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Ausgabe 1/2013 - slö niederösterreich

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Tägliche TurnstundeRenate ZellerVon der virtuellen Welt der Kinderzur realen Welt der Erwachsenenvöllig easyIn den letzten Wochen geistertesie durch alle Medien – die täglicheTurnstunde. Überall wurdediskutiert, wie sehr WIR sie brauchen.Die einen wollen damit denMedaillenspiegel bei den nächstenolympischen Sommerspielenin Rio de Janeiro mehrfach vergolden,die anderen reden von derGesundheit der Jugend.Ich kann mich allerdings des Eindrucksnicht erwehren, dass dervon vielen geforderten täglichenTurnstunde unterschiedlichsteMotive zugrunde liegen.Manche gehen in ihren Behauptungensogar soweit, dass eineVerwirklichung nur in Ganztagsschulenmöglich sind, anderewiederum fordern, dass die Bewegungsphasennur kurz sein sollen,um das Hirn möglichst rasch wiederin einen lernbereiten Zustandzu versetzen.Wir wissen, dass die „Turnsaalnot“in manchen Schulen sehr großist, und dass es aus diesem Grundvor allem im städtischen Bereichjetzt schon immense Schwierigkeitengibt, den SchülerInnen Bewegungsräumezur Verfügung zustellen. Man sollte demnach nichtunbedingt von der täglichen Turnstunde,sondern von der täglichenBewegungsstunde sprechen, fürdie ein Turnsaal nicht wirklich erforderlichist (Spiele im Freien,Walken, …)Man möge mir verzeihen. Wennich auch in diesem Zusammenhangauf die Verantwortlichkeitund Vorbildwirkung des Elternhauseshinweise. Die Freude anBewegung und später an Sportbeginnt bereits in jüngsten Jahren- und dafür die sind wir PädagogInnen(noch nicht) verantwortlich.Paradoxer Weise werden dieKinder von den Eltern überall hingefahren, um sich dann dort unterAufsicht zu bewegen.Zu Hause gibt es dann wesentlichandere Sportarten, die in derWahrnehmung der Kinder nichtwirklich mit der Realität übereinstimmen.Eine wahre Begebenheit(ich lege großen Wert darauf:hier handelt es sich um kein Märchen!!!)soll erklären von welcherGefahr ich spreche.An einigen Schulen in unseremwunderbaren Land gibt es noch (!)sportliche unverbindliche Übungenwie z. B. Snowboarden. Dieengagierten LehrerInnen befandensich an einem herrlichen Wintertag(strahlender Sonnenschein,kitschig blauer Himmel) in einemwunderbaren Schigebiet mit einemausgezeichnet prepariertenFunpark für Snowboarder.Da die LehrerInnen mit einer nochnicht sehr weit fortgeschrittenenGruppe (ziemliche Anfänger) unterwegswaren, begnügte mansich damit, das Können der Schüleran kleinen Schanzen und Hindernissenzu erproben und im Laufeeines wunderbaren Trainingstagesgemächlich zu steigern (freinach dem Motto: Rom wurde auchnicht an einem Tagerbaut). Am frühenNachmittag stelltenun einer der Schülerdie unausweichlicheFrage: „Warumüben wir nichtdort drüben auf dergrößten Schanzeordentliche Drehsprünge?“Der beidiesem Ansinnenseiner SchülerInnenleicht blass werdendeLehrer antworteteetwas schockiert:„ Dafür müssen wirnoch ein wenig trainieren, das istnicht so einfach, vielleicht spätereinmal!“ „Aber Herr Lehrer! Das istja ganz einfach! Zu Hause am PCschaffe ich diese Sprünge immer –wirklich völlig easy!“Der virtuellen Welt der Kinder undJugendlichen sollten wir (Elternund PädagogInnen) mit wesentlichmehr Realität begegnen –eventuell auch mit der täglichenBewegungsstunde.nö.lehrerstimme 1/<strong>2013</strong> 11schule

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