13.07.2015 Aufrufe

SCHÄCHER - 55PLUS-Magazin

SCHÄCHER - 55PLUS-Magazin

SCHÄCHER - 55PLUS-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

früher nie die Gelegenheit hatte, Sie privat kennen zu lernen. Dass mir dasnie aufgefallen ist!“ „Sie hatten ja nur Augen für Ihre angebetete Nadja,an mir hätte es ja nicht gelegen“, sagte sie, nicht ohne einen kleinen vorwurfsvollenUnterton. So war das also, dachte sich Gregor, sie hatte schonimmer Interesse an ihm gehabt. Das hatte er wirklich nie bemerkt, sagteer sich, abgesehen von ein paar Neckereien, denen er nie viel Bedeutungbeigemessen hatte. „Es war meine Schuld, einer Frau wie Ihnen so wenigBeachtung zu schenken“, antwortete er, „es tut mir Leid, ich hoffe, Sie sindmir nicht böse.“ „Na, na, übertreiben Sie nicht, Sie haben ja auch nochandere Sachen im Kopf gehabt, wie ich weiß. Außerdem ist es ja schön,wenn ein Mann treu ist und eine andere Frau keine Chancen hat. Ich habeNadja manchmal beneidet, ja glauben Sie mir, jede Frau wünscht sicheinen Mann, der sie auf Händen trägt.“ Da bemerkte Susanne, wie Gregormit traurigen Augen mit der Serviette spielte: „Entschuldigen Sie, es warnicht taktvoll von mir, darüber zu sprechen; es war nicht meine Absicht,Sie zu kränken.“ „Ist halb so schlimm, es ist nur so kurz danach. Vielleichtsprechen wir lieber von einem guten Tafelspitz mit Schnittlauchsauceund Röstkartoffeln, vielleicht auch Apfelkren. Soll hier ganz besondersgut sein, oder ein Rehfilet mit Preiselbeeren und Serviettenknödel,Kalbsgulyás mit hausgemachten Nockerln, auch was Feines, vielleichteine Suppe oder eine Vorspeise?“ „Ja gerne. Die Knoblauchcremesuppehört sich gut an, danach werde ich die Entenbrust nehmen.“ „Sehr gut,ich nehme den Tafelspitz, meine Leibspeise in Wien. Dann können Sieein bisschen davon probieren. Und als Nachspeise nehmen wir einenKaiserschmarrn mit Zwetschkenröster, aber eine Portion zusammen, sonstwird es uns zu viel.“Sie ließen sich Zeit, genossen das Abendessen. Susanne trank, aufGregors Empfehlung, einen Pinot Noir vom Reinisch in Tattendorf, einembekannten Weinhauern mit prämierten Weinen. Er selbst trank keinenAlkohol. „Warum trinken Sie nicht ein Glas mit mir?“ „Ich bin alkoholkrank,unheilbar, das heißt, ich darf nie wieder Alkohol zu mir nehmen,– 15 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!