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CeBIT <strong>2000</strong>: Rien ne va plus Partnerschaften und „strategische Allianzen“ scheinen in diesen High-Tech- Märkten unverzichtbar – eine vollständige Auflistung würde vermutlich mehrere Dutzend derartiger während der CeBIT verkündeter Absichtserklärungen ergeben. T-Mobil zum Beispiel bildet eine strategische Allianz mit Microsoft und Compaq, „um der mobilen Datenkommunikation zum Durchbruch zu verhelfen.“ Ziel ist, daß Mitarbeiter via T-D1 mit den verschiedensten Endgeräten Zugriff auf das unternehmenseigene Intranet bzw. auf Microsoft Exchange bekommen. Bei Bosch und Detecon können im Feldtest Mitarbeiter bereits erste Erfahrungen mit dem mobilen Intranet-Zugriff via WAP- Handy und Compaq Aero sammeln. Doch auch mit ihrer Schwester T-Online will T-Mobil noch enger zusammenrücken. Mit Verweis darauf, daß nach Expertenmeinung das europäische Marktvolumen bei Mobile Commerce im Jahr 2003 mehr als 20 Mrd. Euro betragen soll, wird eine gemeinsame Gesellschaft gegründet. Sie soll ein europäisches Internet-Portal betreiben und somit „zur raschen Erschließung des M-Commerce-Marktes“ beitragen (www.T-Mobil.de). Letztlich sei noch die Bekanntgabe der SyncML-Initiative genannt; sie vereint derzeit IBM, Lotus, Motorola, Nokia, Palm, Psion und Starfish, die sich auf die Fahne geschrieben haben, eine Spezifikation für die universale Online- Synchronisation von Daten vor allem mobiler Geräte zu etablieren. Als offener Industriestandard soll sie auf bewährten Verfahren und Protokollen wie XML und MIME aufsetzen (www. nokia.de). Neue Diensteangebote für Geschäftskunden Die deutsche Dolphin Telecom plant für die zweite Jahreshälfte den Start ihres digitalen Bündelfunknetzes Tetra. „Zum Launch werden wir die wesentlichen Wirtschaftszentren in Deutschland und die Verkehrswege zwischen diesen abgedeckt haben“, gab Geschäftsführer Herbert Kaysen bekannt. Langfristig strebe man im Geschäftskundenmarkt „deutlich mehr als eine Million“ Netzzugänge an (www.dolphin-telecom.de). Als weiterer Komplettanbieter, also auch im Ortsnetzbereich, will nunmehr Mobilcom auftreten. Ab sofort wird zunächst in acht großen Städten der Direktanschluß mit allen gewohnten Leistungsmerkmalen geboten, einschließlich Internet-Anschluß. Vergleichbar dem BerliKomm-Angebot können Mobilcom-Kunden eines Ortsnetzes untereinander kostenlos telefonieren (www.mobilcom.de). Als Internet-Provider betätigt sich jetzt ebenfalls der bisher für Grafik- und Kommunikationshardware bekannte Anbieter Elsa. Gemeinsam mit Viag Interkom, Lycos, Canbox und daybyday.de will man für das ELSAnet innerhalb eines Jahres in Europa 150.000 Kunden gewinnen (www.elsa.de). Die Global TeleSystems Group (GTS), die sich als „führenden Betreiber von grenzüberschreitenden Breitband- und E-Business-Lösungen“ in Europa sieht, kündigte für zehn europäische Länder (bis zum Jahresende für 17 Länder) Breitband-Internet- Dienste über DIA-Services (Dedicated Internet Access) an. „GTS betreibt die Internet-Plattform für Europa“, meinte dazu GTS-Deutschland-Chef Dr. Jürgen Hernichel. Wozu auch die Errichtung eines neuen Webhostingzentrums in Frankfurt/M. gehöre. Eines der GTS-Angebote ist @ccess Direct, eine Internet-Festverbindung mit wählbaren Kapazitäten zwischen 64 kbit/s und 45 Mbit/s. Zielgruppe hierfür seien Unternehmen, die ernsthaft in den E-Business-Markt einsteigen oder ihre Position ausbauen wollten. Zunächst im Mai in Franfurt eingeführt, sollen danach auch weitere bundesdeutsche Städte folgen. Darüber hinaus betätigt sich GTS künftig im Unified-Messaging-Markt. Mit dem E-Mail-Dienst inter@act mail, der ab Mai eingeführt wird, sollen nicht nur herkömmliche grundlegende, sondern auch Mehrwert-Leistungsmerkmale geboten werden; etwa Schutz gegen Werbepost und Viren. Als Hauptvorteil eines solchen E-Mail-Outsourcing gegenüber typischen Inhouse-Lösungen nennt GTS unter anderem hohe und schnelle Skalierbarkeit, erhöhte Sicherheit, Kostenersparnis und hohe Zuverlässigkeit (www.gtsgroup.de). Anbieter von Service-Rufnummern, zum Beispiel Call Center, erhalten von Viag Interkom neue Möglichkeiten der Anrufanalyse und des Anrufmanagements via Internet. Mit dem Call- Analysis-Tool können sie nun direkt online oder per E-Mail Analysen über die eingehenden Anrufe abrufen, wobei die Parameter selbst bestimmbar sind. Während dieses Tool bereits verfügbar ist, wird das Call-Management- Tool zur Steuerung der Anrufe über eine grafische Oberfläche Mitte des Jahres zur Verfügung stehen (www.viaginterkom.de). Wie etliche andere Carrier, so nutzte auch Mannesmann Arcor die CeBIT, um neue Telefon- und Internet-Tarife anzukündigen. Beispielsweise kosten Call by Call-Ferngespräche ab 21 Uhr nunmehr wie bei Otelo nur noch 4 Pf./Min. Kunden der Arcor-Internet-Flatrate können jetzt auch – ohne Aufpreis – den DSL-Basisdienst mit 128 kbit/s nutzen; für geschäftliche Anwender werden Übertragungsraten bis jenseits der 2-Mbit/s-Grenze geboten. Neu ist auch der Notifyer, ein Laufband-Newsticker für ISDN-Komplettanschluß-Kunden, der mit dem Einschalten des PCs aktiv wird. Im Gegensatz zur Telekom, die mit @ctive einen ähnlichen Zusatzdienst angekündigt hat, ist Notifyer ohne Aufpreis erhältlich. Lediglich wenn eine Meldung komplett gelesen werden soll, wird die u.U. kostenpflichtige Verbindung über einen B-Kanal hergestellt (www.arcor.net). MCI WorldCom stellte einen Service vor, der Preselection-Telefonie und Internet kombiniert. Das gemeinsam mit UUnet angebotene, M@x genannte Paket soll vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit LANs über ein umfassendes Leistungsspektrum ans Internet bringen. Die „attraktive Preisstruktur“, die auch volumenabhängige Rabattstufen enthält, soll spätestens mit dem Launch-Termin erhältlich sein; Lieferstart ist der Juli dieses Jahres. Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt will das Unternehmen auch den Teleservice National FreePhone in Deutschland 14 NET 4/00
CeBIT <strong>2000</strong>: Rien ne va plus einführen; Firmen können damit kostenfreie 0800-Servicenummern offerieren. Basis ist die lokale, nationale und globale Infrastruktur von MCI WorldCom, so daß man versprechen kann, den Dienst nach Auftragserteilung „innerhalb kürzester Zeit“ zur Verfügung stellen zu können (www. mciworldcom.de). Den Netzausbau auf IP-Basis treibt auch die Telekom massiv weiter voran und gab dazu „strategische Partnerschaften“ mit namhaften Herstellern bekannt. Derzeit werden die wichtigsten Knotenpunkte des Netzes mit ca. 30 Gbit/s Transportkapazität verbunden; wobei dieses „Cisco-powered- Network“ künftig weit über den reinen Datentransport hinausgehende Anwendungen wie beispielsweise hochkomplexe Multimedia-Anwendungen oder qualitätsgesicherten Internet-Verkehr erlauben soll. Mit Lucent Technologies wurde zudem ein Rahmenvertrag geschlossen, wonach dieses Unternehmen als „Systemführer“ gemeinsam mit Alcatel ein völlig neues optisches Übertragungsnetz auf Basis von „State-ofthe-art-Technologien“ wie Wellenlängenmultiplexing aufbauen wird. Mit solchen DWDM-Systemen lassen sich über eine einzelne Glasfaser auf 80 Wellenlängen bis zu 400 Gbit/s übertragen. Die Telekom hat hierbei den Vorteil, daß sie zu den ersten Kunden zählen wird, die die von den Bell Labs neu entwickelten optischen Systeme erhalten (www.lucent.de). Als einen der Bausteine der Ausbauoffensive bezeichnete Telekom-Technikvorstand Gerd Tenzer T-DSL, also die „technische Dachmarke“ der Telekom für die ADSL-Technik. In diesem Jahr soll die Zahl der angeschlossenen Ortsnetze von 58 auf 220 steigen. „Drastische Preissenkungen“ im Rahmen eines Einführungsprogramms sollen parallel die Durchsetzung dieses breitbandigen T-Online-Internet-Zugangs über das T-ISDN dsl genannte Verfahren weiter befördern. Neben dem bisherigen Telekom-Vertriebskanal werden „in Kürze“ auch Vertriebspartner wie Medion oder Phonet diese Anschlußvariante vermarkten. Nutzern, die nicht im Anschlußbereich liegen, wird ab der zweiten Jahreshälf- te die Variante T-DSL über Satellit angeboten. Zum Senden wird dabei der gewohnte ISDN-Kanal genutzt, der Empfang läuft breitbandig, mit bis zu 800 kbit/s, über Satellit. Voraussetzung ist eine kleine Satellitenantenne und eine spezielle PC-Steckkarte. Die technische Plattform wird von der jungen Telekom-Tochter DeTeSat realisisert, die sich zur CeBIT als Full-Service-Dienstleister und Global Player darstellte. Sie präsentierte auch den mobilen Service Inmarsat-ISDN und gab bekannt, daß sie nach erfolgreichem Abschluß der Beta-Testphase als einer der ersten Service-Provider von der Londoner Inmarsat-Organisation die Vertriebsfreigabe für die kommerzielle Nutzung dieses Dienstes erhalten habe. Der mit Übertragungsraten bis 64 kbit/s „eine neue Generation innovativer satellitengestützter Mobilkommunikation“ einläute (www.detesat.de). Ein weiterer neuer Dienst, den die Telekom nach eigenen Worten weltweit als erster bzw. einziger präsentiere, ist CallGuard. Eine Software für Anbieter von kostenfreien Service-Nummern, die die Zahl von unerwünschten Anrufen bis zu 50 % verringern soll. Dabei werden, wie etwa schon bei Nintendo praktiziert, zum Beispiel die Telefonnummern von übermütigen Spielefans nach dem ersten Anruf in eine Sperrliste eingetragen. Beim nächsten Mal gelangt ein solcher Junk Call dann nicht mehr zum Call Center Agent, sondern zu einer automatischen Ansage, was dem Betreiber eines Call Centers oder einer Hotline erhebliche Kosteneinsparungen bringt. Unter dem Namen T-InterConnect bietet die Telekom bereits eine Internetund Intranet-Plattform als Komplettund Systemlösung bis zu 155 Mbit/s. Für die Variante Classic wurden nun die Volumenpreise gesenkt, so daß der Anschluß etwa 20 % günstiger kommen soll als bisher. Zusätzlich wird jetzt für die Zielgruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen ein sogenannter Plug&Play- Service geboten: T-InterConnect Office Solution enthält einen komplett vorkonfigurierten Server mit zahlreichen Funktionalitäten, womit das Internet über das LAN an jeden Arbeitsplatz gebracht werden kann. Die Frankfurter interoute Telecom nahm zur CeBIT ihr neues Telekommunikationsnetz G-Net66 in Betrieb, das derzeit bis zu 10 Gbit/s Kapazität bietet. „Mit dieser eigenen Infrastruktur sichert sich interoute enorme Wettbewerbsvorteile in Sachen Qualität und Kostenreduzierung“, meinte dazu Geschäftsführer Thomas Weber. Beziehe man dann noch die Kapazitäten aus dem i21-Projekt ein, das zum Jahresende zur Verfügung stehen soll, sei interoute „eindeutig die Nummer Eins auf dem europäischen Bandbreitenmarkt“ (www.interoute.de). Mit kundenspezifischen Lösungen in den Bereichen Daten-, Sprach- und Multimediakommunikation wendet sich der Geschäftsbereich Telecom Solutions von Ascom an Netzbetreiber, Servicebetreiber und Geschäftskunden. So wurde zur Administration gemieteter Telekommunikations-Services das System LeaSA vorgestellt. Service Provider können damit die Service Level Agreements (SLAs) überwachen und die in Rechnung gestellten Dienste überprüfen – letztlich also ihre Betriebskosten optimal managen (www. ascom.de). Seit über zwei Jahren baut der Berliner City Carrier BerliKomm sein Glasfasernetz aus, das er Mitte 1999 auch für Privatkunden öffnete. Und er erweitert stetig sein Produktangebot: So wurde für Daten- und Sprachverbindungen bis zu 2 Mbit/s über das eigene SDH-Netz vor allem für Filialbetriebe CITYconnect angekündigt; alwaysonline ist für ISDN-Kunden eine Internet-Flatrate für unter 100 DM, und Mitte des Jahres sollen mit DSLconnect im Downstream bis zu 4 Mbit/s möglich sein. Weitere Services wie virtuelle Private Networks oder das Intelligente Netz sollen ebenfalls noch im laufenden Jahr zur Verfügung stehen (www. berlikomm.de). Mobilfunk-Diensteangebote Mit günstigen Preisen und einem neuen Tarifmodell speziell für Unternehmen stellt E-Plus einmal mehr seine Schrittmacher-Rolle unter Beweis. Die wichtigsten Neuerungen: Im Business- und Business-Regio-Tarif kosten alle Wochenendgespräche ins natio- 16 NET 4/00
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