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Onlineberatung: Erfahrungen, Entwicklungen, Perspektiven

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Ein eindrückliches Beispiel wird von Birgit Wagner von der Universität Zürichberichtet (psychoscope 7/2008 Nr. 29 S. 12-15). Weil es sich meines Wissensum die erste Arbeit dieser Art handelt und weil in der interkulturellen PerspektiveZukunftträchtiges liegt, berichte ich hier kurz darüber.Humanitäre EinsatzmöglichkeitenDer Mangel an psychotherapeutischer Hilfe im Irak ist derzeit groß und nur einverschwindend kleiner Prozentsatz an traumatisierten Personen erhält tatsächlichHilfe. Die meisten internationalen Hilfsorganisationen haben den Irak inzwischenaus Sicherheitsgründen verlassen. Diese Faktoren verdeutlichen die Notwendigkeiteiner psychologischen Versorgung, die niederschwellig erreichbarist, bei der der Aufenthaltsort der Therapeutinnen unabhängig von jenem derPatientinnen ist, und die nicht zuletzt auch vergleichsweise kostengünstig ist.Das arabischsprachige virtuelle Behandlungszentrum für Traumaopfer im Irak„Ilajnafsy» (www.ilajnafsy.org) ist eines der ersten Projekte, die das Internet alsBrücke zur psychotherapeutischen Versorgung in Konfliktregionen nutzen. DasInterapy-Behandlungsmanual für posttraumatische Belastungsstörungen wurdedafür ins Arabische übersetzt und dem arabischen Kulturraum angepasst.Die Therapeutinnen sind Psychiaterinnen und Psychologlnnen aus dem Irak, Syrien,Dubai und Palästina. Alle haben ein fünf-tägiges Training in der Durchführungund Anwendung des Behandlungsmanuals und der Online-Diagnostikdurchlaufen und erhalten regelmässig Supervision im geschützten Supervisionsforum.Erste Studienergebnisse zeigen, dass dieses Behandlungsangebot vor allemvon hoch traumatisierten Patientinnen in Anspruch genommen wird, diehäufig Zeuginnen oder Überlebende von Selbstmordanschlägen oder Entführungenwaren.30

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