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Leseprobe als PDF-Datei - Armon Gerber

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Räuber in Latzhosen?Räuber in Latzhosen?Auftrag inder VillaFortschrittoder Rückschritt?nen Sie <strong>als</strong> „Außenminister“ die entscheidenden Punkte fürdas Team machen? Dort, wo andere Handwerker täglich dasschlechte Image des Handwerks bestätigen. Das ist in ersterLinie der Faktor Sauberkeit. Wer diesen Faktor in Zukunft ambesten beherrscht, wird den Markt und die Kunden für sichgewinnen.Zwei Monteure aus der Nähe von Dresden erleben das nahezutäglich. Ihr Instrument zur Kundenbegeisterung sind roteÜberziehschuhe. Als sie vor kurzem zu einem Auftrag in einerVilla gerufen wurden, wußten sie, dass sie eine hochanspruchsvolleKundin erwartet. Als sie die breite Treppe zurVilla hoch liefen, konnten sie durch die geöffnete imposanteEingangstüre die erregte Stimme der Wohnungsinhaberinvernehmen. Sie war sichtlich in Rage und wetterte lauth<strong>als</strong>:„Diese Elektriker sind doch die letzten Menschen, solch einenSaustall zu machen...“. Als die beiden Monteure oben ankamenund gerade dabei waren ihre Überziehschuhe anzuziehen,stürmte die erboste Kundin aus dem Haus heraus anihnen vorbei, blieb verblüfft stehen, blickte auf die Überziehschuheund fragte ungläubig: „Bin ich tatsächlich noch in derServicewüste Deutschland? Sie machen mich glücklich!“Völlig klar, wer hier von der ersten Sekunde an echte Kompetenzverrät. Obwohl die beiden Monteure noch nicht einen einzigenSchraubenzieher herumgedreht hatten, war der Kundinklar, dass hier echte Servicemonteure vor ihr standen.Sollten Sie aber – wie nicht wenige Kollegen im Handwerk –aus irgendwelchen Gründen Überziehschuhe in Ihrem Berufablehnen, entscheiden Sie sich für den Rückschritt. GehenSie doch lieber in die andere Richtung. Vor Ihnen liegt eineberufliche Zukunft mit vielen Perspektiven. Sie brauchen dabeivor allem eines: die Bereitschaft zum Wandel, zur Veränderung.Die Bereitschaft, Neues unvoreingenommen auszuprobierenund anzunehmen. Sie selbst entscheiden über etwasganz Elementares: Frust oder Spaß in Ihrem Job.Der blamierte ChefÜbrigens sind Überziehschuhe selbstverständlich auch „Chefsache“.Schließlich betreten auch Chefs und Meister die Wohnungender Kunden. Weshalb sollten ausgerechnet die Schuheder Chefs dabei sauberer sein, <strong>als</strong> die der Handwerker?Dass sich manche Chefs mit dieser Einsicht noch schwertun, berichtete ein Geselle aus dem Nürnberger Raum. Miteinem Kollegen zusammen war er zwei Tage in der Wohnungeiner Kundin mit elektrischen Arbeiten beschäftigt. Selbstverständlichtrugen beide Gesellen während der gesamten Zeitwie immer ihre Überziehschuhe. Als am Abend des zweitenTages ihr Chef vorbeikam, um nach dem Rechten zu sehen,stand dieser in der Wohnungstüre und wollte gerade eintreten,<strong>als</strong> die Kundin zu ihm sagte: „Wo haben sie denn ihreÜberziehschuhe?“ Verlegen stammelte der Chef, dass er siedummerweise im anderen Auto habe liegen lassen. Natürlichwar das nur eine Ausrede. Vor lauter Verlegenheit war ihmnichts anderes eingefallen. Nach diesem Erlebnis war auchder Chef kuriert und hatte verstanden, dass ServiceoptimierungTeamarbeit ist. Nicht umsonst hatte der Schriftsteller BertholdBrecht einmal festgestellt: „Cäsar schlug die Gallier. Hatte ernicht wenigstens einen Koch bei sich?“Wer weiterkommen, oder auch nur das Erreichte bewahrenmöchte, der sollte sich durch kompromißlose Lernbereitschaftständig verbessern. Wir leben, wenn man so will, im Zeitalterder Hausaufgaben. Der Konkurrenzdruck wird sich in dennächsten Jahren noch erweitern. Man muß <strong>als</strong>o besser werdenoder bleiben <strong>als</strong> die anderen. Dies bedeutet, dass manein Leben lang die Schule nicht verlässt. Die Hausaufgabenmüssen in Eigenregie bewältigt werden.Nehmen Sie Ihr Berufsleben selbst in die Hand.Die Schuhedes ChefsDer frustrierteChefLebenslangesLernen- 26 - - 27 -

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