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Untersuchung fließender Gewässer PRAKTIKUM PRAKTIKUM

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<strong>PRAKTIKUM</strong><strong>Untersuchung</strong> <strong>fließender</strong> <strong>Gewässer</strong>4Erfassung wirbelloser Wassertiere undbiologische <strong>Gewässer</strong>gütebestimmungHinweis: Zahlreiche wirbellose Tiere des Süßwassers sindals Zeiger für die langfristige <strong>Gewässer</strong>güte geeignet. Eineden DIN-Normen entsprechende Gütebestimmung erfordertjedoch die genaue Bestimmung der Zeigerarten. Obwohl inder Schule in der Regel nur die Gattung oder Familie eindeutigbestimmbar ist, lässt sich mit dem vorliegenden Materialeine Gütebeurteilung vornehmen, die in der Größenordnungmit den Ergebnissen professioneller <strong>Untersuchung</strong>en übereinstimmt.Material: Marmeladengläser, Küchensieb oder Drahtsieb-Käscher, weiße Kunststoffschale, Tuschkastenpinsel, kleinePetrischale, Lineal, Lupe, Stereolupe, Protokollbogen, Bestimmungsschlüssel,z. B. Engelhardt, W., 2003: Waslebt in Tümpel, Bach und Weiher? 15. Auflage, Franckh-Kosmos,Stuttgart; Graw, M., 2004: Ökologische Bewertungvon Fließgewässern. 3. Auflage, Schriftenreihe der VereinigungDeutscher <strong>Gewässer</strong>schutz, Band 64, Bonn; Wellinghorst,R., 2002: Wirbellose Tiere des Süßwassers. 5. Auflage,Friedrich Verlag, SeelzeDurchführung: Man sammelt etwa 15 Minuten lang Wassertierezwischen Pflanzen, unter Steinen und im Sediment.Hierbei führt man den Käscher gegen die Strömung. Manüberträgt die Tiere mit dem Pinsel in die mit etwas sauberemBachwasser gefüllte Schale. Hier können sie mit derLupe untersucht und dann für genauere <strong>Untersuchung</strong>enim Labor in ein Marmeladenglas überführt werden. Siemüssen stets kühl gehalten und umgehend nach den <strong>Untersuchung</strong>enwieder an der Probestelle ausgesetzt werden.Die Naturschutzbestimmungen sind zu beachten.Aufgaben:a) Bestimmen Sie die gefangenen Wassertiere und haltenSie alle Namen in einem Protokollbogen fest.Notieren Sie die Häufigkeit jeweils durch folgende Symbole:I = Einzelexemplar; II = wenige Exemplare; III = häufig;IV = massenhaftb) Multiplizieren Sie für alle Zeigerorganismen die Häufigkeitszahlmit dem zugehörigen Saprobienindex undschreiben Sie die Produkte in die letzte Spalte. AddierenSie jetzt die Häufigkeitszahlen der Zeigerorganismen zurGesamthäufigkeit und die Produkte zur Gesamtsumme undberechnen Sie schließlich den Saprobienindex für das<strong>Gewässer</strong> aus dem Quotienten Gesamtsumme : Gesamthäufigkeit.Aus Abbildung 109.1 wird dann die Güteklasseabgelesen. Orientieren Sie sich am Beispielprotokoll.c) Stellen Sie für ausgewählte Arten Zusammenhängezwischen deren Lebensraumansprüchen und physikalischchemischenMessergebnissen am Fundort dar.Protokollbogen <strong>Gewässer</strong>güte<strong>Gewässer</strong>name: Kleine Hase <strong>Gewässer</strong>typ: Tieflandbach<strong>Untersuchung</strong>sort: Freilandlabor WasserhausenProbennehmer/-in: Naturkunde-AG Datum: 6.3.2005Liste der Tiere Häufig- Saprobien- Produktkeit index (H x S)(H)(S)Süßwasserschwamm(Spongilla lacustis) – 2,2 –Strudelwurm(Dendrocoelum lacteum) – 2,0 –Schlammröhrenwurm(Tubifex tubifex) – 3,6 –Rollegel(Erpobdella octoculata) II 2,8 5,6Schneckenegel(Glossiphonia complanata) – 2,3 –Napfschnecke(Ancylus fluviatilis) – 2,0 –Tellerschnecke(Planorbarius corneus) III 2,2 6,6Schlammschnecke(Radix peregra) III 2,3 6,9Blasenschnecke(Physa fontinalis) – 2,0 –Schnauzenschnecke(Bithynia tentaculata) – 2,3 –Flussmuschel(Unionidae) – 2,0 –Kugelmuschel(Sphaerium corneum) II 2,2 4,4Flohkrebs(Gammarus spec.) IV 2,0 8,0Wasserassel(Asellus aquaticus) IV 2,8 11,2Eintagsfliegenlarve(Ephemerellidae) – 1,6 –Eintagsfliegenlarve(Baetidae) – 2,1 –Eintagsfliegenlarve(Ephemera spec.) I 2,0 2,0Eintagsfliegenlarve(Ecdyonurus spec.) – 1,5 –Steinfliegenlarve(Leuctra spec.) – 1,5 –Steinfliegenlarve(Dinocras spec.) – 1,4 –Steinfliegenlarve(Perla marginata) – 1,2 –Köcherfliegenlarve(Hydropsyche spec.) – 2,0 –Köcherfliegenlarve(Rhyacophila spec.) – 1,8 –Köcherfliegenlarve(Sericostoma spec.; Silo spec.) – 1,5 –Köcherfliegenlarve(Anabolia spec.) II 2,0 4,0Schlammfliegenlarve(Sialis spec.) – 2,3 –Kleinlibellenlarve(Calopteryx splendens) II 2,0 4,0Großlibellenlarve(Aeshna cyanea) – 2,0 –Rattenschwanzlarve(Eristalis spec.) – 4,0 –Lidmückenlarve(Liponeura spec.) – 1,0 –Zuckmückenlarve(Chironomus thummi) – 3,2 –Bachtaumelkäfer(Orectochilus villosus) – 2,0 –Gesamthäufigkeit: 23 Gesamtsumme: 52,7Gesamtsumme 52,7 : Gesamthäufigkeit 23 = Saprobienindex 2,3→ Güteklasse II–III bzw. 3Legende:S = SaprobienindexH = Höhe / B = BreiteL = Längestabile Schalen oder stabiles Gehäuse vorhandeneinteiliges GehäuseSchneckeGehäuse ohne DeckelS 2,2Gehäuse flachTellerschneckeGehäuse mützenförmigS 2,0S 2,3S 2,0B bis 33 mmPlanorbarius corneusNapfschneckeL bis 7 mmAncylus fluviatilisGehäuse von obenrechts gewundenSchlammschneckeRadix peregraGehäuse von obenlinks gewundenBlasenschneckePhysa fontinalisH bis 30 mmH bis 12 mmzweiteiliges GehäuseMuschelSchale sehr klein;Wirbel seitlich der MitteErbsenmuschelSchale klein;Wirbel mittelständigS 2,2KugelmuschelSchale groß;L über 25 mmFluss- und TeichmuschelS 2,0Gehäuse mit DeckelSchnauzenschneckeWasserdeckelschneckeSumpfdeckelschneckeFederkiemenschneckeS 2,3Pisidium spec.Unio spec.L bis 8 mmSphaerium spec.L bis 22 mmL bis 150 mmH bis 12 mmBithynia tentaculataSTARTstabile Schalen oder stabiles Gehäuse fehlenKörper nicht segmentiertfestsitzend; Formsehr variabelSüßwasserschwammS 2,2langgestreckt; Bauchseitegleitet auf UntergrundStrudelwurmS 2,0S 3,6ohne deutlicheKörperanhängeohne Saugnapfam HinterleibWenigborsterL mehrere dmSpongilla lacustrisL bis 26 mmDendrocoelum lacteumTubifex tubifexmit Saugnapfam HinterleibL bis 85 mmRollegel (wurmförmig)S 2,8L bis 60 mmErpobdella octoculataSchneckenegel(harter, flacher Körper)S 2,3L bis 30 mmGlossiphonia complanataKörper segmentiertbeinlos oderscheinbarbeinlosmitBeinendrei BeinpaareInsekt(Seite 118 oben)vier BeinpaareWasserspinne/Milbemehr als vier BeinpaareFlohkrebs/WasserasselS 2,0S 2,8L bis 5 mmHydrodroma spec.Gammarus spec.L bis 16 mmArgyroneta aquaticaL bis 20 mmL bis 12 mmAsellus aquaticusmit deutlichenKörperanhängenFliegen- oderMückenlarven(Seite 118 unten)<strong>PRAKTIKUM</strong>116 <strong>Untersuchung</strong> ausgewählter Ökosysteme<strong>Untersuchung</strong> ausgewählter Ökosysteme 117

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