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Zeitpolitisches Magazin - Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik

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KINDERBETREUUNG RUND UM DIE UHRter die Notfalloptionen der KidsMobil-Betreuung fällt. Daherwerden die Kosten nicht über die Stundenkontingente derKlinik abgerechnet, sondern können aus dem DFG-Projekt-Budget <strong>für</strong> Gleichstellungskosten finanziert werden. Entsprechendesgilt <strong>für</strong> Wissenschaftler/innen in Sonderforschungsbereichender Freien Universität und der Humboldt-Universität.Deren regelmäßiger Bedarf am spätenNachmittag, 16.00-19.00 Uhr, oft mehrmals in der Woche,lässt sich mit dem KidsMobil-Notbetreuungkonzept jedochnur schwer vereinbaren und ist im Hinblick auf den Einsatzdes Betreuungspersonals nicht unproblematisch.An der Freien Universität betreibt das Studentenwerk eineKindertagesstätte mit mehr als 200 Betreuungsplätzen <strong>für</strong>Kinder im Alter von acht Wochen bis zum Schuleintritt, diewerktags von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr, mittwochs aber nur bis17 Uhr öffnet. Für unvorhersehbare Notsituationen bietet dasFU- Familienbüro den Kids Mobil-Service an.KidsMobil organisiert hier auch Konferenz-Kinderbetreuung,deren Finanzierung aber Teil der Tagungsplanung der jeweiligenProjekte und Fachbereiche ist. KidsMobil schickt auchmanchmal Betreuer/innen in die von den Familienbüros derFU und der HU eingerichteten „Familienzimmer“.Zur Entwicklung von KidsMobil seit 2006Selbst in sehr großen Unternehmen mit vielen Mitarbeitern/innen mit Kindern im betreuungsbedürftigen Alter ist immernur ein sehr kleiner Teil davon bereit, das Angebot KidsMobilzu nutzen. Gerade <strong>für</strong> Eltern kleiner Kinder ist es ein Problem,dass KidsMobil besonders in Zeiten großer Nachfrage nichtgarantieren kann, dass immer dieselbe vertraute Betreuungspersonden Einsatz macht. Eltern wünschen sich immer diegrößtmögliche Beziehungs- und Betreuungskontinuität <strong>für</strong>ihre Kinder. Da KidsMobil ein reines Notbetreuungsangebotist, kann es diese Kontinuität nicht garantieren. RegelhaftenBetreuungsbedarf außerhalb der Öffnungszeiten von Kita undHort abzudecken, passt zum einen nicht in das Konzept derdienstlich relevanten Notfallbetreuung, zum anderen wäreetwa eine regelhafte zweistündige Frühbetreuung auch zu wenigrentabel <strong>für</strong> einen gewerblichen Dienst wie KidsMobil.Hier<strong>für</strong> müssten andere Formen gefunden werden.Das Modell KidsMobil ist nur ein zusätzlicher Baustein zurbesseren Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Der Bedarf anflexibler ergänzender Betreuung ist groß. Er muss gesellschaftlichanerkannt werden. Es müssen flexible Regelbetreuungsangebotemit Finanzierungsformen entwickelt werden, die <strong>für</strong>alle Eltern passen, nicht nur <strong>für</strong> Mitarbeiter/innen engagiertergroßer Unternehmen. Seit Gründung von KidsMobil 2006hat sich hier bereits viel getan in der Bereitschaft von Firmenund in Kommunen.Im Überschwang der Flexiblisierungsdebatten darf man aberdas Kindeswohl nicht aus dem Auge verlieren. Eltern verlangenzu Recht Betreuung in einer vertrauten Umgebung durchfeste Betreuungspersonen. Die Entwicklung und Umsetzungentsprechender Konzepte und vor allem die Sicherung einerhohen Betreuungsqualität durch gut ausgebildetes und entsprechendbezahltes Betreuungspersonal müssen in dennächsten Jahren weiter vorangetrieben werden.Zusammengestellt von H. Z. aus Textenund mündlichen Mitteilungen vonCHRISTIANE RADKEGründerin und Leiterin von KidsMobil Berlinwww.diebildungspartner.de/kidsmobilAus der Wohlfahrtspflege hervorgegangenDer Eltern Service AWO GmbHDie gesamtgesellschaftlichen Veränderungen führen zu einerstetigen Verschärfung des Wettbewerbs im Bereich der sozialenDienstleistungen insgesamt. Der finanzielle Druck und diezunehmende Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter fordernvon den Wohlfahrtsverbänden Veränderungen, wenn siesich im Wettbewerb behaupten wollen.Die AWO stellte sich diesen Herausforderungen frühzeitig undist Kooperationen mit neuen Partnern eingegangen. Die Gründungdes ElternService AWO im Jahr 2006 war weit mehr alsdie konsequente Fortsetzung des bisherigen Engagements zurVerbesserung der Lebenswirklichkeit von Familien. Es war einneuer Weg, der <strong>für</strong> einen Wohlfahrtsverband zu diesem Zeitpunktinnovativ und – wie es schien – gewagt war. Denn dasneue Dienstleistungsangebot richtete sich direkt und ausschließlichan die Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten durcheine familienbewusste Personalpolitik bei der Vereinbarkeitvon Familie und Beruf unterstützen wollten und wollen.Ein Zeichen der hohen innerverbandlichen Akzeptanz bei allenVerbänden der AWO war die Gründung des ElternServiceals GmbH. <strong>Gesellschaft</strong>er wurden ausnahmslos alle 29 Be-22 ZPM NR. 23, DEZEMBER 2013

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