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Studie zur demographischen Entwicklung in West ... - naturvoelker.org

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Situationsstudie <strong>zur</strong> <strong>demographischen</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>West</strong> Papua unter E<strong>in</strong>beziehung desFaktors: „christliche Religion“ Von: Steffen Keulig – Freunde der Naturvölker e. V.E<strong>in</strong>griffe degradiert. E<strong>in</strong>ige gestalterische Naturraumveränderungen, wie beispielsweisedurch die Feldbauern im Hochland, trugen dazu bei, e<strong>in</strong>e entfernte Art von Kulturlandschaftzu schaffen und die ursprüngliche Vegetation örtlich begrenzt zu verdrängen. Das geschahbeispielsweise bei der Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende 26 <strong>zur</strong>ückliegenden E<strong>in</strong>fuhr derBatate (Süßkartoffel). Diese bewirkte bei den Papua e<strong>in</strong>e besonders nachhaltigeAkkulturation, da die Ausnutzung selbst hochwertiger Wildfrüchte zunehmend vernachlässigtwurde. Insbesondere <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten kommt es durch den gezielten E<strong>in</strong>griffvon Menschen <strong>in</strong> das natürliche Ökosystem neben e<strong>in</strong>em Rückgang der Waldflächen zu e<strong>in</strong>erextremen Abnahme des vegetationsgebundenen Nährelementevorrats, des Wurzelfilzes, zuschnellerem Humusabbau und zum Verlust des gesamten Oberbodens durch Erosion, so dassneue Flächenausweitungen <strong>zur</strong> Nahrungsmittelproduktion die Konsequenz s<strong>in</strong>d. Vorrangigverantwortlich für diese <strong>Entwicklung</strong> s<strong>in</strong>d weniger die <strong>in</strong> der traditionellenSubsistenzwirtschaft angelegten Mischkulturen der Papua, sondern es s<strong>in</strong>d vielmehr dieausgedehnten Viehweiden und Monokulturen. Offensichtlich ist dies erst e<strong>in</strong>mal auf diesteigende menschliche Population durch zuziehende <strong>in</strong>donesischer Siedler (Transmigranten)<strong>zur</strong>ückzuführen. Diese betrieben die Ausweitung des argrar<strong>in</strong>dustriellen Sektors mitDüngung und Schadstoffmittele<strong>in</strong>satz gegen Ungeziefer und Wildpflanzen. Jene neue Formder Bewirtschaftung wurde teilweise von den E<strong>in</strong>heimischen übernommen.Bei der Fauna sche<strong>in</strong>t diese <strong>Entwicklung</strong> offensichtlich noch nicht der Fall zu se<strong>in</strong>, obwohlauch dort schon e<strong>in</strong> Artenrückgang zu verzeichnen ist. Diese Annahmen genauer zuklassifizieren stößt auf die enorme Schwierigkeit, dass von den vorhandenen Arten bisher nure<strong>in</strong> gewisser Teil biologisch erfasst ist und viele Arten möglicherweise vom Antlitz der Inselverschw<strong>in</strong>den werden ohne jemals bekannt geworden zu se<strong>in</strong>.26Letzteres ersche<strong>in</strong>t aufgrund alter Handelsbeziehungen zum melanesischen bzw. südostasiatischen Raumdurchaus zutreffender. Vgl.: Kremnitz, Walter A. 1988: Neugu<strong>in</strong>ea, Floristische und ethnobotanischeBetrachtungen. Andechs-Fried<strong>in</strong>g, S. 1015

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