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Studie zur demographischen Entwicklung in West ... - naturvoelker.org

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Situationsstudie <strong>zur</strong> <strong>demographischen</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>West</strong> Papua unter E<strong>in</strong>beziehung desFaktors: „christliche Religion“ Von: Steffen Keulig – Freunde der Naturvölker e. V.noch den sogenannten „Waldbau“, der hauptsächlich <strong>in</strong> Regenwaldklimaten angewandt wird.Zweifelsfrei ist dabei die Ernte der Feldbauern gegenüber der der Waldbauern wesentlichergiebiger, da erstens weniger Arbeitsaufwand durch den Wegfall der Rodung anfällt undzweitens die Fruchtbarkeit des Bodens im Regenwald wesentlich ger<strong>in</strong>ger (Mangel anNitraten und Basen) ist als beispielsweise auf flachen Talböden, wo sich vielfach von denerodierenden Berghängen ausgewaschene und nährstoffreiche Sedimente ansammeln.Sowohl Yams (Dioscorea sp.) als auch Taro (Colocasia sp.), beides stärkehaltigeKnollenfrüchte, bildeten über Tausende von Jahren die zwei wichtigsten Grundnahrungsmittelder E<strong>in</strong>heimischen auf der Insel. In Neugu<strong>in</strong>ea unterscheidet man zwischendem Sumpftaro und dem Trockentaro, die vermutlich aus dem <strong>in</strong>dischen Raum bereits vor5000 Jahren auf die Insel kamen. Darüber h<strong>in</strong>aus kennt man als wichtigste Nahrungsmittel:Pandanus (Pandanus sp.), Sago (Metrxylon rumphii), Brotfrucht (Artocarpus altilis),Süßkartoffel (Ipomoea batatas), Kürbiss (Cucurbita sp.), Erdnuss (Arachis hypogaea) sowieverschiedene Fruchtsorten: Rosenapfel (Syzygium malaccense), Karambol (Averrhoacarambola) und Bananen (Musa sp.) 65 , die jedoch nicht unbed<strong>in</strong>gt kultiviert werden, sondernauch wild vorkommen. Herausragende Bedeutung hat <strong>in</strong>sbesondere bei den Tieflandbewohnerndas Sago, dessen Gew<strong>in</strong>nung an späterer Stelle noch genauer beschrieben wird.Über diese Palette der Grundnahrungsmittel h<strong>in</strong>aus existieren noch viele andere Pflanzen, diebei der Urbevölkerung als Genuss- bzw. Heilmittel Verwendung f<strong>in</strong>den. Die wohlbekannteste Pflanze ist die Betelnusspalme (z.B.: Areca catechu) 66 , deren Frucht bei Frauenund Männern <strong>zur</strong> Stimulans genutzt wird. Meist wird der Fruchtkern zerteilt und mit Kalk,Salz oder Zimt und dem jungen, weiblichen Blüten des Betelpfeffers <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Blatt derselbenPflanze gerollt und gekaut. Dabei entfaltet sich die für Betelnüsse typische Rotfärbung.Durch die Alkaloide und Gerbstoffe <strong>in</strong> der Frucht fördert das Betelnusskauen die65Kremnitz, W., A. 1988: Neugu<strong>in</strong>ea, Floristische und ethnobotanische Betrachtungen. Andechs-Fried<strong>in</strong>g, S.51-53/ 58/ 68-6966 Kremnitz, W., A. 1988: Neugu<strong>in</strong>ea, Floristische und ethnobotanische Betrachtungen. Andechs-Fried<strong>in</strong>g, S. 6335

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