Versicherungen und Finanzen 1 - Europa-Lehrmittel

D 1.2.3.1
Situationsbeispiel (2. Fortsetzung):
Agentursteuerung
»Ausgehend von der sachlichen Abgrenzung im Schritt 1 können wir nun unsere
Betriebsbuchhaltung entwickeln«, erklärt der betriebswirtschaftliche Berater. »Wir
gehen dabei wie folgt vor:
1. Wir prüfen zunächst, welche betriebsbedingten Aufwendungen bzw. Erträge
unverändert als Kosten bzw. Leistungen in die Betriebsbuchhaltung übernommen
werden können. Diese Kosten bzw. Leistungen bezeichnet man als Grundkosten
bzw. Grundleis tungen.
2. Dann prüfen wir, welche betriebsbedingten Aufwendungen nicht unverändert
sondern nur anders übernommen werden sollten. Das sind die sog. Anderskosten.
3. Schließlich entscheiden wir, welche weiteren Kosten und ggf. Leistungen, für
die es keine Buchungen in der Finanzbuchhaltung gibt, in die Betriebsbuchhaltung
einfließen sollten. Das sind die sog. Zusatzkosten bzw. Zusatzleistungen.«
1.2.3.1 Kostenarten
Kosten sind der in Geld gemessene betriebsbedingte Güter- und Leistungsverkehr
zur Erstellung betrieblicher Leistungen.
a) Grundkosten (aufwandsgleiche Kosten)
Die betriebsbedingten Aufwendungen, auch Zweckaufwand genannt, decken sich
inhaltlich mit dem vorstehenden Kostenbegriff und werden im Rahmen der Kosten-
und Leistungsrechnung als Grundkosten oder aufwandsgleiche Kosten bezeichnet.
Zweckaufwand und damit Grundkosten einer Versicherungsagentur sind beispielsweise:
l Provisionsaufwand l Mietaufwand l Verwaltungsaufwand
l Werbe- und Reiseaufwand l Gehälter
Sie können regelmäßig unverändert aus der Finanzbuchhaltung in die Kostenrechnung
übernommen werden, soweit nicht eine Aufteilung geboten ist, da sie auch im Zusammenhang
mit der Erzielung von neutralen Erträgen stehen.
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