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Ausgabe 1/2013 - slö niederösterreich

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Bildungspolitikund BildungsreformJürgen PanyMag. Günther Leichfried, Klubobmann der SPÖ NÖ, gibt Antwortenauf Fragen zur Bildungspolitik und fordert gerade in NÖ einen neuenZugang zur Diskussion um die Bildungsreform.gesellschaftHerr Klubobmann, Sie habenselbst 23 Jahre lang täglich unterrichtet,wie sehen Sie als ehemaligerLehrer die Stärken undSchwächen des derzeitigen Bildungssystems?Es wäre grundsätzlich falsch, allesin der Vergangenheit Gescheheneschlecht zu reden. Es gibt vielesehr engagiert arbeitende LehrerInnen,viele innovative Projekte,die von LehrerInnen gemeinsammit SchülerInnen durchgeführtwerden und eine große Zahl anbegabten SchülerInnen, die sichdurch ausgezeichnete Leistungenpräsentieren konnten.Bildung ist aber der wichtigste,wenn nicht der einzige, Rohstoff,den Österreich hat. Daher ist esnotwendig, damit bestmöglichumzugehen. Denn viele verschiedeneStudien beweisen es: Wirhaben den Anschluss an die Bestenverloren. Wir sind nur mehrMittelmaß und das kann und darfuns nicht zufriedenstellen. Sehenwir Bildung als Fundament unsererGesellschaft und als Schlüsselfür wirtschaftliche und sozialeInnovation, dann darf Bildungnicht mehr nur durch die ideologischeBrille betrachtet werden,sondern es müssen vor allem diePerspektiven unserer Jugendim Vordergrund stehen. Nebendem Vermitteln von Wissen, derFörderung von Talenten, demWecken von Interessen gilt esSchlüsselqualifikationen wie Verantwortung,Selbstbewusstsein,Disziplin u.a.m. zu vermitteln.Wo krankt es nach Ihrer Ansichtbesonders?Nach wie vor kann man beobachten,dass Taufschein und vorhandeneGeldbörse über das Bildungs-und Ausbildungsniveauvon Jugendlichen entscheiden.Oder anders gesagt: Bildung isttrotz so mancher Bemühungennach wie vor erblich. Damit verzichtenwir aber ganz bewusst auf„Das Schulwesen istineffizient,rückständigund ungerecht.“viele Talente und sind dadurchWegbereiter für eine nicht vorhandeneoder zumindest verringerteWettbewerbsfähigkeit unseresLandes. Die beste Bildung für alleund die Förderung von Begabungenund Talenten muss unser Ansatzsein. Ein Bildungssystem eineroffenen und demokratischenGesellschaft selektiert nicht, sondernbindet ein. Das geschiehtnicht in ausreichendem Ausmaß,daher brauchen wir eine ehrlicheund offene Diskussion über unserderzeitiges Bildungssystem.Mag. Günther LeichtfriedKlubobmann der SPÖ NÖIst eine groß angelegte Bildungsreform,wie von vielen gefordert,wirklich notwendig?Kann man Aufgaben von morgenmit Methoden von gestern lösen?Keiner wird diese Frage mit „Ja“beantworten. Daher ist es ein Gebotder Stunde, eine umfassendeBildungsreform durchzuführen.Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert,aber nur wenig verändert.Einzig BM Claudia Schmied hatneuen Schwung in die Bildungsdiskussiongebracht und einigesbereits bewegt. Nachdem sichin keinem Land, ausgenommenDeutschland, so wenig getan hatwie bei uns, ist dringender Handlungsbedarfgegeben. Die Deviselieber ins Land „einischaun“, alsüber den Zaun „hinauszuschauen“,ist nicht der richtige Lösungsansatz.Wollen wir Ungerechtigkeitenim Bildungssystem beseitigen,dann sind umgehend Ganztagsschulenmit verschränktemUnterricht, die gemeinsame Schulealler 10 bis 14 Jährigen, modulareOberstufe und Maturareform,neue gemeinsame PädagogInnenausbildung,mehr Autonomiefür die einzelnen Schulstandorte6 6

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