</strong> für uns, dass wir mit Dankbarkeit das Goldene Jubiläumdes Astronomieunterrichts an der <strong>Theresienschule</strong> feiern konnten. Glückwunsch!Aber hier holt uns die Biologie, insbesondere das Darwinsche Evolutionsprinzip(„Überleben des Angepasstesten“ – oder wie soll man „survival of thefittest“übersetzen?), auf die irdische Scheibe zurück. Schon vor 20 Jahren begannsich das pädagogische Ökosystem in Berlin nachhaltig zu wandeln. Zu dieser Zeitübernahm Schulsenator Jürgen Klemann (CDU) über drei wendebedingte Kurzzeit-Lückenfüller den bildungspolitischen Staffelstab von Margot Honecker (SED). DerTagesspiegel beschrieb das in der Rückschau mit folgenden Worten: „Der Jurist undCDU-Politiker Jürgen Klemann (1990–1996) … hatte die schwierige Aufgabe, dasSchulsystem im Ost- und Westteil zusammenzuführen und war dabei von Anfangan gezwungen, zu sparen. Nach und nach wurden die Stundentafeln gekürzt, dieKlassengrößen hochgesetzt und die Lehrerarbeitszeit erhöht.“ (Tagespiegel vom31.8.<strong>2009</strong>)An dieser Stelle möchte ich eine private Erinnerung einschieben. Entgegen landläufigerÜberzeugung, dass dem Osten das Westsystem übergestülpt wurde, gab es aucheine Gegenbewegung. Zumindest die DDR-Regelung, dem Ruhetag des HERRNim Bildungswesen Geltung zu verschaffen, fand freundliche Zustimmung im Kreiseder Westberliner Kollegen. Ihnen war bisher nur eine halbherzige Umsetzung diesesAnliegens (ein unterrichtsfreier Sonnabend im vierzehntägigen Wechsel) zugestanden


Schule&Schulprogrammworden. Nur, wie sollte man mit der wegfallenden Unterrichtszeit verfahren? Damalstat man das Naheliegende: Die Sonnabendstunden wurden tatsächlich gestrichen.Eine Frage blieb offen: Welche Fächer müssen bluten? In der Senatsverwaltung fürBildung wurde entschieden: Es geht den Naturwissenschaften an den Kragen. Chemie-und Physikunterricht beginnen erst mit der achten Klasse, Physik zweistündig,Chemie sogar nur mit einer Stunde pro Woche. (Nebenbei: Dies bedeutete für denOstteil der Stadt eine Reduzierung der naturwissenschaftlichen Unterrichtsstundenin der gesamten Mittelstufe auf weniger als die Hälfte!)Während dieses Umbruchs absolvierte ich mein Referendariat. In den verschiedenSeminaren wurden bildungspolitische und psychologische Grundsatzproblemegewälzt. So fragte ich mich unter diesen Gesichtspunkten nach den Gründen für dieStreichungen bei den Naturwissenschaftsstunden. Ergebnis meiner wohlwollendenVerständnisversuche: Als Kind lernt man besonders einfach auswendig, eine idealeVoraussetzung für das Pauken von Vokabeln. Das Erschließen dessen, was die Weltim Innersten zusammenhält, erfordert neben dem Faktenwissen (auch Vokabelnlernen) die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen – eine Domäne, die mit demAlter wächst. Deshalb haben die Kleinen bis zu fünf Wochenstunden Unterricht proFremdsprache (!) und allenfalls ein bisschen Biologie.Der Zufall wollte es, dass mein Physik-Seminarleiter in der Planungskommissionbeim Berliner Bildungssenator mitarbeitete. Ihm trug ich meine Gedanken undSchlussfolgerungen vor. Da schaute mich der gute Mann mit einem nachsichtigenLächeln an. „Was denken Sie denn? Es gibt nur einen einzigen Grund für die Prioritätenin der Stundentafel: Der Philologenverband ist der einflussreichste Lehrerverband…“<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>3 33


In gewisser Weise erinnert mich die gegenwärtige Misere an das damalige Gespräch.Wer oder was trägt die Verantwortung dafür, dass das Goldene Jubiläum des Astronomieunterrichtszu seinem Begräbnis entartete? Die Antwort ist so einfach wiekompliziert: niemand. Jedenfalls gibt es keinen Bösewicht, der offen oder im Verborgenenden Strick dreht, an dem die Astronomie aufgehängt wird.Werfen wir einen Blick in das Berliner Schulgesetz. Dort werden im Paragraphen17 die Schulstufen festgelegt: Grundstufe von der 1. bis zur 6. Klasse, Mittelstufeanschließend bis zur 10. Klasse, danach gegebenenfalls die gymnasiale Oberstufe.Eine eindeutige Regelung? Ja, aber … Im Absatz 4 desselben Paragraphen wird einunscheinbarer Satz eingefügt: „Abweichend von Absatz 1 Satz 2 können die Gesamtschuleund das Gymnasium einen altsprachlichen Bildungsgang ab der Jahrgangsstufe5 führen.“Im Schulprofil des Wilmersdorfer Goethe-Gymnasiums, einem Vorreiter altsprachlicherOrientierung in Berlin, wird die Herkunft dieses für die grundständigen Schulenexistenziellen Einschubs so erklärt:„Staatliche Gymnasien dieser Art waren in der Berliner Schule der ersten Nachkriegszeitnicht vorgesehen, doch war ihre Bildungsidee lebendig geblieben. Ihre Fürsprecher– führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter die Rektorenund Senate der Freien und der Technischen Universität – meldeten sich im November1953 mit einem Appell an die zuständigen Stellen, humanistische Bildungfür alle jungen Menschen zu erleichtern, die sie wünschten. Mit dem Umdenken343434 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>aus den alten Sprachen, das ein hohes Maß an Abstraktionsfähigkeit und zugleichEinfühlungsvermögen erfordere, bedeute sie für jeden Studienzweig eine wertvolleVorbereitung. Auch helfe sie einem oberflächlicher werdenden Verhältnis zu tradiertenBildungsgütern entgegenzuwirken.Ein halbes Jahr später, durch Beschluss des Berliner Senats vom 10. Mai 1954, wurdedas Goethe-Gymnasium als ‚grundständiges humanistisches Gymnasium’ eingerichtet.Abweichend vom Normalfall der Berliner Schule sollte es schon in der 5. Klassebeginnen, was die Beschlussvorlage mit dem Hinweis begründete, dass es sich beidem hier angestrebten Lateinunterricht nicht nur um Vermittlung sprachlicher Kenntnissehandle. Er solle vielmehr ‚das Fundament für einen ganzen Bildungsbereich’werden, mit Ausstrahlung auch auf andere Fächer.Damit wir uns recht verstehen: an dieser Stelle soll keine Diskussion über das Fürund Wider der Sonderstellung altsprachlicher Bildung begonnen werden. Wichtigsind in dem hier betrachteten Zusammenhang die Randbedingungen der Sonderstellung.Und die besagen, dass Schüler, die einen grundständigen Zweig einesGymnasiums besuchen, als erste Fremdsprachen ab Klasse 5 Latein und als zweiteFremdsprache eine moderne Sprache lernen. Ab der 9. Klasse – jetzt kommt’s – müssensie im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts Altgriechisch als dritte Fremdsprachewählen. Damit sind sie in der 9. und 10. Klasse, was den Wahlpflichtbereich angeht,festgelegt – dort findet keine Wahl, sondern Unterricht in einem Pflichtfach statt.Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es eine kleine, nicht unbedeutende Modifikation.An die Stelle von Altgriechisch kann auch ersatzweise eine moderneFremdsprache treten. (Ob unter diesen Umständen das „Umdenken aus den alten


Schule&SchulprogrammSprachen, das ein hohes Maß an Abstraktionsfähigkeit und zugleich Einfühlungsvermögenerfordert“ oder gar „das Fundament für einen ganzen Bildungsbereich“ nochangemessen vermittelt werden kann? Bürdet man da den armen Lateinlehrern alleinnicht zuviel Verantwortung auf?)Sei ihm, wie ihm wölle. Für die <strong>Theresienschule</strong> bedeutet diese Einschränkung derWahlfreiheit, verbunden mit ihrer Umdeutung (aus Alt mach Neu), schlicht undeinfach, dass rein haushaltsrechnerisch nicht mehr genug Schüler vorhanden sind,um mehrere parallele Wahlpflichtkurse in verschiedenen Fächern bezahlen zu können.Denn wirklich wählen können nur noch die Schüler des normalen Zweigs (dieC-Klassen). Da einerseits auch hier ein Teil sich für neusprachlichen Wahlpflichtunterrichtentscheidet und andererseits ein ebenso vom Sparen mitgenommenes Fach,Geografie, wenigstens teilweise entschädigt werden soll, heißt es für weitere Wahlfächerkandidatenneusprachlich: Rien ne va plus! Oder um es mit astronomischerBegrifflichkeit zu beschreiben: Sie fallen in ein Schwarzes Loch. – Aber halt! Solcherhetorischen Anstrengungen sind für die Katz’, da ja niemand mehr wissen wird, wasein Schwarzes Loch ist…35 Kommen wir noch einmal auf das Thema zurück. Wie wir feststellen müssen, istes nicht ganz korrekt formuliert. Hier wurde kein Kampf für oder gegen Darwingeführt. Sondern hier konnten wir die Auswirkungen der Darwinschen Erkenntnisseauch außerhalb der Biologie studieren: Die Abschaffung des Astronomieunterrichtsan der <strong>Theresienschule</strong> ist ein Kollateralschaden einerseits der Grundständigkeit undandererseits der desolaten Haushaltslage im Bildungsbereich. Das sollte auch nachdem öffentlichen Begräbnis beim Hoffest <strong>2009</strong> im Bewusstsein bleiben.Anm.: A. Diesterweg: Populäre Himmelskunde und mathematische Geographie. Langensalza,Beyer 1902. (zitiert nach: NiU-Physik 4 (1993) 20)Henning v. Gynz-Rekowski<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


36Mit Ende des Schuljahres 2008/ 09 verließen 39 Schülerinnen und Schüler die <strong>Theresienschule</strong>.Damit stieg die Zahl der Schulabgänger im Vergleich zum Vorjahr von3,7 auf mehr als sechs Prozent. Im Vergleich mit den Zahlen der BildungsstatistikBerlin liegt hier eine erstaunlich hohe Quote vor. Nach den neuesten Zahlen derSenatsverwaltung betrug die Zahl der Schulabgänger an Gymnasien 2008/09 (ohnedie Abiturienten) berlinweit 2,1 Prozent und liegt damit unter der des Vorjahres (2,4Prozent). Grund genug für die Gesamtkonferenz, einmal zu untersuchen, aus welchenGründen unsere Schülerinnen und Schüler der Schule vorzeitig den Rückengekehrt haben.Betrachtet man die statistische Auswertung, so fallen zwei Umstände sofort ins Auge:Die steigende Mobilität im Berufsleben macht auch vor der <strong>Theresienschule</strong> nichtHalt. War 2007/08 nur einer von 29 Schulwechseln umzugsbedingt, so schlägt dieseUrsache 2008/09 mit 10 Umzügen zu Buche und macht gleich ein Viertel aller Abgängeaus. Dagegen ist auch in der besten Schule kein Kraut gewachsen.Eine stärkere Aufmerksamkeit sollte dagegen dem Wechsel von Schülern nach der10. Klasse gelten. Fast die Hälfte unserer Schulabgänger im letzten Schuljahr wechseltenach der 10. Klasse in eine andere allgemein- und berufsbildende Schule, imVorjahr war es nicht einmal ein Drittel. Im Verhältnis zu den Schülerzahlen derdrei 10. Klassen des vergangenen Schuljahres bedeutet dies: Mehr als ein Fünftel(21,1 Prozent) der Zehntklässler hat zum Ende des Schuljahres die <strong>Theresienschule</strong>verlassen. In diese Zahl sind diejenigen, die derzeit ein Jahr im Ausland verbringen,nicht einmal eingerechnet. Das bedeutet: Die Schülerzahl in der jetzigen Klasse 11beträgt 71 gegenüber noch 85 der 10. Klassen vor den Sommerferien.36Der Kampf um die Studienplätze 2012 hat begonnen36<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Was treibt nun durchaus erfolgreiche Schülerinnen und Schüler nach der 10. Klassevon der <strong>Theresienschule</strong>: Die Angst vor einem schlechteren Abiturzeugnis als es ananderen Schulen möglich erscheint? Nicht angebotene Leistungskurse? Eine stärkereberufliche Spezialisierung? Schlechte Lehrer oder eine miese Klassengemeinschaft?Ich bin der Frage nachgegangen und habe Betroffene telefonisch zu ihren Beweggründenbefragt. Die gute Nachricht zuerst: An den Lehrern liegt es nicht! Sie bliebennachhaltig in Erinnerung als nett und kompetent, wenngleich ein drastischerZensurenanstieg in der Regel auf der neuen Schule nicht geleugnet werden konnte.„Unsere Lehrer sind hier deutlich entgegenkommender, was die Notengebung angeht“,hieß es etwa oder „in einigen Fächern habe ich mich unheimlich verbessert,in Mathe bin ich jetzt Spitze“. Im Jahr zuvor war es noch eine 4-! Auch insgesamtbescheinigen die abgegangenen Schüler der <strong>Theresienschule</strong> gute Arbeit: „Die sechsJahre auf der <strong>Theresienschule</strong> haben mich persönlich sehr viel weitergebracht undich hab viel mitgenommen. Die Schule hat mich dazu gebracht, mich intensiv mitder Frage der Religion auseinanderzusetzen, was eine der wichtigsten Erfahrungenist, die ich auf der <strong>Theresienschule</strong> gemacht habe.“


Schule&SchulprogrammTrotzdem ist es weniger die Sorge um ein zu schlechtes Abitur, die die Schüler undSchülerinnen nach der 10. Klasse aus der <strong>Theresienschule</strong> trieb als vielmehr die folgendenzwei Ursachen: Schüler, die bereits konkrete Vorstellungen in Bezug auf ihrenberuflichen Werdegang haben, wagen mit dem Schulwechsel den ersten Schrittin die berufliche Ausbildung. Gerade der Wechsel auf die Oberstufenzentren, die zueinem großen Teil schließlich auch die allgemeine Hochschulreife anbieten, belegtdies: Acht von 18 Abgängern nach der 10. Klasse sind auf ein berufsbezogenes Gymnasiumgewechselt, und auch die Wahl anderer allgemeiner Oberschulen beruhtoftmals auf einer beruflichen Überlegung: „Ich bin mir sicher, dass ich in einenkünstlerischen oder kunsthistorischen Beruf möchte. Dafür bietet meine neue Schuleeinfach bessere Möglichkeiten. Deswegen habe ich mich informiert und sie mirauch gezielt ausgesucht.“ Angst, auf der neuen Schule weniger erfolgreich auf dasAbitur oder Studium vorbereitet zu werden als auf der – aus Sicht der Schüler - vergleichsweiseanspruchsvollen <strong>Theresienschule</strong>, hat keiner der Befragten. Denn dievom Doppelabitur 2012 betroffenen Schüler der jetzigen 11. Klassen wollen jetztvor allem eines: einen Vorsprung vor dem Rest der Bewerber um die dann knappenStudien- und Ausbildungsplätze.Andererseits gestehen die befragten Schüler aber auch ein, dass das Klima in derjeweiligen Klasse eine enorm große Rolle spiele. Je besser die Klassengemeinschaft,desto schwere fällt die Abmeldung von der Schule – auch wenn objektive Gründewie Leistungsfachkombination (in einem Fall), Berufsvorbereitung oder Umzugmaßgeblich zum Schulwechsel beitragen. Hier für ein Wohlfühl-Klima zu sorgen, istdemnach vorrangiges Ziel der Schule.Susanne Wessels37 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Kalendarium <strong>2009</strong>12.01.-29.01. Sozialpraktikum der 11. Klassen17.01. Tag der offenen Tür10.02. Drumbo-Cup <strong>2009</strong>16.02. u. 18.02. „Grimm“ Theateraufführung DS 1323.02.-25.02. Schulvisitation03.03. u. 04.03. Englisch-Theater AG Aufführung05.03. u. 06.03. Projekt Suchtprävention 7. Klassen05.03.-07.03. BERMUN11.03. VERA 8 (Mathematik) 8. Klassen17.03. MSA Präsentationsprüfungen19.03. Känguruwettbewerb (Mathematik)23.03.-27.03. Kursfahrt nach Dijon und nach England01.04. Konzert24.04.-08.05. Schriftliches Abitur07.05. The Big Challenge13.05. u. 14.05. THEMUN <strong>2009</strong>15.05.-27.05. MSA schriftliche Prüfungen18.05. Kolloquien (BLL, 5. Prüfungsfach, MSA)26.05. Mündliches Abitur02.06. u. 03.06. Kompetenztraining SEK I02.06.-04.06. Oasentage 10. Klassen12.06. „Der Rattenfänger“ Theateraufführung DS 1215.06. Bigband-Konzert19.06. „Stück vom Pferd“ Theateraufführung DS 122.06.-27.06. Klassenfahrt der Klasse 9a nach Trier24.06. Abiturfeier29.06.-03.07. Klassenfahrt der Klasse 7a nach MühlhausenKlassenfahrt der Klasse 9b nach StadeKlassenfahrt der Klasse 9c nach Husum29.06.-02.07. Oasentage für die 11. und 12. Jahrgangsstufe10.07. „Das Leben hat den Tod verschlungen“ Chorkonzert11.07. Hoffest12.07. 2. Aufführung des Chorkonzertes (Magdeburger Dom)04.09. Erster Spatenstich für die Turnhalle21.09.-25.09. Kennenlernfahrt der Klasse 5a nach Alt-Buchhorst28.09.-02.10. Kennenlernfahrt der Klasse 7c nach Alt-Buchhorst05.10.-09.10. Kennenlernfahrt der Klasse 5b nach Alt-Buchhorst12.10.-16.10. Projekt „Fanny und Felix“13.10. u. 14.10. Kompetenztraining SEK I15.10. Theresientag16.10. Präsentation des „Fanny und Felix“ Projektes18.11.-21.11. BERMUN20.11. Wandertag07.12. Adventskonzert


Abitur&MSA <strong>2009</strong>


Abituransprache der Schulleiterin40Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liebe Eltern, liebes Kollegium,liebe Ehemalige und liebe Gäste!40<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Ihr, liebe Abiturienten, seid vor neun bzw. sieben Jahren zu uns gekommen.Vermutlich könnt Ihr Euch noch an die Begrüßung beim Hoffest erinnern,wo Ihr von Eurer Patenklasse mit einer Zuckertüte in Empfang genommenwurdet. Nun sollt Ihr heute ins Leben entlassen werden. Der Abiturient<strong>2009</strong> an der KTS verfügt über das folgende Wissen und Können: Erkann das Fadenstrahlrohr erklären, die Evolution des Fingertiers unddie adaptive Radiation beschreiben, ein Gamelan-Orchester analysieren,Stefan Moses` Fotos identifizieren, Anapäst oder ironische Brechungerkennen und interpretieren, Stützvektoren bestimmen, Deontologenund politische Eliten kennen, den Construktor für Twürfel schreiben.Alle Schüler “can identify a third-person objective point of view” und so weiterund so fort. Falls Sie irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit dieser Angabenhaben, könnte ich Ihnen das mit Leichtigkeit anhand der Prüfungsunterlagenbelegen. Ob wir das jedoch, nachdem die Schulreform mit G8 nun greift,auch noch erreichen werden, wage ich zu bezweifeln. Keinesfalls wohl sofundiert und mit dem breit gefächerten Angebot und dem hohen Niveau.Für den Prüfungsvorsitzenden/Schulleiter gilt übrigens: Der Lernzuwachs an


den Prüfungstagen ist exorbitant! Damit kommen wir zu Euren Prüfungsergebnissen:Alle Schüler/innen haben ihr Abitur bestanden! Der Abiturdurchschnitt beträgt 2,1.„Ein starker Abgang“! Recht herzlichen Glückwunsch zu diesem Rekordergebnis.Ich danke den Kolleginnen und Kollegen, die Euch als Klassenleiter, Tutor oderFachlehrer über die Jahre unterstützt und damit dieses erfreuliche Ergebnisermöglicht haben. Ganz besonderer Dank gebührt an dieser Stelle Frau Lück,die mit Euch das sechzehnte und letzte Mal Schüler erfolgreich durch dasAbitur geführt hat. Angesichts des herausragenden Ergebnisses und der ebenerwähnten Kenntnisse fragt man sich natürlich, ob das der einzige Grund war,weshalb Eure Eltern Euch in der <strong>Theresienschule</strong> angemeldet haben und Ihrgeblieben seid. Ich denke nicht! Vielmehr glaube ich, dass die Entscheidunggeprägt war von der Überzeugung, dass die Vermittlung von christlichenWerten in einer mehr und mehr säkularisierten Umgebung wichtiger ist dennje. An dieser Stelle danke ich Ihnen, liebe Eltern, für das entgegengebrachteVertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit über all die Jahre.Liebe Abiturienten, in der Zeit, in denen ich mit Euch zu tun hatte, habe ichgespürt, dass Ihr eigentlich nach dem gesucht habt, was uns alle umtreibt:Die Suche nach Wahrheit und Liebe- um sich selbst zu finden. Nach 20Jahren <strong>Theresienschule</strong> meine ich, sie ist ein guter Platz, um fündig zu werden.41Wahrheit im logischen Sinn ist die Übereinstimmung der Gedanken mit dem von ihnenintendierten gegenständlichen Sachverhalt. Die ontologische oder metaphysischeWahrheit meint die Übereinstimmung eines wirklichen Gegenstandes mitseiner urbildlichen Idee im Geist des Schöpfers. In diesem Sinne spricht dieobjektivistische Ethik im Anschluss an die Hl. Schrift von „die Wahrheit tun“.Augustinus wiederum bestimmt Gott als die absolute oder erste Wahrheit - oder dieWahrheit selbst.Eng in diesem Zusammenhang steht für mich die Wahrhaftigkeit, dieeine sittliche Tugend ist, mit der der Mensch alle Äußerungen mit seiner Überzeugungin Übereinstimmung bringt.Die Erziehung zu Mut und Tapferkeit zielt auf dasAufsichnehmen verdienter Beschämung oder Blamage, des Tadels oder der Strafe,auf Selbstbescheidung, auf neidlose Mitfreude, auf Echtheit und Natürlichkeit.Eure Eltern und wir Lehrer wirken als Vorbild, weil wir in den ersten 19 JahrenEuren Alltag prägen. Das heißt, von uns hängt es zunächst ab, ob und wie Ihr aufdem Weg zur Wahrheit begleitet werdet. Im günstigen Fall wird das PositivvorbildEuch prägen und das Negativvorbild kann dabei als Abgrenzung fungieren.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Allerdings stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine absolute Wahrheit gibt.Pilatusfragt in Joh. 18,38 „ Was ist Wahrheit?“ und bleibt uns die Antwort schuldig.Wieschwierig der Weg zur Wahrheit ist, kann man auch daran erkennen, dass wir unsin unserem ganzen Leben damit abmühen und trotz großer Anstrengungen immerwieder an unsere Grenzen stoßen. Ganz besonders dann, wenn es um die letzteWahrheit geht: den Tod bzw. um das eigene Sterben. Mit großem Engagementhaben sich Schüler Eures Jahrgangs in dem Projekt „Totentanz“ mit dieser wichtigenThematik auseinandergesetzt und die Schulgemeinschaft in beeindruckenderWeise herangeführt. Auf Eurer Suche nach der Wahrheit habt Ihr Euch mit demGegenteil- der Lüge- beschäftigt, wie es in einer Ausgabe der Sinnflut zu lesen war.Besonders durch die Arbeit für diese niveauvolle Schülerzeitung habt Ihr Eureganz persönlichen Erfahrungen mit der Wahrheit machen können. Das Ringenum Eure Wahrheit wurde zum Prüfstein für das Ringen um absolute Wahrheit.42Wer auf der Suche nach Wahrheit ist, kann dies nicht ohne die Liebe tun. DieLiebe ist eine der drei christlichen Tugenden: nämlich Glaube, Liebe, Hoffnung. Sieist eine zugleich schöpferische und beseligende, zu Gemeinschaft einende und diePersönlichkeit vollendende Werthaltung des ganzen Menschen. Ihrem Wesen nachzielt sie ebenso auf Bejahung des Du in einem anderen Wesen, wie auch des eigenenIch. Die kennzeichnendste Form der Liebe ist die eheliche als eine auf unlösbareVerbundenheit zielende Hingabe - auch der körperlichen. Deshalb unterscheidenwir zwischen Eros und Agape. Aber auch Eltern- und Kindesliebe, GeschwisterundFreundesliebe, die Liebe zu Kirche, Volk und Vaterland verwirklichen jedeauf ihre Weise das Wesen der Liebe. Kinder erfahren sie zunächst als Elternliebe,Geschwisterliebe und werden dadurch in die Lage versetzt, sich in Nächstenliebezu üben und in partnerschaftlicher Liebe Erfüllung zu finden. Die Schule hat hiereher vermittelnde Funktion. In der Zuwendung zum Schüler soll dieser in seinen jeeigenen Fähigkeiten bestärkt und in seinen Schwächen akzeptiert werden, sodass ersich angenommen fühlt und an seiner Entfaltung ungehindert arbeiten kann. Letztetreibende Kraft jeder echten Liebe ist die Gottesliebe, naturhaft wie gnadenhaft unsgeschenkt zur Verherrlichung Gottes, zur Offenbarung seines Ebenbildes in unsdurch Erfüllung seines Willens besonders im Gebot der Nächstenliebe. Sie, liebeAbiturienten, haben bei uns viele Betätigungsfelder gesucht und gefunden. Ichdenke an den vorbildlichen Einsatz der Malteser, an sehr überzeugende Berichte vonIhrem Sozialpraktikum, die jährliche Unterstützung der Suppenküche in Pankowund andere soziale Projekte. Auch die jährlichen Veranstaltungen zu THEMUNund BERMUN zielen in diese Richtung. Natürlich haben Sie sich auch um IhreMitmenschen- Mitschüler gesorgt und gekümmert – im Alltag und an Feiertagen,im Schulgottesdienst, in der Hofpause, an Wochenenden und bei Fahrten. Vielegute Beispiele gelungener Nächstenliebe! Auch die Schule kam dabei nicht zu kurz:Besonderen Dank möchte ich Euch sagen für Eure großzügige Unterstützung desSportstättenprojekts. Den ersten Erfolg konntet Ihr gottlob mit dem Bespielen desSportplatzes schon genießen. Die Doppelsporthalle ist in greifbare Nähe gerückt-42<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


für Euch wird sie vielleicht als Anlaufpunkt für Ehemaligensport wieder interessant.Meine These, dass die <strong>Theresienschule</strong> ein geeigneter Platz ist, über Wahrheit undLiebe sich selbst finden zu können, ist also richtig.Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, ob Wahrheit ohne Liebe und Liebe ohne Wahrheitauch möglich sind. Wahrheit ohne Liebe ist zwar möglich, aber sie ist unbarmherzigund zerstörend. Eine Liebe ohne Wahrheit ist nicht wahrhaftig, kann also keinewahre Liebe sein.Also bedingen Wahrheit und Liebe einander und können erst so ein tragfähigesKonzept im Selbstfindungsprozess sein.Sicher sind die Prozesse an der Schule nicht immer nur hilfreich auf diesem Wegegewesen, weil wir alle Menschen im Werden sind. Aber wenn ich es richtig überblicke,haben wir besonders an den ausgetragenen Konflikten und den gelösten Problemenviel über die Schwierigkeiten mit der Wahrheit und der Liebe gelernt. Und Ihr seiddadurch ein Stück weiter auf dem Weg zu Euch selbst gekommen- und auf dem Wegzur Erkenntnis Gottes.Denn die höchste Offenbarung der Liebe Gottes zu uns ist die SelbstmitteilungGottes an die Menschen durch seinen eingeborenen Sohn, der uns das letzteGeheimnis und damit die letzte Wahrheit kundtat.Inwieweit Ihr in die Lage versetzt wurdet, auf Eurem Weg zu Euch den Weg zu Gottzu finden, liegt nicht nur in unserer Hand. Ein jeder muss bereit sein, sich auf ihneinzulassen und seiner Gnade Raum zu geben.Deshalb wünsche ich Euch für Eure verschiedenen Wege ins Leben auf der Suchenach Wahrheit und Liebe, dass Ihr auf dem Fundament, das Elternhaus und<strong>Theresienschule</strong> gelegt haben, festen Tritt halten könnt und dass Gottes reicher Segenmit Euch sei- bis Ihr dereinst nach Hause gelangt- auf der Suche nach Euch selbst.43Annaliese Kirchberg<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Abiturrede der ElternvertreterinLiebe Abiturientinnen und Abiturienten,liebe Lehrerinnen und Lehrer,liebe Elterinnen und Eltern,liebe Gäste,auf der Jagd nach einem packenden Inhalt für diese Rede hatten wir nicht das Problemder mangelnden Ideen! Nicht der horror vacui befiel uns, vielmehr überschwemmte unseine Flut von Ideen. Und jede Idee gebar eine andere Rede. Welche sollten wir halten?Sollten wir nicht diesen letzten Moment elterlicher Zugriffsmöglichkeitnutzen? Ihr, unsere Abiturienten, sitzt da unten und könnt nicht weg; jetztoder nie wäre der Augenblick Euch all die guten Ratschläge weiter zu geben,die wir einst bekamen und die es Euch erlauben würden in den nächsten80 Jahren Eures Lebens auf dem sicheren Pfad der Tugend zu wandeln.44Wir könnten Euch den Schatz unserer zig-jährigen Erfahrungen entdeckenoder Euch den Ernst des neuen Lebens, das vor Euch liegt, so erschreckend klarvor Augen führen, dass Euch der jugendliche Leichtsinn abhanden kommt.Aber das wäre wohl grad so wie das Klischee „Eltern auf dem Bahnsteig vor Abfahrtdes Zuges“: „Komm‘ gut an! Sei vorsichtig! Hast Du Dein Geld weggesteckt? HastDu Deinen Pass, Deine Fahrkarte, Deine Badehose? Lass‘ Dich nicht überfahren!“Alles sehr berechtigte Hinweise, aber doch wohl ein wenig spät, um noch hilfreichzu sein. Also hoffen wir, dass wir Euch beizeiten beigebracht haben, sicher überdie reale und auch die metaphorische Straße zu kommen und lassen Euch heuteohne letztminütliche „Anleitung zum Glücklichsein“ in Euer Leben starten.44<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Wir könnten, älter werdende Erwachsene haben diese Tendenz, Eure letzten SchuljahreRevue passieren lassen und gerührt feststellen, dass wir doch gerade erst unseren dunklenAnzug/das gute Kleid nach Eurer „Mittleren Reife“-Feier in den Schrank gehängt haben.Wie doch die Zeit vergeht! Und was seid Ihr in dieser Zeit wieder gewachsen, Kinder?Aber, erstens vergeht die Zeit gar nicht so schnell, drei Jahre sind immerhin 1095 Tageund jeder stellt neue Aufgaben; selbst Ferientage bieten ungeahnte Herausforderungen.Zweitens jedoch braucht Ihr keinen Rückblick von uns, die Erinnerung an dieseZeit gehört Euch; Ihr bestimmt über die Erinnerungswürdigkeit von Ereignissenund deren Interpretation – wir sind sicher, dass Ihr bei Euren zukünftigenEhemaligentreffen dies reichlich tun werdet – und vielleicht werdet auch Ihreuch dann wundern, wie unterschiedlich Erinnerungen ausfallen können.Oder wir könnten in den Teil unserer gemeinsamen Vergangenheit zurückgehen,an den Ihr Euch nicht mehr erinnern könnt, Eltern tun dies besonders gern,


wahrscheinlich, um ihreÜberlegenheit zu demonstrieren.Wir könnten Euch also erzählen,wie das so war, als Ihr alle noch soniedlich, Eure Schühchen so winzigund Eure Augen so vertrauensvollauf unsere Allmacht gerichtetwaren. Alles schien möglich ...Aber dahin ist dahin! Mit demKindchenschema sind auch diekleinen Stiefelchen verschwunden!Und unsere Allmacht ist in einem- auch schmerzhaften - Prozessdahingeschmolzen. Sie musste Eurerund unserer Erkenntnis weichen,dass Ihr, die Kinder, nicht alleunserer elterlichen Erwartungenerfüllen könnt (und wollt) und,dass wir Eltern, was die Herstellungund Aufzucht von Nachwuchsbetrifft, so etwas wie ungelernte Arbeiter sind. Da Ihr jedoch trotz Eurer undunserer Unzulänglichkeiten hier sitzt - mit dem Abitur in der sprichwörtlichenTasche - und Eure Augen im Vertrauen auf die eigene Kraft auf die Zukunftgerichtet sind, können wir das Wühlen in der Vergangenheit auch sein lassen.45Wir könnten einen tiefsinnigen Witz erzählen?!Ich kenne einen! Es ist allerdings ein Elternwitz! Also: Ein katholischer Priester, einevangelischer Pfarrer und ein Rabbiner diskutieren über den Anfang menschlichenLebens. Der Priester erklärt, für Katholiken beginne das Leben mit der Befruchtungder Eizelle; der Pfarrer stimmt dem grundsätzlich zu, schränkt aber ein, dass wirklichmenschliches Leben eine bestimmte Zellentwicklung voraussetze. Schließlich fragensie den Rabbi. „Bei uns“ sagt der, „ ist das anders! Bei uns fängt das Leben an, wenndie Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist.“Ich finde das witzig! Das ist witzig!Ich würde sogar sagen: Vielschichtig, dieser Witz ist vielschichtig! Die generelleVorstellung ist: „Kinder bringen Leben ins Haus“; Und die Konsequenz daraus ist:Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, geht mit ihnen das Leben. Und wir bleibenzurück! Wir gruseln uns ein bisschen davor. Welch‘ tröstende Betrachtung bietet unsda der Rabbi:– Für uns Eltern gibt es ein Leben nach dem Abitur unserer Kinder.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Mit Hilfe anzweifelbarer Interpretationsmethoden haben wir bestimmt, dass derWitz ein so genannter „janusköpfiger“ Witz ist, also eine zweite Deutung erlaubt,die Euch, unsere Abiturienten, betrifft.Auch Euer Leben könnte gemeint sein. Ihr seid durch das Verlassen des Hauses undden Tod des Hundes befreit von elterlicher Aufsicht und „Gassi“-pflichten. Für Euchbedeutet dies tatsächlich den Beginn eines anderen, selbstbestimmteren Lebens.Der einzige, der bei diesen Auslegungen bislang schlecht abschneidet, ist der Hund.Müssen wir wirklich den Hund opfern? Wohl kaum! Wir lassen uns doch von einemWitz nicht vorschreiben, wann der Hund zu sterben hat. Der Hund darf leben.Damit kommen wir zu dem erfreulichen Ergebnis: Die Eltern haben ein Leben nachdem Abitur! Die Kinder gehen hoffentlich glücklich einem neuen Leben entgegenund der Hund erfreut sich bester Gesundheit.46Zurück bleiben jedoch Sie, die Lehrerinnen und Lehrer unserer Söhne und Töchter.Sie sind die Konstante, für die nach dem Abitur auch gleichzeitig vor dem Abiturist. Sie sind, um im Bild zu bleiben, die Geburtshelfer. Wir danken Ihnen für IhreGeduld und Ihre Umsicht, Ihre Strenge und Ihre Konsequenz, Ihr Verständnis undIhre Professionalität, mit der Sie den zahlreichen beginnenden Leben ans Tageslichtgeholfen haben. Möge es Ihnen noch oft so gut gelingen, wie bei unseren Kindern.Was aber ist die Quintessenz all dieser Gedanken?46<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Als Quintessenz bleibt, dass das Erziehen von Kindern vom ersten Tage an einpermanenter Prozess des Loslassens und Abschiednehmens, des Zugewinnsund des Neubeginns ist. In bestimmten Momenten wird uns dies bildhaftvor Augen geführt. Ein solcher Moment ist heute. Eure Erziehung hat einenWendepunkt erreicht, sie ist nicht abgeschlossen, aber Euch wird heute die Reifebescheinigt, die es erlaubt, Euch in die Eigenverantwortlichkeit zu entlassen.Die Weiterentwicklung erfordert nun den Abschied und den Mut zum Neubeginn.Und damit wären wir endlich bei Hermann Hesse und seinem Gedicht Stufenangekommen und nahezu am Ende dieser Rede:Kaum sind wir heimisch einem LebenskreiseUnd traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.Wir wünschen Euch Gottes Segen auf Euren Wegen!Gabi Mundo und Ingrid Jahn-Koch


Brecht 1940 <strong>2009</strong>Mein junger Sohn fragte mich: Soll ich Mathematiklernen?Wozu, möchte ich sagen. Dass zwei Stück Brotmehr ist als einesDas wirst du auch so merken.Mein junger Sohn fragte mich: Soll ich Französischlernen?Wozu, möchte ich sagen. Dieses Reich geht unter.UndReibe du nur mit der Hand den Bauch und stöhneUnd man wird dich schon verstehen.Mein junger Sohn fragte mich: Soll ich Geschichtelernen?Wozu, möchte ich sagen. Lerne du deinen Kopf indie Erde steckenDa wirst du vielleicht übrig bleiben.Ja, lerne Mathematik, sage ichLerne Französisch, lerne Geschichte!Bertolt Brecht (1898-1956)Mein Sohn fragte mich: Soll ichPhysik lernen?Wozu, sag ich fast, du hast für Naturwissenschaftensowieso nichtsübrig.Mein Sohn fragte mich: Soll ichLatein lernen?Wozu, sag ich fast, stehst du nichtsowieso schon auf Sechs?Mein junger Sohn fragte mich:Soll ich Religion lernen?Wozu, möchte ich sagen: Gott hatdie Welt an die Menschen verloren,die seinen Platz eingenommenhaben. Nun finde du deinen.Mein junger Sohn fragte mich:Soll ich Latein lernen?Wozu, möchte ich sagen: DieseSprache wurde von anderen verdrängtund ist ausgestorben.Achte darauf, dass mit dir nichtdasselbe passiert.Mein junger Sohn fragte mich:Soll ich Kunst lernen?Wozu, möchte ich sagen: Die Leutehaben für so etwas keine Zeitmehr.Sieh nur zu, dass du gradlinigdurchs Leben läufst, sonst gewinnstdu das Rennen nicht,bei dem du auch die richtigenEllenbogen benötigst.Mein junger Sohn fragte mich:Soll ich Physik lernen?Wozu, möchte ich sagen: du erkennstEnergie, Licht und Schattenschon,wenn sie über dich gekommensind.47Mein Sohn fragte mich: Soll ichErdkunde lernen?Wieso, ruf ich bald, du interessierstdich doch sowieso nur fürComputer.Ja, sage ich, lerne Religion, lerneKunst, lerne Physik, lerne Latein!Uta Schwarzer, 9bAch, sage ich, lerne doch Physik,Latein und Erdkundeoder mach, was du willst.Laura Kroska, 9b<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Abiturrede der SchülerLiebe Mitschüler und Eltern,sehr geehrte Lehrer undFreunde,„Frei sein wie ein Vogel.“Heute ist also der Tag da, andem wir, festlich geschmücktim Federkleid, unsere Flugbescheinigungerhalten sollen.Unsere Reife wird uns offiziellbescheinigt und öffnet unsdas Tor zu einer neuen Welt.48Zumindest für mich ist dieserMoment doch schneller gekommenals erwartet und ichstehe hier vorne und soll ineiner Rede die Gefühle undGedanken von 80 Individuenausdrücken; von 80 sehr verschiedenenIndividuen. Verschiedenin ihrem Verhalten,ihrem Glauben und ihren Ansichten über Gott und die Welt.48<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Auf welcher Gemeinsamkeit soll ich diese Rede denn nun aufbauen. Gibt es dennüberhaupt eine unbestreitbare Gemeinsamkeit, die uns alle verbindet; die uns zueinem Jahrgang macht? Sind wir überhaupt mehr als nur eine bloße und zufälligeAnsammlung von Jugendlichen?Ich denke schon: wir alle haben die letzten 9 oder zumindest 7 Jahre auf dieser Schuleverbracht. Vor allem die beiden letzten Jahre, die für unsere Charakterbildung soentscheidend waren, haben wir, wenn auch nicht unbedingt so gewollt, dicht beieinanderund miteinander verbracht. Wir haben uns in dieser Zeit unweigerlich gegenseitigbeeinflusst. Sei es durch Freundschaft oder eben auch durch Feindschaft.Wir haben in dieser Zeit viel voneinander gelernt: zuerst einmal, dass Menschenverschieden sind; wie man mit Menschen, die anders denken und glauben, umgeht,wie man mit ihnen redet und mit ihnen diskutiert und letztendlich haben wir darüberauch unseren eigenen Platz gefunden und erfahren, wie man ihn nach außenpräsentiert und verteidigt. Alles nicht weniger wichtig als der vom Rahmenplan vorgeseheneUnterrichtsstoff. Wir haben einander zweifelsohne viel zu verdanken.Man kann nicht sagen, dass wir uns in dieser Zeit alle geliebt haben und wir werdenuns auch nicht alle gleichermaßen vermissen, aber wir haben es zuletzt geschafft uns


49gegenseitig zu akzeptieren und zu zuhören. So sind wir eben doch und trotz derGruppenbildung irgendwie zu einem Jahrgang verwachsen. Nicht durch übermäßigeLiebe, sondern durch Respekt dem anders-sein gegenüber.Eine zweite Gemeinsamkeit verbindet uns: Wir alle stehen an einem Scheidepunktin unserem Leben. Hinter uns liegt unsere Schulzeit und vor uns öffnet sich die weiteWelt, in die wir uns nun stürzen sollen. Eine Welt, die durchaus einschüchterndwirken kann: Armut, Ungerechtigkeit, Kriege und eine weltweite Wirtschaftskrise.Man hat sicherlich nicht auf eine Gruppe christlisch-moralisch erzogener Jugendlichergewartet, die die Situation durch Ethik und ferne Utopien verkomplizierenwollen.Das wird uns jedoch nicht weiter stören. Der Wille das Richtige und Gute zu tun,<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


5050 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


etwas zu erreichen ist in diesem Jahrgang besonders ausgeprägt – so verschiedendie Definition dieses Guten und Richtigen auch sein mag. Schon an unserem ABI-Durchschnitt ist zu erkennen, dass Anstrengung wenig gescheut wird. Ich bin deshalbfest überzeugt, dass alle ihren Weg finden werden, um am Ende vielleicht festzustellenzu können, dass die Welt doch auf uns gewartet hat.Zum Schluss will ich noch einen Dank aussprechen:An all die Lehrer, die uns stets wohlwollend gegenüber standen, die an uns undunsere Zukunft glaubten und uns dies spüren ließen.An unsere Eltern, die uns in dieser schwierigen Zeit der Selbstfindung und Charakterentstehungunterstützen und unsere Launen aushielten.Auch an die <strong>Theresienschule</strong> als Ganzes geht ein Dank: an die Schulleitung, dasSekretariat, den Hausmeister und an alle Schüler. Zusammen ergeben sie eine Atmosphäre,in der man sich leicht wohl fühlen und frei entwickeln kann.51Wir alle werden früher oder später mal an die Zeit in der <strong>Theresienschule</strong> zurückdenken– mit gemischten Gefühlen sicherlich, aber letztendlich wird doch jederzugeben, dass es eine gute und lehrsame Zeit war. Wir sollten daher dankbar sein fürdie neun Jahre und jetzt vor allem dafür dass wir alle sie erfolgreich beendet haben.„Frei sein wie ein Vogel“, sagt man so schön. Ich wünsche allen Flugabsolventennach dem erfolgreichen Abheben einen langen und schönen Flug.Nikolaus Koch<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Die Abiturientia52Julia BerghoffJulien BergnerCaroline BertheauMartin BeyrichKonrad BreuerKarl Busch-PetersenAnne DambergFlorian DammerSophie DoeringFlorian ErlerJessica FischerLibetha GammelinNadine GuskeJulia GuzBeatrice HaackStephanie HaackElisabeth HeilmannFelix HerzfeldDavid KenzlerMaria KinderLisa KlonowskiNikolaus KochEva KöhlerFreya KöhlerFelix B. KöppenNora KreibigMaria KunzeSarah KünneFranziska LammLukas LangnerAnnemarie LeistererJeanine MarekEva MarinowitzFranziska MasiusFranziska MeierSolveig MeinhardtThomas MeißnerConstanze MenardMarkus R. MokoschLeonard MundoJosephine K. MutzekAndré MüllerClaudia MüllerLea MüllerAntonia NaschkeSebastian NegraszusThekla NockertMarkus NowottnickArmin PetersFlorian PriesemuthKonrad ReichmuthLuise RichterVolker Schmidt-BremmeSebastian SchmidtsdorffGwen SchlüterSarah SchulzPaul SchützeMareike SkujinIna SplettstößerIsabelle StephanLinda StöhrMaximilian StummAlexander SzarowiczMarzelline TiepnerFabian VaterrodtJudith VölzLukas WawrzinoszekMaria WiegGérome WolfLorenz WünschJohannes ZerbeAnna Zwanziger52<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Licht und Schatten der MSA-Prüfungen <strong>2009</strong>Wie erwartet, verliefen die zentralen Prüfungen zum Mittleren Schulabschlussauch in diesem Jahr wieder erfolgreich für die Schülerinnen und Schüler der10. Klassen. Alle Schüler bestanden erwartungsgemäß den Prüfungsteil, SaskiaRauhut (10a), Martha Herrmann und Victoria Schröter (beide 10c) sogar miteinem „Sehr gut“ in allen Prüfungsteilen. Insgesamt übertraf das Gesamtergebnisin Mathematik (2,32) und in Deutsch (1, 62) sowie in Englisch schriftlich (1,53)sogar das ohnehin schon erfreuliche Abschneiden der <strong>Theresienschule</strong> im Jahr 2008.EnglischgesamtDie Ergebnisse im Überblick:EnglischschriftlichEnglischmündlichSchulform Mathe DeutschPibFAlle Berliner Schulen 3,2 2,7 2,4 2,3 2,7 2,0Alle BerlinerGymnasien 2,6 2,2 1,9 1,6 2,4 1,9Gymnasien in Pankow 2,5 2,2 1,9 1,7 2,4<strong>Theresienschule</strong> 2, 2 1,7 1,9 1,5 2,4 2,0Trotz des guten Gesamtergebnisses fällt in diesem Jahr besonders auf, dass dieLeistungen in den schulinternen Aufgabenbereichen, der „Prüfung in besondererForm“ (PibF) und auch der mündlichen Prüfung in Englisch, im Ergebnis unter denErwartungen vor allem der Schüler geblieben sind. So findet sich zum Beispiel nebender zentralen schriftlichen Englisch-Prüfung mit einem Klassendurchschnitt von1,3 in der 10a die mündliche Prüfung mit einem Durchschnittsergebnis von 2,54wieder. Zunächst mit Erstaunen von Lehrern, Eltern und Schülern gleichermaßenwahrgenommen, deckt sich dieses Schulergebnis jedoch mit dem Abschneiden derBerliner Gymnasien insgesamt 1 . Der Durchschnitt der schriftlichen Note in Englisch(1,6) wie der der mündlichen (2,4) entspricht exakt dem Ergebnis der <strong>Theresienschule</strong>.Selbst im Vergleich aller Berliner Schulen ist die Diskrepanz von mündlichem (2,7) undschriftlichem (2,3) Abschneiden noch bemerkenswert. Möglicherweise meinten es jadie Englischlehrer in der Senatsverwaltung <strong>2009</strong> mit den Schülern besonders gut…Noch eine, weniger erfreuliche, Besonderheit kennzeichnet die MSA-Prüfungenan der <strong>Theresienschule</strong> <strong>2009</strong>: Erstmals konnten zwei Präsentationsprüfungennicht mehr mit „ausreichend“ bewertet werden. Diese gerade in Bewerbungen undAssessment Centern zunehmend geforderte Form der Darstellung erfordert nichtnur eine gründliche Themenkenntnis und das entsprechende Problembewusstsein,sondern auch einen fundierten Medieneinsatz. Gerade weil in Beratungsgesprächenund im dreitägigen Kompetenztraining der 10. Klassen intensiv auf den besonderenQualitätsanspruch dieser Prüfung hingearbeitet wird, ist das knapp durchschnittliche Abschneiden531 Die Vergleichsdaten sind der Auswertung durch das Institut für Schulqualität Berlin-Brandenburg entnommen.Alle Schulen müssen die Prüfungs- und Jahrgangsnoten der Schüler anonymisiert dort eingebenund erhalten zu Beginn des Schuljahres eine Übersicht über das Abschneiden ihrer Schule im Vergleich.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


54unserer Schüler hier enttäuschend. DieAuswertung der MSA-Prüfungen<strong>2009</strong> hat außerdem ergeben, dass sichzunehmend mehr Schülerinnen undSchüler für die Präsentationsprüfungim Zweierteam entscheiden als füreine Prüfung in größerer Gruppe,die eigentlich das Besondere dieserPrüfungsart ist: 19 Zweiergruppenstanden 14 Dreier- und lediglich einViererteam gegenüber. Hier sollte dieZusammenarbeit als Gruppe in dennächsten Jahren wieder stärker in dieVorbereitung einfließen.Feierliche Ausgabe der Zeugnisse über den MittlerenSchulabschluss am 13. Juli in der AulaWie auch in den Vorjahren dominierten die Natur- und Gesellschaftswissenschaften diePräsentationsprüfungen, wobei <strong>2009</strong> erfreulicherweise auch mehrfach die musisch-künstlerischenFächer gewählt wurden, während in Erdkunde sich diese Mal niemand prüfen lassen wollte –ebenso wenig in den Fremdsprachen, nach wie vor die Stiefkinder der Präsentationsprüfungen.54<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Verteilung der Fächer in der Prüfung in besonderer Form (Präsentationsprüfung):Kl.Ge/Sk EkK.RelEv.Rel Bio Phy Ch Inf. BK Mus 3.FS2.FSGes. 23 - 4 4 22 8 2 1 11 9 - -10a 5 - 3 2 5 3 2 - 2 2 - -10b 10 - - 2 9 5 - - 1 3 - -10c 8 - 1 - 8 - - 1 8 4 - -Wenn es auch in dem einen oder anderen Fall zu Enttäuschungen in Bezug aufdie Prüfungs- und Jahrgangsnoten gekommen sein mag, so konnte Frau Kirchbergdoch letztlich 83 erfolgreichen Schülerinnen und Schülern das MSA-Zeugnis imRahmen einer kleinen Feierstunde in der Aula der <strong>Theresienschule</strong> überreichen.Susanne Wessels


Freunde der <strong>Katholische</strong>n<strong>Theresienschule</strong>in Berlin-Weißensee e.V.Förderverein der <strong>Theresienschule</strong>, 13086 Berlin, Behaimstr. 29Bankkonto des Fördervereins 6001 881 025 bei der Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93www.foerderverein-theresienschule.de, Email: info@foerderverein-theresienschule.de„Je größer die Gemeinschaft der Helfer, desto weniger bleibt unmöglich!“Unsere Ziele u.a.Bezuschussung von KlassenfahrtenFinanzielle Hilfe bei UnterrichtsmittelnUnterstützung für den Bau derSport- und MehrzweckhalleBitte unterstützen Sie uns großzügig weiter oder werden Sie Mitglied in unseremFörderverein (Jahresbeitrag 25,00 EUR).- eine weitere Möglichkeit des Spendens -Kaufen und Helfen SieMit jedem Kauf im Internet können Sie den Förderverein der <strong>Theresienschule</strong> unterstützen.Einfach über unseren Spendenshop bei hunderten von Onlineshops einkaufen, derFörderverein bekommt für jeden vermittelten Verkauf eine Provision.Die Preise bleiben für Sie dabei gleich.So geht's zum Spendenshop:www.theresienschule.de/spendenshop55Sport- undMehrzweckhalle,sowie zusätzlicheUnterrichtsräumewerden gebaut!Nach der Zusage füreinen großen Teil derFinanzierung durch dasErzbistum Berlin konnteam 4. September <strong>2009</strong>der Baubeginnerfolgen. DasProjektmanagementliegt bei der StiftungMaßwerk.Gemeinsam mit der Stiftung bemühen wir uns um weitere Spender und Unterstützer.Spendenstand am 2.12.<strong>2009</strong>: 18.994,00 Euro<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


KlavierschuleBerensteinIrina BerensteinErich-Weinert-Straße 3710439 BerlinMail: irinaberenstein@googlemail.comTel: 0170 586 2 685irinaberenstein.blogspot.com56Sie suchen einen Klavierlehrer für Ihr Kind?Sie träumen davon, selber das Klavierspiel zu erlernenoder Ihre pianistischen Fähigkeiten zu erweitern?56<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Sie üben und kommen nicht weiter?Lassen Sie sich von meinem Unterrichtsangebot überzeugen:Meine pädagogische Tätigkeit erstreckt sich vom Anfängerunterrichtfür kleine Spieler und Erwachsene bis hin zum Unterricht auf hohemkünstlerischen Niveau, der Vorbereitung auf ein Musikstudium, aufKonzerte und Wettbewerbe.Weil jeder anders lernt und versteht, liegt es mir am Herzen, fürjeden Schüler eine individuelle Herangehensweise an die Musik unddie Bewältigung der Klaviertechnik zu finden. Ich wünsche mir, dassmeine Schüler in ihrem Instrument einen neuen Freund finden, dieMusik als eine Sprache und Ausdrucksform erlernen, die sie persönlichkeitsbildenddurch ihr Leben begleitet.Ich bin diplomierte Klavierpädagogin und Konzertpianistin und habemein Studium an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei SontraudSpeidel mit Auszeichnung abgeschlossen. Konzerte als Solistin undKammermusikpartnerin führten mich u.a. nach Frankreich, Italien undTschechien.


Höhepunkte imSchuljahr57<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


5858 Laudatio zur Verleihung des Theresienpreises <strong>2009</strong>an Editha Masberg58<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Liebe Schülerinnen und Schüler, liebes Kollegium, liebe Gäste,sie konnte schon damals gut auf der Djemba trommeln – wer kann das schonvon sich behaupten, wenn er zur 7. Klasse auf die <strong>Theresienschule</strong> kommt? Diediesjährige Preisträgerin versetzte auf der Kennenlernfahrt ihre Mitschüler undLehrer in Erstaunen, so dass nach der Fahrt zwei Djemben für den FachbereichMusik angeschafft wurden. Schon damals sprang ein Funke über, der der Klasse soetwas wie: „Ich freu’ mich auf die Klasse, auf die Gemeinschaft signalisierte, ich kanneuch in Schwung bringen, ich kann mich hier einbringen.“Als Klassenleiter beeindruckte mich – und ich glaube, ich kann sagen: Die ganzeKlasse beeindruckte – wie die Preisträgerin wirklich zu jedem der acht von unsererKlasse gemeinsam gestalteten Gottesdienste eigene, sehr anspruchsvolle Texteverfasste. Sie sind alle noch zu Hause bei mir im Computer gespeichert, zu denThemen Gemeinschaft (jede Klasse fängt ja mehr oder weniger mit diesem Themaan), Familie, Sehnsüchte, Lebensstationen, Selbstmord, Kraftquellen für den Alltagund schließlich: Ich lebe mit dir, weil du anders bist.


Besondere EreignisseDie diesjährige Preisträgerin ist in allem, was Absprachen – Kommunikation –mit anderen betrifft, seien sie gleich alt, jüngere Mitschüler, Eltern oder Lehrer,sehr verlässlich, umsichtig, aufrichtig, selbständig, bescheiden, aufmerksam, wohlüberlegt, sie vertritt durchweg einen nachvollziehbaren Standpunkt.Für die <strong>Theresienschule</strong> hat sie sich als Klassensprecherin, als Schülersprecherin,bei der Hoffest-AG, beim Schüleraustausch mit Toulouse, bei den so genannten„Klimakonferenzen“ zwischen Lehrern und Schülern, bei der Organisation vonVeranstaltungen für die Klasse und für die gesamte Schule und mit eigenen Beiträgenfür das Jahrbuch eingebracht.Apropos Engagement: Die Schülerzeitung SinnFlut – die letztjährige Preisträgerindes Theresienpreises- ist leider seit April dieses Jahres nicht mehr erschienen. Diemaßgeblichen Macher sind im Sommer nach ihrem Abitur von der Schule gegangen.Wer von euch übernimmt jetzt die Initiative?Zurück zur diesjährigen Preisträgerin. Ich schätze besonders an ihr, dass sie sich beiall dem nicht selbst in den Vordergrund stellt, ihr oftmals selbstloser Einsatz zieltnicht auf ihre Person, sondern auf die Sache. Sie weiß sich mit fairen Mitteln Respektzu verschaffen und auch durchzusetzen. Diese geniale Mischung trifft man ganzselten, so selten wie es halt junge Menschen gibt, die im Fußballverein und in einerpolitischen Partei gleichzeitig engagiert sind. Als Politiklehrer konnte ich, konnte dieKlasse, kann heute der Kurs immer stark von ihr profitieren. Wir Politiklehrer sindgeradezu auf Schülerinnen und Schüler angewiesen, die in engerem Sinne Politikmachen, mitmischen wollen, in Initiativen oder auch in Parteien.Die Preisträgerin sieht und spürt, wo etwas getan werden muss. Sie übernimmt dabeiauch die Initiative und handelt. Sie regt andere an, Dinge noch einmalzu überdenken oder ganz zu verwerfen. Sie übt Kritik, findet dabeiaber den richtigen Ton, so dass sich keiner verletzt fühlen muss.Im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen ist sie gut organisiert.Sie59 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


kennt Termine und Zeiten und wird deshalbhäufig von anderen als Informationsspeicherangezapft. Sie ist fair, kann sichzurücknehmen, um anderen auch eineChance zu geben (z.B. beim Theaterspielensehr bemerkbar). Sie geizt nicht mit gutenVorschlägen und Ideen und gönnt auchanderen, davon zu profitieren. Und sie isteine Person, in deren Gesicht ich als Lehrergerne geschaut habe. Da konnte der Tag gutbeginnen oder weiterlaufen, auch wenn ervielleicht zuvor in der Schule oder privatnicht so gut begonnen hatte.Das Preisträgergremium – bestehend ausden SV-Sprechern, Lehrervertretern und derSchulleitung - befand mit großer MehrheitEditha Masberg als würdige Preisträgerinfür den Theresienpreis <strong>2009</strong>. HerzlichenGlückwunsch!60 Andreas Kühler6060 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>§ ? Probleme ? §§ Ich berate Sie gern in allen zivilrechtlichen §§ Angelegenheiten §§ Klaus Braun §§ Rechtsanwalt und Notar §Barbarossastraße 2 Telefon 216 10 2310781 Berlin Fax 217 21 37


Blick auf das Cafe der ElternBesondere EreignisseDas Hoffest : Theresien-NewsKuscheltiere im VormarschFrau Kirchbergs Teddy Hubertus wird 50. Ausdiesem Anlass werden alle Klassen ein Kuscheltierfür den Klassenraum bekommen. Das soll dieLernmotivation heben und vor allem bei Prüfungensehr hilfreich sein. Elternspenden sind wieimmer willkommen.SchulessenEine wichtige Angelegenheit im Schulalltag istdas Mittagessen. Es gibt einen neuen Mitbewerber:Burger King bewirbt sich als neuer Essenanbieterin Konkurrenz zur Firma Bärenmenü. Wiewir erfuhren, ist der neue Chef bei Burger Kingein ehemaliger Theresienschüler.SparkursWie allgemein bekannt, muss auch an der <strong>Theresienschule</strong>weiterhin gespart werden. Die Klassender jeweiligen Jahrgangsstufen 5,6,7,8,9 und 10werden zusammengelegt. Unterrichtsorte sind61 demnächst: die Aula – die Kirche – der Sportplatz– die Höfe und notfalls die Kirchentreppe.UmzugImmer wieder kommt es im Haupthaus derSchule zu kleineren und größeren Reparaturen.Damit endlich einmal gründlich alles gemachtwerden kann, zieht die <strong>Theresienschule</strong> währendder kommenden Ferien in ein 5-Sterne-Hotelnach Bayern um. In dieser Zeit lernen die Schülerdas Skifahren.Big ChallengeDie Schüler haben sich noch mehr Sprach-Wettbewerbegewünscht, deshalb wird der Wettbewerbdie nächsten Jahre erweitert: Frau Faberübernimmt die neue Weltsprache Chinesisch;Ungarisch lehrt Frau Hoffmann; Nach mehrerenSprachreisen kann Frau Schwemmler in Kürze Japanisch;Zur Zeit lernt Herr Dr. Kaup Spanisch.Wir lassen ihm noch ein wenig Zeit und hoffen,dass er dann bald mit Spanisch loslegen kann.Die Nachrichten wurden beim Hoffest am 11. Juliauf der Bühne von einzelnen Schülern der Klasse<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>5b vorgetragen.


62Das diesjährige Hoffest fand bei bestem Wetter am 11. Juli <strong>2009</strong> statt. AltbewährteTraditionen wurden gepflegt, aber auch Neuheiten waren zu entdecken. So konntesich jeder bei Kaffee und Kuchen stärken (kleine Engpässe bei der Kaffee-Versorgungseien verziehen!), Lose oder Blumen kaufen. Am Grillstand kamen neben denFreunden der Bärenmenü-Bratwurst erstmalig auch Vegetarier und Mais-Liebhaberauf ihre Kosten. Auf Anregung der Schülervertreter wurden am T-Shirt-Stand auchPolo-Shirts angeboten.Neuerungen gab es insbesondere bei den Lehrern im Hoffest-Team. So übernahmHerr Lahser mit seiner Funktion als stellvertretender Schulleiter auch eineArbeitsliste der Hoffest-Gruppe, die es abzuarbeiten galt. Frau Ammon und HerrWein traten in die Fußstapfen von Frau Flügel und Herrn Kühler und stellten einflottes, publikums-wirksames Bühnenprogramm zusammen. Ein Höhepunkt warsicher der Auftritt des Holzkochlöffel-Ensembles. Ein weiteres Highlight fernab derBühne war das Schüler-Lehrer-Fußballspiel, das dieSchüler locker-leicht für sich entscheiden konnten.Das Hoffest ergab einen Reinerlös von 2.700 €. Erwird dem Fachbereich Darstellendes Spiel für dieBühnenausstattung zur Verfügung gestellt. Außerdemerfolgt die Anschaffung einer Digitalkamera für alleFachbereiche. Ein großes Dankeschön geht an alleHelfer an allen Ständen, an die vielen Kuchenbäcker,Sponsoren und Aktiven auf der Showbühne...Dasnächste Hoffest findet am Samstag, dem 3. Juli 2010,statt.Martina Kroska, Hoffest-Gruppe62Das 9. Hoffest62<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Besondere Ereignisse63<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Das Hoffest am 11.07.<strong>2009</strong> - Unsere SchokoladenseiteAm Samstag, den 11. Juli fand wie jedes Jahr das Hoffest der <strong>Theresienschule</strong> statt.Jede Klasse hatte sich überlegt, was sie zur Gestaltung beitragen könnte. Wir wolltendiesmal unser kulinarisches Können unter Beweis stellen. Unsere Klasse hatte vor, dieBesucher mit köstlichen Obstspießen, mit Schokolade übergossen, zu verwöhnen.Als wir in die Schule kommen, stellen wir fest, dass wir keinen Stand auf dem Hofbereitgestellt bekommen können. Also müssen noch schnell Tische in einen freienKlassenraum getragen werden, damit wir unsere Gerätschaften aufbauen können.64 Dann geht es auch schon los. Alexandra K., Kathrin, Isabel, Henrik und ich schneiden64mit Frau Reichgardt das Obst. Auch Johann hilft kräftig mit, muss jedoch bald zurBig-Band, mit der er nachher auf der Bühne vorspielt. Für unsere Delikatessen gibt esErdbeeren, Ananas, Weintrauben, Äpfel und Birnen. Paula, Anna und Charlotte H.begießen die Obstspieße aus einem erwärmten Topf mit flüssiger Schokolade. Marieund Alexandra O. versuchen sich auch am Schokobrunnen. Etwas ganz Besonderessind halbierte Birnen, die von Laura K. mit Schokoladenperlen in leckere Mäuseverwandelt werden. Unsere Arbeit ist ziemlich hektisch und auch anstrengend.Trotzdem klappt alles sehr gut, denn bald beherrscht jeder seine Aufgabe perfekt,wenn auch manchmal ein Schokoladenklecks danebengeht. Als wir endlich einegrößere Menge an süßem Schaschlik fertig haben, drapieren wir das appetitlich aufTabletts. Einige von uns gehen auf den Hof, um die Köstlichkeiten zu verkaufen.Ich bleibe noch drinnen und helfe Nachschub zu fertigen. Unsere Idee wird zueinem großen Erfolg. Schon nach kurzer Zeit ist das erste Angebot verkauft undverspeist. Für die nächste Runde mache auch ich mich mit Isabel auf den Weg. Allesind begeistert und greifen zu. Auch Lauras Mäuse sind bei fast allen sehr beliebt.Herr Hermann, der sich für unser Sporthallenprojekt einsetzt, lobt kräftig unserEngagement und bezahlt fünf Euro für eine der Leckereien. Als das Hoffest sichdem Ende neigt, ist unser Vorrat an gesunden Süßigkeiten fast schon aufgebraucht.Schnell gönnen wir uns jetzt auch noch jeder einen Spieß. Währenddessen geht dasBühnenprogramm draußen langsam zu Ende. Ein schönes Fest ist vorbei.64<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Julia Leichnitz, Klasse 8b


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Erster Spatenstichfür die Turnhalle666666 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Besondere Ereignisse67 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


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Besondere EreignisseSprache Macht Medien18. Forum <strong>Theresienschule</strong> mit Dr. Peter FreyZu diesem Thema äußerte sich am 8. Dezember im 18. Forum <strong>Theresienschule</strong> derLeiter des ZDF Hauptstadtstudios , Dr. Peter Frey. Die Veranstaltung fand in derAula der <strong>Theresienschule</strong> statt, der Deutsch-Kurs des zwölften Jahrgangs hatte mitFrau Busch die Vorbereitung übernommen. Frau Kirchberg begrüßte den Gast, undJohanna Kretzschmar (12. Jahrgang) stellte Herrn Dr. Peter Frey zunächst einmalgenauer vor.Peter Frey hat Politikwissenschaft, Pädagogik sowie Spanische Philologie bis 1986studiert. Schon während seines Studiums war er als Redakteur, Moderator undReporter für den Hörfunk des Südwestfunks in Baden-Baden und die FrankfurterRundschau in Mainz tätig. Bereits 1983 kam er zum ZDF, wo er für das „heutejournal“aus Mexiko, Nicaragua, Polen und Spanien berichtete. Während des Golfkriegeswar er stellvertretender Leiter des ZDF-Studios in Washington, bis er 1992die Leitung und Moderation des Morgenmagazins übernahm. Seit September 2001ist er der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios.69 Zu Beginn seines Vortrages bemerkte er, dass er fasziniert sei von der Wortschöpfungdes Themas, es signalisiere ein gewisses Spannungsverhältnis. Sprache sei für ihn einpersönlicher Ausdruck, Medien seien die Plattformen, die die Meinung eines Einzelnenoder eines Interessenverbandes an die Öffentlichkeit brächten, und Macht seidas, womit sich Journalisten täglich auseinandersetzen müssten.Sprache bedeute für ihn etwas Grundlegendes, denn schon im Johannes-Evangeliumheiße es: „Am Anfang war das Wort …“ und doch sei es eine Herausforderung,damit in den Nachrichten umzugehen. Denn die Zeit, um von einem Ereignis zuberichten, betrage häufig nur 2 mal 40 Sekunden, somit müsse der Kernaspekt gefundenund mit den richtigen Worten ausge- drückt werden. Doch Worte könntenauch helfen Streit zu schlichten oder zu verhindern. Die heutige Zeit sei faszinierend,denn die Distanz spiele in der Kommunikation keine Rolle mehr, immer mehrHindernisse der Kommunikation würden beiseite geräumt. Der Vorteil sei, dass mansich die Welt ins Haus holen kann, die Weite des Horizontes könne aber auch eineÜberforderung darstellen.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


zeppelin universityHochschule zwischenWirtschaft, Kultur und PolitikSie können sichnicht zwischenWirtschaft, Kulturund Politikentscheiden?Wir auch nicht! DieZeppelin Universityund ihreFoundation Phase.7070 Sechs Wege, uns und unsere drei Bachelor-Studiengänge in70 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Wirtschaftswissenschaften, in Kommunikations- und Kulturwissenschaftenund in Public Management & Governance kennen zu lernen:| Info-Broschüre: Anforderung unter www.zeppelin-university.de/info| Bewerbertelefon: Rufen Sie uns an unter +49 7541 6009 2000.| Science Phone: +49 7541 6009 2000. Vereinbaren Sie ein Gesprächmit einem Wissenschaftler an der Zeppelin University.| ZU on Tour: Besuchen Sie uns in Ihrer Nähe auf Bildungsmessen,Kongressen und Veranstaltungen.Termine unter www.zeppelin-university.de/aktuell| Uni live-Tag: Nächster Termin unterwww.zeppelin-university.de/unilive| Testflug: Erleben Sie Studierende, Forscher und Alumni vor Ortin Veranstaltungen. Terminvereinbarung unter +49 7541 6009 2000.Wir freuen uns auf Sie!Zeppelin Universität | Am Seemooser Horn | D 88045 Friedrichshafen+49 7541 6009 2000 | info@zeppelin-university.de | zeppelin-university.de


Besondere Ereignisse„Sprache schafft Macht“, so Peter Frey. Und wenn sich Politiker präzise ausdrückenkönnten, erreichten sie damit ihre Wähler und somit über die Wahl auch ihre angestrebteMacht. Die Niederlage der SPD wertete Dr. Frey auch als eine verspäteteReaktion auf die falsche Be-griffswahl für die an sich richtige Politik der RegierungSchröder. Begriffe wie Hartz IV, Ein-Euro-Job oder auch Agenda 2010 seien zu ungenauund abwertend.In den neuen Medien sieht Dr. Peter Frey eine Herausforderung für den traditionellenJournalismus und die Politik. Die Möglichkeiten der Kommunikation (Facebook,Skype) seien inzwischen so vielfältig, dass sie eine Ergänzung und auch Konkurrenzfür die Nachrichtenplattformen darstellen. Die Politik müsse sich bewusst sein, dasshier eine neue Gesellschaft heranwachse und sich ständig neu kreiere.Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Herr Dr. Frey noch ausführlich undsouverän die zahlreichen Fragen des Publikums.Dominik Schwital, 12. Jahrgang71 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


„Thinking about the brain“ oder „Californian brainmeets …“17. Forum <strong>Theresienschule</strong> mit Prof. Dr. Christof Koch vom Caltech, Pasadena,Kalifornien, USA72Gibt es den Freien Willen oder ist er nur eine Illusion? Lenkt unsere Entscheidungendas Unterbewusstsein, während wir fest davon überzeugt sind, kognitive Entscheidungenzu treffen, die uns bewusst erscheinen? Was ist überhaupt das Bewusstsein?Nur eine Worthülse für die unerforschten Tiefen des menschlichen Gehirns oderkönnen es Wissenschaftler tatsächlich lokalisieren?Am 3. Juni <strong>2009</strong> konnten wir auf dem 17. Forum <strong>Theresienschule</strong> zum ersten Maleinen Naturwissenschaftler begrüßen: Herrn Prof. Dr. Koch, Kognitionswissenschaftlerder Elite-Universität „California Institute of Technology“, an der ein Professornur sieben Studenten betreut. Die Frage nach den Semestergebühren erübrigtsich. Bei wikipedia erfährt der Leser, dass Mitglieder und Ehemalige der Hochschule31 (!) Nobelpreise geholt haben. Als ich den Gast durch ein schlaglichtartiges „curriculumvitae“ vorstelle, um insbesondere unseren Schülerinnen und Schülern zuzeigen, wie viel Leistungsbereitschaft, Zielorientierung, Zeit und Arbeit ein Naturwissenschaftlerauf dem Weg zum Erfolg investieren muss, wird klar: Hier steht einhochkarätiger Referent mit naturwissenschaftlicher „Bilderbuchkarriere“.72<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Wer nun den Referenten im schwarzen Maßanzug erwartet hat, wird überrascht:Der Gast kommt in Jeans, T-Shirt und orangefarbenen Joggingschuhen, währendich mich in Anzug und Krawatte gezwängt habe, um der Etikette zu genügen. Prof.Koch hingegen hat inzwischen nämlich eine Position erreicht, wo man ein bisschen„Strange-oder-Schrägsein“ gerne kultiviert und dafür bewundert wird. Ich denkesofort an Einstein mit zerzaustem Haar und herausgestreckter Zunge. Was mir unserenGast besonders sympathisch macht, ist nicht die Tatsache, dass er sich gernemal die Haare rot färbt, sondern dass der Late Christof Koch die Liebe zum Berg-


steigen, Klettern und Marathonlauf entdeckt hat. Also doch ein Mensch und nichtnur Arbeitstier!Mit dem Buch „Thinking about the brain“ (1979) stieß der Nobelpreisträger FrancisCrick die Tür zur modernen Hirnforschung weit auf. Nun erkannte jeder diegroßen, weißen Flecken auf der Landkarte der Forscher! Und daran angelehnt, stelltder Grundkurs Biologie von Herrn Tappe den Zuhörern „eine kurze Geschichte derHirnforschung in zehn Durchbrüchen“ (Die Zeit Nr. 15, S. 38, 03.04.2008) zurEinstimmung vor.Prof. Koch beginnt nun seinen bilderunterstützten Vortrag mit der Kernfrage nachdem Freien Willen und dem Bewusstsein. Er stellt seine eigene Forschung vor undverknüpft die Ergebnisse mit den Leistungen von Libet, Singer, Maguire, Galleseund anderen. Vom „Feuern“ der Neuronen, von Spiegelneuronen, vom Hirn-PETund von neuronalen Korrelaten ist die Rede. Klingt unverständlich, aber die didaktischeReduktion gelingt hervorragend. Tut einem Professor sicher gut, seinen wissenschaftlichenElfenbeinturm mal zu verlassen und in die Niederungen des Bildungsbürgertumshinabzusteigen, denke ich. Prof. Koch spricht manchmal etwashektisch, unstrukturiert und zerstreut, unterstützt von großer Mimik und Gestik,aber das Wichtigste ist: Er zeigt Begeisterung für die Sache und bindet das Interesseder Zuhörerschaft, zwei unverzichtbare Aspekte, die in jede Schülerberatungbezüglich der Präsentationsprüfungen gehören. Schließlich ist der Abend äußerstkurzweilig, der Vortrag zu schnell vorbei, viele Themen sind berührt worden, tausendFragen stehen im Raum.Ein inhaltliches Fazit: Unsere Handlung beginnt nachweislich im Unterbewusstsein,erreicht einen Bereich, den Crick & Koch 1990 als „neuronale Korrelate“ benannthaben und tritt erst Bruchteile einer Sekunde danach als unsere Willensentscheidungins Bewusstsein. Trotzdem bleibt noch Zeit, die Handlung vor der Ausführungzu stoppen, sagt Libet. Hoffentlich hat er recht und uns damit unseren Freien Willen„gerettet“!Anschließend moderiert Herr Tappe die Frage- und Diskussionsrunde. Ein Biologieund ein Religionskurs haben zwanzig (!) Fragen ausgearbeitet, bekanntlich beginntjede Forschung mit einer intelligenten Frage! Auch die Gäste sind durch den Vortraginspiriert worden. Jeder fühlt sich angesprochen, wir alle wüssten natürlich allzugern, was sich in unserem Oberstübchen tut.Mit dem abschließenden Dank an Prof. Koch verbinde ich die Aufforderung anunsere Schüler: „Geht in die Hirnforschung, bringt Licht ins Dunkel, dort wartennoch zahlreiche Nobelpreise!“Mario Menzel73<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


74Kommentar zum Forum<strong>Theresienschule</strong> am03.06.3009Habe ich einen freien Willen? Trickstmein Gehirn mein „Ich“ aus? Bin ichvorbestimmt und kann somit keineeigenen Entscheidungen treffen? -Existenzielle Fragen, die eines derwichtigsten Themen der Menschheitbehandeln: die Freiheit des Menschen.Wissenschaftler, unter ihnen GerhardRoth und der beim Forum <strong>Theresienschule</strong>kürzlich anwesende Dr. Koch,beschäftigen sich seit langem mitdiesem Thema.Durch zahlreiche Experimente sindmittlerweile wegweisende Ergebnissezu Tage gekommen. Besonders beeindruckendwar für mich persönlichdie Erkenntnis, dass jedem bewusstenHandeln unbewusste Prozesse imGehirn vorausgehen. Trotzdem bleibtfür mich fraglich, ob relativ einfacheHandlungen, wie z.B. einen Arm anzuheben,mit wirklichen reflektiertenEntscheidungen, wie z.B. einen Mordzu begehen, vergleichbar sind.Zudem gibt es im Bereich der Neurobiologienoch große Forschungslücken,die endgültige Schlüsse auf denfreien Willen verbieten oder zumindesteinschränken.Dennoch erschien mir der Ansatz vonDr. Koch sehr ansprechend, an eineneigenen freien Willen zu glauben undmit diesem Glauben seinen persönlichenLebensweg zu beschreiten.Leonard Hadrich, 12. JahrgangSchülerfragen zum freienWillenWelche Konsequenzen sehen Siefür das Strafrecht? Können Menschenüberhaupt noch für Verbrechenverantwortlich gemachtwerden, wenn die Taten nichtdas Ergebnis ihres freien Willenssind?Wird es irgendwann möglich sein,jede Handlung von Menschenvorherzusagen und wird es auchmöglich sein, künstliche Intelligenzzu schaffen?Darf ein Neurobiologe an Gottglauben?War es Ihr freier Wille Neurobiologiezu studieren?Ist der Mensch Ihrer Ansicht nacheine nach Kausalitäten ablaufendeMaschine? Wenn es keinenfreien Willen mehr gibt, müssenwir dann als nächstes auch dieBegriffe „Liebe“ oder „Seele“ alsneurobiologisches Konstrukt erklären?Wenn es keinen freien Willen gibt,wer oder was löst dann ursächlicheine Handlung hervor, wennes keine bewusste Entscheidunggibt?74<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Classic meets Jazz <strong>Theresienschule</strong>Eintritt frei!Magnificat – Konzert im Advent in St. Joseph75Dichtgedrängt saßen die Zuschauer beim diesjährigen Adventskonzert am7.12. in St. Joseph. Nicht unschuldig daran war sicherlich die überaus großeZahl der Mitwirkenden von über 100 Schülerinnen und Schülern. Das Adventskonzert<strong>2009</strong> stand unter dem Thema „Magnificat“.Immer wieder tauchte der Lobgesang Marias im abwechslungsreichen Programmauf. Es musizierten die Klassen 8a, 10a, der Musikkurs 11, und FrauNetzel leitete ein eigens zusammengestelltes Gitarrenensemble.Höhepunkt des Konzertes bildeten Ausschnitte aus dem gemeinsamen Jahresprojektdes Chores der <strong>Theresienschule</strong>, der Bigband und dem Streichensembleunter der Leitung von Frau Schack, Herrn Stange und Herrn Wein.Es handelt sich dabei um eine moderne Magnificatvertonung des HamburgerKomponisten Christoph Schönherr. Die Aufführung des ganzen Stückeswird am 2.7.2010 stattfinden. Dazu möchten wir schon jetzt herzlich einladen.Das Konzert wurde für alle zu einem tollen Erlebnis. Wir danken allen fürihr Kommen und die zahlreichen Spenden.Tobias Wein<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Linolschnitt: Selbstportrait Luisa Siniarska, 9c7676 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Faschings-TatüLiebe Schüler der Klassen sieben c undb,wenn ich Euch so vor mir seh’,weiß ich nicht: Wie soll’s gelingenEuch zum Lachen heut’ zu bringen.Leute, chilled: jetzt folgt kein Test,sondern ein lustiges Faschingsfest.Und - Damian ist sich da sicher:Das endet mit ganz viel Gekicher!Nebenan im KindergartenKönnen die Kleinen es kaum erwartenmal Bäcker oder Arzt zu sein,Verkleiden finden die Kinder fein.Viele sind als Feuerwehr daUnd schreien laut Tatü-Tata.Ich selbst traf heut in einem Bus’nen Mann, der redete nur Stuss,er hatte auf dem linken Arm’nen ganz persönlichen Feueralarm:Ein rotes Auto mit Leiter und SchlauchAls Tätowierung - das gibt es auch!Nur heißt es dann - achtung, jetzt kommtder Clou:Nicht Tatü-tata sondern Tatü-tatoo!!Die Feuerwehr macht bei nichts Umkehr -Die Sicherheit der Bürger ist ihr Begehr.Wenn’s kalt ist, trinkt die Feuerwehr,Tatü-tatee, der hilft ihr sehr!77Damian Correa Koufen, Klasse 7c<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


English Drama Club: The Importance of being Earnest7878 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Schüleraustausch mit Polen


Ich habe zu dankenDieses Konzert bildet einen mehrfachen Abschluss. Mit ihm wird eine Reihe außerordentlicherKonzerte beendet, die möglich waren, weil viele ehemalige und aktuelleSchülerinnen und Schüler, Schülereltern und Kollegen vier Jahre lang zusammenarbeiteten und sich weit über ihren Alltag hinaus für gemeinsame Musikprojekteengagierten und begeisterten. Mit diesem Konzert beende ich zugleich meine Chorarbeitan der <strong>Theresienschule</strong>, die ich nun 15 Jahre lang geleistet habe.Dass ich diese Arbeit mit einem geistlichen Konzert wiederum in Zusammenarbeitmit einer Reihe von ehemaligen Schülerinnen und Schülern abschließen darf, dasgehört für mich zu den Sonnenseiten meines Lehrerdaseins. So ist es mir einbesonderes Bedürfnis, einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier mit Namen zunennen. Ohne ihre Anregungen, gelegentlich hartnäckigen Überredungen, ohneihr Können und ihre Ermutigungen würde dieses Konzert nicht zustande kommen.Und auch wäre ohne ihre immense Arbeit keine Brahmskantate inszeniert undkeine Purcell - Oper auf die Bühne gebracht worden, und Distlers Totentanz wärenicht gesungen und gespielt worden, um nur die großen Projekte der letzten Jahrezu nennen. Die respektvolle, intensive, mich herausfordernde Zusammenarbeit,oft begleitet von ansteckendem Lachen, war für mich und den ganzen Chorsehr bereichernd.Anne–Katrin Schenck hat vielen Schülerinnen und Schülern mit großem EinfühlungsvermögenGesangsunterricht erteilt und ihre eigene Konzerterfahrung undihr großes musikalisches Können eingebracht. Ihre bewundernswerte Vielseitigkeitund energiegeladene Arbeitsintensität haben vor allem die Opernaufführungen erstermöglicht. Ihr so verantwortlich – ernster Umgang mit Musik und ihre unkomplizierteund großzügige Hilfsbereitschaft haben mir sehr imponiert.Marie-Louise Brinksmeier übernahm - umgeben von lauter Künstlern – neben ihrenanstrengenden beruflichen Arbeiten geduldig und umsichtig das Management. Siewar mir in ihrer Ausgeglichenheit, mit ihrem energischen Organisationstalent und<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>79


80mit ihrer - trotz aller Hektik - gleich bleibenden Freundlichkeit gerade in Momentender Erschöpfung eine besondere Stütze.Johannes Ploog prägte die Konzertprojekte als Opernregisseur, Schriftsteller undJurist, nicht zuletzt aber durch seine so hilfreiche Aufmerksamkeit und seinen feinenHumor, zumal in Augenblicken, in denen ich am Gelingen eines Konzertes zweifelte.Für mich ungemein anregend waren die so wohltuend geistvollen Gespräche mitihm. Ihm verdanke ich viele Anregungen, Korrekturen und Ergänzungen.Simon Ritter gab den Konzertprojekten mit seiner unerschöpflichen Fantasie undseinem großen Ideenreichtum, mit seinem außerordentlichen technischen undkünstlerischen Geschick als Fotograph, Kameramann, Bühnenbildner, Lichtregisseurein unverwechselbar eigenes Gesicht. Er gestaltete die Plakate und Programmhefteund bereitete den Druck vor. Es tut mit sehr gut, seine so einfühlsame, aufmerksameDokumentation unserer Konzerte anzuschauen.Christian Rothe, bei der Oper noch der erste Violinist im Streichquartett der <strong>Theresienschule</strong>,spielt er bei diesem Konzert die Viola. Als angehender Instrumentenbauerstellt er uns für die Bachkantate sein Erstlingswerk, ein Cembalo, zur Verfügung.Seine Musikalität, sein gutes Gehör, sein großes Können bewundere ich und seineso ruhig - selbständige Hilfsbereitschaft hat mir gut getan.Zu dem engeren Kreis der unverzichtbaren Mitarbeiter gehört auch Michael Glaser.Er ist ein geduldiger Tonmeister, der uns zu Ausdauer anspornt und uns eine Kulturdes Hörens vermittelt. Ich bestaune seine künstlerische Professionalität, sein Fingerspitzengefühl,mit dem er die Ursprünglichkeit der Aufführungen in den CD – Einspielungenbewahren konnte: ehrliche Klänge. Ohne seinen professionellen Rat undseine Ermutigungen hätte ich wohl bisweilen den Mut verloren.Auch meinen Kollegen Markus Mollitor will ich hier nennen. Als Lehrer für Deutsch,Latein und Darstellendes Spiel gestaltete er die pantomimische Inszenierung derBrahms – Kantate, die Darstellung des Totentanzes nach Texten von Johannes Ploogund nun noch einmal eine pantomimische Umsetzung eines Chorsatzes aus derBach – Kantate und eines Ausschnitts des Credo der Mozart – Messe. Mich beeindrucktseine Kunst der Theaterregie, sein anregend – herausfordernder Umgang mitseinen Schülern. Ich verdanke ihm vertiefende Einsichten in die Werke, die wir zurAufführung brachten. Viele gute Ideen haben wir auf gemeinsamen Spaziergängenund bei manchen Weinabenden entwickelt. Und alle drei möchte ich nicht missen.Frau Kirchberg, die Direktorin der <strong>Theresienschule</strong>, hat von Beginn meiner Tätigkeitals Chorleiter an großes Gewicht auf eine umfangreiche Konzerttätigkeit „ihrer“Schülerinnen und Schüler gelegt. In für mich eindrucksvoller Weise zeigte sieuns immer wieder hohe Wertschätzung und Anerkennung. Mit ihrem Engagementund Interesse hat sie uns stets herausgefordert und auf diese Weise dazu beigetragen,dass wir unsere gestalterischen Möglichkeiten immer weiter entwickeln konnten.Ihre aufmerksame Präsenz bei manchen Proben und den vielen Konzerten innerhalbund außerhalb des schulischen Rahmens hat mich beeindruckt und ermutigt. Mitihrer Anerkennung und Dankbarkeit hat sie den Chor, das Orchester, die Tänze-80<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


innen, die Schauspielerinnen und Schauspielerund das Team hinter den Kulissenund nicht zuletzt mich selbst immer wiederbeflügelt.81Nun müsste ich noch so viele nennen, diemich mit großer Hilfsbereitschaft ungemeinwohltuend unterstützt haben, die vielvon ihrer kostbaren Zeit und ihrem Könnenmit eingebracht haben. Das kann hier nichtmehr geschehen. Mein Dankeschön wirdalso noch viele Weinabende lang dauern…Euch allen: vielen Dank für solch eine wunderbareZeit voller Erlebnisse von Musik,die mich und viele andere so ungemein bereichern,die bleiben.Johannes Wrembek<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


8282 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Schriftportrait Margaretha Harzdorf, Profilkurs BildendeKunst


Sozialpraktikum83<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Mal ganz anders: Sein Sozialpraktikum kann man auch im Ausland absolvieren– zum Beispiel in Pakistan.84Am Sonntag, den 11. Januar kamen wir im frühlingshaft warmen Islamabad an –unsere warmen Jacken flogen in die Ecke, wo sie bis zum Schluss blieben. Da meinVater Botschafter in Pakistan ist, wohnten wir in der Residenz der Botschaft. Diedeutsche Botschaft und die Residenz liegen in der „Diplomatie Enclave“, einem seitdem Anschlag auf das Marriott-Hotel besonders streng bewachten Stadtgebiet, indem viele Länder ihre Repräsentanzen haben, z.B. auch, uns direkt gegenüber, derHeilige Stuhl, sodass wir sonntags dorthin zu Fuß zur Messe gehen konnten. Obwohles ein abgeschirmtes Gebiet ist, konnten wir den Muezzin von einer Moscheein der Nachbarschaft rufen hören.Aus dieser Idylle fuhren wir am Montag, unserem ersten Tag in der Klinik, durchden lauten, hupenden, spurenlosen, sich stauenden, drängelnden und auf der „falschen“Straßenseite fahrenden Autoverkehr nach Rawalpindi, der ZwillingsstadtIslamabads alt, eng, laut, orientalisch eben. Das Rawalpindi Leprosy Hospital istnicht wie eine normale Klinik bei uns. Auf einem gigantisch großen Grundstückmit vielen Bäumen und Wiesen liegen malerisch verstreut eingeschossige Backsteinbautenaus der Kolonialzeit; einst schöne Gebäude, aber alt und zum Teil schon sozerfallen, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Für eine Renovierung fehltleider das Geld. Die beiden Hauptgebäude sind in den Frauen- und den Männerbaugeteilt. Von ihren Zimmern haben die Patienten Zugang nach draußen, wo sich diemeisten auch aufhalten. Was soll man drinnen auch den ganzen Tag machen? Esgibt kein Fernsehen, kein Radio, kein Video, keine Handys, keine Bücher, die auchwenig nutzen würden, da die meisten Patienten sie nicht lesen könnten. Natürlichgibt es diese Dinge in Pakistan, aber Elektronik ist Luxus und die Klinik muss ihr ausSpenden stammendes Geld für die Behandlung der Patienten zusammenhalten. DasRawalpindi Leprosy Hospital ist eine christliche Klinik und die meisten Patientensind Christen, aber das ist keine Voraussetzung für die Aufnahme; die „Schwestern“der „Aid-to Leprosy-Patients“, einer deutschen Organisation, die der Träger der Klinikist, helfen allen. Die meisten Patienten dieses Krankenhauses haben entwederTuberkulose oder Lepra. Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit und befällt vorallem die Lunge, kann aber genauso gut Knochen und Organe angreifen. Sie ist trotzder möglichen Behandlung ein „Killer“.Die 12-jährige Sana z.B. hatte TB in der Wirbelsäule, im Magen und in den Gelenken.Da die Bakterien die Knochen zerfressen hatten, musste sie im Bett liegenbleiben und das über mehrere Monate! Die Behandlung ist sehr teuer; die Patientenmüssen 5000 Rupien selbst beitragen, das sind umgerechnet etwa 50 Euro, eine verschwindendkleine Summe gemessen an den wirklichen Kosten. Trotzdem ist dieseSumme für viele Patienten sehr hoch, aber gerade noch irgendwie zu bekommen.Hinter dieser Klinikpolitik steht der Gedanke, dass die Versuchung, die Therapieabzubrechen kleiner ist, wenn man etwas dafür bezahlen musste. Warum sollte manabbrechen wollen? Das hat einen einfachen Grund: Die Medikamente sorgen da-84<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


für, dass die Patienten schon nach etwa vier Monaten das Gefühl haben, wiedergesund zu sein. Aber, wenn ein Patient dann aufhört die teuren Medikamente zunehmen – und sie lieber lukrativ auf dem Schwarzmarkt verkauft, erleidet er einenRückfall und stirbt, denn durch die Unterbrechung werden die Bakterien resistentund können nicht mehr bekämpft werden. Die Patienten müssen deswegen diegesamte Zeit, in manchen Fällen bis zu zwei Jahren, im Krankenhaus bleiben, umsicher zu stellen, dass sie die Medikamente regelmäßig einnehmen. Es ist schwersich vorzustellen, wie es ist, wenn man getrennt von seiner Familie lebt und sichdann auch noch langweilt.Bei Lepra ist es ähnlich wie bei der TB. Auch das ist eine Infektionskrankheit,im Gegensatz zur TB allerdings schon lange gut heilbar. Die Bakterien greifendie Nerven in der Haut an, wodurch die betroffene Stelle das Gefühl für Wärme,Kälte, Schmerzen usw. verliert. Einer der Patienten hatte dieses Symptom in derrechten Fußsohle: Er verletzte sich dort und dachte, es könne nicht so schlimmsein, da es nicht schmerzte. Infolgedessen vernachlässigte er die Wunde, die sichverschlimmerte und entzündete – jetzt saß er im Rollstuhl und die Ärzte kämpftenum den Erhalt seines Beines – vergeblich. Heutzutage gibt es wirksame Mittel gegendie Krankheit, aber man muss sie rechtzeitig bemerken und, da es immer nochdie Vorstellung gibt, Leprakranke seien „Aussätzige“ (letzter Informationsstand:Ben Hur!), scheuen die Erkrankten und ihre Familien oft die Diagnose.Da sind also diese vielen Patienten, die sich den ganzen Tag langweilen, aber ihrgesamtes geistiges Potenzial zur Verfügung haben. Was macht man mit denen?Meistens leider gar nichts, aber in den drei Wochen im Januar wurden sie uns zweiSchülerinnen der Kath. <strong>Theresienschule</strong> Berlin überlassen! Unsere Aufgabe war es,die Patienten zu beschäftigen und ihnen zu zeigen, was man mit der vielen Zeitanstellen kann.Mit den Mädchen haben wir sehr viel gemalt und gebastelt. Das Alter der „Mädchen“reichte von 11 Jahren (Sana) bis zu 60 Jahren. Am ersten Tag machten wirdie überraschende Entdeckung, dass die meisten der Mädchen gar nicht malenkonnten. Sie hatten noch nie einen Stift in der Hand gehabt. Das muss man sichmal vorstellen: Jeder von euch hat von klein auf gewusst, wie man malt. Das klein-<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>85


86ste Baby kritzelt schon bunte Striche auf ein Papier. Aber die Mädchen und Frauendort wussten gar nichts darüber. Also fingen wir an, Stifte zu verteilen und zu zeigen,wie man malt. Das nächste Problem dabei ist, zu vermitteln, dass man alles malenkann, was man will. Es ging meistens so, dass wir vorgemalt haben und sie nachgemalt.Mit viel Mühe und Geduld ist es uns halbwegs gelungen klarzumachen, waswir meinten. Mit den Mädchen haben wir auch viel mit Wolle und Perlen gebastelt.Das hat regelrecht Begeisterungsstürme ausgelöst! Zuallererst wurde die Wolle aberauf ihre Qualität geprüft. Vor allem die Älteren haben immer erst geguckt, was es fürWolle ist und je nach dem ausgesucht. Das Spiel UNO hat besonders eingeschlagen,alle hatten Spaß und einmal saßen wir zu vierzehnt am Tisch, hoch konzentriertund mit viel Freude dabei. Marieke und ich lernten die Farben in „Urdu“ und dieanderen lernten die englischen Vokabeln.Mit den Jungs gingen wir auf eine ganz andere Spur. Die meisten hatten VIEL Energieund saßen den ganzen Tag nur rum. Also wollten wir mit ihnen ein bisschenSport treiben. Wir brachten jede Menge Bälle mit, um den Jungs das Jonglieren beizubringen.Manche konnten bis zu unserem letzten Tag sogar mit drei Bällen spielen(um ehrlich zu sein, einer hatte es innerhalb von 15 Minuten gelernt). Wir hattenauch zwei Federball-Spiele gekauft, die den Ehrgeiz bei allen weckten. Irgendwannkamen „unsere“ Jungs auf die lustige Idee, ein „Germany-Pakistan-Spiel“ zu spielen.Das sah so aus, dass ich und einer der Patienten auf der anderen Seite gegeneinanderFederball spielten und bei jedem Schlag wurde gerufen „PAKISTAN!“ „GERMA-NY!“ (Das waren fast die einzigen Wörter, die sie kannten.) Vor lauter Eifer hatten86<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Ein Freiwilliges Soziales Jahr in Berlin.Es bringt Dir Erfahrung, Orientierung und zeigt Dir, was in Dirsteckt. Bewirb Dich bei IN VIA!Du willst raus in die Welt... Freiwilligendienste in Afrika undSüdamerika. Bewirb Dich bei IN VIA!Weitere Infos unter: www.invia-berlin.de oderIN VIA <strong>Katholische</strong> Mädchensozialarbeitfür das Erzbistum Berlin e.V.Tübinger Str. 5, 10715 BerlinTel.: 030 85784 265 (FSJ)Tel.: 030 85784 268 (weltwärts)


wir und die Jungs ganz vergessen, dass sie krank sind und nicht so wild sein dürfen;es haben alle ohne schlimme Folgen überstanden, aber wir waren danach vorsichtiger.In den drei Wochen waren wir jeden Wochentag dort und kamen müde,hungrig und erschöpft, aber auch sehr zufrieden nach Hause, um etwas zu essen(und unser Koch hatte immer etwas Leckeres fertig); am Abend setzten wir uns andie Vorbereitung für den nächsten Tag – oft waren wir in einem der Basare auf derSuche nach Utensilien – bei den Spielzeughändlern waren wir sehr beliebt! Wir habenuns viel Mühe gegeben und wir hatten die Freude und den Ansporn, dass sichunsere Patienten sehr freuten, wenn wir morgens mit neuen Ideen wiederkamen.Vor unserer Abfahrt hatten wir die Freude zu hören, dass eine deutsche Lehrerin,die Ehefrau eines Botschaftsangehörigen, sich dazu bereit erklärt, hat unsere „Arbeit“fortzuführen. Der Abschied ist uns und unseren Freunden dort sehr schwergefallen und wir würden das Ganze jederzeit noch einmal machen.Veronika Koch, Klasse 11bPraktikumsberichtIn der Zeit vom 12.01.09 bis zum 29.01.09 verbrachte ich die Zeit meines Sozialpraktikumsin einem Jugendclub der „Christusgemeinde“ in Berlin- Hohenschönhausen.Meine Arbeitszeit war meistens von 14 bis 20 Uhr, allerdings variierte sie einwenig, je nach dem was gerade arbeitsmäßig anstand. Meine erste Aufgabe des Tagesbestand in der Regel darin, den Jugendclub gemeinsam mit zwei anderen Praktikantenzu säubern und aufzuräumen. Um 15 Uhr wurde der Jugendclub dann offiziellgeöffnet und die ersten Jugendlichen kamen. Meine Aufgabe bestand größtenteilsdarin, mich mit den Jugendlichen zu beschäftigen, aber auch darauf zu achten, dasskein Streit ausbrach und keine gemeindeeigenen Gegenstände entwendet werden.Konkret sah die Arbeit mit den Jugendlichen dann so aus, dass wir gemeinsam Billard,Poker, Tischtennis, Computer und Dart spielten, aber auch Gespräche führten,trainierten, Musik hörten, Filme schauten und im Internet surften. Außerdem halfich einige Male in der Woche im „Kidsclub“ aus; dort spielte ich dann zumeisteinem Sportraum Fußball mit den Kindern oder wir spielten andere Gesellschaftsspiele,und ich spielte in einem Theaterstück für die Kinder mit.Ein anderes Ereignis, an das ich mich noch sehr gut erinnern kann, ist, dass unseines Tages die Kriminalpolizei besuchte und nach diversen Sprayergangs ausfragte,welche in der Gegend immer wieder die Wände von Häusern beschmierten. Leiderkonnten wir ihnen keine konkreten Hinweise liefern. Nach drei Wochen war esdann auch schon wieder vorbei, und ich war überrascht, wie schnell die Zeit dochvergangen war.Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe einen Einblick bekommen, wie esist, in einem sozialen Beruf zu arbeiten. Auch wenn ich eher nicht denke, dass ichspäter diesen Beruf ergreifen werde, denke ich, dass es eine Erfahrung war, die jederMensch zumindest einmal in seinem Leben machen sollte! Es bleibt noch hinzuzufügen,dass ich jedem zukünftigen Sozialpraktikanten den Jugendclub der „Christusgemeinde“wärmstens empfehlen kann!Samuel Dziombowski, Klasse 11c<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>87


88Was mich immer wieder erstaunt, ist, wie sehr die heutige Jugend von etwas abhängigsein kann. Und das nur, weil es gerade „in“ ist. Das kann wirklich alles sein: Handy,MP3-Player, Klamotten, Computer, Fernseher, Alkohol. Man könnte die Listewohl noch endlos weiterführen. Schon seit langer Zeit strafe ich die Schüler, die vordem Schultor rauchen, mit einem vorwurfsvollen Blick. Aber was kann man tun?Ich gab meiner Klasse eine Hausaufgabe auf. Es war ihre Aufgabe, in Gruppen einTheaterstück zum Thema „Sucht’’ zu schreiben und vorzuspielen.Erzähler: Jeden Dienstag geht Lina nach der Schule zu Lisa. Die beiden Mädchenmachen zusammen Hausaufgaben, lernen Vokabeln und unterhalten sichüber Dieses und Jenes.Es ist der Dienstag nach Lisas 15. Geburtstag.(Türklingel; Lisa öffnet)Lisa: Hey, komm rein! Ich muss dir unbedingt meinen neuen Computer zeigen.Lina: Ja, okay! Ob du es glaubst oder nicht, ich habe schrecklich vieleHausaufgaben auf. In Mathe musst du mir unbedingt helfen.Lisa: Ja, ja! Aber jetzt komm endlich rein!Lina: Wow! Dein Computer ist echt schick. Du, diese Matheaufgabe da...Lisa: Setz dich, setz dich! Komm, ich zeig dir erst mal, was das Ding alles kann.Lina: Aber die Hausaufgaben...Lisa: Machen wir nachher.88Noch zwei LebenA. Klapper88<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Erzähler: Eine Woche später.(Lina kommt ins Zimmer)Lina: Hey Lisi, heute müssen wir aber unbedingt Vokabeln lernen. Im letztenTest habe ich eine Vier gekriegt.Lisa: Ja, machen wir gleich. Aber vorher musst du dir unbedingt noch mein neuesComputerspiel angucken, das ist echt cool.(Lina seufzt)Erzähler: Zwei Wochen und drei Tage hat Lisa nun schon ihren neuen Computer.Es ist wieder Dienstag.(Lina kommt ins Zimmer)Lina: Lisa, ich muss dir was super Wichtiges...Lisa: GUCK MAL! Endlich hab ich den Code geknackt und bin ein Level weiter.Lina (lustlos): Jaa, super…Erzähler: Einige Wochen sind vergangen. Seit Lisa nur noch vor ihrem neuenComputer hockt, hat sie kaum etwas gegessen. Lina hat beschlossenheute ernsthaft mit ihr zu reden.(Lina kommt ins Zimmer. Als Gerippe sitzt Lina vor ihrem Computer und spielt ein Spiel.)Lina: Lisa! Ist dir eigentlich klar, dass dein neuer Computer dich umgebracht hat?Lisa (ohne aufzublicken): Quatsch, guck doch auf den Monitor! Dort! Ich hab nochzwei Leben.Johanna Lott, Klasse 9c<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen &Exkursionen


9090 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>90 Amerika <strong>2009</strong> – „Leadership in a Global Society“Ein langes Jahr der Vorbereitung lag hinter uns, als wir, schwerbepackt und sehrmüde, in Washington D.C. aus dem Flugzeug stiegen. Ein langes Jahr lag hinter unsund zwei spannende, lehrreiche und interessante Wochen vor uns. Amerika, für vielevon uns zwölf Schülern der ehemaligen 13. Klasse ein noch unentdecktes Terrain, imGegensatz zu Frau Kirchberg und Mr.Eyth, die schon das Glück gehabt haben, denKontinent über See zu erkunden. Umso gespannter erwarteten wir die Ankunft aufder Farm „Locust Hill“ in Amissville/Virginia und unseren dort wohnenden Sponsorund Leiter der zwei Wochen, Mr. Parrish und seine Frau Mrs .Parrish. Eben Genannterorganisierte unseren gesamten Aufenthalt, erlaubte uns, in seinem Haus zu schlafenund kam für das eine oder andere Tagesprogramm auf. Seine Organisationskunstbeschränkte sich jedoch nicht nur auf Transportsorgen oder Nahrungsbeschaffung,Mr Parrish gab uns auch die Möglichkeit mit hochrangigen Persönlichkeiten dasThema unserer zweiwöchigen Konferenz zu diskutieren: „Leadership in a GlobalSociety“(Führungsverhalten in einer globalisierten Gesellschaft). Neben demChefredakteur des „Smithsonian Magazine“ und dem Kongressmitglied G. Connollytrafen wir auch außerhalb von Washington D.C. interessante Persönlichkeiten, dieuns einen Einblick in ihre Umsetzung von Führungsverhalten erlaubten. Doch bliebes uns nicht verwehrt, eine Runde in Washington D.C. zu drehen und uns wichtigeInstitutionen anzuschauen, wie das Weiße Haus, das Kapitol oder das LincolnMemorial. Dazu blieben uns allerdings nur zwei Tage – Virginia ist groß und ebensogroß waren die Pläne von Mr. Parrish.


Reisen&ExkursionenFür ein Konto ist man nie zu jung.Das kostenfreie Startkonto ist der richtige Einstieg für alle Schülerinnen und Schüler. Denn es bietetideale Leistungen für Freizeit, Shopping und Reisen.Geldgeschäfte mit der SparkassenCard.Zu deinem Startkonto der BerlinerSparkasse gehört auch eineSparkassenCard. Mit ihr kannstdu Geld abheben, Kontoauszügedrucken, Geld überweisen undsogar dein Handy aufladen!Alle neuen SparkassenCardsbesitzen einen Chip. DiesenChip kannst du wie deine VISAPrepaid-Karte aufladen unddamit bezahlen.Kostenfreies Startkonto.Mit dem Startkonto der BerlinerSparkasse hast du deine Finanzenprima im Griff. Denn es kostet dichkeinen Cent. Ob Kontoauszüge oderÜberweisungen, alles ist möglich.Und das Beste: Außerdem erhältstdu eine SparkassenCard und eineVISA Prepaid-Karte.Online-Banking.Mit dem Online-Banking hast dujederzeit Einblick in deine Finanzenund in deine Ersparnisse. Ganzbequem am Computer. Dort kannstdu auch Geld überweisen und deinHandy aufladen.Ideal auch für kleinere Ausgaben,wie zum Beispiel an FahrscheinoderBriefmarkenautomaten. Dukannst überall dort bezahlen, wodu das Geldkarten-Zeichen findest.■ Bargeldlos bezahlen■ Schnelleres und sicheresBezahlen mit Chip■ Kostenlose Bargeldeinund-auszahlungen■ Kontoauszüge druckenDie VISA Prepaid-Karte fürs Ausland.Die VISA Prepaid-Karte derBerliner Sparkasse gibt dirmehr Freiheit. Ob hier in Berlinoder im Ausland, mit dieserKarte kannst du überall dortbezahlen, wo du das VISAZeichen findest. Zuerst lädstdu deine Karte auf. Dazuüberweist du einfach Geldin Höhe von max. 500 € aufdeine Prepaid-Karte, und dieShopping tour kann beginnen!Die VISA Prepaid-Karte kannviel und sieht gut aus.91 Handy aufladen.Bei der Berliner Sparkasse kannstdu dein Handy auch online aufladen!Du loggst dich im Internetunter www.berliner-sparkasse.deein und wählst den Menüpunkt„Handy aufladen“. Dann folgst dueinfach den Anweisungen. Aucham Geldautomaten und am KontoService-Terminalkannst du deinHandy aufladen. Der Betrag wirdvon deinem Konto direkt auf deinHandy gebucht.Praktikum gefällig?Möchtest du mal in den Berufdes Bankkaufmannes reinschnuppern?Oder mehr überdas Marketing der BerlinerSparkasse erfahren? Die BerlinerSparkasse bietet Schüler praktikain verschiedenen Bereichenfür die Klassenstufen 9 bis 12 an.Wenn du dich für ein Praktikuminteressierst, dann frag docheinfach mal bei der BerlinerSparkasse nach!<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>www.berliner-sparkasse.de/jungeleute


Wir durften uns die Universität Virginias anschauen, hörten noch einenanregenden Vortrag über „Leadership and Globalization“, konnten über einVolksfest schlendern und dabei einen Eindruck vom ländlichen Leben Amerikasgewinnen. Ebenso beeindruckende Erlebnisse waren ein typisch amerikanischesFrühstück in einer Feuerwache, ein Klassik Konzert in einer Scheune in Castletonund die darauf folgende Tour durch die Tropfsteinhöhlen „Luray Caverns“. Dochwir blieben nicht nur in näherer Umgebung unserer Herberge, sondern packtenin der zweiten Woche unsere Koffer, um während der großen Reise auf einekleine Reise nach Norfolk zu gehen. Nach einer Bootsfahrt bei wunderbaremWetter ging es weiter nach Williamsburg, wo ein erstes grundlegendes Konzepteiner Republik in Nordamerika entworfen wurde. Wir bezogen ein Hotel undgenossen einen „leisure evening“, einen Faulenzabend im Kino. Am nächsten Tagschauten wir uns in Williamsburg um, bevor es zurück nach Norfolk ging. Ebendort ankerten mehrere Flugzeugträger und auf einen dieser Flugzeugträger die “USS Harry Truman“ begaben wir uns, um ihn zu erkunden und zu bestaunen.Der Tag wurde mit einer typisch amerikanischen Fernsehsendung beschlossen:„Judge Judy!“. Der dritte Tag unserer kleinen Reise gab uns die Möglichkeit nocheinmal durch Williamsburg zu schlendern und uns Jamestown, die erste KolonieAmerikas, anzuschauen. Nach einer langen Fahrt erreichten wir schließlich wiederLocust Hill Farm. Der letzte ernste Tag widmete sich erneut unserer Bildung9292und wir hörten zwei Vorträge, die in einer abschließenden Diskussion ihr Endefanden. Das Wochenende war geprägt von Farmarbeit, ein paar Shoppingstundenund einem Essen am Abend, bei dem wir auf die Mitorganisatoren unserer Reisetrafen und Zeit und Möglichkeit hatten, uns auch bei ihnen zu bedanken. Beidiesem Dinner erhielten die Parrish Foundation und die <strong>Theresienschule</strong> denPresidential Award von der NCEA (National Catholic Education Association).Am Sonntag folgten der Gottesdienst in einer katholischen Kirche und eineausgelassene Poolstunde. Den Abend ließen wir, neben ein paar Gesangseinlagenund Dankesreden, mit einem großen Lagerfeuer ausklingen. Der nächste Tagwidmete sich dem Koffer packen und so hieß es nach zwei Wochen: GoodbyeAmerica!Pia Flügel92<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenExkursion in den Lette-VereinKurz vor Weihnachten nutzte auch der Biologie-LK die Gelegenheit, umseine doch sehr theoretischen Vorstellungen der Gentechnik, allerdings mithervorragenden Kenntnissen sämtlicher themenbezogener Fremdwörter, in diePraxis umzusetzen. Aus diesem Grund fanden wir uns alle mehr oder wenigerdurchgefroren in der Geißbergstraße 34 ein. Nachdem wir uns mit Kittel und Stiftausgerüstet hatten, begann die theoretische Einführung in das Experiment. MitHilfe bestimmter Techniken, z.B. der PCR (polymerase chain reaction) oder derAgarosegelelektrophorese, wollten wir einen bestimmten Genabschnitt unter denKursteilnehmern nachweisen. Da dieser Abschnitt auf dem Chromosom 16 nichtin jedem Genom vorkommt, kann man Rückschlüsse auf die Verwandtschaft derTräger bzw. Nichtträger ziehen. Als unser Wissensdurst gestillt war und jeder denVersuchsaufbau verstanden hatte, konnten wir uns endlich in die praktische Arbeitstürzen. Besonders die Mikropipetten, bei denen man die genaue aufzunehmendeMenge einstellen konnte, lösten große Begeisterung aus. Zunächst musste jeder vonuns kostbare Mundschleimhautzellen mit einem Wattestäbchen aus seinem Mundentfernen. In mehreren Schritten wurde dann die entnommene DNA gereinigt undder Genabschnitt des 16. Chromosoms in unserer Mittagspause ca. 4.000.000.000vervielfältigt. Der Augenblick der Wahrheit nahte, als wir uns alle gespannt über eineGelatineplatte, die allerdings einen krebserregenden Stoff enthielt, beugten und denWeg unserer DNA beobachteten, den wir mit Hilfe eines zugegebenen Farbstoffesverfolgen konnten. Unter einer UV-Lampe konnten wir abschließend erkennen, dass3 von 10 Teilnehmern den Genabschnitt besitzen und damit höchstwahrscheinlichein und denselben Vorfahren haben. Nach ca. 4 Stunden im Genlabor und demErfolgserlebnis des geglückten Experiments konnten wir zufrieden ins Wochenendestarten.Hendrikje Kurz93 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Wir waren alle schon Tage vorher aufgeregt, denn unsere erste Klassenfahrt stand bevor.Ziel war Alt-Buchhorst, in der Nähe von Berlin. Bei unserem Treffen am Montagmorgenstaunte ich nicht schlecht. Es war zwar erst Anfang Oktober und nochwarm, aber unser Klassenlehrer Herr Brockmanns wollte auf Nummer sicher gehenund war mit dicker Winterjacke ausgerüstet. Frau Ammon, unsere stellvertretendeKlassenlehrerin, bog mit einem riesigen High-Tech-Rucksack um die Ecke. Ich hattemir eher vorgestellt, dass sie mit einer schicken kleinen Umhängetasche und einemRollkoffer kommen würde. Dann ging es los. Nach einer kurzen Bahnfahrt undeinem kleinen Fußmarsch waren wir im Christian-Schreiber-Haus angekommen.Herr Brockmanns teilte schnell die Zimmer ein. Anschließend machten es sich allein ihren Zimmern gemütlich.Nach dem Mittagessen lernten wir unsere drei Betreuer kennen. Mit Jan, Katja undSophie, die im Christian-Schreiber-Haus ein freiwilliges soziales Jahr ableisten, solltenwir in den nächsten Tagen noch eine Menge Spaß haben.Nachdem auch wir uns alle vorgestellt hatten, ging es auch schon los mit einer Hausrallye.Jan erklärte uns noch rasch die Regeln. Ziel des Spieles war es, so schnell wiemöglich die im Garten versteckten Fragebriefe zu finden und zu beantworten. DasFinden der Zettel war eine echte Herausforderung für uns. Sie waren gut versteckt:949494 <strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Die 5b auf Kennenlernfahrtzum Beispiel auf Bäumen, in Blumenbeeten, an Laternen oder im Gras. Aber dadurchlernten wir das Haus und die Umgebung kennen. Als wir fertig waren, standGruppe drei schon als Gewinner fest. Sie bekam einen riesigen Gummibärchenpokal.Ich war leider nicht in der Gewinnergruppe. Aber egal, es kann schließlich nureinen Sieger geben und die Hauptsache war einfach nur, dass es uns großen Spaßbereitet hat.Direkt nach der Rallye gingen wir ausgepowert zum Abendessen. Herr Brockmannshatte uns zuvor mehrere Male vorgeschwärmt:„In Alt-Buchhorst gibt es das besteEssen der Welt“. Also ich muss schon sagen, das Essen war echt lecker, aber dasbeste….?!Am nächsten Tag begannen wir mit einem tollen Lego-Bibelprojekt. Zuerst wurdenwir von Jan in fünf Gruppen eingeteilt. Danach wurde jeder Gruppe eine Bibelstellezugeteilt, die wir in sechs Szenen mit Legosteinen phantasievoll gestalten sollten.Wir hatten die Taufe Jesu und jeder aus unserer Gruppe konnte seine Ideen einbringen.Jesus fuhr z.B. in unserer Szene mit einem Moped zur Spree, um dort getauftzu werden. Als wir fertig waren, haben wir mit einer Digitalkamera Fotos vonden einzelnen Szenen geschossen. Dann verrieten uns unsere Betreuer eine Überraschung.Sie fragten: „Wisst ihr eigentlich, was wir mit euren Fotos machen?“ Wirhatten keine Ahnung. Ich dachte, dass wir vielleicht Fotoabzüge davon bekommen,als Erinnerung oder so. Dann erfuhren wir aber, dass die Bilder zu einem kleinenFilm verarbeitet werden und sogar noch ins Internet bei Youtube eingestellt werdensollen. Wir waren außer uns vor Begeisterung und fanden das total cool.Am Nachmittag wurde es anstrengend und wieder spannend, weil wir ein Chaosspiel


Reisen&ExkursionenJoiner von Thekla Czerwinski,LK Kunst, 12. Jahrgangmit Fragen aus den Bereichen Alt-Buchhorst, Allgemeinwissen, Mathe und NAWIgemacht haben. Das hat allen super viel Spaß gemacht (auch Herrn Bockmanns undFrau Ammon, weil sie sich über unsere Antworten manchmal halb tot gelacht haben)und wir haben alle etwas gelernt. Wäre toll, wenn wir so was auch mal im normalenUnterricht veranstalten könnten.Ein Höhepunkt des nächsten Tages war die von uns ersehnte Nachtwanderung. Katjaführte die Klasse zu einem abgelegenen, dunklen Waldstück. Jan und Sophie gingenmit zwei Riesentaschenlampen ungefähr hundert Meter von uns weg. Dann gabensie uns ein Lichtzeichen und wir sollten die Strecke alleine bewältigen. Ich ging dasStück zusammen mit meinem Freund. Es war ziemlich unheimlich, plötzlich meinteer, dass er Geräusche von einem gruseligen Tier vernommen hätte. Wir fragten unsbeim Laufen, ob er es sich nur eingebildet hatte. Wir wollten uns nicht ausmalen,was passieren könnte, wenn er Recht gehabt hätte. Und dann erschien ein Licht – dierettende Taschenlampe von Sophie.Total spannend fand ich das Spiel, das wir danach im Dunkeln gespielt hatten. ZweiBetreuer, Sophie und Katja, verbanden sich die Augen und wir sollten uns in Zweierteamsan ihnen vorbei schleichen. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht auf Lauboder morsche Zweige traten, die uns verraten könnten. Wenn sie einen von unshörten, zeigten Sophie und Katja sofort mit dem Lichtstrahl der Taschenlampe aufuns. Wer vom Strahl angeleuchtet wurde, war draußen. Beim Schleichen ist miraufgefallen, wie still es in der Nacht wirklich ist und welche Geräusche man draußenalles hören kann. Wieder im Haus angekommen, fielen wir alle todmüde ins Bett.Eigentlich haben wir auf der Fahrt noch sehr viel mehr gemacht, aber das kann<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>95


ich nicht mehr so ausführlich schildern. Deshalb kurz zusammengefasst: Wir habennoch einen Wortgottesdienst vorbereitet und auch durchgeführt, mit Frau Netzelmehrere Stunden lang musiziert, viele Gruppen spiele (z.B. Krähen und Kraniche)draußen auf dem Gelände gespielt (lustig war, als Herr Brockmanns mit Matthiasim Arm den Kettenfängern weglief), kleine Gegenstände aus Filz hergestellt, unserepersönlichen Wappen für das große Klassenwappen gezeichnet, eine Führung mitverschiedenen Spielen im nassen Wald gemacht und am letzten Abend den „BuntenAbend“ mit vielen lustigen Programmpunkten durchgeführt. Nicht zu vergessen,jeder Tag endete damit, dass wir uns mit unserem Schlaf- und Bettzeug in einemZimmer trafen, alle einen kuscheligen Platz einnahmen und Herr Brockmanns oderFrau Ammon uns gruselige und lustige Geschichten vorgelesen haben.Am Freitag war dann leider schon die Abreise. Mit ziemlich viel Hektik haben wirschnell unsere Koffer gepackt und uns noch ein paar Brötchen geschmiert. Nacheinem kurzen Abschlussgespräch über die Fahrt ging es dann wieder zu Fuß zumBahnhof Fangschleuse und von dort mit der Bahn zur Schule, wo uns schon unsereEltern erwarteten.Übrigens: Wenn Ihr Lust bekommen habt, mal in die Filme von unserem „Lego-Bibelprojekt Alt Buchhorst“ rein zu schauen, liebe Leser, dann nichts wie ran an denComputer und einfach http://www.youtube.com/legobibel eingeben. Ich wünscheEuch viel Spaß beim Gucken – und gebt uns mal Bescheid, wie Ihr die Filme findet.9696Konrad Dähn, Klasse 5b96<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Merksatz zu „Simple present– simple past“Was machen wir alle Tage?Simple present – keine Frage.Yesterday, ago und lastFordern stets das simple past.Gefunden von: Darius Lange (6b), 18.01.10


Reisen&ExkursionenOasentage ...der 10c in Karlshorst97 Oasentage ...der Oberstufe im Kloster Nütschau<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


98Montag, 29. Juni <strong>2009</strong>: Nach 4 Stunden und 30 Minuten Fahrzeit waren wir inMühlhausen. Auf dem Weg zum AntoniQ bekamen wir schon einmal erste Eindrückeder Kleinstadt. Im AntoniQ angekommen bezogen alle die ihnen zugewiesenen Zimmer.Nachdem sich alle mit dem Zimmer, dem Haus und dem Gelände vertraut gemachthatten, konnten wir ein wenig in die Stadt. Nach dem Abendessen spielten wir dasKaos-Spiel, was anfangs ohne Zwischenfälle verlief, dann aber doch wegen eines Unfallsabgebrochen werden musste. Hanna musste danach ins Krankenhaus und Tobias ins Bettgebracht werden, um sein verletztes Bein zu kühlen. Schöner hätte man sich den erstenTag nicht träumen lassen können!Dienstag, 30. Juni <strong>2009</strong>: Nach einem äußerst leckeren Frühstück fuhren wir zur erstenSommerrodelbahn und anschließend zur zweiten. Doch dass Frau Schulze und HerrRönker diesen Ausflug mit einer Wanderung zu einem ‚spektakulären‘ Turm verbanden,konnte keiner erahnen. Doch die Jungs hatten ihren Spaß und spuckten uns von obenauf den Kopf. Auf dem Rückweg waren alle total fertig und die Hälfte der Klasse dösteim Bus ‚ne Runde. Doch im AntoniQ wartete schon das Bogenschießen auf uns. DenTag beendeten wir mit einer 2,5h dauernden, interessanten Stadttour bei Dunkelheitdurch Mühlhausen und anschließend fielen allesamt todmüde in ihre Betten.Mittwoch, 01. Juli <strong>2009</strong>: Der am meisten ersehnte Tag der Klassenfahrt. Vormittagsgingen wir auf den ‚nahegelegenen‘ Sportplatz und rannten in brütender Hitze 3h langeinem Fußball hinterher. Nassgeschwitzt waren wir bald wieder auf unseren Zimmern.Doch Abkühlung versprach der geplante Besuch der Therme von Mühlhausen, wohl dasHighlight dieser Woche. Gerade noch rechtzeitig zum Abendessen waren wir dann wiederin der Herberge. Am Abend waren wir in der Kirche, die zum Spielraum umfunktioniertworden war, und spielten dort Tischtennis und allerlei anderes.98Mühlhausen <strong>2009</strong>98<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Donnerstag, 02. Juli <strong>2009</strong>: Den Vormittag verbrachten wir zwischen Bäumen undSträuchern im Wald. Nach einigen Waldspielchen, die viel Geschick und Kraft erforderten,kamen wir zu dem 1,5 km langen stillgelegten und stockdunklen Eisenbahntunnel. Durchdiesen wanderten wir mit Hilfe eines Seils, das alle anfassten, hindurch. Am Ende desTunnels angekommen sahen wir, dass es geregnet hatte. So mussten wir über einen völligvermatschten Weg zum Bus laufen, der uns samt vollkommen verdreckten Schuhen nachHause fuhr. Wieder in Mühlhausen konnten wir noch einmal in die Stadt. Und amAbend fand dann die Disco statt, die so einige versteckte Talente ans Licht brachte.Freitag, 03. Juli <strong>2009</strong>: „Freitag. Freitag??? Es ist schon Freitag???“Mit diesem Gedankenerwachten viele von uns an diesem Morgen. Keiner wollte wahrhaben, dass unsereKlassenfahrt schon zu Ende war. Doch weil es niemand ändern konnte, versuchten wiraus den 2-3 uns noch verbleibenden Stunden etwas zu machen und verbrachten die Zeitauf dem Gelände oder in der Stadt mit einem riesigen Eisbecher. Trotz einiger unschöner,aber nicht dramatischer Zwischenfälle gehört diese Woche zu denen, die wir nicht soschnell vergessen werden.Verena Brandt, Klasse 7a


Reisen&ExkursionenMAUS AKTUELL - Die GROSSE Zeitung für KLEINENagerKennenlernfahrt der 5aIm Übrigen, ich, Marcus Maus, wohne in Alt-Buchhorst im Kaminzimmer. Oft kommenKinder und Jugendliche hierher. Wenn die Kinder beschäftigt sind, schleiche ichmich durch ihre Zimmer . Gestern zum Beispiel gab es ein Poltern und Rufen: „Endlichsind wir da!“ Ich konnte mich gerade noch unter ein Bett flüchten, als die Tür aufflog,ein paar Jungen herein stürzten, ihre Sachen aufs Bett warfen, das Wichtigste auspacktenund wieder verschwanden. Vorsichtig lugte ich aus meinem Versteck hervor. Bei diesemTrubel waren doch bestimmt ein paar Kekskrümel aus den Taschen oder Rucksäckengefallen – für Mäuse ein idealer Ort zum Stöbern! Furchtlos kletterte ich zum erstenBett, doch irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Hier ein Kuscheltier und da eins undplötzlich kam Leben in die putzigen Gesellen und ich wurde von allen Seiten mit Fragenbestürmt. Wie ich mich da fühlte!Übrigens,ich, Marcus Maus, berühmter Journalist für MAUS AKTUELL, beobachteteeine Woche lang die Klasse 5a während ihrer Kennenlernfahrt nach Alt-Buchhorst. Ichversteckte mich in einem Koffer der Jungen, einem Koffer voller Kuscheltiere! Pech fürmich, denn ich musste lange warten, bis der Koffer geöffnet wurde, ich hinaus huschenund mich in einem Schrank verstecken konnte. Spät abends, nach 22Uhr, lief ich überden Gang und bemerkte entsetzt, dass die neuen Gäste noch immer in ihren Zimmerntobten. Was ich sonst noch so aufgeschnappt habe? Na zum Beispiel,...dass manchen nach der langen Fahrt ganzschön die Füße weh taten (Aber, aber, wassoll ich da mit meinen vier Beinen erst sagen?)...dass mancher sich auf dem Weg vomBahnhof zum Christian-Schreiber-Hausimmer noch verläuft (Da hilft nur eins: öfterkommen.)...dass das Essen allen geschmeckt hat (Mirschmeckt es immer.)...dass jemand Gute-Nacht-Geschichtenvorgelesen hat (Leider war ich da unterwegs)...dass manchmal eine Heimweh-Träne floss(Salzwasser ist nichts für Mäuse.)...dass in der schönen großen Aula musiziert,gearbeitet, gespielt, ein Gottesdienstvorbereitet und sogar gefilzt wurde (Dankmeiner Schäfchen-Freunde!)...dass bei der Nachtwanderung die KinderVertrauen haben sollten (Das versteht sichdoch von selbst, ich war ja schließlichauch dabei!)...dass am Mittwoch alle erst beim Chaos-Spiel wieder richtig munter waren und amDonnerstag mutige Kletterer wurden odereinen Teamkran bewegt haben (Toll!)...und dass der Abschlussabend für alle einechtes Gemeinschaftserlebnis war(Ach,wenn es doch unter uns Mäusen so wasauch geben würde...)...dass die Kinder am Freitag mit einem lachendenund einem weinenden Auge vondem Haus, seiner schönen Umgebung,den lustigen, freundlichen und sehr nettenMenschenvor Ort Abschied nahmen(und ich ihnen etwas wehmütig mit meinemMäuseschwänzchen nachgewunkenhabe.)9 99<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


1007c: Zum Kennenlernen nach Alt-BuchhorstAm 28.9. trafen wir uns alle um 9.20 Uhr an der Schule, um die Reise zu starten.Freundliche Eltern hatten sich bereit erklärt, das Gepäck mit dem Auto zu unseremZiel nach Alt-Buchhorst zu transportieren. Nachdem alle Sachen in den Autosverstaut waren, machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren mit der Straßenbahnzum Alexanderplatz, wo wir in die RE Richtung Fangschleuse stiegen. Nach einemFußweg durch den Wald waren wir endlich angekommen. Die ganze Klasse war sehrangetan vom Haus und der Umgebung.Wir bezogen unsere Zimmer und trafen uns anschließend vor dem Glockenturmdes Hauses und hielten ein Mittagsgebet, dann ging es zum Mittagessen. Nachdem Essen machten wir uns auf den Weg zur Aula, die für diese Woche unser Gemeinschaftsraumwar. Dort wartete Frau Richter, eine Mitarbeiterin des Christian-Schreiber Hauses, schon auf uns. Mit ihr besprachen wir das Thema unseres Schulgottesdienstesim November. Um das Haus und das Gelände besser kennenzulernen,machten wir noch ein Spiel, bei dem wir in kleinen Teams versteckte Zahlen suchenmussten. Das Spiel hat uns sehr viel Spaß gemacht, aber es war sehr anstrengend, sofreuten wir uns, als es um 18.30 Uhr Abendbrot gab. Bevor wir allerdings geschafftins Bett fallen konnten, machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang durchden Wald ohne Taschenlampen (gruselig…!).Am nächsten Morgen trafen wir uns alle ausgeschlafen um 8 Uhr zu einem leckerenFrühstück. Dann machten wir uns auf den Weg zu einem Tagesausflug nachRüdersdorf in den Museumspark. Nachdem wir um 12.30 Uhr dort angekommenwaren, übernahm ein netter Mann die Führung durch den Park. Er gab uns (stylische)gelbe Bauarbeiterhelme und wir wurden von drei Geländewagen abgeholt. Siefuhren mit uns zu einem Abhang, wo wir die Gelegenheit hatten alte Fossilien mitspeziellen Werkzeugen zu finden. Leider hatten wir mit dem Wetter nicht allzu viel<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenGlück, weil es immer stärker anfing zu regnen. Deswegen machten wir uns dannbald auf den Weg nach Hause. Um 16 Uhr waren wir ziemlich durchnässt wieder imChristian Schreiber Haus angekommen. Bis zum Abendbrot hatten wir Freizeit, inder sich viele erholten und frisch machten. Nachdem Abendessen trafen wir uns im geheizten,halbdunklen Kaminraum zu einem gemütlichenVorleseabend.Am Mittwoch machten wir nach dem Frühstückeine Bibelarbeit mit Kaplan Claudius Teuscher.Wir bauten mit Lego die Emmaus Geschichtenach. Der Kaplan machte daraus einen kleinenFilm und stellte diesen zu YouTube. Nach derMittagspause machten wir in Viererteams eineWanderung um den Peetzsee. Diese Wanderunghat sehr viel Spaß gemacht, da wir mit Hilfe verschiedenerHinweise den Weg zurück zum Christian-SchreiberHaus finden mussten. Nachdemalle heil angekommen waren, veranstalteten wirein Fußballturnier, an dem nicht nur die Jungs, sondern auch die Mädchen stert teilnahmen. Danach stärkten wir uns bei einem leckeren Abendessen, um dabegeinachden Abend bei einem Tischtennisturnier sportlich ausklingen zulassen...Donnerstagmorgen nach dem Frühstück kamen wir alle in der Kapelle zusammen,um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Die geplante Kletteraktion musste leider wegendes schlechten Wetters ausfallen. Nach dem Mittagessen gab es eine Bastelstunde,in der wir Lesezeichen gestalteten, die wir später untereinander verschenkten.Am Nachmittag besuchte uns netterweise Frau Netzel, um mit uns unseren erstenSchulgottesdienst musikalisch vorzubereiten.Eigentlich hatten wir uns schon alle auf unsere Grillwurst am Abend gefreut, abermal wieder machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nach einemAbschlussfest, das leider etwas schlecht vorbereitet und deshalb auch nicht besondersspektakulär war, fielen wir alle müde ins Bett und schliefen dann auch irgendwann(früh um vier Uhr) ein.101Am letzten Morgen versuchten wir etwas unausgeschlafen unsere Klamotten in dieKoffer zu sortieren und unsere Zimmer aufzuräumen. Nach dem Frühstück machtenwir uns auf den Heimweg.In dieser gemeinsamen Woche haben wir uns alle sehr gut kennengelernt und wirhatten viel Spaß miteinander.Anna Weidlich, Silva Geisler und Regina Radam, Klasse 7c<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


102<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Sportlerfiguren aus Gips, Klasse 6a,


Reisen&ExkursionenReise in die Hansestädte (ganzehrlich)Vor uns liegt eine 4-stündige Busfahrt bis zu unserer Anlaufstation für die nächsten5 Tage, die Jugendherberge in Stade. Bei manchen von uns schwappen auf der Fahrt,während im Fernseher Angelina Jolie und Morgan Freeman die Welt von bösenMenschen befreien, nicht nur die Gefühle, sondern leider auch die Mägen über.Nach der Einweisung in die Regeln des Hauses und der Zimmerverteilung bekommenwir von „HH“ eine Stadtführung durch die sehr überschaubare HansestadtStade, die wir danach noch einmal alleine etwas genauer erforschen dürfen.Am nächsten Morgen werden wir noch etwas müde mit einem Bus nach Cuxhavengebracht, wo die Fähre nach Helgoland schon auf uns wartet. Im Schiff nutzen einigedie Fahrt für ein Nickerchen, an Deck genießen die anderen das sonnige Wetter unddie Aussicht. Auf der kleinen Insel haben wir dann 2 Stunden Zeit, um uns das Zentrumanzusehen, einen Rundkurs auf dem höheren Teil der Insel entlang zu gehen,dabei Fotos zu machen oder ein Andenken zu besorgen. Leider haben wir nicht genügendZeit, um auch noch zur Düne zu fahren und auch diese zu besichtigen. Aufder Rückfahrt ist an Deck leider kaum noch Platz und so machen es sich die Meistenvon uns im unteren Teil des Schiffes bequem und schlafen.Als Nächstes steht endlich der von allen lange ersehnte Ausflug nach Hamburg an.So laufen wir am Mittwoch bei schönstem Wetter zum Stader Bahnhof und fahrenin die Großstadt. Auch dort bekommen wir eine zu lange Führung durch die Hansestadt.Nachdem wir die Tour durch das Rathaus und die Speicherstadt und eine Hafenrundfahrtüberstanden haben, dürfen wir endlich in Gruppen die Stadt und dieEinkaufszonen erkunden. Während die Mehrheit shoppt oder den Michel besichtigt,gehen ein paar Jungs auf die am helllichten Tag noch nicht bevölkerte Reeperbahnund machen mit einem Transsexuellen Bekanntschaft.In der Nacht starten dann einige Jungs mehrere Versuche auf die andere Seite desFlurs zu gelangen, um die Mädchen mit lautem Gebrüll zu wecken, doch Herr Menzelverteidigt die Tür in der Mitte des Ganges mit Handtuch und Badelatschen.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>103


104Erst nach dem vierten Versuch lässt er sie dann passieren und die Jungs dringen wiegeplant in ein Zimmer ein und schreien so laut, dass alle Bewohner der Ganghälfteaufwachen und so lässt auch Frau Busch nicht lange auf sich warten und setzt dernächtlichen Aktion ein Ende.Am nächsten Morgen gehen wir ausgeschlafen zum Stader Fahrradverleih. Ausgerüstetmit „Tourenrädern“ und zum Leid aller mit Fahrradhelmen machen wir unsauf den Weg, die Umgebung von Stade zu erkunden. Nach langen 3 Stunden aufdem Rad gibt es endlich eine Pause auf einer Wiese an der Elbe. Hier picknickenwir und einige klettern auf die Bäume, um für uns alle Kirschen zu pflücken. Alswir später endlich einen Sandstrand gefunden haben, gehen wir noch in der Elbebaden. Nach dieser kühlen Abwechslung geht es mit einigen Pannen und bei manchenvon uns mit Umwegen erst zum Fahrradverleih und dann zur Herberge. Trotzgroßer Mengen an Sonnencreme haben fast alle hinterher irgendwo einen tiefrotenSonnenbrand.Dementsprechend rot geht es dann am Abend zur Abschlussparty in den viel zukleinen und schlecht ausgestatteten Keller der Jugendherberge. Trotz sehr eingeschränkterMöglichkeiten haben wir Spaß, doch zu unserem großen Ärger müssenwir aufgrund der sich beschwerenden Nachbarn schon viel zu früh aufhören.Am letzten Tag in Stade gehen wir alle gemeinsam noch Eis essen, bevor es mit demBus und in ausgelassener Stimmung zurück nach Berlin geht.Es war eine sehr gelungene letzte Klassenfahrt mit nur sehr wenigen Einschränkungen,von denen die meisten unberechtigt von der Herbergsleitung kamen.Linus Tillmann, Klasse 10b<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenPanne im Wald kurz vor ErknerRadwandertag der Klasse 7c am 10. JuniGeht so etwas überhaupt, mit einer 7. Klasse am Wandertag mit dem Fahrrad unterwegszu sein? Ja, es geht! Obwohl ein Kollege im Vorfeld folgenden Kommentar abgab: Reinstatistisch gesehen gibt es pro Fahrt bei einer Klasse von 30 Schülern einen Unfall undeine Panne. Richtig, Volltreffer! Wir hatten einen kleinen Unfall und eine behebbarePanne, doch wir hatten uns auch darauf eingestellt, dass so etwas passieren könnte. Ansonstenmacht eine Fahrt ins Grüne aber Spaß und deshalb einige Tipps von uns, die sichzur Nachahmung eignen:Treffpunkt 9.00 Uhr Bahnhof Ostkreuz, S3 Richtung Erkner (ein Schülerticket imAbonnement erspart die Fahrradkarte) - Ausstieg Rahnsdorf (Fahrstuhl vorhanden),noch B-Bereich; die Route führt auf einem schönen Waldweg durch den Berliner Forst;Abzweig im Wald nach links Richtung Köpenicker Straße/Woltersdorf - Erster Zielpunkt:Woltersdorfer Schleuse (ohne Fahrradladen) / Eisdiele Knappe; Anschließen derFahrräder, ab Liebesquelle Aufstieg zu Fuß zu den Kranichbergen; (Schüler schaffenden Weg in 10 Minuten hoch/ Obulus für den Aussichtsturm: 50 Cent)- wieder zurückführt die Route linkerhand am Flakensee entlang bis zum Sandstrand; Zeit für Picknickund Spiel; Fortsetzung der Tour - immer am Wasser entlang bis zur Gaststätte Löcknitzidyll;auf einem eigenen Radweg durch Erkner (mit Fahrradladen) bis zum S-BahnhofWilhelmshagen (gerade noch B-Bereich), Wechsel der Fahrbahn am Rathaus Erkner;Rückkehr Ostkreuz zwischen 14.30/ 15.00 Uhr.Nachtrag: An den S-Bahnhöfen Ostkreuz und Wilhelmshagen gibt es noch keine Aufzüge.Es gibt Schüler, die kein eigenes Fahrrad und/ oder keinen eigenen Fahrradhelm haben(kann man sich alles ausleihen) oder denen noch Kraft und Puste für längere Tourenfehlen! Trotz aller Bedenken seitens einiger Schüler und Eltern vor Beginn der Radtourhaben sich die beiden Klassenleiter nicht von ihrer Wandertagsidee abbringen lassen, weilwir uns ziemlich sicher waren, dass die 7c am Schluss zu dem einhelligen Urteil kommt:Es macht sehr viel Spaß, in so einer Truppe eine solch schöne Strecke gemeinsam zu fahrenund auch bei den Stationen konnte man tolle Sachen zusammen machen…Ansprechpartner und Mutmacher Andreas Kühler, Roswitha Netzel<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>105


106Fotografen bei der Arbeit<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenPhysik-Exkursion zum DESY HamburgUm den Schlafrhythmus aller Exkursionsteilnehmer (drei Leistungs-/Profilkurse,Herr Wein und Herr v. Gynz-Rekowski) nicht zu gefährden, trafen wir uns pünktlichum 8 Uhr am Hauptbahnhof. Der einzige Arbeitsauftrag des Tages konnte schonwährend der Hinfahrt erledigt werden, so versuchten wir mit viel Fantasie oder sogarAhnung die Jugendwörter <strong>2009</strong> zu erklären.Endlich in Hamburg angekommen, machten wir noch einen Umweg über den Hafen,sahen uns ein Stück der Speicherstadt an und fuhren dann mit Fähren und BussenRichtung Nord-Westen zum Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY).Zu Beginn hielt ein Physik-Student einen Vortrag über das DESY. Darauf wurdenwir in zwei Gruppen durch die Anlage geführt.Diese ist ein Zentrum für Teilchenbeschleunigung zur Erforschung der Materie.Hier werden Teilchenbeschleuniger sowohl entwickelt, welche auch in der neustenund größten Einrichtung dieser Art CERN nahe Genf verwendet werden, als auchzu Forschungszwecken benutzt.Im ersten Forschungszweig sucht man nach noch unbekannten Teilchen, indem manElektronen und Protonen kollidieren lässt und die Spuren auf Neuartiges hin untersucht.Der andere Forschungszweig nutzt die Synchrotronstrahlung, welche bei der Ablenkungvon Elektronen im Magnetfeld freigesetzt wird, um kleinste Details im Mikrokosmossichtbar zu machen. Mit dieser möchte man Bilder von Nanoteilchen, Virenoder Zellen aufnehmen oder ab 2014 mit dem europäischen Röntgenlaser XFELsogar Vorgänge im atomaren Bereich abbilden können. Eine weitere Anwendungwird die Zerstörung bösartigen Gewebes (im menschlichen Körper) sein, da mit demLaser im Nanometerbereich genau gezielt werden kann und umliegende Bereiche107<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


(wie z.B. Haut) verschont bleiben. Unser Führer bemerkte scherzhaft und etwasprahlerisch, es werde schwieriger sein, den Tumor lokal exakt zu diagnostizieren, alsihn dann letztendlich zu vernichten. Aber soweit ist die Forschung z.Z. noch nicht.Nach der Baustelle des XFEL haben wir uns die Montagehalle der Beschleunigerangesehen. Hier gibt es einen Raum, in den ständig ultrareine Luft hinein/ hinausgepumpt wird, um perfekt saubere Röhren zu bauen.Daraufhin gingen wir zum 2,3 km langen Beschleunigerring und sahen uns in einerHalle drei Forscherhäuser an. Diese haben Anschluss an die Synchrotonstrahlungdes Ringes, sodass sich hier Forscherteams einquartieren und ganz verschiedene Untersuchungendurchführen können. Zuletzt zeigte er uns ein stillgelegtes Messinstrument,welches bei der Kollision von Teilchen nach Spuren sucht.Ganz plötzlich war die Führung dann auch schon vorbei, da wir unsern Bus nichtverpassen durften. Somit gelang dann auch die Rückfahrt wieder vollkommenentspannt. Diese Exkursion gewährte uns Einblicke in die interessante Arbeit derGrundlagenforschung und wir erfuhren höchstgradig Spannendes aus erster Hand.Johannes Bogoslawski, 13. Jahrgang108„Wir sind das Volk“Die Klasse 7c in der theatralen Ausstellung „Fundstücke“Zerknickt liegt das Megaphon am Boden. Eben noch hat ein Volkspolizist versuchtmit seiner Hilfe die Menschenmenge im Zaum zu halten. Aber die Rufe: „Wir sinddas Volk!“, wurden übermächtig und im Gerangel fiel es ihm aus der Hand. ZumGlück ist es aus stabiler Pappe und wird wieder gerichtet werden können, damit eineandere Schulklasse mit ihm die Ereignisse im Herbst 1989 nachspielen kann.Die Klasse 7c ist im Podewil, wo das Grips-Theater eine Ausstellung zur jüngstendeutschen Geschichte vorbereitet hat. Drei Schauspieler führen anhand einer erdachtenRahmenhandlung die Schülerinnen und Schüler durch 4 Jahrzehnte deutscherTeilung. Immer wieder werden die Schüler zum Mitspielen aufgefordert. Mal müssensie Schlange stehen, um im HO einzukaufen, mal stürmen sie als Flüchtlingedie ungarisch-österreichische Grenze. Eine Schülerin findet sich sogar in den Händender Stasi wieder und unterschreibt zögernd eine Verschwiegenheitserklärung.Ein mitreißender, nachhaltiger Vormittag. Wie viele Geschichtsstunden bräuchteman, um Geschehen so lebendig werden zu lassen?Rita Busch<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenStasti GefängnisHohenschönhausen109Oasentage im Kloster NütschauNütschau (5x),ein Kloster voller Mönche, ja das ist unserNütschau.NÜTSCHAU!Nach der Melodie:Verschiedene Klassen und Kurse waren auf Exkursion imehemaligen Stasi Gefängnis in Hohenschönhausen, z.B. die8a (Foto oben) und die 10c (Foto rechts). Eindrucksvollund erschütternd waren die Begegnungen mit den Zeitzeugen,ehemaligen Häftlingen.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


110Selbstportrait Ruben Kaiser, 9c<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenDer Angriff der feindlichen Feldwege oder die Reiseder ErkenntnissePilgern <strong>2009</strong>Am Anfang meines kleinen Artikels möchte ich nur kurz und ganz flüchtig bemerken:Pilgere nie, wenn dir deine Füße lieb sind. Ich muss schon zugeben, meine Meinungist weder objektiv, noch berücksichtige ich die Meinungen und Erfahrungender Superpilger (diejenigen, für die diese Pilgerfahrt nicht mehr war als ein netterkleiner Spaziergang), doch ich denke, dass ich dem überwiegenden Teil der Gruppe,den Aua-meine-Füße-Wanderern, den Wann-sind-wir-endlich-da-Wallfahrern oderden Das-mach-ich-niemals-wieder-Pilgern aus dem Herzen bzw. aus den Füßenspreche.Egal, was ich erwartet hatte, diese Tage übertrafen alle Befürchtungen. Eine solchePaarung aus Schmerz, Erschöpfung, Unlust, die teilweise schon an Verzweiflunggrenzte, Hoffnungslosigkeit und fehlender Motivation hatte ich niemals für möglichgehalten.Und doch....Schon am ersten Abend unserer viertägigen Wanderung dachte ich: okay Schlussaus-Ende,ich habe keinen Bock mehr. Ich steig aus! Der Grund: Ich hatte mehrBlasen am Fuß als Zehen (okay, dass ist jetzt ein klein wenig übertrieben, aber esfühlte sich zumindest so an, als würde ein ganze Meute dieser ekeligen, schmerzhaftenkleinen Kobolde meinen Fuß belagern.), welche so groß waren wie halbeStachelbeeren. (Was wiederum nicht übertrieben ist.) Doch nicht nur die Füße warenein Problem, nein, Knochen schmerzten auf einmal an Stellen, von denen mannicht einmal wusste, dass dort Knochen vorhanden waren. Kurzum: Alles, aber auchwirklich alles tat weh.Die Lehre, die ich aus diesem ersten Tag zog, lautete also: Verlass dich nicht auf diegute Meinung deiner Mama und ziehe neue Wanderschuhe an, sondern Schuhe, diedu selber als bequem empfindest, in meinem Fall, die Schuhe, die fast jeder an hatund die es auch schon eine Weile gibt, ob man es glaubt oder nicht. (Wer sich übermeine merkwürdige Ausdrucksweise wundert, dem sei gesagt, dass ich keinesfallsWerbung machen will, sondern lediglich über das Pilgern spreche.)Tag zwei und dreiWir wanderten wieder. Ja, auch ich –zur Erinnerung: die kleine Mimose, die schonvom Aufgeben gesprochen hatte, denn ich hatte mir gelobt mich nicht von meinerwinzigen Armee Blasen in die Flucht schlagen zu lassen. Das wäre mir nun wirklicherbärmlich vorgekommen, aber meine Güte, das tat vielleicht beim Laufen weh. Aufjeden Fall wanderten wir wieder und zwar auf einem Feldweg irgendwo in Brandenburg,einem endlosen Feldweg, wie es schien, der kein Ende nehmen wollte unduns mit seiner scheinbaren Unendlichkeit terrorisierte bzw. schier in den Wahnsinn<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>111


112trieb. Doch wie heißt es so schön: Alles hat ein Ende, auch ein Feldweg und sokam es, dass die Hoffnung zurückkehrte, wenigstens für einen kurzen Augenblick,wenigstens bis der nächste Feldweg vor uns auftauchte. Ich kann kaum beschreiben,was das für ein Gefühl ist, wenn die Bäume am Horizont nicht näher kommen, jawenn man einen Punkt erreicht, an dem man das Ende vermutet hatte und feststellenmuss, dass sich die Landschaft dort nicht verändert hat und die eben genanntenBäume nun so weit entfernt waren wie eh und je. Auf solchen Wegen schwindetdie Motivation, schwindet die Lust, kriecht die Zeit wie der Wanderer dahin. Manbeginnt sogar die eigenen Schritte zu zählen, nur um einen Anhaltspunkt dafür zuhaben, dass man von der Stelle kommt und sich somit das letzte, in der heftigenMittagssonne geschmolzene, Körnchen Hoffnung zu erhalten. Man hofft einfachirgendwo anzukommen, egal wo, Hauptsache weit weg von besagten Feldwegen.Und so unmöglich es in diesen Augenblicken erscheint, irgendwann kommt man irgendwoan. Doch ist man schließlich irgendwo, genauer gesagt auf einem Waldweg,so muss man feststellen: Es handelt sich dabei meisten um ein Exemplar der SpeziesÄtsch-ich-nehme-auch-kein-Ende oder Ich-bin-sogar-noch-länger-als-ein-Feldweg-hahaund das letzte Bisschen Optimismus verabschiedet sich mit hämischemGrinsen. Ist die Motivation dahin, schwindet auch die Kraft und aus dem Kriechenwird ein schläfriges, hoffnungsloses, resignierendes, alle Lebensgeister auslöschendesDahinschleppen, ein Schleichen, das selbst ein kühles Bad im See nicht beendenkann. Je weiter der Tag voranschreitet, desto ausgezehrter ist man, kräftemäßig undnervlich. Man sieht den anderen, also den Superpilgern, hinterher und fragt sich,warum man als Einziger so erschöpft ist, warum man fast der Einzige ist, der beijedem Schritt mit sich kämpfen muss. Selbstzweifel schleichen sich in dein Gehirnwie giftige Spinnen und rauben dir die letzten Kraftreserven. Man möchte einfachnur woanders sein, am besten ganz weit weg.Man muss mit sich kämpfen und sich selbst besiegen, vor allem nach den Pausen.Wie einfach wäre es, sitzen zu bleiben, das Pilgern Pilgern sein zu lassen und niewieder aufzustehen.Nun kommt ein neuer Aspekt, den ich dazugelernt habe: Ablenkung beim Wandernist das A und O, das einzige Mittel zum Sieg, wenn man Blasen an den Füßen hat,erschöpft ist und auf alles und jeden schimpft, sich fragt, warum man den ganzenKäse überhaupt mitgemacht hat. Ein gutes Gespräch kann Wunder bewirken undim nächsten Moment ist man wieder oben auf. So erreichten wir auch an unseremzweiten Tag das gewünschte Ziel.Ich will nur kurz bemerken, dass einige von uns, mich mit eingeschlossen, sich andiesem Abend kaum noch bewegen konnten, doch da ich keinen Roman, sondernlediglich einen kurzen Artikel schreibe, gehe ich nicht näher darauf ein, obwohl ichLieder des Schmerzes und des Leidens davon singen könnte. Vielleicht fragen sichjetzt manche, ob das das Ende meiner Pilgerreise war. Die Antwort lautet, nein! Ichgab nicht auf, auch wenn die Armee von Blasen nun Verstärkung bekommen hatteund schwere Geschütze auffuhr. Ich pilgerte weiter, zwar immer als eine der Letzten,doch dank meiner neuen Erfahrung: Ablenkung ist die beste Verteidigung, verlief<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&Exkursionenmehr als ein Drittel des Weges besser, als ich gedacht hatte, ja sogar besser ,als ich zuhoffen gewagt hatte. Und auch den Rest überstand ich und so kamen wir alle mehroder weniger lebend an unserem Endziel, Alt-Buchhorst, an. Ich denke, ich war nochnie so froh über eine warme Dusche, ein weiches Bett und die Aussicht vor demnächsten Morgen nicht mehr aufstehen zu müssen.Zwar hört es sich jetzt so an, als wäre das alles ein einziger Schrecken gewesen, dochdas ist nicht wahr. Es gab auch viele wunderbare Seiten an unserer Reise. Zum Beispielder Abend in Altbuchhorst, den zu erwähnen ich nicht vergessen möchte – undder auch einen Gottesdienst beinhaltete, sozusagen um die Tage der Besinnung abzuschließen-,genauso wie die Tatsache, dass man mit mehreren Leuten ins Gesprächkam, sie näher kennen lernte, obendrein einmal Zeit fand, über sich, das Leben undGott nachzudenken - Gedanken, für die es in unserer hektischen Welt kaum Möglichkeitengibt- und man Gelegenheit hatte, eine Menge interessanter Erfahrungenzu machen. Ich hätte z.B. nie geglaubt, dass ich jemals zuvor bei der Nachricht (nur)noch 7 Kilometer wandern zu müssen, in Jubel ausgebrochen wäre.Wir lernten zu kämpfen und nicht aufzugeben und die Tatsache, dass wir durchgehaltenhaben, gibt einem ein unglaubliches Selbstvertrauen. Ich zum Beispiel weißjetzt, was ich leisten kann, wenn ich es nur wirklich will. Wenn das nicht die Motivationist, die mir beim Pilgern so oft gefehlt hat. Nein, auch wenn es sich andersanhört. Es war eine schöne Zeit und ich wage sogar zu behaupten, dass ich allesnoch einmal genauso machen würde (bis auf die Sache mit den Schuhen vielleicht).Vielleicht mache ich es ja auch eines Tages, wer weiß das schon. Doch im Momenthabe ich erst einmal genug vom Pilgern und genieße den Komfort der öffentlichenVerkehrsmittel.Elisa Brunz, 12. Jahrgang<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>113


Unsere PassionIm März <strong>2009</strong> wurde unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann mit demRIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin die Johannes-Passionvon Johann Sebastian Bach im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt aufgeführt.Der Musikkurs Klasse 12 durfte der Generalprobe für diese Aufführung beiwohnenund konnte ein Gespräch mit dem Dirigenten, H.-C. Rademann führen. Die Probefand im Radialsystem V statt.114Der RIAS Kammerchor wurde 1948 als Rundfunkchor in Berlin gegründet. Er giltweltweit als eines der führenden Ensembles seiner Art. Im Mittelpunkt des Repertoiresstehen Stücke aus dem Barock, der Romantik, der klassischen und aktuellenModerne.Seit 2007 wird der Chor von H.-C. Rademann geleitet. Rademann wurde 1965 imErzgebirge geboren, machte sich als Leiter des Dresdner Kammerchors einen Namenim In- und Ausland, und zählt heute zu den gefragtesten Dirigenten weltweit.Die Akademie für Alte Musik Berlin wurde 1982 in Ost-Berlin gegründet. Insbesonderebarocke und klassische Musik stehen hier im Vordergrund, gespielt auf historischenInstrumenten.Das Radialsystem V, ein ehemaliges Pumpwerk, ist ein ungewöhnlicher Ort für einenProbetermin alter Musik. Moderne Innenarchitektur trifft auf die Grundfestenbeginnender Industrialisierung. Die Musik Bachs erklingt in Hallen, in denen einstMaschinenlärm erschallte. So wird dem Ganzen die Atmosphäre eines alten Konzerthausesgenommen, was der Musik jedoch nicht schadet. Es ist eben nur anders.Die Probe an sich ist eine sehr interessante Vorstellung. Die, vermutlich, letztenFehler werden ausgebessert und die Passion ist bereit für die Aufführung. Allerdings:Obwohl es sich um Profimusiker handelt, lässt sich eine gewisse Unruhe feststellen.Der Dirigent Rademann ist zwar kaum übersehbar, und in Anbetracht der Generalprobewohl unübersehbar, und doch muss er zu Ruhe und Ordnung aufrufen.Das verwundert, auch wenn jeder diese Situation kennt, in der man weniger demInstrukteur als vielmehr dem Nachbarn Aufmerksamkeit schenkt, wie zum Beispielin der Schule.Betrachtet man den musikalischen Teil, ist es unglaublich interessant, RademannsEinwände nachzuempfinden. Auf Perfektion bedacht, kommt es zu kleinsten Veränderungender Dynamik oder der Tempi, die für den Kenner eine völlig neue Interpretationoffenlegen. Fraglich ist jedoch, ob der gewillte, aber einfache Hörer dieseminimalen Änderungen jemals bemerkt, geschweige denn versteht. Es geht nichtum falsche Töne, sondern um die Dynamik des Stückes, die den Inhalt verändert,um den es diesen Musikern geht. Eine völlig neue Dimension, die uns als Freizeitmusikerneröffnet wird.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenGenau diesen Faktor erklärt uns H.-C. Rademann im Gespräch. Die Musik der Passionist sehr genau auf ihren Text zugeschnitten. Jeder Ton hat eine spezielle Bedeutungund ist bis ins Detail durchdacht. So ist es ihm wichtig zu erklären, wiewesentlich die Bedeutung der Musik in Bezug auf den Text ist.Rademanns Professionalität wird in diesem Gespräch deutlich erkennbar. SeineErklärungen bewegen sich auf hohem Niveau und sein Gespür für die Musik istmanchmal schwer nachvollziehbar. Diese Sichtweise ist neu und spannend zu erfahrenund selbstverständlich fortbildend.Alles in allem ist der Ausflug in die Arbeit von Berufsmusikern für unseren kunstbeflissenenund musikalisch passionierten Musikkurs eine spannende Erfahrung unduns wurden Eindrücke vermittelt, die einem so schnell wohl nicht mehr gebotenwerden.Ludwig Döring,12. Jahrgang115Exkursion LK Kunst, 12. Jahrgang<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Klassenpicknick beiBernau116Wir, die Klasse 7c, trafen uns am Samstag,den 4. Juli um 14 Uhr am S-Bahnhofin Bernau und wanderten zunächst zumGrundstück der Familie Winkler. Unterwegsgab’s aufgrund der großen Hitze schonein Überraschungseis und kaum angekommenerst mal den mitgebrachten Kakaound Kuchen. Dann ging’s ab ins Gelände,eine Vorbereitungsgruppe hatte sich Geschicklichkeits-und Ratespiele an mehrerenStationen für die anderen Mitschüler ausgedacht,die diese nun in Kleingruppen amWaldrand und auf den Wiesen und Feldernlösen mussten. Danach fand die Siegerehrungstatt. Dazu und zum anschließendenGrillen waren auch die Eltern eingeladen.Alles in allem ein schöner Nachmittag, dersich jederzeit zur Nachahmung oder Wiederholunglohnt.Andreas Kühler<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Reisen&ExkursionenStudienfahrt nach Manchester117<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Studienfahrt nach Dijon118Wir haben uns eingelebt!Unsere neue Klasse hat gut zueinander gefunden. Auf der Kennlernfahrt nach Alt-Buchhorst und bei unseren Theaterbesuchen haben wir schon viel Spaß miteinandergehabt. Wir haben alle Freunde gefunden und lernen immer noch gern in derSchule. Wir freuen uns, dass wir uns auch gut mit Schülern aus anderen Klassenverstehen.Der neue Schulweg macht einigen von uns ein bisschen zu schaffen. Auch ist es imKlassenraum ziemlich eng, trotzdem fühlen wir uns hier sehr wohl. Unser neuerAlltag ist viel abwechslungsreicher und spannender geworden. Dabei steht uns FrauBusch wunderbar mit Rat und Tat zur Seite.Die meisten Lehrer sind nett, aber mit manchen kommen wir nicht immer so gutklar. Wir hoffen alle, dass wir an dieser Schule weiter bleiben und lernen könnenund bereuen unsere Entscheidung, an die <strong>Theresienschule</strong> zu gehen, nicht.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Jonas Treichel, Philipp Brath, Leo Goßlau und Georg Lott, Klasse 7c


Reisen&ExkursionenWettberbe,Sportund Schülerarbeiten119Buchumschläge „Krabat“, Klasse 6b, Frau Netzel<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


SponsorenaktionDer Fachbereich Sport der <strong>Theresienschule</strong> möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich beiallen teilnehmenden Firmen für das großzügige Engagement bei der Sponsorenaktion zuGunsten unserer Schule bedanken. Folgende Firmen haben dabei jeweils ein kleines Sportsetgesponsert.120Kieferorthopädische PraxisDipl. Med. Beate SchönherrCharlottenburger Straße 113086 BerlinPraxis für AllgemeinmedizinDr. med. S. SchöneSchönstraße 5-713086 BerlinLogopädische Praxis Mirko SchöcheBehaimstraße 4113086 BerlinKFZ-Meisterbetrieb RugeBehaimstraße13086 BerlinInstitut für med. Molekulare DiagnostikGmbHSchönhauser Allee 11810437 BerlinSteuerberatung Dr. Albrecht & PartnerGbRRoelckestraße 2413086 BerlinInsgesamt wurden somit 6 kleine Sport-Sets gesponsert. Die Schule konnte somit dringendbenötigte Sportartikel im Wert von insgesamt 594,00 € anschaffen.Die Resonanz und Spendierfreudigkeit der ansässigen Firmen hätten wir nicht erwartet,dementsprechend groß ist die Freude bei unseren Schülern und Schülerinnen sowie denSportlehrern. Unsere Schüler und Lehrer finden es großartig, dass sich in der heutigen,auf Sparsamkeit eingestellten Zeit Sponsoren finden, die den Fachbereich Sport mit einergroßzügigen Spende unterstützen.Für den Fachbereich Sport , Markus Tappe<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeiten„Die Speisung der 5000In diesem Projekt war es wichtig, erst einmaleiniges über Jesus in der Bibel lesen zu müssenund somit einen Überblick zu bekommen. Ichpersönlich wollte mich mit dem jüngsten dervier Evangelien beschäftigen und fing daruman, im Johannesevangelium zu blättern. Esbeschreibt ein Jesusbild, das unter den Evangelienden größten Ab stand zur historischenPerson Jesu hat. Es entstand um 100 n.Chr.Im 1. Kapitel zeigt uns das Evangelium Jesusals einen, der von Anbeginn der Welt bei„Jesus in Pankow“Im Rahmen eines Projektes des GKReligion 4. Semester („Christologie“)sollten die Schüler eine selbst gewählteBibelstelle des NT in die heutige Zeitumsetzen. Es blieb ihnen allein dabeiüberlassen, diese Szene symbolisch oderkonkret, inszeniert oder eher zufällig,modern oder klassisch zu gestalten. DasFoto sollte daneben erläutert werden,sodass der Grundgedanken und dasAnliegen der Arbeit verdeutlicht wird.Martin HilbigGott war. „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott wardas Wort. (…) In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen“ (Joh1,1-4). Eine Stelle sprang mir dabei schon im Unterricht ins Auge. Es geht hierbeium die Brotvermehrung zu Joh 6,1-15. Damals teilte Jesus fünf Brote mit über 5000Männern. Besonders zur damaligen Zeit war die Nahrungsversorgung ein Problem,was mich einen Vergleich zur heutigen „Welt“ ziehen ließ.Darum habe ich in einem Supermarkt in Pankow fotografiert, welchen Überschussan Nahrung es heutzutage gibt und dass man es gar nicht mehr zu schätzen weiß,wie einfach man heutzutage Lebensmittel beziehen kann. Auf den Bildern deutlichzu sehen ist, welche Mengen in einem einzigen Supermarkt zu finden sind. Mit denBildern wollte ich meine eigene Überlegung zu der Brotvermehrung dokumentierenund anderen einen Denkanstoß geben.Julia Guz<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>121


122Der Zöllner ZachäusDa war ein Mann mit Namen Zachäus, derZöllner war und reich.Dieses Bild befasst sich mit der Person Zachäus,der in Jericho Oberzöllner war. Zöllnerwaren damals wenig beliebt, sie kollaboriertenmit den Römern und galten deswegen alsVerräter und Sünder.Und er begehrte, Jesus zu sehen und konntees nicht wegen der Menge; denn er war kleinvon Gestalt. Und er lief voraus und stieg aufeinen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denndort sollte er durchkommen.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Dennoch drängt es diesen Menschen, Jesusvon Angesicht zu sehen. Vielleicht aus bloßerNeugierde, vielleicht aber auch, weil er etwasspürt. Nämlich, dass hinter diesem Mannund hinter seiner Idee mehr stecken könnte,


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeitenals er bisher vermutet hatte.Und als Jesus an die Stelle kam, sah er aufund sprach zu ihm: „Zachäus, steig eilendherunter; denn ich muss heute in deinemHaus einkehren.“ Und er stieg eilend herunterund nahm ihn auf mit Freuden. Alssie das sahen, murrten sie alle und sprachen:Bei einem Sünder ist er eingekehrt.Hier wird deutlich, dass Jesus nicht nur fürdie Gläubigen gekommen ist, sondern sichallen zuwendet. „Die Starken bedürfen keinesArztes, sondern die Schwachen“, sagtJesus ganz deutlich und bekräftigt damitseine allumfassende, für alle gültige Heilsbotschaft.Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach:„Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitzgebe ich den Armen, und wenn ich jemandbetrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“So fällt der Sünder von seinem materialistischenDenken ab und verschreibt sich vonnun an der Lehre Jesu und dem Christentum.Denn in jedem Menschen, so verdorbener sein mag, befindet sich etwas Gutes.Auch der verdorrteste Baum kann einen frischenAst treiben.123Jesus aber sprach zu ihm: „Heute ist diesemHause Heil widerfahren, denn auch er istAbrahams Sohn. Denn der Menschensohnist gekommen, zu suchen und selig zu machen,was verloren ist.“Nikolaus Koch / Franziska Lamm<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


124<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenDeutschland wählt?Berlin, Pariser Platz im Mai <strong>2009</strong>. DasBrandenburger Tor ist verhüllt mitriesigen Plakaten. „Wählen Sie michzu ihrem neuen Staatsoberhaupt, wirbrauchen den Wechsel“, lächelt GesineSchwan überlebensgroß. Auf der Straßesind unzählige Stände aufgebaut, eifrigeHelfer verteilen Schwan-Buttons anahnungslose Spaziergänger. Nicht weitentfernt grüßt Horst Köhler souveränauf seinem knalligen Poster. „Auch inZukunft können Sie mir vertrauen,wählen Sie mich zum Bundespräsidenten.“Köhler-Fähnchen, Köhler-T-Shirts, alles, was das Herz begehrt, istmit dem Gesicht des Amtsinhabers bedruckt.Im Fernsehen laufen ununterbrochendie neuesten Wahlprognosen,am Sonntag kommt statt dem „Tatort“das „Duell der Giganten: Sodann vs.Köhler“. Gesine Schwan hat ihren eigenen20-minütigen Werbespot, in demsie die zahlreichen Fernsehzuschauervon sich überzeugen möchte. Deutschlandist im Bundespräsidentenfieber.Was eher an die amerikanische Präsidentenwahlerinnert, könnte die Wahldes deutschen Bundespräsidenten sein,wenn dieser direkt vom Volk gewähltwerden würde. In unregelmäßigen Abständenwird das von den verschiedenstenSeiten angeregt. Zuletzt hat sogarHorst Köhler selbst 2007 bei „SabineChristiansen“ den Vorschlag geäußert,„dass es kein schlechtes Modell wäre,den Bundespräsidenten direkt zu wählen.“Nachrichten in die SchuleDie Klasse 11 a im Wettbewerb desARD – HauptstadtstudiosAnlässlich des 10 – jährigen Jubiläums imMai <strong>2009</strong> führte das ARD - Hauptstadtstudioein Projekt mit Schülerinnen undSchülern der 11. Klassen durch. Ziel wares, den Teilnehmern einen ersten allgemeinenEindruck in den Berufsalltag einesNachrichtenstudios zu geben und grundlegendeInformationen zu redaktionellenBerufen im öffentlich-rechtlichen Nachrichtenjournalismuszu bieten.Die Schülerinnen und Schüler der Klasse11a hatten die Gelegenheit, an diesem Projektteilzunehmen. Von jedem Teilnehmerwurden zwei Beiträge erwartet: eine Nachrichtund ein Interview bzw. eine Reportagezu den Themen Bundespräsidentenwahlund/oder Berufsalltag eines Journalisten.Die Klassenredaktionskonferenz hattedann die Qual der Wahl, denn nur ein Beitragje Genre durfte eingereicht werden.Angeregt wurde die eigene Arbeit nochdurch den Besuch von zwei Redakteuren inder Schule. Frau Hasselmann vom MDR-Rundfunk und der Fernsehjournalist HerrOsterhage stellten sich den Fragen derSchülerinnen und Schüler und berichtetenvon ihrer Arbeit. Abgerundet wurde dasProjekt durch eine Besichtigung des ARD-Hauptstadtstudios an der Spree.Wir haben zwar keinen der Preise gewonnen,aber dennoch sind bemerkenswerteArtikel entstanden, von denen nachfolgendzwei Beispiele abgedruckt werden.Rita BuschFür eine direkte Wahl spricht, dass so das Amt des Bundespräsidenten näher in dasBlickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird. Vielleicht machen sich mehr Menschenüber den Bundespräsidenten Gedanken, der schließlich ihr Staatsoberhaupt ist.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>125


126Gegen eine direkte Wahl gibt es viele Argumente. Durch eine Direktwahl des Bundespräsidentenwürde ein Ungleichgewicht zwischen der demokratischen Legitimation(der Bundespräsident wäre neben dem Bundestag das einzige direkt gewählteVerfassungsorgan) und deren relativ geringer politischer Macht entstehen. Außerdemsprechen die Erfahrungen der Weimarer Republik gegen eine direkte Wahl.Dieser Meinung ist auch Volker Ratzmann, der Fraktionschef der Berliner Grünen.Er wird am 23. Mai an der Bundesversammlung teilnehmen. Der Bundespräsidentbekäme „eine ganz neue Rolle und unser ganzes System müsste neu ausgerichtetwerden.“Auch Dr. Frank Steffel, Abgeordneter der Berliner CDU, spricht sich gegen eineDirektwahl aus. Er wird am 23. Mai in der Bundesversammlung einer der Wählerdes Bundespräsidenten sein. Auf schriftliche Anfrage antwortet er: „Ich finde, diehervorragende Qualität der bisherigen Bundespräsidenten zeigt, dass das bisherigeVerfahren zu guten Ergebnissen führt. Ich möchte keinen Straßen- und Plakatwahlkampfum das höchste deutsche Staatsamt.“Zu so einem beschriebenen Wahlkampf wird es also wahrscheinlich nicht kommen.Der Bundespräsident wird weiterhin von der Bundesversammlung gewählt, die sichzu gleichen Teilen aus den Mitgliedern des Bundestages und den Delegierten derVolksvertretungen der Länder zusammensetzt. Derzeit hat der Bundestag 612 Mitglieder,die diesjährige Bundesversammlung wird daher aus 1224 Wahlmännern undWahlfrauen bestehen.Doch wer genau wählt den Bundespräsidenten? Dieses Thema ist der dritte Tagesordnungspunktder Plenarversammlung des Berliner Abgeordnetenhauses am 5.März <strong>2009</strong>. Erst müssen jedoch Punkt eins, die Fragestunde, und Punkt zwei, diespontane Fragestunde, erledigt werden.Allen ist die Langeweile im Gesicht zu lesen. Wer daran gedacht hat, eine Zeitungmitzubringen, blättert genüsslich in den aktuellen Nachrichten aus Politik undWirtschaft, während ein Abgeordneter irgendeiner gegnerischen Partei einsam amRednerpult steht und mit gesenktem Kopf seine Frage abliest. Andere nutzen diegeschenkte Zeit, um endlich mal ein ausführliches Telefonat zu führen oder mit demtollen neuen i Phone im Internet zu surfen. Manche haben einen netten Kollegen alsNachbar und quatschen mehr oder weniger dreist. Zum Glück ist im Nebenzimmerein leckeres Büffet aufgebaut, so können sich die angestrengten Abgeordneten vordem Einschlafen retten und einen kleinen Abstecher dorthin machen.Nach anderthalb Stunden wird die Fragestunde aus Zeitgründen abgebrochen. Endlich.Nun ist die Wahl der Delegierten für die Bundesversammlung an der Reihe.Der Vorsitzende mahnt wie ein Lehrer die ungehorsame Schulklasse zur Ruhe undtatsächlich wird es etwas stiller. Jetzt sitzt wenigstens jeder auf seinem Platz undschaut nach vorne, wie in der Schule. Doch von einem Bundespräsidentenfieberist auch nichts zu merken, als die Kandidaten verlesen und wie selbstverständlichgewählt werden. Diese gesamte Prozedur hat fünf Minuten gedauert.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenFolglich bestimmen allein die Parteien intern, wer für sie den Bundespräsidentenwählen darf. Aber wie gehen die verschiedenen Parteien dabei vor? Karin Seidel-Kalmutzki, die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, ist eine Wahlfrauder Berliner SPD. „Diese Auswahl ist nicht einfach, da man in seiner Delegationein breites Spektrum der Bevölkerung abbilden möchte - so ist jedenfalls unser Anspruch“,äußert sie auf schriftliche Anfrage. Diese Delegierten könnten auch „ganznormale Menschen“ sein, ein Parteibuch sei nicht vonnöten.Die Grünen haben bei ihrer Auswahl der Delegierten ähnliche Ansprüche. „WirBündnisgrüne haben das Prinzip immer Menschen auszusuchen, die sonst nichtdie Möglichkeit haben, mit ihrer Stimme die politische Landschaft mitzugestalten.Wir nehmen meist Migrantinnen, um damit zu zeigen, dass auch sie Teil unsererGesellschaft sind und am politischen Gestaltungsprozess beteiligt werden müssen.Viele Menschen, die in der Bundesrepublik leben, dürfen ja nicht wählen und sindausgeschlossen“, erklärt Volker Ratzmann.127Es gibt keine allgemeingültige Regelung, aber von den Parteien wird erwartet, dassdie gewählten Delegierten dem Kandidaten der Partei ihre Stimme schenken.Gäbe es nicht hin und wieder doch Wahlmänner und –frauen, die auf ihr Gewissenhören, wäre die Wahl des Bundespräsidenten wohl ein formeller Prozess, dessen Ergebnisvorhersagbar ist. Es bleibt also zu hoffen, dass die kommende Wahl am 23.Mai doch noch die eine oder andere Überraschung mit sich bringt.Anna Polze, Klasse 11a<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


128Über die Schwierigkeit einen Interviewpartner zu findenEigentlich wollten wir gerade zum Mittagessen gehen. Da begegnen wir unsererDeutschlehrerin. Täuschen wir uns, oder ist die Bedeutung heute noch etwas herzlicherals sonst: „Was meint ihr? Wollen wir mit der Klasse an einem ARD-Projektteilnehmen?“ Na klar, das ist mal etwas Anderes als Erörterungen zu schreiben undRomane zu analysieren. Unsere Begeisterung ist geweckt. Von diesem Vorschlag einerseitsüberrascht, weckte diese Idee schnell unser Interesse und wir stimmten eifrigzu.Nun geht es schnell. Weniger später sind wir angemeldet und als Teilnehmer bestätigt.Vom Hauptstadtstudio mit Blöcken, Stiften und jeder Menge Informationsmaterialausgestattet, fing unsere Arbeit gleich an. Drei Themen stehen zur Auswahl alsNachricht, Reportage oder Interview. Ich entscheide mich für das Thema „Bundespräsidentenwahl<strong>2009</strong>“ in Kombination mit einem Interview, das sich nach meinerSicht der Dinge am besten zu diesem Aspekt eignet.So starte ich meine Recherche zur Wahl: Wer sind die Kandidaten? Von welcherPartei werden diese ins Rennen geschickt? Wie wird die Wahl wohl ausgehen und–das Wichtigste - wer wählt überhaupt? Nachdem ich mir in mühsamer Kleinarbeitein beträchtliches Wissen angeeignet habe, bemühe ich mich um einen Interviewpartner.Auch hier geht es wieder mit zahlreichen Überlegungen los. Wen soll ichinterviewen? Soll es eine politische Persönlichkeit sein, die direkt in die Wahl eingebundenist, oder eher jemand, der dem ganzen Prozedere kritisch gegenübersteht?Endlich entschiede ich mich für eine aktuelle politische Größe, nämlich NorbertLammert. Als Bundestagspräsident ist er schließlich berechtigt zu wählen und alsBundespolitiker steht die Wahl für ihn sicherlich – einmal von der Bundestagswahlim Herbst dieses Jahres abgesehen –auf der Liste der Jahreshöhepunkte. Auf seinerInternetseite informiere ich als erstes über seine E-Mailadresse. Zuversichtlichsendete ich ihm meine Bitte, einige Fragen zu beantworten. Am liebsten natürlich<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeitenpersönlich, notfalls auch schriftlich. Sein Satz auf der Startseite macht mir Mut: „Ichfreue mich über Ihre Anfragen, Hinweise, Stellungnahmen, die Sie an mich mailenkönnen. Zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin sowieim Wahlkreis bin ich bemüht, möglichst schnell zu antworten.“ – Auch nach einemMonat kam keine Antwort.Selbstverständlich könnte man jetzt meinen, dass ich recht naiv gewesen bin, nureine Person und dementsprechend nur eine Mail zu verschicken. Allerdings bin ichnicht der einzige Schüler unserer Klasse gewesen, der auf den Gedanken kam, einenBundestagspolitiker anzuschreiben. Auch Herr Thierse antwortete nicht - um nurein prominentes Beispiel zu nennen.Also stand ich wieder am Beginn meiner Recherchearbeit. Ein neuer Plan mussteher. Diesmal wollte ich alles anders machen.Auf Anraten meiner Lehrerin gehe ich gleich zum Schloss Bellevue. Ganz unkonventionellwerde ich mich einfach mal ein bisschen umsehen, die Atmosphäreschnuppern und sicher einen Pförtner oder eine Köchin treffen und diese um einspontanes Statement zu bitten.So steige ich an einem Dienstagmorgen am Alexanderplatz in einen der zahlreichenLinienbusse und lasse mich bis zum Schloss fahren. Auch Profi-Journalisten könnensich schließlich nicht immer ein Taxi leisten. Am Bellevue angekommen schaueich mich nach möglichen Zielpersonen um. Doch außer ein paar Touristen, diezahlreiche Fotos von sich und dem Schloss machen, ist weit und breit nichts zu sehen.Nicht einmal der Autoverkehr durchbricht die Stille. Das hatte ich mir andersvorgestellt.Endlich mache ich einen Wachmann ausfindig und lenke mittels eindeutiger Gestenseine Aufmerksamkeit auf mich. Langsam kommt er angeschlichen Ich erläuterteihm, warum ich hier bin und was ich von ihm will. Ein langes Schweigen liegt zwi-<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>129


130schen uns. Nach einigen Sekunden lehnt er –trotz all meiner Hoffnungen - ab. Erkönne jetzt kein Interview führen; das würde ja schließlich von seinen Aufgaben ablenken.Ich drehe mich um und überlege fieberhaft, welche Aufgaben wohl gemeintsein könnten. Schließlich schickt er mich weiter zum Bundespräsidialamt. Vielleichtsei dort ja jemand bereit mit mir zu reden.Tapfer marschiere ich los zum Eingang des Bundespräsidialamts. Auch dort bewachtein Beamter in Uniform das Staatsoberhaupt. Inzwischen bin ich erfahren und sprecheden Herrn ohne weiteres an. Der Wachmann lauscht meiner Rede, ohne mir insWort zu fallen, und scheint wirklich interessiert zu sein. Aber urplötzlich lehnt erab – nicht prinzipiell, wie er begründet, nein, aus reiner Vorsicht. Wäre das Ganzebeim Präsidialamt angemeldet oder mit seinem Vorgesetzten bei der Bundespolizeiabgesprochen gewesen, hätte er sich gern zum Interview bereit erklärt – aber so, leider,geht es nicht. Er vertröstet mich, indem er mir eine Visitenkarte seines Arbeitsplatzesmitgibt. Doch sein Gesichtsausdruck verspricht nicht gerade viel Hoffnung.Frustriert fahre ich nach Hause.Enttäuschung macht sich breit. So viel Aufwand, der Abgabetermin rückt immernäher und ich habe nicht Brauchbares in der Hand. Moment mal, habe ich wirklichkeine Arbeitsergebnisse? Schließlich gab es ja noch ein drittes Thema, nämlich jenes,das auf die Recherchearbeit abzielt.So sitze ich nun hier und schreibe über meine Bemühungen einen Interviewpartnerzu finden. Und was ist mein Resultat?Recherchearbeit ist eine harte und anstrengende Tätigkeit. Bevor wir das Projektin Angriff genommen haben, hätte ich es mir nie vorgestellt, dass hinter der Entwicklungeines Zeitungsartikels so viel Vorbereitung steckt. Man muss nicht nurüber das jeweilige Thema informiert sein, sondern sich auch nach draußen begeben,Menschen nach ihrer Meinung fragen und sich, wie in meinem Fall, auch um einenInterviewpartner bemühen. Dabei darf man nie die Zeit aus dem Auge verlieren,denn nichts ist schlimmer als eine verstrichene Frist oder – alte Journalistenweisheit– nichts ist älter als die Nachricht von gestern.Maximilian Müller, Klasse 11a<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenAuslandsjahr„And in the end, it‘s not the years in your life that count. It‘s the life in your years.”Abraham LincolnDas strahlende Lächeln und die herzlichen Umarmungen lockern die angespannteHaltung und das „Hey Girl, how are you?“ lässt einen schließlich realisieren, dassman in den Vereinigten Staatenvon Amerika angekommen ist.Ein Jahr lebte ich in Ohio bei einerGastfamilie und lernte die Sprache,die Kultur und den amerikanischenLebensstil zu schätzen. Es ist nahezuunmöglich, ein ganzes Jahr ineinem einzigen Artikel wiederzugeben,aber ich hoffe, dass ich einenkleinen Einblick in ein unglaublichspannendes, erlebnisreiches, veränderndes,erfahrungsreiches, interessantesund prägendes Auslandsjahrgeben kann.Es ist ein Privileg als quasi fremdePerson in einer Familie leben zudürfen, in der man als Schwesterund Tochter aufgenommen wird.Ich hatte dieses Glück und durfteein Jahr in einer lieben und typisch amerikanischen Familie leben. Mit wackelndenKnien betrat ich das Haus, um die Familie das erste Mal kennenzulernen. WährendMichael Phelps einen Weltrekord nach dem anderen schwamm und Barack Obamanoch fleißig um die Präsidentschaft kämpfte saß ich auf dem Sofa. Um mich herumsah ich vier liebevolle Gesichter, die ich von diesem Zeitpunkt an meine „American-Family“ nennen durfte. Ich gewöhnte mich schnell an die Sprache und auch die neuenEssgewohnheiten, den Sarkasmus meines Gastvaters und die langen Gesprächemit meiner Gastschwester.Die Zeit verflog schnell und schon brach der erste Schultag an der Winton WoodsHigh School herein. Die Neugierde packte mich schon bei den ersten „TryOuts“ fürdie Saisonsportarten. Der erste Schultag brachte mich zum Staunen und die neueSprache drang von allen Seiten in meine Ohren. Viele Schüler wussten schon meinenNamen, ohne dass ich diese jemals zuvor gesehen hatte. Mit 85 Prozent Afroamerikanernin der Schulgemeinschaft hatte ich nicht gerechnet, aber es war eine einzigartigeund wundervolle Erfahrung an dieser Kultur und dem Schulleben teilhaben zudürfen. Nicht nur die freundliche und aufgeschlossene Art der Menschen hat michbeeindruckt, sondern auch der Teamspirit in der Schule und vor allem in den verschiedenenSportteams. Sport wird in Amerika generell großgeschrieben und nimmt131<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


einen großen Teil der Freizeitgestaltung ein. Ob Golf, Football, Track, Cheerleading,Bowling, Tennis oder Volleyball, an einer amerikanischen High School findet manfast jede Richtung des sportlichen Trainings.Die Footballspiele unseres Teams waren nahezu Festivals. Fast die gesamte Schulgemeinschafterschien zu den Spielen in der Teamfarbe, um Unterstützung zu leisten.Sobald es hieß „Touchdown for Winton Woods“ sprangen alle von der Tribüne aufund jubelten im Klang des Fightsongs der MarchingBand.Nicht nur sportlich, sondern auch musikalisch konnte ich einige neue Attraktionenentdecken. Neben dem Musical, jeglichen Chören und A Cappella-Gruppen warvor allem der Gospelclub „Gospel Keys“, ein Hingucker ohne Gleichen. Circa 20afroamerikanische Schüler machten in diesem Sinne einen unüberhörbaren Klangmit rhythmischer Performance und verbreiteten eine faszinierende Stimmung imRaum.Ich konnte in diesem Jahr viel Neues erfahren und lernen. Durch das Leben in einemanderen Land bekam ich nicht nur den Blick für neue Kulturen, sondern wurdenoch neugieriger und reiselustiger als zuvor.Cäcilia Heinisch, 12. Jahrgang132<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeiten133 <strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


134Deutsch-Olympiade <strong>2009</strong>:Die <strong>Theresienschule</strong> entsandte vier Qualifikanten aus Klasse 9bMit einem Film über die Deutsch-Olympiade versuchte unser Deutschlehrer, HerrBöckelmann, uns zu motivieren und zur Teilnahme zu bewegen. Anfangs jedochmachten wir uns lustig darüber, wie scheinbar „dämlich, peinlich und ungeschickt“sich die im Film gezeigten Schüler anstellten. Unsere spontane Reaktion: „Das könnenwir doch viel besser!“ Als wir dann noch erfuhren, dass im vergangenen Jahrvier Mädchen aus der letztjährigen Kl. 10a (Foto unter www.deutsch-olympiade.de)das Landesfinale gewonnen hatten und es einen schönen Preis gab, sahen wir uns inGedanken schon auf der Bühne, lorbeergekränzt und mit Lob überschüttet.Aber: „Ohne Schweiß kein Preis!“ So mussten zunächst zwei Hürden genommenwerden. In den Deutschstunden trainierten wir in Viererteams fünf Disziplinen ausdem Bereich Sprachkompetenz, nämlich Reimen, Umschreiben, Erzählen, Erklärenund Darstellen. Hier sollten nun Sprach- und Sozialkompetenz, so das Anliegen derInitiatoren der Deutsch-Olympiade, unter Beweis gestellt werden. Nach einer Zeitdes Übens im Klassenverband bestimmte jede der drei neunten Klassen ihr Favoritenteam,in der 9b waren es Cornelius, Konrad, Linus und Oliver. In der Aula tratendann die drei Klassenteams, begleitet vom Beifall und den Anfeuerungsrufen ihrerMitschüler und Mitschülerinnen, zum friedlichen Wettstreit mit den „Waffen desWortes“ gegeneinander an. Die Jury bestand aus den drei Deutschlehrern und denVorjahresssiegerinnen, die uns die Qualifikation zuerkannten, d.h. wir wurden zumTeam erklärt, das die <strong>Theresienschule</strong> im regionalen Vorentscheid, der Qualifikationsrundefür das Landesfinale, repräsentieren durfte.Jetzt wurde es schon aufregender: Wie gut sind die Teams der anderen Schulen? Wirberuhigten uns damit, dass die <strong>Theresienschule</strong> auf Landesebene beim MSA, denPräsentationsprüfungen insbesondere, und den Abiturdurchschnittsnoten im oberenLeistungssegment rangiert. Doch was hilft es, wenn für jede Statistik gilt, dassim Einzelfall „Ausnahmen die Regel bestätigen“, d.h. eventuell wir nun ausnahmsweisefloppen würden? Eine Umbesetzung mussten wir noch vornehmen: Für denerkrankten Linus sprang Judith ein.Am 22. Januar trafen wir in der Friedrich-Bergius-Oberschule, dem Ort der Bewährung,auf die Teams der anderen Berliner Gymnasien. Nach einem Dreikampf„Erklären, Reimen, Darstellen“ erklärte uns die Jury zum Sieger in der KategorieGymnasium, der nun am Landesfinale teilnehmen durfte. Während Herr Böckelmannsich freute, dass die hauchdünne Entscheidung zum Glück zu unseren Gunstenausfiel, war Oliver der festen Überzeugung, dass „die anderen ja viiiiel schlechtergewesen wären“. Die Lokalpresse schloss sich Oliver an und schrieb unter der<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenInitialbuchstabe und Unzialschrift: Frühlingsgedicht mit Feder&Tusche auf Pergamentpapier, Meike Hammann, Klasse 6b135<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


136Schlagzeile „Sprachgenies aus Pankow“: „Die <strong>Theresienschule</strong> hat die Konkurrenzan die Wand geredet.“ Und die innere Stimme, die da sagte: „Bescheidenheit ist eineTugend!“, wurde nicht gehört, übertönt vom „Hurra, wir sind im Landesfinale!“Am 5. März ist es dann soweit: Die Initiative Deutsche Sprache, der Veranstalter derDeutsch-Olympiade, hat unsere Klasse, Herrn Böckelmann und Herrn Menzel insGrips-Theater zum Landesfinale eingeladen. Unser Coaching-Team aus der 10a versuchtuns noch mit Tipps auszustatten, kann uns hinter den Kulissen aber auch nichtmehr beruhigen. Wir sitzen angespannt da in unseren grünen Teamshirts und habenLampenfieber, Lampenfieber ohne Ende. Im Finale, sozusagen der Runde der Besten,der Einfallsreichsten und Nervenstärksten, konzentriert sich alles auf „Reimen,Erklären, Darstellen“, dabei wird die Vorbereitungszeit auf eine Minute reduziert!Und unter diesem Stress passiert es dann: Wir stottern, stolpern, holpern, Pause, sekundenlangePause, eine gefühlt peinliche Ewigkeit, Blackout. Verdammt noch mal,wo ist bloß unsere Spritzigkeit, Witzigkeit, Redegewandtheit, der Ideenreichtum.Wir sind Opfer von Zeitdruck und Nervenanspannung, also vom Stress. Wir sindraus. Das Quartett vom Schiller-Gymnasium hingegen siegt und holt im Bundesfinalespäter die Bronzemedaille. Und wie geht es uns? Langsam weicht die Ohnmachtden Gefühlen, Enttäuschung mischt sich mit Ärger. Tröstende Worte, Gratulationzum vierten Platz, olympischer Gedanke, nach fair play dem Sieger gratulieren – gehtnicht, wir stehen neben uns, irgendwie geht alles noch nicht. Wie hochnäsig hattenwir anfangs über die im Film gezeigten Schüler gelacht, und wie schön, dass unskeiner ausgelacht hat! Im Gegenteil: Herr Menzel, unser Klassenleiter, hat lobend dieErfolge herausgestellt: „Mut zur Präsentation vor Publikum und Jury, Qualifikationin der Schul- und Regionalrunde, Teilnahme am Finale und vierter Platz von ichweißnichtwievielenSchulen, die in Berlin mitgemacht haben!“Langsam, ganz langsam kommt uns die Erkenntnis: Wir können nach den Sternengreifen, sind sie aber außer Reichweite, bereiten auch Anderes und Weniger Freude.Teamgeist ist wichtig und Bescheidenheit ist eine Tugend!Erlebt, empfunden und erzählt von Judith, Cornelius, Konrad und Oliver, beobachtet,zugehört und als Text formuliert von Herrn Menzel<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenArbeitsgemeinschaft SchachHerr Albinus und die SchachspielerArbeitsgemeinschaft Orientierungslauf137In Zusammenarbeit mit dem Sportverein TOLF Berlin e.V. ist die <strong>Theresienschule</strong>in der glücklichen Lage, seit diesem Jahr eine Arbeitsgemeinschaft „Orientierungslauf“anzubieten. Diese AG findet zurzeit immer am Donnerstag von14.45 – 16.00 Uhr in der Turnhalle der Hauptschule (Roelckestraße) und späterdann im Gelände statt. Geleitet wird sie von den beiden Trainern und SportlehrernKaterina Wollmerstädt und Bernd Wollenberg, die einigen Klassen jabereits durch das Einführungstraining bekannt sind. Teilnehmen können alleMädchen und Jungen, die gerne in der Natur sind und an sportlicher BetätigungFreude haben. Gelernt wird neben dem Umgang mit Karte und Kompassvor allem das Orientieren im Gelände. Natürlich gehört dazu auch ein Lauftraining.Neben der Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft bieten die beiden erfahrenenTrainer auch Projekte bei Wandertagen und Klassenfahrten an.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


The Big ChallengeSeit 5 Jahren nehmen ständig mehr und mehrSchülerinnen und Schüler mit großem Gewinnam internationalen Sprachenwettbewerb „THEBIG CHALLENGE“ teil. Unten der Berichteiner „Ehemaligen“A. Kopka, R. Schulze, U. Zgraja.138Looking back to the day I took part in THEBIG CHALLENGE, I remember that I wasever so excited.THE BIG CHALLENGE is a competition forpupils from grade 5 to 8, who want to test theirEnglish skills. They have to answer 54 questionson English grammar, pronunciation, customsand history in a multiple choice way.Although it is rather rare to be awarded a fancyprize like an I-pod as first prize, you can profita lot from this competition.Discussions about language problems and interestin the English-speaking world are intensifiedand there is always a certificate and a littleprize for every participant.To sum up I would like to recommend to allpupils:Take part, enjoy yourselves, have fun – you willwin no matter what.Marie-Luise Dikou, Klasse 11a<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeiten139<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


140“Treat Others As You Would Like To Be Treated” –BERMUN <strong>2009</strong>“BERMUN? What is that?” This or a similar question I am often asked when Itry to explain to friends or to acquaintances why I am not attending school forfour days in November and - instead of this – day after day to John F. KennedySchule in Berlin-Zehlendorf, wearing a business suit and therefore look like a“hard-working” businessman.BERMUN is an abbreviation for Berlin Model United Nations. Once foundedby two students as a one-day role play with 30 participants, it is now a four dayinternational event with more than 700 students coming from all over the worldto discuss global issues like freshwater conflicts, the promotion of democracy orthe fight against racism.As the event has a long tradition at John-F.-Kennedy-School Berlin – the hostand organizer of BERMUN since 1992- it is also a tradition for our school toenrich the conference. Thus, I was very happy to see that it was again possible tosend two delegations with a total number of 12 delegates –usually students- tothe conference.This year’s discussed issue was Global Ethics: Rules for Global Welfare. Seeingthat it is impossible to discuss effectively with 700 students, the delegations aredivided into committees (as it is the procedure of the United Nations) such as theHuman Rights Committee or the Security Council.This year I represented the UNDP, the United Nations Developing Program, inthe so-called Special Conference on Global Welfare. Some might ask themselveswhy UNDP is a member of the UN. In fact it is the case that the UN does notonly consist of states but also of Non-Governmental Organisations (NGOs) suchas UNICEF or of Official Observer (OO), like the Holy See, the Vatican. In thecommittee we discussed three subtopics: combating contagious diseases (a verycurrent topic looking at swine flu), rules for global trade and the consequences ofthe financial crisis on LEDCs (formal word for “developing countries”).After a very long opening ceremony on Wednesday with a lot of speeches givene.g. by chairs or guest speakers to intensify our knowledge on the topic, we metagain on Thursday for lobbying, i.e. exchanging ideas how to handle the differenttopics. After that we started discussion because every single delegate triesto strengthen and assert his or her country’s position and interest. Seeing that<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&Schülerarbeitenthe UN is a democratic system, there wasa voting on every change that a delegatetried to enforce.Veronika Koch (12), Jakob Bourcevet (9c),Luisa Sinarski (10c), Alexandra Bartsch (10a),Friederike Münn (10a), Lisa Brose (10c), MaxLapointe-Rohde (12) und Max Müller (12)beim Auftakt am 18.11.09. Nach ihren Klausurenkomplettierten Thorsten Ballhause (12), PiaFlügel (13), Cäcilia Heinisch (12) und MarcusWeller (13) am Nachmittag das BERMUNTeam der KTS.On Saturday, we met in the General Assembly. The chairs of the different committeessummed up what their committees had done within the previous three days. Afterthat, some closing statements were given and everyone enjoyed a movie showingfunny moments at BERMUN.All in all it was again a great experience to participate. I have not only improved mylanguage skills but I have also become more sensitive for world’s politics. I experiencedonce again that it needs a lot of time or that it is sometimes even impossibleto find solutions. However, I am proud that we, as an Arbeitsgemeinschaft, againparticipated, although time seems to get shorter from year to year (Abitur within 12years, MSA, etc.). I hope that also further generations of students will have the timefor such interesting and also constructive projects. Sharing one`s experience withother pupils is one of the first steps in successful communication so that the worldcan become a “better place for you and for me” to come back to BERMUN’s topiconce more.Maximilian Müller, 12. Jahrgang141<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Schüleraustauschzwischen Israel undDeutschland <strong>2009</strong>142Shalom! Mein Name ist Johanna Heidgen. Ich bin Schülerin des 12. Jahrgangs der<strong>Katholische</strong>n <strong>Theresienschule</strong> und nutze hiermit die Gelegenheit vom Austauschmit israelischen Jugendlichen und meiner Reise nach Israel und von meinen dabeigewonnenen Erfahrungen zu berichten.Der Austausch, der finanziell von der Bundesregierung mit Fördermitteln unterstütztwird, wird seit vielen Jahren aufrechterhalten, um die Beziehung zwischenIsrael und Deutschland durch den Aufbau von Freundschaften und bilateralen Kontaktenzwischen Jugendlichen beider Länder zu stärken.Jahr für Jahr lernen sich so Jugendliche beider Staaten kennen.Nach dem Aufenthalt der israelischen Jugendlichen in Berlin im April <strong>2009</strong> hattenwir im Oktober nach achtmonatiger Vorbereitung die Möglichkeit unsere Austauschpartnerfür zwei Wochen zu besuchen.Auf dem Programm standen zahlreiche Treffen mit Politikern, Workshops zum Erarbeitender israelischen Geschichte und Israels Beziehung zu Deutschland, ein Aufenthaltin der Wüste im Süden Israels sowie ein zweitägiger Besuch Jerusalems.Jeder Tag war gut organisiert, sodass wir so viele Eindrücke wie möglich sammelnkonnten.Zusammen lernten wir viel über die jüdische Demokratie, über die Parteien desStaates und die Probleme Israels aufgrund der unterschiedlichen Interessen aller kulturellenGruppen.Verknüpft wurden die Workshops, die ausschließlich auf Englisch stattfanden, mitzahlreichen Museumsbesuchen.In Jerusalem besuchten wir neben vielen weiteren Stätten das Holocaust-MuseumYad Vashem und das Museum im Yitzak-Rabin-Center in Tel Aviv, das über dieKriege, die Israel geführt hat, sehr eindrucksvoll berichtet.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenNach und nach bekamen wir einen Eindruckvom Nahostkonflikt. Dieser Eindruck vertieftesich durch die vielen Gespräche mitmeinen Gasteltern.Abschließend möchte ich sagen, dass sichder Austausch sehr gelohnt hat. Ich empfehlejedem Interessierten auf diesem WegErfahrungen zu sammeln.Der Austausch war eine wunderbare Möglichkeitisraelische Jugendliche und derenAlltagsleben kennen zu lernen.Falls ein/e Schüler/in (10-12.Jahrgang) Interessehat, meldet euch einfach bei mir;denn auch nächstes Jahr wird wieder einAustausch stattfinden.Johanna Heidgen, 12. JahrgangKänguruwettbewerb143<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Gottesdienst der 6a zum Thema „Engel“144<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenProjekte - innerhalbund außerhalb desUnterichts145<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


“Sweatshops” –a prerequisite for sustainabledevelopment?THEMUN <strong>2009</strong>146In diesem Jahr illustriert ein “Tagebuchauszug” das einmalige Erlebnis der ModelUnited Nations. Die Klassen 11a, 11b, 11c sowie Gastteilnehmer/ -innender Klassen 8 bis 13 debattierten sehr ergiebig das komplexe Thema „Ausbeuterbetriebe“und lernten neben den vielen Facetten dieses Phänomens viele zielsprachlichenFertigkeiten kennen.G. Böhmeke, R. Schulze, U. ZgrajaDear Diary,From Wednesday, May 13th to Thursday, May 14th, the project Model UnitedNations (MUN) took place at our school. During these two days all the studentsof the 11th grade were grouped into about fifty different nations in order to act asdelegates from whatever nation they were assigned to. Viktoria Hadrich and I formedthe delegation of the United Kingdom.When I first heard that I was supposed to represent a nation as powerful and asimportant as the United Kingdom I was a little worried because of the responsibilitythat we would have to bear during the whole project, since the UK performs a majorrole in the UN. At the same time I knew that there would be a lot of work comingup if we wanted to represent our delegation in a proper and accurate way.Therefore, Viktoria and me met a couple of days in advance in order to work out everythingthat we had to know about our country‘s position on sweatshops, this year`stopic of THEMUN. After putting in several hours of researching and spending evenmore time in front of the computer to evaluate our findings, we finally held a resolution,a position paper, and an opening speech in our hands.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


ProjekteOn Wednesday, everybody, including me, was excited to start with the actual debate,since we had been preparing for almost four weeks. The first thing I noticed whenall of us were assembling in the assembly hall was that most of the students lookedreally fancy. The teachers had told us that it was required to be dressed in a formalmanner and, therefore us students looked very neat. Finally, I even had a chance towear my tuxedo on Thursday and thus I did not mind the dress code at all. Whenwe started debating about the issue of “Sweatshops” –a prerequisite for sustainabledevelopment? on Wednesday morning, I would not have thought that THEMUNcould be so much fun for instance at the beginning, everybody seemed to be a littleshy and rather cautious. I think that some of the pupils should just have to have gotmore familiar with the procedure of the whole project. Thus, after the first couple ofhours the ice melted and almost every delegation began to debate vividly.In the end, all of us voted for whatever resolution we wanted to see passed, and I waskind of disappointed because the one that the UK was in favour of did not make it.In conclusion, I think that THEMUN was a good experience to get an idea of howpolitics, and, especially the UN, work. Furthermore, it is a great opportunity toimprove one‘s English, and to gain more knowledge about a specific country. Thankyou for the space on your pages, dear diary.Thorsten Ballhause, Klasse 11a147<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


148<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte„Und das Wort ist Mensch geworden und hat unteruns gewohnt.“Ausstellung im KathedralforumAls Frau Zech uns am Anfang des Schuljahres dieses Projekt vorstellte, war meineKlasse begeistert und aufgeregt. Begeistert, weil wir fotografieren durften, und aufge-regt, weil es das erste Mal ist, dass unsere Bilder ausgestellt werden.In den Kunststunden mussten wir erst malklären, was die Worte bedeuten. Auch wennwir an eine katholische Schule gehen, wares für uns am Anfang nicht allzu leicht, dieWorte zu verstehen und dann auch gleichumzusetzen. Aber wir haben sehr intensivgearbeitet und eigentlich hat sich jeder miteingebracht (was nicht immer der Fall ist).Doch da jeder seinen eigenen Geschmack undseine eigenen Vorstellungen hat, fiel es unsmanchmal schwer, Entscheidungen zu treffenoder sich einig zu werden. Wann sieht ein Fotonach, wie Frau Zech sagen würde, IKEA - Katalogaus. Wann stört der Blitz. Wann sieht dasBild einfach nicht danach aus, als wenn da de jemand gewesen wäre.Manchmal waren es nur Kleinigkeiten, abertrotzdem waren sie wichtig. Diese Schwierigkeitbemerkten wir besonders, als wir uns mit dem Elfer-Grundkursgetroffen haben, um zu entscheiden,welche Fotos in die Ausstellung sollen. Wirbemerkten, dass unsere Herangehensweisen ziem-lich unterschiedlichwaren, aber zum Glück zum gleichen Ziel führten. Wir waren alle so fasziniert vongerademProjekt, dass selbst die Jungen, die in Kunst sonst nicht immer aufpassen, sichim Unterricht beteiligten und der eine oder andere ab und zu auch einen gutenKommentar abgegeben hat.“Und das Wort ist Mensch gewordenund hat unter uns gewohnt” Joh 1,14Fotoausstellung von SchülerInnen der Kath. <strong>Theresienschule</strong> Berlin-Weißenseeim Foyer des Kathedralforums St. Hedwig10117 Berlin, Hedwigskirchgasse 3Ich finde die Fotos sehr gelungen. Mir gefallen die kleinen Details, die man erst beimgenaueren Hinsehen entdeckt. Eine umgedrehte Ketchupflasche, den Schaum in derBadewanne oder eine Wäscheklammer. So kleine Details lassen ein Foto oft noch viellebendiger wirken.Jeder Schüler erlaubt uns mit diesen Fotos einen Blick in seine eigene Welt zu werfen.Doch dieser Blick reicht aus, um sich noch viel mehr vorzustellen. Welche Möbelstehen noch im Raum, wie alt ist der Mensch oder hat er kleine Geschwister. Dadiese Dinge ja alle sehr persönlich sind, spürt man noch die Anwesenheit der Person.149Eröffnung: Sonntag, 22.11.<strong>2009</strong> um 11.45 UhrDie Ausstellung ist bis zum 4. Januar 2010 im Foyer zu sehen.Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 11.00 - 17.30 Uhr, Sa. 11.00 - 18.30 Uhr, So. 11.00 - 12.30 UhrHaupteingang: Hedwigskirchgasse 3Postanschrift: Hinter der <strong>Katholische</strong>n Kirche 310117 BerlinU-Bahn Linie U2 bis HausvogteiplatzBus Linie 100, 200, TXL bis Deutsche StaatsoperBus 147 bis Französische StraßeTelefon / Fax: 030 / 203 48 46/48kathedralforum@hedwigs-kathedrale.dewww.kathedralforum-berlin.de<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


150Man kann ihn förmlich riechen. Manchmal kann man sich richtig vorstellen, wiedie kleinen Geschwister gerade noch mit der Eisenbahn gespielt haben oder wie sieim Bett gelegen und gelesen haben.„Und das Wort ist Mensch geworden und hat unter uns gewohnt.“Ich hoffe, wir können Ihnen die Worte mit unseren Fotos ein bisschen verdeutlichenund vielleicht machen Sie sich selber noch ein paar Gedanken dazu. Wir sind aufjeden Fall sehr erfreut, dass wir unsere Fotos hier ausstellen dürfen und würden unssehr über Rückmeldungen freuen, damit wir wissen, wie die Fotos auf andere wirken,und damit wir es beim nächsten Mal noch besser machen können.Hanna Frentz, Klasse 8a<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte¡La escuela “KTS” habla español!Spanisch ist mit über 400 Millionen Muttersprachlern eine Weltsprache. Zudemist sie, nach Englisch, die am häufigsten gelernte Sprache der Welt. Dashaben natürlich auch die Schüler der <strong>Theresienschule</strong> erkannt und lernen nunseit einiger Zeit mit viel Eifer und Freude Spanisch! Dabei können sie wunderbarauf ihre Kenntnisse aus den anderen romanischen Fremdsprachen, seienes Latein oder Französisch zurückgreifen, denn das eine oder andere kommteinem dann doch bekannt vor. (Oder spanisch?...)Im Spanischunterricht an der <strong>Theresienschule</strong> steht die Kommunikationsfähigkeitim Vordergrund. Ziel ist es, dass die Schüler Freude am Erlernen derSprache haben und diese im Kontakt mit hispanohablantes anwenden können.Sei es nun im Urlaub, im Kontakt mit Austauschschülern oder bei einemSchuljahr im Ausland… Die Möglichkeiten diese Sprache anzuwenden sindvielfältig!Das Fach Spanisch ist auf großes Interesse bei den Schülern getroffen, sodassim nächsten Schuljahr wahrscheinlich der erste Grundkurs Spanisch an der<strong>Theresienschule</strong> eingerichtet werden kann. Wir freuen uns darauf!!151Saludos,Der Fachbereich Spanisch (Schwester Cornelia, Herr Heinrich, Frau Kollwitz)<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


152Das RadrennenHallo und herzlich Willkommen heute beim größten Radrennen Europas. Mit amStart: Karl, Bruno, Wilfried, Bert und Walter. Und schon fällt der Startschuss. Währendsie sich abstrampeln, haben wir ein Interview mit … Halt!!! Der dicke Brunoüberholt den kleinen Wilfried, doch Karl nimmt noch mal all seine Kraft zusammenund zieht vorbei, schnell wie ein Blitz.Jetzt geht’s bergab, Karl wird zu schnell, verliert das Gleichgewicht und - rums…Bruno kommt hinterher gesaust, sieht Karl zu spät, kann nicht bremsen - boing!!!Eine Chance für die anderen wieder aufzuholen. Werden sie ihre Chance nutzen???Dort hinten kommen auch schon Wilfried und Bert! Ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen.Wer wird den Sieg erringen und somit Europas bester Radler sein? Wilfried, Brunooder vielleicht sogar Karl?Weiter geht’s auf der Rennstrecke:Bruno und Karl haben sich wieder aufgerappelt und geben erneut Gas. Doch auchBert und Wilfried treten kräftig in die Pedale und holen nun auf. Jetzt sind sie schonalle auf einer Höhe… Alle strampeln wie wild. Alle? Nein!!! Wo ist denn Waltergeblieben?Ist er gestürzt? Egal! Denn inzwischen hat Bert die Führung übernommen. Kurz vorder Zielgeraden!!! Doch die anderen drei strampeln mehr und mehr und mehr und-rums!! Oh nein, alle sind sie auf den kleinen Bert gefallen…Alle außer Walter, der gemütlich hinten angeradelt kommt. Es sind nur noch 5Meter bis zum Ziel, doch Walter denkt nicht an einen Endspurt. Er fährt einfachganz gemütlich weiter und… direkt ins Ziel: Walter gewinnt das größte RadrennenEuropas! Die Gemütlichkeit hat gesiegt!!!Das war´s auch schon wieder live vom größten Radrennen Europas.Inga Hofmann, Julia Hohberg, Henriette Käding, Kira Boldt, Elisa Breyer, Klasse 6b<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


ProjekteIm GesprächDer pakistanische Botschafter zu Besuch in der <strong>Theresienschule</strong>Am 26. März war S.E. Shahid Ahmad Kamal, der Botschafter von Pakistan, zu Gastin der Aula der <strong>Theresienschule</strong>. Er stellte sich Fragen der Schülerinnen und Schülerdes 13. Jahrgangs. Wir waren im Politik-Leistungskurs hervorragend durch ein Referatvon Lorenz Wünsch auf die verschiedenen Themen, die man zurzeit bezüglichPakistan diskutieren kann, vorbereitet worden. Andere Kurse waren durch Frau Zechund Herrn Eyth, der die Diskussion auf Englisch moderierte, ebenfalls sprachlichund inhaltlich gut eingestellt.Der Botschafter skizzierte zu Beginn selbst die Situation Pakistans mit seinen „tuffneighbours“ Iran, China, Afghanistan und Indien. Er beschrieb den mehr als 30 Jahrewährenden Konflikt an der afghanisch-pakistanischen Grenze mit den MillionenFlüchtlingen, die Pakistan während dieser Zeit aufnahm und weiter aufnimmt. DesWeiteren beschrieb er sein Land als Rechtsstaat mit garantierten Menschenrechten,in dem bei Wahlen nur wenig religiöse Parteien gewählt würden. Das Land sei währenddes Kalten Krieges und auch heute ein Alliierter des Westens, welches zudemderzeit über 11.000 Soldaten verschiedenen Blauhelmmissionen der UN zur Verfügungstelle (ähnlich hohe Zahl wie Deutschland).In der Debatte ging es dann auch um den Kaschmir- und den Atomwaffenkonfliktmit Indien sowie um die Auseinandersetzungen im Swat-Tal (die in den Folgemonatennach dem Gespräch erst richtig eskalierten). Kritik, Pakistan sei ein so genannter„failed state“, wies der Botschafter weit von sich. Wir werden auch nach dem Besuchdie Situation in dem Land und der Region kritisch weiter verfolgen.Andreas Kühler153<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


154154 Was könnte ein Raumschiff erleben?In einer Nacht lief dem Raumschiff X-365-577-9 der Treibstoff aus. Gut, dass esgenug Sauerstoff hatte. So musste es auf einem fremden Planeten notlanden. DieMannschaft bestand aus 11 Männern und 9 Frauen. Es wurden per Los 5 Männerund 2 Frauen bestimmt, die den Planeten erkunden sollten. Sie trennten sich,so dass niemand mitbekam, wie ein Mann in eine Felsspalte stürzte. So wurde dieFunkverbindung zur Rakete zerstört. Der Mann hatte sich nicht verletzt, weil er ineinem Netz landete, das ein Außerirdischer blitzschnell in letzter Sekunde aushängenkonnte. Der Mann erschrak, aber der Außerirdische beruhigte ihn, indem ersagte: „Ich will dich nur retten!“ Der Mann erzählte ihm von ihrem Problem mitdem Treibstoff. Sofort verschwand der Außerirdische in seinem geheimen Labor,das sich in einer der Höhlen befand, die sie nun durchstreiften. Er mischte irgendwelcheZutaten zusammen und überreichte dem Mann schon nach fünf Minuteneinen kleinen Kanister. „Wie bitte, so wenig? Das reicht doch nie und nimmer.“ DerAußerirdische antwortete: „Schütte den Kanister in den Tank und er vergrößert sichum das Hundertfache. Auf Wiedersehen!“ Aufgeregt und verwirrt erzählte er seinerBesatzung die Geschichte. Er schüttete den Inhalt des Kanisters in den Tank desRaumschiffs und er vergrößerte sich augenblicklich. So flog das Raumschiff X-365-577-9 zurück nach Kalifornien. Die Geschichte beschäftigte den jungen Mann, dermit dem Außerirdischen gesprochen hatte, noch lange.Klasse 6b<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte155<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


156Erntedank-GottesdienstGestaltet von der Klasse 8 b am 1. Oktober<strong>2009</strong>Arm sein ist heute – auch bei uns in Berlin– leider oft auf der Tagesordnung fürviele junge und alte Menschen. Besondersfür Kinder ist es schrecklich, wennes kein warmes Mittagessen gibt, wennsie nicht einfach an den Kühlschrankgehen und essen können, was sie sattmacht oder gar, was ihnen schmeckt.Für viele dieser Menschen ist die Lebensmittelausgabestelle„Laib und Seele“eine große Hilfe. Dort werden einmalin der Woche Bedürftige gegen 50Cent mit Grundnahrungsmitteln versorgt.Wir, die Klasse 8 b, haben Euchaufgefordert, Gaben mitzubringen, umganz konkret mitzuhelfen. Wie Ihr sehenkönnt, ist dies in großer Fülle geschehen.Dafür – auch im Namen von„Laib und Seele“ – ein herzliches DAN-KESCHÖN allen Spendern!Angelika Klapper<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenEinmal um die Welt mit Fanny & FelixDie Aula der Evangelischen Grundschule Pankow ist zum Bersten gefüllt. Eltern,Lehrer, Geschwisterkinder und Freunde finden auf den zusätzlich aufgestelltenKlappbänken Platz. Alle warten gespannt auf die Premiere des Theaterstückes „Fannyund Felix“. Bevor es überhaupt angefangen hat, ist es bereits ziemlich stickig undheiß im Raum. Doch die Stimmung könnte besser nicht sein.<strong>2009</strong> feiert die internationale Musikwelt den 200. Geburtstag von Felix MendelssohnBartholdy. So auch die Evangelische Grundschule Pankow gemeinsam mit demGrundkurs Musik der 13. Jahrgangsstufe an der <strong>Theresienschule</strong> unter der Leitungvon Herrn Stange. Unterstützt wurden sie vom Vogler-Quartett, einem auch im internationalenMaßstab herausragenden Ensemble. Davon zeugen nicht nur zahlreicheCD-Aufnahmen, sondern auch ausgedehnte Tourneen in die Musikzentren Europasund Japans sowie nach Australien und in die USA. Parallel arbeiten sie jedochauch immer wieder in Projekten mit Kindern zusammen.Die Initiative zu diesem Projekt kam von Seiten der Eltern der Evangelischen Grundschule.Die Idee: Kinder und Jugendliche sollen in Zusammenarbeit mit professionellenMusikern einen eigenen Zugang zur Klassischen Musik finden.So ein Projekt umzusetzen fordert viel Engagement von Seiten der Lehrer. Der aktivenBeteiligung der Klassenlehrerin der Klasse 5b, Frau Göbel, sowie Herrn Stangesist es zu danken, dass das Projekt realisiert werden konnte. Alle guten Dinge sinddrei. Mit der Klasse 5b, den 13nern und dem Voglerquartett hatte das Projekt festeGestalt angenommen.Bühne frei für die Mendelssohn-Geschwister Fanny und Felix!Es erklingt der 2. Satz aus dem Streichquartett op. 12 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, der Vorhang ist noch verschlossen, davor steht im Halbschatten ein Tischmit einem Globus.Doch im Zwielicht schleicht eine Gestalt verborgen unter einer schwarzen Kutte heran.Vom Tisch entwendet er ein Notenpapier. Die Stimme eher ein Röcheln, schwörter, die Karriere des noch jungen Felix Mendelssohn zu verhindern. Zwei bleichelangfingrige Hände kommen unter der Kutte hervor, zerreißen quälend langsamdas Notenpapier. Die vier Notenpapierteile segeln nun auf den Globus, der stetigzu der plätschernden Musik rotiert. Er lacht furchteinflößend. Bevor er verschwindet,bringt er die vier Musiker des Streichquartetts nacheinander zum Verstummen.Dunkelheit und Stille bleiben zurück.157<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


158Die erste Szene zeigt die recht erschöpft dreinblickenden Geschwister Fanny undFelix Mendelssohn in ihrem Studierzimmer. Ihnen rauchen die Köpfe vom strengenUnterricht beim Hauslehrer. Ihre Gedanken hält es nicht allzu lang bei Latein,sehnsüchtig schweift ihr Blick zum Portrait des Großvaters Moses Mendelssohn. Esjuckt sie wahrlich in den Fingerspitzen, etwas auszuhecken, sie sind alleine im Musikzimmer;sie, das Portrait des Großvaters und das verlockende Notenschränkchen.Darin finden sie ein vereinzeltes Notenblatt - heiter und lebendig erklingt die Musikvom Quartett. Doch etwas ist komisch, das Stück hat weder einen Anfang noch einEnde. Da bleibt Felix wie vom Donner gerührt stehen. Das Portrait des Großvatersspricht zu ihnen. Das Publikum lacht, eine Klappe im Bild öffnet sich – und herausschaut ein Schüler, der den Großvater sympathisch und überzeugend spielt. Um denfehlenden Anfang und das Ende wiederzufinden, müssen sich die Kinder auf eineaußergewöhnliche Reise begeben. Nicht nur eine Reise über den ganzen Globus,sondern auch in die heutige Zeit. Es braucht gar nicht mal die Überredungskünstedes Großvaters. Fanny und Felix sind hellauf begeistert und sprühen vor Abenteuerlust.Die Vorbereitung für „Fanny und Felix“ hatten bereits vor den Sommerferien angefangen.Die Grundschüler beschäftigten sich mit den verschiedensten Aspekten derFamilie Mendelssohn in ihrer Zeit: Eine angesehene und wohlhabende bürgerlichejüdische Familie. Die Grundschüler lernen die Geschichte des Judentums kennen- und damit die oft traurige Rolle, die die Juden in der Geschichte hatten. Über dieJahrzehnte wurden Juden in Europa grausam verfolgt. Auch die Familie Mendelssohnhat dies selbst erfahren. Sie konvertieren alle zum christlichen Glauben undtragen von da an den christlichen Beinamen „Bartholdy“. Die Grundschüler lernenauch die Kleidung der damaligen Zeit kennen, die Rolle der Familie und die Erziehung.Fanny, die 4 Jahre ältere Schwester, erhält genau wie ihr Bruder Felix einenexzellenten Unterricht. Beide sind musikalisch äußerst talentiert und komponierenschon als Kinder Werke. Doch Fanny darf als Frau ihre Werke nicht veröffentlichen– die gesellschaftlichen Konventionen stehen dem entgegen. Doch da Felix undFanny eine enge Beziehung haben, fragt er sie nicht nur oft um Rat, sondern lässtauch einige ihrer Werke unter seinem Namen publizieren. Eine Familientraditionwaren die Sonntagsmusiken. Gemeinsam mit den beiden jüngeren GeschwisternRebecca und Paul musizieren sie vor ausgewähltem Publikum, darunter auch Prominentewie Zelter und Goethe. In diesem Rahmen stellen sie nicht nur Werke andererKomponisten vor, sondern auch Kompositionen aus eigener Feder.Während die Grundschüler auf den Spuren Mendelssohns durch das 19. Jahrhundertstreifen, arbeiten die Oberstufenschüler an dem zukünftigen Theaterstück.Ideen werden gesammelt, Zeit vergeht, und bald steht ein erstes Gerüst. Fannyund Felix sollen eine Zeitreise machen. In Arbeitsgruppen erarbeiten „die Kleinen“zusammen mit „den Großen“ den Text. Die Fünftklässler finden es cool, mit den13-Klässlern zu arbeiten, und die 13er beweisen nicht nur ihre Kreativität, sondernarbeiten auch hervorragend mit den Grundschülern zusammen.In der zweiten Szene wirbeln Fanny und Felix durch die Luft und stehen plötzlich in<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Wettbewerbe&Sport&SchülerarbeitenAsien. In ihren Biedermeierkleidern ist ihnen viel zu heiß, wüstenähnlich und staubtrockenist es hier. Am Horizont verschwimmen die Konturen von Pyramiden, alsihnen plötzlich ein Mönch auffällt. Sein Gong scheppert grauenhaft und er ist ganzverzweifelt. Als der Mönch sie um Hilfe bittet, sagen sie nicht nein. Felix schlägt denGong und zur Freude des Mönches klingt er wieder wie eh und je. Der Mönch kannsich kaum bei ihnen bedanken. Ein Zettel ist aus dem Gong gefallen und Fanny undFelix staunen nicht schlecht, als sie darauf die fehlende Stimme des Stückes aus demNotenschränkchen wiedererkennen!Das Publikum ist begeistert. Die Aufregung ist den Schülern kaum oder gar nichtanzumerken. Dafür wurde aber auch bis zum letzten Tag geprobt. Die Darsteller vonFanny und Felix wechseln von Szene zu Szene. So haben viele die Möglichkeit auf derBühne zu stehen und niemand muss sich zu viel Text merken.In der letzten Woche vor den Herbstferien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.Die Grundschule hat Projektwoche. Die 5. Klasse feilt in Zusammenarbeit mitden 13ern und dem Voglerquartett an ihrem Stück. Die Proben laufen anfangs nochetwas chaotisch, aber größtenteils arbeiten alle vortrefflich. Auf großen Leinwändenwird das Bühnenbild vollendet. Kostüme werden genäht und restliche Requisitenbeschafft - auch das ein Verdienst der unwahrscheinlich engagierten Eltern.Gleichzeitig finden Musiktage für die Grundschüler statt. Die 5b probt zielstrebigan „Fanny und Felix“, alle anderen haben im Rahmen der Projekttage von Dienstagbis Donnerstag diverse Arbeitsgruppen mit Exkursionen zu den Wirkungsorten derFamilie Mendelssohn in Berlin. Es gibt Workshops zum Thema Tanz und Bewegungzu Musik. Eine Klasse dichtet Texte zu Mendelssohns Werk „Lied ohne Worte“, miteiner professionelle Sängerin zum Vortragen. Das Voglerquartett bietet Kinderkonzertean. Für ihre jungen Zuhörer spazieren zwei Musiker des Quartetts als JosephHaydn und Fürst Esterhazy in weißen Perücken durch einen imaginären Wald. Gemeinsammit ihrem Publikum heften sie sich Haydn an die Fersen und plötzlichwird die Kaisersonate plastisch. Die Kinder hören das Rufen des Käuzchens heraus.Es kommt auch die benachbarte Mendel-Grundschule zu den Konzerten zu Besuch.Einige Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden von den Schülern präsentiert, dochdas Highlight ist zweifellos die Vorstellung der 5. Klasse „Fanny und Felix“. Ein Re-<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>159


160porterteam aus Schülern berichtet schulintern über die verschiedenen Projekte unddruckt für jeden Schüler eine Zeitung. Das ganze Spektakel ist so interessant, dassein Artikel im Tagesspiegel erscheint und ein Beitrag im Radio ausgestrahlt wird.Am Donnerstagabend war die Premiere für alle Eltern, Freunde und Förderer, amFreitag fanden zwei weitere Vorstellungen für die Schüler der Grundschule statt. Esist schade, dass der ursprünglich geplante Besuch der 5. und 6. Klasse der <strong>Theresienschule</strong>ausblieb.Nach ihrem Besuch in Asien wirbelt es Fanny und Felix in die USA. Dort treffensie auf eine Big Band und dürfen sogar mitmusizieren. Wie kann es anders sein: Aufden Noten, die sie dort bekommen, findet sich eine weitere Stimme ihres gesuchtenNotenstückes. Die Reise geht weiter nach Spanien. Von einer Flamenco Truppefreundlich aufgenommen und verpflegt steht die dritte Stimme für ihr Stück plötzlichauf Felix’ Serviette. Als letztes führt sie ihre Reise nach Brasilien. Der Rhythmuseiner Sambagruppe fährt einem in die Glieder und die letzte Stimme für das Stückist in einer Konservenbüchse verborgen, mit der Straßenkinder Brasiliens mit Fannyund Felix Fußballkicken.Die Theresianer machen eine ausgezeichnete Figur. Zu Recht saß man als Mittschülermit stolzgeschwellter Brust im Publikum. Ich kann noch nicht einmal explizitmit Worten zusammenfassen, was das Beste an ihnen war. Mit ihren Nebenrollenwurde das Stück erst richtig fetzig. Das Publikum spendierte begeistert Applaus undauch währenddessen gab es fantastische Momente. Musikalisch haben sie als Bigbandhervorragend gespielt. Die Samba- und Flamenco-Einlagen standen in keinsterWeise nach, und nicht nur die Grundschüler waren regelrecht sprachlos „wie cooldas klingt“, sondern auch das Voglerquartett zollte ihnen Respekt. Für die 4 Musikerdes Streichquartetts arrangierte der Musikkurs anspruchsvolle Musik für einen Sambasowie einen Flamenco. Überraschend war für den einen oder anderen doch, wieproblemlos es das Quartett vom Blatt spielte. Auch klassische Musiker sind richtigeProfis.Zu guter letzt finden sie sich heil wieder in ihrem Studierzimmer ein. Der Vater -niemand anderes als Herr Stange - erwartet sie leicht verwundert. Er kann nicht ahnen,was seinen beiden Kindern alles wederfahren ist. Die Reise hat deutliche Spurenhinterlassen. Felix steht in Jeans im Studierzimmer, und ein neues Wort habensie aus den USA auch mitgenommen: Das Ganze war wirklich coooool. Der Vaterhat nicht wirklich Zeit böse zu werden. Er freut sich über das frisch wiedergefundeneWerk, das anlässlich der Sonntagsmusiken gleich aufgeführt wird. Zum Glück gibtes eine Hofkapelle, denn nach ihrer Reise sind Fanny und Felix zu kaputt, um selberzu musizieren. Der neue Zeitgeist ergreift auch vom konservativen Vater Besitz.Ist das eine neue Konzertform? Mit der Sambagruppe als tatkräftige Unterstützungwird das Publikum zum Mitsingen spontan eingespannt. Zu einem fetzigen Rhythmuserklingt aus dem Saal - dem „Stange-Fanclub“ vielleicht vertraut: „de back, debum, de back, de bum,..“Sophia Forck, 12. Jahrgang<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


ProjekteFilm trifft SchuleEine Politik-Unterrichtsreihe und eine Kamera mittendrinDie Idee für den Film: In Deutschland herrscht ein gravierendes Informationsdefizitüber die Eigenschaften der DDR als Diktatur, vor allem bei Jugendlichen. Ein Großteilder ehemaligen DDR-Bevölkerung verklärt die DDR zu einem Staat, „in demes sich gut leben ließ“. Wie ist die Sicht von Frau Gueffroy, der Mutter des letzenToten an der Mauer, Chris Gueffroy, auf die „humane Diktatur“? Was möchte sieund was kann sie Jugendlichen von heute aus ihrem Erfahrungsschatz mit auf denWeg geben?Der Unterricht: An dieser Stelle trat unser Politik-Leistungskurs aus dem 12. Jahrgangauf den Plan. Wir wollten exemplarisch die Gesellschafts- und Sozialstrukturder BRD und der DDR vergleichend untersuchen (Politik, Wirtschaft, Herrschaftssicherung,Alltag, Opposition, Medien). Und an einzelnen Stellen gab es dann auchBerührungspunkte mit dem Filmteam um den Regisseur Klaus Salge (Novemberfilm).Zum Beispiel in der Eröffnungsstunde: „Was wissen Sie von der DDR? Vorwissenund Vorurteile“. Mitten in der Unterrichtsreihe führten wir ein Gesprächmit Frau Gueffroy, später schauten wir uns gemeinsam noch einen älteren Film vonKlaus Salge über den ersten Mauerschützenprozess mit den Todesschützen von ChrisGueffroy an und erkundeten zusammen mit ihr ein wenig den ehemaligen Mauerstreifenin Berlin.Film trifft Schule: Abgesehen von den immensen Vorbereitungen eines Kamerateamskam ein tiefer gehendes Unterrichtsgespräch in der ersten Stunde überhaupt nichtzustande. Immer wieder musste die einzige! Kamera umpositioniert werden unddann erst konnte geantwortet oder eine Frage gestellt werden. Ohne Kamera hättenwir den gleichen Inhalt statt in 90 in 20 Minuten besprechen können.Die Schülerinnen und Schüler hatten gleichwohl Spaß an der Sache, an einem Film<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>161


162für den RBB mitwirken zu können.Man lernt eine Menge über Filmdokumentationenund Inszenierungen fürbesondere Aufnahmen. Das erste Gesprächmit Frau Gueffroy in der Mitteder Unterrichtsreihe war sehr beeindruckendfür die Schülerschaft und derTag in der Mauergedenkstätte und andem Ort der Todesschüsse in Treptowging ebenfalls unter die Haut.Die Eindrücke wurden zunehmend verknüpftmit Unterrichtsinhalten, so dasszum Ende hin komplexere Sichtweisenüber die DDR und auch über denStaat, in dem wir heute leben, möglichwurden. Die DDR wird jedenfalls hierim Politikkurs in keiner Weise verharmlost.Umgekehrt bleibt zu hoffen, dasssie auch nicht unnötig dämonisiertwird, zum Beispiel durch den ständigenVergleich mit dem Dritten Reich,um die alte Bundesrepublik „reinzuwaschen“als Sieger im Wettstreit derSysteme und das heutige Deutschlandals makellose Demokratie erscheinen zulassen, was sie doch wohl offensichtlichnicht ist.Andreas Kühler<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte„Grimm“(Rückblick auf das Theaterprojektdes Grundkurses DarstellendesSpiel 13)„Es war einmal...“ - was von vielen als „Kinderkram“ verachtet wird, war für den DS- Kurs 13 noch einmal selbstgewählter Arbeitsinhalt: Märchen. Im letzten Schuljahraus zwei Kursen unter der Leitung von Herrn Böckelmann zusammengelegt, entschiedenwir mit großer Mehrheit uns für das Projekt einer Märchencollage.Wir konnten uns noch gut an Märchenaufführungen aus der Grundschulzeit erinnern.Der Wolf trug Plüschohren, die Hexe eine Gummihakennase mit aufgeklebterWarze und die Texte wurden eins zu eins umgesetzt. Diejenigen, die mit Herrn BökkelmannsArbeitsweise noch nicht vertraut waren, mochten ähnliche Ideen habenund wollten Zwerge mit Zipfelmützen über die Bühne hüpfen lassen.163Dieser Vorstellung wurde bereits in der ersten DS-Stunde ein jähes Ende gesetzt. „So,meine Damen und Herren, dreißig Minuten zur Erarbeitung des Grundkonfliktsdes folgenden Märchens, ab jetzt!“, schallte es da durch den Raum. Reduktion aufdas Wesentliche sollte zu einem Leitsatz der einjährigen Arbeit werden, und das hießReduktion von Inhalt, Bewegung und Sprache. So mussten wir uns mit den Gebärdenunseres eigenen Körpers beschäftigen. Starke Körperspannung und eindeutige,klar definierte Bewegungen sollten unser Ziel sein. Requisiten sollten wenn, dannnur funktional eingesetzt werden. Es folgte ein langer Prozess von der pseudonaturalistischenDarstellung zur vollkommenen Stilisierung einer Szene. In immer neugemischten Gruppen versuchten wir die Quintessenz eines Märchens in eindringlichenBildern darzustellen.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


164Am Ende hatten wir eine breite Auswahl an Inszenierungsideen gesammelt. Diesegalt es dann in intensiver Arbeit so zusammenzufügen, dass daraus eine Vorführungentstand. Sicher waren wir uns da bis zum letzten Moment alle nicht. Zu diesemZeitpunkt wusste jedoch noch niemand, was die langen Wochenendproben für einenErfolg haben würden. Aus einer provisorischen Ideenaneinanderreihung wurdeeine bühnenreife Collage.Am 17. und 19. Februar stand dann eine hochkonzentrierte Gruppe auf der Bühne.Der Zuschauerraum füllte sich, und was man nicht sah, proportional dazu stiegdie Aufregung der Spieler. Und das Spiel begann. Es lag ein Knistern in der Luft,das Knistern höchster Spannung. Doch spätestens nach dem ersten spektakulärenAuftritt des Klopapiers und dem darauf folgenden Gelächter war zumindest die Ungewissheitüber die Reaktion des Publikums verflogen. Das Stück wurde besondersvon einer unglaublichen Gruppendynamik erfüllt. Jeder konnte sich auf jeden verlassen.Wir haben unser Bestes gegeben. Die Darstellung der vor allem durch Brüchegeprägten Bilder hat mehr als nur Freude bereitet. An unerwarteter Stelle trällertenwir ein Liedchen oder tanzten wild über die Bühne. Der Höhepunkt war, um nureines unserer Märchen zu benennen, „Dornröschen“. Da kämpften sich wacker dreitodesmutige Prinzen durch den sehr menschlichen Dornenhagel eines Gameboyspiels,besiegten erfolgreich den Endgegner und bekamen endlich den langersehntenHauptpreis: Dornröschen.Dass nicht jeder Zuschauer jedes zugrundeliegende Märchen wiedererkannte, lagdurchaus in unserer Intention. Wir wollten nicht, dass er sagt: „Das Märchen kenneich“, sondern dass er eine Dreiviertelstunde die Augen weit aufreißt und Bilder vollLiebe, Hass und Wahnsinn sieht.Wir jedenfalls nehmen eine wichtige Erfahrung aus unserer Projektarbeit mit. Nämlichdie, dass das, was auf den ersten Blick fremd und ungewohnt anmutet, einenästhetischen Wert bekommt, wenn man sich darauf einlässt.Mareike Skujin, Gwen Schlüter, Caroline Bertheau, 13. Jahrgang<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


ProjekteMit meinem Gott springe ichüber Mauern (Ps 18,30)1) Mit meinem GottIch springe nicht allein, wederbeim kleinen Hüpfer,noch beim großen Sprung.Das entlastet: wenn ichmich denn zum Sprungentschließe, liegt nicht allesan mir. Ich kann planenund vorbereiten in dementlastenden Bewusstsein,dass ich nicht allein für Gelingenoder Scheitern verantwortlichbin. ....Mit meinem Gott springe ichüber MauernInterreligiöses Gebet am Tag der freienSchulen a 27.09.<strong>2009</strong>Seit 2001 bereiten einige der konfessionellen Schulenim Rahmen des Tages der Freien Schulen eininterreligiöses Gebet vor. In diesem Jahr nahmenneben der <strong>Theresienschule</strong> das Canisius-Kolleg undvon evangelischer Seite das Graue Kloster teil. Voreinigen Jahren stieß auch die islamische Grundschulein der Boppstraße dazu. Die jüdische Oberschule,die von Anfang an dabei war, konnte in diesem Jahrwegen der jüdischen Feiertage nicht teilnehmen.Das Thema des diesjährigen Gebets war „Mauern“.Der unten angeführten Meditation, die die <strong>Theresienschule</strong>vortrug, liegt ein Predigttext von PastorReiner Chinnow zu Grunde.Martin Rönker1652) SpringenSpringen will mein Gott mit mir. In der Grundschule haben wir es schon gelernt:Verben sind Tu-Wörter. Darin steckt Handeln, Bewegung, Konzentration,darin steckt Frische und Dynamik. Keine Spur von jenen Vorurteilen,die uns als Kirche und teilweise auch als konfessionelle Schulen manches Malbegegnen: Schwerfälligkeit, Unbeweglichkeit, Hüter einer veralteten Moral.Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Gott mit uns springen will.Dieses Bild von Dynamik ist ein altes und dennoch frisches Bild. Die Bibelist voll von Geschichten, die von dem Gott erzählen, der aufbricht ...<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


1663) IchGut, mein Gott will über Mauern springen. Aber ich? Will ich überhaupt mit? Habeich Lust dazu? Ist es nicht viel angenehmer, im bequemen Sessel sitzen zu bleiben?Anders ausgedrückt: wenn mein Gott nun klingelt und fragt: „Kommst dumit raus, ich will mit dir über die Mauer springen?“, will ich dann nicht lieberzu Hause bleiben? Zuschauen, wie mein Gott springt? Muss ich denn unbedingthoch hinaus? Muss ich über die Mauer? Hier geht es mir doch auchganz gut! Will ich nicht eigentlich lieber, dass alles so bleibt wie es ist? Ehrlichgesagt: so viel Dynamik, so viel Bewegung ist auch ganz schön bedrohlich.Israel, so erzählt die Bibel, hatte irgendwann auch genug vom ewigen Wandernin der Wüste und der Prophet Jona wollte alles, nur eines nicht: sich vonGott bewegen lassen und auf Wanderschaft geschickt werden. Was will ich?Das wechselt, ehrlich gesagt. Manchmal möchte ich einfach nur in Ruhe gelassenwerden, mich nicht mit irgendwelchen Problemen auseinandersetzen. Manchmalmöchte ich einfach nur die Zeit anhalten, dass der Augenblick wie ein Stilllebenverharrt. Und dann wieder habe ich große Lust, alle Bedenken über Bord zu schmeißen,mich an die Hand nehmen und von meinem Gott mitreißen zu lassen und zuspringen. Denn ich bin froh, dass mein Gott ein lebendiger Gott ist, der auch nachTausenden von Jahren nicht ausgebrannt im Museum stehen will, sondern überMauern ins wirkliche Leben zu den Menschen springt.4) Über MauernMauern geben Sicherheit. Mauern grenzen ab, Mauern schützen.„Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht“. Man sollte sich vorher überlegen,was man aufgibt, wenn man zum Sprung ansetzt. Es könnte sein, man landetgar nicht im Freien, sondern nur im nächsten ummauerten Raum. Oder man landetdort, wo man schutzlos ist, ausgeliefert. Was ist hinter der Mauer? Wenn man historischdenkt: nicht hinter jedem Sprung über die Mauer war die Freiheit - manchmalauch einfach nur Anarchie und Gewalt. Also - nicht zu schnell euphorisch werden!Vor dem Sprung tut es gut zu wissen, wo ich stehe. ...5) Mit meinem Gott springe ichUnd bei allem Tun und Machen ist mir dies am wichtigsten: dass ich es mit meinem Gotttue, dass ich die Glaubenskraft, die Meditation im Alltag nicht verliere. Es ist gut, dassdies am Anfang steht: „Mit meinem Gott“ und danach das Überwinden der Mauern.Ohne ihn wäre all mein Tun vom Scheitern bedroht. Mit ihm wird es, da bin ichsicher, erfolgreich sein. Mögen wir immer wieder mit unserem Gott Mauern finden,die wir überspringen. Amen!<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte„Du bist Nikolaus“Gottesdienst zu Nikolaus„Denkt an die Socken!“ Unter dem Thema „Du bist Nikolaus“ erinnert derdiesjährige Schulgottesdienst vor dem Nikolaustag daran, dass auch wir aufgefordertsind, in die Stapfen des Heiligen Nikolaus zu treten und unseren Mitmenschenauch in der Adventszeit eine Freude zu bereiten. Nachdem der Nikolausdem Weihnachtsmann deutlich gemacht hat, dass Weihnachten mehr bedeutetals nur viele Geschenke zu empfangen und an den tieferen Sinne des Festes erinnert,werden die Besucher des Gottesdienstes dazu aufgefordert, selbst Nikolauszu sein.Zwar können wir nicht wie der Nikolaus ein Paar warme Schuhe bringen, dienoch dazu mitwachsen, doch wir haben nun schon seit vielen Jahren eine liebgewonneneTradition an der <strong>Theresienschule</strong>: Alljährlich am Nikolaustag bringenwir möglichst gut gefüllte warme Socken nach Pankow zur Suppenküche,wo diese schon freudig erwartet werden. In den Klassen werden in der Wochevor dem Nikolaustag fleißig die mit leckeren Süßigkeiten und Hygieneartikelnwie Zahncreme und Zahnbürste liebevoll bestückten Socken gesammelt. Am6.12. geht es dann mit vollem Gepäck von Weißensee in Richtung Pankow, wodie Socken von Schülern der <strong>Theresienschule</strong> an die Besucher der Suppenkücheverteilt werden.Auch in diesem Jahr hoffen wir wieder, vielen Menschen mit dieser kleinen Gesteeine Freude bereiten zu können. Vielleicht ergeht es uns ja wie dem Mann, dersein Herz gegen einen Stein tauschte, um immer im Reichtum leben zu können.Erst als er sich seiner Mitmenschen erinnert und sich dieser annimmt, verwandeltsich mit jeder warmherzigen Begegnung sein kaltes Herz wieder in ein mitfühlendesund aus dem armen Reichen wird wieder ein reicher Armer.Andrea Kopka167<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Das Kompetenztraining der Klasse 7aKommunikationstraining mit Frau Faber und Frau Zech-Bußkamp168Unser letztes Kompetenztraining handelte von der Kommunikation zwischen Menschen.Und da lag es nahe, auch die zwischen Schülern und Lehrern und Schülernuntereinander zu thematisieren. Wir kommunizieren immer und überall, denn mankann nicht nicht kommunizieren, daher ist es wichtig zu wissen, wie man auf Anderewirkt; Ob als gackerndes kleines Mädchen, laut gestikulierender Junge oder ernst schauendeLehrerin.Nach einem relativ chaotischen Klassenfrühstück, das den gepfl egten Umgang miteinanderschulen sollte, (Frau Faber: „Ich möchte nicht, dass die Cocktailtomatendurch die Luft fliegen!“ - auf welchem Ohr verstanden es die Schüler: Appellohr, Info,Beziehungsohr, gar nicht?) haben wir eine Reihe von Spielen gespielt, in denen manKommunikation bewusst erleben konnte. So manch eine/r nahm das Angebot nichtwahr, eine Kommunikationsstörung, die thematisiert wurde. Ein Spiel (oder doch ehereine sehr schwierige Übung?) bestand darin, jemandem seine ungeteilte Aufmerksamkeitzu schenken, schweigend, berührend, konzentriert. So manch eine/r spürte deutlich,wie selten das im Alltag ist.Zum Schluss haben wir ein Rollenspiel gemacht, bei dem es einigen sehr gut gelang,sich in die Rolle anderer hinein zu versetzen, und in dem je zwei einen beim Rollenspielbeobachtet haben. Aktive Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe sind das Fundamentgelungener Kommunikation und lernbar.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>Anna Abel, Klasse 7a und Mechthild Zech-Bußkamp


Projekte169<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


„Der Rattenfänger“In einer Jahresarbeit hatte sich der DS-Kurs 12 mit der alten Volkssage „Der Rattenfängervon Hameln“ und dem Schauspiel „Der Rattenfänger“ von Carl Zuckmayerbeschäftigt. Herausgekommen ist eine Adaption, die beide Elemente und eigeneGestaltungsansätze verband. Es spielten:170Bunting Toni Czajor, Maximilian SchirmerGruelhot Christopher HofmannDivana Franziska FeeserProbst Henricus Philipp HeintzeHostienbäcker Sebastian EggertRichter Editha Masberg, Georg MöllerKämmerer Lea LiepeStineClara EngeStellamarie Marie-Thérèse HarasimJohannes Alexander ZerbeCoelestina Pia FlügelWeitere Kinder Hendrikje Kurz, Isabell Schaller, Editha Masberg,Georg MöllerKleiner Henker Martin HuhnRiekeKatharina BöhnkeKötering Lea LiepeGrindkopp Robert GrätzEinkäuferin Franziska FeeserFischhändler, Sebastian EggertSpitzelBlumenmädchen Pia FlügelGemüsehändler Editha Masberg, Georg MöllerDiebLea LiepeSpießwache Hendrikje Kurz, Sebastian Eggert, Alexander ZerbeLandsknechte Alexander Zerbe, Philipp Heintze, Christopher HofmannSpielleitung: Erika Pavlicek, Rita Busch<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Projekte„Das hier ist die Hauptverhandlung eines Strafverfahrens, keine Theaterbühne.“(Richterin | Akt II)Stück vom PferdDie Tür des Vorbereitungsraums öffnet sich gewohnt schwerfällig und Herr Mollitorbetritt die Aula, ein unheilverkündendes Grinsen im Gesicht. Mit deutlich wenigerEnthusiasmus folgt Brigitte Fischer, deren linke Gesichtshälfte von diversen Rottönenüber violett bis hin zu Variationen aus Blau und Grün eine ungewöhnlicheFarbvielfalt ziert. „Der Nächste bitte!“Einige Minuten später. Ich will mich gerade ausgiebig über den Staatsanwalt amüsieren,der den allgemein gefürchteten Schminksalon mit einer sicherlich bis in dieletzte Zuschauerreihe deutlich erkennbaren Monobraue über den Augen verlässt, alseine kalte, nasse, glibberige Masse meinen Nacken hinunter kriecht und mich anmeine eigene unvorteilhafte Erscheinung erinnert. „Stillhalten! Hab dich nicht so.Hier ist noch eine ganze Tube Haargel nur für dich.“ Tiefer Seufzer. ResigniertesSchweigen. Die Richterin hat gesprochen.Zur Ablenkung betrachte ich Berger, der bereits eine weiße Haarpracht und einendicken Bauch verpasst bekommen hat, welcher die eigentliche Figur der Schauspielerinhinter der Maskerade ungemein parodiert.Meine Haare wurden mir auf die Kopfhaut gezwungen, um meine Körpermitte zweiHandtücher gebunden. Ich geselle mich zu Berger und wir nutzen die letzten Minutenvor der Aufführung, um uns gegenseitig mit Hochgenuss auszulachen. Ein wenigLockerung ist nötig, denn schon ist die prickelnde Mischung aus Lampenfieber undVorfreude im Saal zu spüren, die nach und nach in der versammelten Mannschaftum sich greift.Schwarz. Das Publikum ist im Saal. Alle sind auf ihren Plätzen. Die ersten Bässe derEingangsmusik tönen aus den Lautsprechern und lassen die Bühne leicht erbeben.Es geht los.171September 2oo8 | Kunstraum 2 | <strong>Theresienschule</strong>„… heißt es. Ich schick es euch mal rum. Wenn es euch nicht gefällt,könnt ihr das gerne sagen und …“ (affektierte Pause – Herr Mollitor betrachtetdie ihm zugewandten Gesichter) „… wir spielen es dann trotzdem.“Auch wenn es an unangenehmen Themen und düsterer Stimmung in diesem Theaterstückvom ehemaligen Theresienschüler Johannes Ploog nicht mangelt, wurde esdoch schnell von unserem Kurs angenommen. An der Rollenverteilung musste nichtlange gefeilt werden. Zunächst mit etwas Trägheit, nach und nach immer intensiverhaben wir uns in das Stück eingearbeitet. Und dann war das Jahr auch schon wiederso gut wie vorbei.Mit einer gewissen Feierlichkeit betraten wir zwei Tage vor der Premiere zum erstenMal die Aula, um dort gemeinsam zu proben. Was wir vorfanden, machte uns Mut:Auch wenn die Aufführungen nichts werden sollten, auf unser Bühnenbild könntenwir immerhin stolz sein.<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


172„Heiß‘ mich nicht reden. Heiß‘ mich schweigen.“ Diese Zeilen von Schubert kündigendas nahe Ende der Aufführung an. Zunächst herrschte allgemeine Skepsisüber diese kuriose Schlussliedwahl. Diese wandelte sich dann jedoch in Akzeptanzund war spätestens nach der letzten unserer drei Aufführungen unweigerlich mitpositiven Empfindungen verbunden, hieß diese Melodie doch so viel wie: Geschafft!Jetzt nur noch mal auf die Bühne, ohne dabei zu stolpern, und alle zusammen einesynchrone Verbeugung abliefern, dann können wir uns gegenseitig auf die Schulternklopfen und uns – gerade rechtzeitig vorm Hitzekollaps – aus den Kostümenbefreien.Die Gruppe holt sich freudig ihren Applaus ab. Doch es ist nicht nur das klatschendeGeräusch ineinander schlagender Handflächen, das den Stolz in die weißgeschminktenGesichter schreibt. Wir haben nicht für das Publikum gespielt. Wirhaben für uns selbst gespielt. Wenn es dem Publikum gefallen hat, ist das schön.Viel schöner aber ist das Jahr, das hinter diesen Aufführungen steckt und das wirgemeinsam erlebt haben.Aus dem bunt zusammen gewürfelten Haufen, der unser DS-Kurs zu Beginn der 11.Klasse noch war, ist in dieser Zeit eine in sich stimmige Gruppe geworden, die durchdie Erfahrungen, die sie gemeinsam und im Einzelnen gemacht hat, immer mehrzusammengewachsen ist. Wer hätte das gedacht.Auch nachdem sich die Kurse in diesem Jahr neu gemischt haben, ist es nicht seltender Fall, dass Rollennamen oder Textfragmente aus dem durchdie Korridore der <strong>Theresienschule</strong> hallen. Ein Satz, ein Wort, eine kleine Geste holenhier und da für kurze Zeit das längst abgeschlossene Projekt in die Gegenwart zurückund zaubern allen Eingeweihten ein wissendes Lächeln ins Gesicht.Lena Kreibig, 12. Jahrgang<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


SchülerengagementSchülerengagement173<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Wir sind die SVEngagiert, spontan, organisiert, kreativ, flexibel, motiviert, keineswegsperfekt, aber trotzdem lebendig und voller Ideen.Auch für uns ist ein weiteres Jahr vergangen, in der das Schulleben an der <strong>Theresienschule</strong>nicht ruhte. Und so waren auch wir als Schülervertretung nicht untätig. DasJahr war wieder gefüllt mit zahlreichen SV-Versammlungen, vielen aktiven Gruppenarbeiteninnerhalb der SV, Konferenzen, Kuchenbasaren und organisatorischenAufgaben des Alltags der SV in den einzelnen Ebenen der Klassen-, Jahrgangs- undSchulsprecher. Daneben gab es auch noch eine Klausurtagung und eine SV-Fahrt,die sich zum einen im Wesentlichen mit den Terminen der nächsten Zeit befassten,zum anderen wurden aber auch zwei neue Schulsprecher gewählt.174Neben den alljährlich sich wiederholenden Aktionen der SV, wie der Sockenaktion,der Schülervollversammlung, der Verteilung der Weihnachtspost, dem Hoffeststandder SV, dem Schüler-Lehrer-Gespräch, blieb aber auch noch genug Zeit, sich soeinige neue Dinge einfallen zu lassen. So gibt es seit diesem Schuljahr ein „schwarzesBrett“, an dem Schüler ihre Aushänge veröffentlichen können und welches von derSV verwaltet wird. Ebenso gab es, gemeinsam mit Lehrern, die Idee zur speziellenAusbildung von Schülern zu Konfliktlotsen, die im Alltag der Schule versuchen wollen,anderen Schülern im Streit schlichtend und vermittelnd zu helfen. Das Projekthat reichlich positive Rückmeldung erhalten und läuft langsam, aber sicher an. Wirwerden es auch in Angriff nehmen, den Kontakt zu anderen katholischen Schulen inBerlin wieder aufzufrischen.Eine weitere Neuerung ist der Adventskalender der Schule. Grundsätzlich hat dieserbis jetzt jedes Jahr existiert, doch die Idee, die dieses Jahr dahinter steht, ist eine neue.Es geht um das Beschenken untereinander. So wurden vor Beginn der Weihnachtszeitan alle Klassen Schuhkartons verteilt und mit diesen Kartons wurde jeder Klasseeine jeweils andere Klasse zugelost. Nun bestand die Aufgabe der einzelnen Klassendarin, sich Gedanken darüber zu machen, worüber sich die ihnen zugeloste Klassefreuen könnte, und den Karton dementsprechend zu bestücken, zu schmücken undzu füllen. Die Kartons wurden eingesammelt und dann an alle Klassen verteilt. DasGesamtergebnis hat die tolle Kreativität vieler Schüler bewiesen, die Kartons warenwahrlich zauberhaft weihnachtlich und haben wirklich Freude geschenkt!Insgesamt können wir sagen, wir haben ein weiteres Jahr die Interessen der Schülerangemessen vertreten, sowohl im eigenen Kreis als auch bei den Lehrern und beider Schulleitung. Wir sind eine gut und vor allem schnell funktionierende Gemeinschaft,die Spaß und Organisation erfolgreich unter einen Hut zu bringen weiß.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schülerengagement175Abschließend wollen wir noch den Schulsprechern als Hauptvertreter und Leiterder SV danken, die im Jahr <strong>2009</strong> aktiv und engagiert an unserer Schule wirkten,den ehemaligen Editha Masberg (13) und Leonard Hadrich (13), ebenso wie dendrei amtierenden Stephanie Roß (12), Juliane Reddemann (12) und Richard Schulz(11b).Nicht zu vergessen sind natürlich alle Klassen- und Jahrgangssprecher, von Klasse 5bis 13, die die SV mit Leben füllen, viele Ideen einbringen, sich motiviert für die SVeinsetzen und engagiert an zahlreichen Projekten mitwirken. Danke!Wir sind die SV und blicken auf ein wirkungsvolles Jahr zurück - und hoffnungsvollmit viel Motivation in die Zukunft, denn auch dann wird es wieder viel zu tungeben.Juliane Reddemann, 12. Jahrgang<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


SV-Fahrt nach Spandau ins St. Johannesstift176Wir trafen uns Freitag nach der großen Hofpause vor dem Schultor und liefen biszur Haltestelle. Straßen-, Regionalbahnen und Busse führten uns zum Johannesstift,einer großen Wohnsiedlung in Spandau, wo wir ein ganzes Haus für das Wochenendein Beschlag nahmen.Früh trafen wir zusammen und spielten ein paar Spiele, stellten Regeln für unsereFahrt auf und trugen die Aufgaben von Klassensprechern und Schülersprechern zusammen.Zum Abendbrot trafen wir pünktlich um 18:00 Uhr in der nahe gelegenenKantine ein. In unserem Quartier spielten wir später noch einmal etwas, um unsbesser kennen zu lernen. Damit wir uns noch mal so richtig auspowern konnten,gingen wir in die direkt am Haus gelegene Turnhalle. Somit war der Tag zu Endeund wir gingen, natürlich nicht alle direkt, schlafen.Am nächsten Tag wurden wir um 7:00 Uhr von nicht überhörbarer Musik geweckt.Zwar waren die meisten noch ziemlich müde, doch trotzdem mussten alle pünktlichum 8:00 Uhr zum Frühstück kommen, gab es doch einiges zu tun. Nach unseremFrühstück und einer kleinen Pause trafen wir uns erneut im Gruppenraum. Dortstellte sich jeder der Schülersprecherkandidaten, der anstelle von Leo das Amt desSchülersprechers übernehmen wollte, in einer kurzen Rede den Klassensprechernoder –vertretern vor. Die vier Kandidaten waren Elli aus der 10b, Richard aus der11b, Annina auch aus der 11b und Paul aus der 10a. Unsere Schulsprecherin Steffistellte den Klassensprechern Themen für die Gruppenarbeit vor, denen sie sich zuordnensollten. Die vier Kandidaten leiteten die Gruppen zu den Themen Adventskalender,Lesenacht, Weihnachtsbasar und Verbesserung der SV-Fahrt.Nach dem Mittagessen um 12:00 Uhr folgte ein spaßiges Geländespiel, in dem dieKandidaten genau unter die Lupe genommen wurden. Das umfangreiche Geländespielbrachte durch die kreativen Ideen der SV viel Spaß.Nachmittags gingen alle noch einmal in den Gruppenraum, um die Ergebnisse<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


Schülerengagementder Gruppenarbeiten zu präsentieren. Das Abendbrot folgte um die gewohnte Zeit18:00 Uhr. In der anschließenden Personaldebatte diskutierten wir ausgiebig überdie nicht anwesenden Kandidaten, ob sie denn auch geeignet wären für diesen verantwortungsvollenJob.Anschließend wählten wir: Nach dem ersten Wahlgang konnte kein Kandidat diegeforderte absolute Mehrheit vorweisen, sodass sich die beiden Kandidaten mit denmeisten Stimmen einer Stichwahl stellen mussten. Doch nach dem zweiten Wahlgangwar das Ergebnis eindeutig und die Kandidaten kamen gespannt herein. Leo,der Schülersprecher, dessen Amtszeit vorüber war, sagte noch ein paar schnelle Worte.Das Tuch, das überdem Wahlblatt hing,auf dem die Stimmengezählt worden waren,wurde weggezogen.Paul, Richard, Anninaoder Elli? „Richard“war der Name, der roteingekreist war, er istnun unser neuer Schülersprecher.Richardfreute sich ebenso wieseine Wähler. Auch dieanderen Kandidatenwaren keine schlechtenVerlierer und gratuliertendem neuen Vorsitzendender SV, der diebeiden aktuellen SchülersprecherinnenJule und Steffi hoffentlich tatkräftig unterstützen wird.Es war nach dieser intensiven Wahl schon spät geworden, als wir noch einmal in dieTurnhalle gehen konnten.Am Morgen danach gab es erneut eine Gruppenarbeit, nun jedoch mit anderen Themenund einer anderen Zusammenstellung der Gruppen als am Samstag. Die Konzepteund Ideen für das jeweilige Thema wurden danach auf Flipcharts vorgestellt.Abschließend mussten noch unsere Zimmer gefegt und der Rest der Sachen gepacktwerden. Um 11:50 Uhr trafen wir uns im Flur, um gemeinsam ein letztes Mal insMitarbeiterrestaurant zu gehen. In einer Feedback-Runde wurde vor allem das guteMiteinander während des Wochenendes gelobt.Hoffentlich kann Richard in Zukunft die Schülerschaft gut vertreten, wie das Leovor ihm gemacht hat.177Isabella Bönke, Klasse 6b, Lilith Kafka, Klasse 8a<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


Schokoladen-Nikoläuse oder WeihnachtsmännnerDie Sockenaktion <strong>2009</strong>178Am Morgen des 6. Dezembermachten sich drei Schüler der<strong>Theresienschule</strong> aus verschiedenenTeilen Berlins auf den Wegzur Suppenküche des Franziskanerklostersin Pankow.Dort warteten schon rund 450Socken, die ausgeteilt werdenwollten, auf sie. Nicht nur die<strong>Theresienschule</strong> hatte kleineGeschenke für die Speisendenin der Suppenküche gesponsert:Neben den Socken warenschon viele hundert Schokoladennikoläuseanwesend.An dieser Stelle ist zu sagen,dass der Begriff „Schokoladennikoläuse“Gegenstand starker Auseinandersetzungen während des Verteilens derSocken wurde, da manche Menschen (wir dürfen hier leider keine Namen nennen)der Ansicht sind, dass diese Weihnachtsmänner heißen, auch wenn sie am Nikolaustagverteilt werden.Zum Schluss kamen die beiden konkurrierenden Parteien allerdings zu der Einsicht,dass die Schokomänner an Nikolaus als Schokoladennikoläuse bezeichnet werdendürfen, aber in der restlichen Weihnachtszeit als Weihnachtsmänner verkauft werdenmüssen.Nun wollen wir aber wieder zu den Socken zurückkommen. Die Sockenaktion hateine langjährige Tradition an der <strong>Theresienschule</strong>. Im Vorfeld wird durch Plakatesowie Ansagen im Schulgottesdienst und in den einzelnen Klassen für diese Aktiongeworben. Schüler und Lehrer sind dazu aufgefordert, Socken mit Süßigkeiten,Obst und Hygieneartikeln zu füllen, damit sie neben einem warmen Mittagessen anObdachlose und Hilfebedürftige verteilt werden können.An jenem Dezembermorgen war es kalt und regnerisch und bei dem Gedankendie nächsten Stunden draußen verbringen zu müssen, sank die Motivation der dreiSchüler auf ihrem Weg zum Verteilungsort erheblich. Sie hatten sich am S-BahnhofPankow-Heinersdorf verabredet. Nach einer gewissen Zeit des Wartens war auch derletzte Nikolaus eingetroffen - wir verraten natürlich nicht, welcher der Nikoläuse zuspät kam.Dann brachen die Drei zur Suppenküche auf. Dies stellte sich allerdingszunächst als schwierig heraus, da sie an diesem Bahnhof vollkommen falsch waren.Nach einem Irrlauf durch Pankow und einer kurzen Busfahrt kamen die Nikoläuseendlich gesund und munter in der Suppenküche an.<strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>


SchülerengagementDort wurden sie von Herrn Lahser, Herrn Mollitor und seinen zwei Töchtern begrüßt.Die jüngere der beiden entpuppte sich später auch noch als kleiner Nikolaus.Nach einer kurzen Absprache ging es auch schon los und die ersten Leute kamenmit ihrer Marke, mit der sie sich eine Socke und einen Schokoladennikolaus abholenkonnten. Die drei Nikoläuse (Juliane Reddemann, Richard Schulz und StephanieRoß) kamen trotz der zusätzlichen Unterstützung durch den „Juniornikolaus“ mitdem Austeilen der Socken kaum hinterher.Als die Sockenverteiler nach kurzer Zeit erkannten, welche Freude sie den Empfängernmit dieser kleinen Gabe machten, verflog auch die anfangs deprimierte Stimmung,die sie auf Grund des Wetters empfunden hatten.Zwischendurch wurden zusätzlich Fan-Schals der „Berliner Eisbären“ verteilt, alsBeginn und Einstimmung auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Eisbären mitder <strong>Theresienschule</strong>.Nach zwei Stunden waren alle Socken verteilt und niemand musste weggeschicktwerden, ohne eine Socke erhalten zu haben.Abschließend wollen wir allen Spendern ganz herzlich für ihre Beteiligung an derSockenaktion danken. Für die nächsten Jahre hoffen wir weiterhin auf rechtzeitige,rege Beteiligung, da es sonst unter Umständen passieren könnte, dass die Verantwortlichenim Vorfeld unter Schweißausbrüchen und schlaflosen Nächten zu leidenhaben, aus Angst, die Socken könnten nicht reichen!Stephanie Roß, 12. Jahrgang179<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


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Paula und Paula im Museum215ImpressumJahrbuch der <strong>Katholische</strong>n <strong>Theresienschule</strong> <strong>2009</strong>Redaktion: Johannes Brühl, Rita Busch, Andreas KühlerErscheinungsort: BerlinErscheinungsdatum: März 2010Auflage: 530 ExemplareEinzelverkaufspreis (inklusive DVD): 8,-€Druck: Druckerei Schmohl & Partner, Gustav Adolf-Str. 150, 13086 Berlin, www. schmohl.de<strong>Katholische</strong> <strong>Theresienschule</strong>


GITARRENSCHULEPrenzlauer BergSolide Grundausbildung ab 5 Jahre,für Anfänger, Fortgeschrittene& Erwachsene sowie StudienvorbereitungAnmeldung unter Tel. 030/44 18 497Dipl.-Päd. Eleonore Uth-LengwinatVerkehrsanbindung: U-Bahnhof Eberswalder Str. U2, Tram M1, M10, 12S-Bahnhof Schönhauser Allee216Beilage: DVD<strong>Theresienschule</strong> <strong>2009</strong><strong>Schuljahrbuch</strong> <strong>2009</strong>

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