30Die Esther-Rolle von 17466,5 Meter lange, handgeschriebene MegillahHildesheim, 1746Gottfried WilhelmLeibniz Bibliothek/ NiedersächsischeLandesbibliothek,HannoverLimitierteAuflage:1746 ExemplareDt. Kommentar:Prof. Dr.Falk WiesemannLeinengebundenerKommentarbandmit Goldschnitt,bestehend auserläuterndem Essayund Bibeltextdes Buches Estherin vier Sprachensowie opulenterFalttafel dergesamten Rollein verkleinertemMaßstabFormat:642 x 33,5 cmEinband:lederbezogenerHohlzylinder inhandgearbeiteterHolzschatulle mitWalnussfunierTASCHENDer Gebrauch von Schriftrollenreicht zurück bis in die Antike. Eine der bekanntestenist die Esther-Rolle, hebräischMegillah, in der die Geschichte von KöniginEsther erzählt wird, die an Purim in Synagogenweltweit verlesen wird. Mit diesem fröhlichenFest feiern gläubige Juden, dass Estherund ihr Vormund Mordechai sie aus der großenGefahr retteten, die ihnen im persischenReich unter König Xerxes (485-465 v. Chr.)drohte. Haman – der höchste Regierungsbeamtedes persischen Königs – beabsichtigte,die gesamten Juden im Perserreich ermordenzu lassen. Königin Esther, die Frau des persischenKönigs, die ihre jüdische Herkunftgeheim hielt, konnte das Schicksal der Judendurch Gebet und Geschick wenden.Eine handgeschriebene Esther-Rollewird in der Gottfried-Wilhelm-Leibniz Bibliothekin Hannover aufbewahrt. Das Original,das uns das biblische Buch Esthermit deutschem Text und reich koloriertenIllustrationen vorstellt, stammt von 1746.Die Esther-Rolle liegt in einer aufklappbarenHolzschatulle, der 6,5 m fortlaufende Textwird nach links aus einem lederbezogenenHohlzylinder gezogen.Dutzende farbkräftige Bilder zierendie aus 14 aneinander geklebten Pergamentblätternbestehende Esther-Rolle aus Hannover.Die Ereignisse des biblischen Buches Estherwerden in ovalen Medaillons illustriert.Das Dekor beleben Phantasiewesen aus Legendeund Mythos. Zahlreiche Tiere, auchexotischer Herkunft, schmücken die Einfassungdes Textes, große Figurenportraits füllendie Randleisten.Was diese Megillah auszeichnet,sind ihre reich kolorierten Illustrationen undein deutscher anstelle des sonst üblichen hebräischenTextes. Da in der Synagoge keineSchriftrollen mit dekorativen Elementenbenutzt werden, war die „Hannover-Rolle“eindeutig für den Privatgebrauch bestimmt.Der Hildesheimer Kalligraph und Thorarollen-SchreiberWolf Leib Katz Poppers hatdie Schriftrolle aus der Leibniz-Bibliothekin Hannover illustriert. Der deutsche Textfür die Rolle wurde aus einer Luther-Bibelübernommen, für manche Illustration fandPoppers Vorlagen. So hat ihm die Narrenliteraturdes katholischen Wiener HofpredigersAbraham a Sancta Clara als Inspiration beider Bebilderung gedient.
Restbestände verschiedener EditionenDas Bestiarium von St. Petersburg31Nördl. Midlands,1190 (-1200)Bestiarien haben ihren Ursprungim griechischen Physiologus (dt.: Naturkundiger),einer christlichen Naturkunde, dievermutlich im 2. Jahrhundert in Alexandriaentstand. Der Physiologus, sein Autor ist unbekannt,behandelt die Schöpfung in zweifacherHinsicht: zum einen der spätantiken, naturnahenDarstellung folgend, zum anderenallegorisch-symbolisch aufgrund christlicherDeutung der Tiere und Pflanzen, wie sie imMittelalter üblich wurde.In derersten Hälfte des12. Jhs., einer ZeitwissenschaftlicherErneuerung in denKlöstern, entstandenfrühe Bestiarienim anglonormannischenRaum,illustriert mit meistrahmenlosen Federzeichnungen.Das lateinische Bestiarium von St.Petersburg ist um 1190 in den nördlichenMidlands in England entstanden und seit 1805im Besitz der Russischen NationalbibliothekSt. Petersburg. Mit einer Fülle von 113 goldunterlegtenIllustrationen in unterschiedlichgestalteten Rahmen, Rechtecken und Medaillons,sowie leuchtenden Farbgebungen zähltdie Handschrift zu den Luxus-Bestiarien, dievor allem im England des 12. und 13. JahrhundertsAdel und Klerus begeisterten.RussischeNationalbibliothek,St. Petersburg,Ms. Lat. Q.v.V. 1Limitierte Auflage:995 ExemplareDt. Kommentar:Dr. Claus Weinert182 Seiten(91 Folios)Format:22 x 17 cm113 MiniaturenAYN EDICIONESLibro d‘ore di ModenaDas Stundenbuch von ModenaFol. 240r: Der Heilige GeorgUnter der Regierung Gian GaleazzoViscontis (1380-1402) erlebte Mailandeine wirtschaftliche und kulturelle Blüte,die sich durch die ausgeprägte Bibliophiliedes Fürsten auch in der Förderung vonMeisterwerken der Buchmalerei niederschlug.Mit Gian Galeazzo leitete ein Manndie Geschicke des Fürstentums, dersich sowohl als strategisch denkenderDiplomat erwies als auch zum freigebigenMäzen der Künste und Wissenschaftenentwickelte.Die erfolgreiche Ausweitungder landesfürstlichen Herrschaft undWürde fand symbolischen Ausdruckvor allem in der Errichtung des Domszu Mailand. Einer der verantwortlichenDombaumeister war Giovannino de‘Grassi, die herausragende KünstlerpersönlichkeitEnde des 14. Jahrhundertsam Hof der Visconti, genialer Architekt,Bildhauer und Maler. Aus seinerlombardischen Werkstatt stammt das StundenbuchMs. Lat. 842, das heute in der BibliotecaEstense Universitaria in Modena verwahrtwird. Der so genannte Meister des Stundenbuchesvon Modena war sehr wahrscheinlichTomasino da Vimercate, einer der bekanntenSchüler von Giovannino de‘ Grassi.Mailand, 1390Biblioteca EstenseUniversitaria,Modena,Ms. Lat. 842= alfa. R.7.3Limitierte Auflage:499 ExemplareDt. Kommentar:Mag. ChristianeRoth544 Seiten(272 Folios)Format:21,5 x 15,5 cm28 ganzseitigeMiniaturenIL BULINO
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