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Studie zur demographischen Entwicklung in West ... - naturvoelker.org

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Situationsstudie <strong>zur</strong> <strong>demographischen</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>West</strong> Papua unter E<strong>in</strong>beziehung desFaktors: „christliche Religion“ Von: Steffen Keulig – Freunde der Naturvölker e. V.Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. Geht man davon aus, dass die Missionierungenz. B. im Hochland erst Mitte der 70er Jahre allmähliche Veränderungen <strong>in</strong>nerhalb der sozialenGeme<strong>in</strong>schaften auslösten, so muss die Traditionalistenrolle der älteren Papua-Generationbedacht werden. Demnach übernahm erst die nachfolgende Generation Anfang der 80er volldas neu e<strong>in</strong>geführte christliche Sozialsystem. Wie bereits ausgeführt, liegt aufgrund derkulturellen Besonderheiten des Schwe<strong>in</strong>ekults die Regenerationsschwelle bei den Hochland-Papua bei etwa 25 Jahren, bevor sie f<strong>in</strong>anziell (Schwe<strong>in</strong>e) imstande s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Familie zugründen. D. h., dass sich <strong>in</strong>nerhalb von nur zwei Generationen die K<strong>in</strong>deranzahl verdoppelte,wogegen sie <strong>in</strong> der vorchristlichen Zeit e<strong>in</strong> Nullwachstum bei der Bevölkerung h<strong>in</strong>terließ.Die Folgen des Bevölkerungszuwachses für die heutige Grundvers<strong>org</strong>ung der Papua mitLebensmitteln s<strong>in</strong>d überall spürbar. Neue Gemüsegärten s<strong>in</strong>d entweder nur noch schweraufgrund steiler Hanglagen anzulegen, zu weit entfernt wegen Landmangel oder die Bödendegenerieren durch gezwungener Maßen kürzere Brachezeiten zwischen den Fruchtwechseln,wie mir die Papua im Hochland versicherten. Auch die Papua am Mamberamo klagen überweniger Fisch- und Wildbestände. Inzwischen s<strong>in</strong>d Tausende Papua durch mangelndes Landgezwungen worden, <strong>in</strong> die dünner besiedelten Küsten- und Tieflandgebiete abzuwandern, wiemir der Missionar Reuter bestätigte. Reuter erkennt das Bevölkerungsproblem, welches er mitauslöste, doch verteidigt es als e<strong>in</strong> positives ethnisches Gegengewicht zu den <strong>in</strong>donesischenE<strong>in</strong>wanderern. Zudem gebe es noch genügend ungenutzten Lebensraum im Tiefland. DieZukunft wird zeigen, wie die Kirche reagieren wird, wenn auch diese Gebiete vonÜbervölkerung betroffen s<strong>in</strong>d.Das Fazit dieser <strong>Entwicklung</strong> kann und muss Bevölkerungskontrolle heißen. Diese darf wederreligiös noch politisch motiviert, sondern muss ihre Motivation aus e<strong>in</strong>er ökologischen wieökonomischen Sichtweise schöpfen. Wenn nicht alsbald Strategien und Mechanismen dafür<strong>in</strong>itiiert werden, wird langfristig nicht nur der Lebensraum der Papua weiter degradiert, auch49

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