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Studie zur demographischen Entwicklung in West ... - naturvoelker.org

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Situationsstudie <strong>zur</strong> <strong>demographischen</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>West</strong> Papua unter E<strong>in</strong>beziehung desFaktors: „christliche Religion“ Von: Steffen Keulig – Freunde der Naturvölker e. V.sie. Erst dann zerbricht das Konsensgebot und dem/ der Beschuldigten trifft die ganze Härteder geschädigten Partei. Wenn nötig, werden dann verletzte Rechte auch mit Gewaltwiederhergestellt.Das Recht der Papua ist e<strong>in</strong>e Grundfunktion ihrer Lebensbed<strong>in</strong>gungen und ihrer gesamtenKultur, die auf dem Pr<strong>in</strong>zip von Leistung und Gegenleistung fußt. Hierzu gehörenVergeltung, Arbeitshilfe auf Gegenseitigkeit, Erwiderung e<strong>in</strong>es Geschenkes, Austausch vonTöchtern zwischen exogamen Gruppen, Inzestverbot und vieles mehr. Dieses Pr<strong>in</strong>zip desgegenseitigen Austausches ist die Grundlage für ihr menschliches Gerechtigkeitsgefühl unddamit allen Rechts. Da sich <strong>in</strong> allen Lebensbereichen der Papua religiöse oderweltanschauliche Wertvorstellungen im Rechtsempf<strong>in</strong>den und se<strong>in</strong>er Praxis bemerkbarmachen, stellt das traditionelle Recht ke<strong>in</strong>e eigenständige von anderen Lebensbereichenlosgelöste Kulturersche<strong>in</strong>ung dar. In se<strong>in</strong>er Funktion dient es sowohl der Ordnung dessozialen Verhaltens nach allgeme<strong>in</strong> anerkannten Regeln, wie auch der Kontrolle und wennnötig e<strong>in</strong>er Sanktion. Auch für die Papua ist das Spannungsfeld zwischen Ordnung, Kontrolleund Zwang, wenngleich ohne Institutionen moderner Art, die Grundvoraussetzung für dasFunktionieren ihrer Geme<strong>in</strong>schaften und kooperativen Mite<strong>in</strong>anders. Die Bed<strong>in</strong>gungen fürVerhalten als Resultat e<strong>in</strong>es Entscheidungsprozesses der Individuen unterliegen immer zweiAspekten. Es s<strong>in</strong>d die aus den Wünschen und Zielen der Individuen hervor gegangenenPräferenzen für e<strong>in</strong>e Entscheidung, und es s<strong>in</strong>d die Restriktionen, die denHandlungsspielraum aufgrund der Gesellschaftsstruktur begrenzen. Präferenzen undRestriktionen s<strong>in</strong>d demnach der Raum für <strong>in</strong>dividuelles Verhalten <strong>in</strong>nerhalb derPapuageme<strong>in</strong>schaft. Voraussetzung ist aber immer, dass m<strong>in</strong>destens zweiHandlungsalternativen existieren. 6363 De Haan, G., Kuckartz, U. 1996: Umweltbewusstse<strong>in</strong>. Denken und Handeln <strong>in</strong> Umweltkrisen. Opladen, S. 222ff33

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