13.07.2015 Aufrufe

Zeitpolitisches Magazin - Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik

Zeitpolitisches Magazin - Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik

Zeitpolitisches Magazin - Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KINDERBETREUUNG RUND UM DIE UHRDer Bedarf an Randzeitenbetreuung <strong>für</strong> unter DreijährigeErgebnisse der KiFöG Elternbefragung 2012Im Folgenden werden Ergebnisse der durch das <strong>Deutsche</strong> Jugendinstitutdurchgeführten KiFöG (Kinderförderungsgesetz)Bundesländer-Befragung aus dem Jahr 2012 von Eltern,deren ältestes Kind unter drei Jahre alt ist, vorgestellt. Zielder Erhebung war es, differenzierte Informationen zur Inanspruchnahmevon Kindertagesbetreuung in Kindertageseinrichtungenund in der Kindertagespflege sowie zu denBetreuungsbedarfen (auf der Bundeslandebene) bereitzustellen.Die Befragung fand überwiegend telefonisch statt (CATI).Der Anteil aller durch CATI erfassten Personen liegt bei 83,8 %.Einige Eltern füllten den Online-Fragebogen aus (CAWI;2,2 %). Den übrigen Eltern (14 %) wurde ein Fragebogen zugesandt,den sie ausfüllten und an das befragende Institut zurückschickten(PAPI). Weiterhin wurde die Haushaltssituationerhoben und es wurden sozio-demografische Fragen zur Auskunftsperson– die Befragte war in 92 % aller Fälle die Mutterdes Kindes – und des Partners gestellt. Der Umfang der Beobachtungenliegt aufsummiert bei N=12.541. Die Befragungwurde zwischen dem 8. Mai und dem 9. Juli 2012 durchgeführt.Gewünschte Betreuungszeiten in Ost- und WestdeutschlandDie Grafik stellt dar, zu welcher Uhrzeit die Betreuung der Kinderbeginnen und zu welcher Uhrzeit sie enden soll. Die dazunotwendigen Informationen wurden <strong>für</strong> alle sieben Tage derWoche erhoben. Da sich bei der Betrachtung des Beginns unddes Endes der Betreuungszeit ein sehr gleichartiges Muster <strong>für</strong>alle Werktage ergeben hat, werden die zentralen Ergebnissehier am Beispiel des Montags dargestellt. Eine bedeutsame Abweichungzu diesem Muster findet man nur <strong>für</strong> den Freitag,an dem der Anteil der Kinder zunimmt, <strong>für</strong> die „an diesem Tagkeine Betreuung gewünscht“ wird.Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich deutlich hinsichtlichdes Betreuungsbedarfs: Während er im Osten der Republikbei 56,1 % liegt, benötigen im Westen lediglich 35,3 %der Eltern Kindertagesbetreuung <strong>für</strong> ihre unter Dreijährigen.Gleichzeitig ist der zeitliche Umfang des Bedarfs im Ostendeutlich höher. Dies zeigt sich insbesondere in den AnfangsundEndzeiten der Betreuung. Betreuung in Ostdeutschlandsoll früher beginnen und deutlich später enden. Um 7 Uhr sollenbereits 45 % aller an diesem Tag zu betreuenden Kinder inder Kita angekommen bzw. von der Tagesmutter in Obhut genommensein (Westen: 15 %). In Westdeutschland wird dergleiche Prozentsatz erst 50 Minuten später erreicht. Am hierdargestellten Tag soll im Westen die Hälfte der Kinder nurbis höchstens 14 Uhr betreut werden, im Osten hingegen bis15.50 Uhr. Bedarf an Betreuung nach 18 Uhr ist im Osten wieim Westen mit 3 % gering ausgeprägt. Betreuungsbedarf nach20 Uhr bzw. Übernachtbetreuung wurde von so wenigen Elterngeäußert, dass er nicht in der Grafik dargestellt werdenkann. Er liegt bei unter 0,1 %.Zwischen Großstädten und anderen Besiedlungsgebieten bestehenkeine wesentlichen Unterschiede im Hinblick auf dieRandzeiten. Allenfalls der Anteil der Kinder, <strong>für</strong> die in GroßstädtenBedarf an Kindertagesbetreuung besteht, ist höher(41,9 % im Vergleich zu 32,4 %).Tabelle 1 zeigt, dass der Anteil an Single-Müttern unter denTABELLE 1Partnerschafts- % Bedarf mit % Randzeitbedarf % Totalstatus „normalen“ vor 7 Uhr bzw.Randzeiten nach 18 UhrVerheiratet 80,1 69,3 78,7Nichteheliche 14,2 21,0 15,0LebensgemeinschaftLiving apart together 2,3 2,8 2,4Single 3,5 6,9 3,9Total 100,0 100,0 100,0Anzahl der 5663 1068 6731BeobachtungenAufteilung auf Eltern 87,3 12,7 1,0mit Betreuungsbedarf(in %)Knapp 47% der Eltern mit einem Randzeitbedarf vor 7 Uhr bzw. nach18 Uhr stammen aus Ostdeutschland; 53% aus Westdeutschland(wenn man Berlin insgesamt herausrechnet).Eltern mit Randzeitbedarf vor 7 Uhr morgens und nach 18 Uhrabends doppelt so hoch ist wie im Hinblick auf Eltern mit reinemKernzeitbedarf. Dabei ist der Anteil der Singles an denEltern sehr kleiner Kinder deutlich geringer als in der Gesamtbevölkerung.ZPM NR. 23, DEZEMBER 2013 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!