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„Nearsourcing“ – Alternativezur Globalisierung?<strong>Rhenus</strong>-Vorstandsmitglied Peter Widmer über den künftigenStellenwert regionaler und dezentraler LogistikkonzepteLangfristig steigen die Transportkosten – da sind sich die meisten Experten einig. Gleichzeitig lassen die aktuellenBemühungen der Notenbanken, die Wirtschaft mit billigem Geld zu versorgen, relativ niedrige Kapitalkostenerwarten. Folge: Mehr und mehr Unternehmen müssen ihre Logistikkonzepte überdenken und eine neue Balancezwischen Transport- und Bestandsführungskosten suchen. In vielen Bereichen kommt die Globalisierung auf denPrüfstand, das „Nearsourcing“ wird wieder attraktiver. Peter Widmer, Vorstandsmitglied der <strong>Rhenus</strong>-Gruppe,erläutert die Vo<strong>rz</strong>üge dezentraler Logistikkonzepte.Herr Widmer, welche Konsequenz hat Ihrer Meinung nach dieEntwicklung von Transport- und Kapitalkosten für die internationaleArbeitsteilung?Erst einmal bleibt es dabei, dass die Unternehmen permanentnach der kostengünstigsten Lösung für Beschaffung,Produktion und Distribution suchen. Das treibt seit Jah<strong>rz</strong>ehntendie teilweise Auslagerung der Wertschöpfung imZuge von Outsourcing-Projekten an. In den Industriestaatenhaben wir außerdem das Offshoring erlebt, also die Verlagerungan kostengünstigere Standorte im Ausland. DieOsterweiterung der EU und der Eintritt von Indien und Chinain den globalen Wettbewerb der Standorte haben eine Wellesolcher Verlagerungen ausgelöst. Für viele Unternehmen hatsich das gerechnet, weil der Lohnkostenvorteil wesentlichgrößer war als der Mehraufwand etwa für den Transport.Über die Logistikkosten hinaus – was spricht noch für kü<strong>rz</strong>ereTransportwege?Schauen wir uns die Rahmenbedingungen an, die voraussichtlichunsere Arbeit als Logistiker in den nächsten Jahrenweltweit prägen werden. Auf der einen Seite haben wirPrivatisierung und Deregulierung sowie den Abbau vonHandelsbarrieren, die eine weitere Globalisierung der Lieferketteneher fördern werden. Auf der anderen Seite, unddas halte ich für den stärkeren Einfluss, haben wir wie bereitserwähnt die Kostensteigerungen, dazu eine allgemeineRessourcenverknappung und den Klimawandel. Das wird zuhöheren Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Logistikführen. Nicht zuletzt bekommen wir immer schärfereSicherheitsvorschriften. Das alles spricht tendenziell fürkü<strong>rz</strong>ere Wege.Heute haben wir eine andere Situation: Aktuell sehen wirlabile Energiepreise, vor allem beim Öl. Langfristig müssenwir uns aber auf steigende Transportkosten einrichten – undan vielen Low-Cost-Standorten erhöht sich das Lohnniveauspürbar. Ich erwarte deshalb, dass Outsourcing und Offshoringweitergehen, dass man aber stärker als bisher auf sinnvollegeografische Distanzen achten wird.Aus der Sicht der Anbieter von Produkten bringt die Verringerungder Distanzen unter Umständen wertvolle Wett -bewerbsvorteile, denn sie können Markttrends schnellerausnutzen und ihren Kunden besseren Service bieten. Wirkennen Konzerne, die ihre Fertigung näher an die wichtigstenAbsatzmärkte geholt und davon deutlich profitierthaben: Wer ein Werk in Polen hat, kann auf steigende Nachfragein Westeuropa innerhalb von Wochen reagieren; weralles aus Fernost holen muss, braucht dafür unter Umstän-8 LOGISTICS People

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