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verlagsprogramm - Faksimile Verlagsgesellschaft Bibliotheca Rara

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18Nordfrankreich,ca. 1445-50Boccaccios DecameroneExemplarisches Zeugnis der sinnenfrohenitalienischen RenaissanceBibliothèquenationale deFrance,Paris (Bibliothèquede l‘Arsenal),Ms. 5070Limitierte Auflage:390 Exemplare800 Seiten(400 Folios)Format:40 x 28,5 cm100 MiniaturenSpan.-engl. Kommentar:DanielleMuzerelle (KuratorinBNF), Marie-Hélène Tesniére(Spezialistin fürMiniaturen zumDecamerone) inkl.Textübersetzung+ Prof. Dr.Eberhard König,„Boccaccio.Decameron“,Belser, 2000Mit seinem Hauptwerk, einer der bedeutendstenSchöpfungen der Literatur, schufGiovanni Boccaccio um 1348 bis 1350 dasUr- und Vorbild aller Novellensammlungendes Abendlandes, aus dessen reicher QuelleGenerationen von Dramatikern und Erzählernschöpften. Die besondere Leistung Boccacciosist aber vor allem in der Legitimierungder sinnlichen Liebe und des erotischenInstinkts zu sehen, die Il Decamerone von dermittelalterlichen und von der antiken Traditionabgrenzt und lange Zeit unübertroffen blieb.Das Decamerone enthält „hundertGeschichten, Fabeln, Parabeln oder wirklicheBegebenheiten“, so Boccaccio,„die zur verderblichen Zeit derletzten Pest von sieben Damen und drei jungenMännern erzählt wurden“. Den NamenDecamerone bildete Boccaccio aus den griechischenWörtern deka (zehn) und hemera(Tag). Zehn junge Adelige erzählen an zehnTagen jeweils zehn Geschichten. Die 100ernsten und heiteren, erbaulichen und frivolenGeschichten sind in eine Rahmenerzählung– Florentiner Adelige fliehen vor der Pest aufein Landgut – kunstvoll eingeflochten.Das Original in der Bibliothèquede l’Arsenal enthält nicht den italienischenOriginaltext, sondern die erste Übertragungdesselben in die französische Sprache, in exzellenterWeise ausgeführt seitens des französischenDichters und Humanisten Laurent dePremierfait um 1414.Die Handschrift selbst entstand um1445-1450, verfasst vom Schreiber Guillebertde Mets und illustriert von zweiBuchmalern, wobei der Name des erstenzwar unbekannt ist, er aber flämischenUrsprungs war, zwischen 1430 und 1440in Tournai und Lille arbeitete sowie aufStundenbücher spezialisiert war. Seinfeiner Stil ist von italienischen Einflüssengeprägt. Der zweite Künstler, JeanMansel, zeichnet sich durch delikateFarbgebung aus; er arbeitete vorwiegendin Amiens.

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