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Studie zur demographischen Entwicklung in West ... - naturvoelker.org

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Situationsstudie <strong>zur</strong> <strong>demographischen</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>West</strong> Papua unter E<strong>in</strong>beziehung desFaktors: „christliche Religion“ Von: Steffen Keulig – Freunde der Naturvölker e. V.275.000 Umsiedlern für Repelita IV nicht erreicht werden 58 , weshalb die eigenverantwortlicheTransmigration verstärkt propagiert wurde und seit Ende der 80er diestaatlich geförderte Transmigration um e<strong>in</strong> vielfaches übersteigt 59 .3. Die Feldforschung <strong>zur</strong> demografischen <strong>Entwicklung</strong> der Papua3.1. E<strong>in</strong> soziologisches Vorwort <strong>zur</strong> Traditionsgeme<strong>in</strong>schaftDas durch die verschiedenen Klimate begründete unterschiedliche biologische Geschehen aufder Insel hat e<strong>in</strong>e entscheidende Lenkwirkung auf die Lebensweise der Papua entfaltet. Nebender ökonomischen und genetischen Anpassung an ihren Lebensraum, der sogenanntenbiologischen Evolution, wie Körpergröße und Stoffwechsel, entwickelten die spezifischenPapuageme<strong>in</strong>schaften im Zuge der kulturellen Evolution e<strong>in</strong> ebenso ausgeprägtes sozialesVerhalten. Wie im überwiegenden Teil des melanesischen Kulturraumes hat sich auch für diePapua e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Familien-, Klan-, und Stammesverbänden ohne den Zwang e<strong>in</strong>erübergeordneten und <strong>in</strong>stitutionalisierten anonymen Hierarchiegesellschaft als die für sie sozialzweckmäßigste und ökologisch s<strong>in</strong>nvollste Lebensform erwiesen. Das gesamte Spektrummenschlichen Zusammenlebens, sozial, religiös und ökonomisch, <strong>in</strong> sich stimmig, begründetee<strong>in</strong>e weitgehend egalitäre Organisationsform, die noch heute <strong>in</strong> den traditionellenPapuageme<strong>in</strong>schaften trotz aller „Moderne“ oftmals verankert ist. Egalität bedeutet die„Gleichheit“ aller Geme<strong>in</strong>schaftsmitglieder. D. h., dass annähernd genauso vieleStatuspositionen <strong>in</strong>nerhalb der Geme<strong>in</strong>schaft existieren, wie Personen, die diese nach ihrenjeweiligen Fähigkeiten und Leistungen ausfüllen können. Diese Form der sozialenOrganisation f<strong>in</strong>det man hauptsächlich bei spezialisierten Wildbeutergruppen <strong>in</strong> denRegenwaldzonen des Tieflandes, wie bei den Korowai oder Asmat. Abweichungen bestätigenaber auch hier die Regel. Solche Ausnahmen entwickelten sich vor allem <strong>in</strong> größeren und58 Dauth, J. 1983: Der geplante Exodus. In: die Weltmission. Wuppertal, S. 1559 Petocz, G., R. 1989: Conservation and Development <strong>in</strong> Irian Jaya. New York, Leiden, Kopenhagen, S. 84-8529

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