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Mitbestimmen - Porsche Betriebsrat Salzburg

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10 mitbestimmen! 03.2013Computerfreak: Christine Ott istdie einzige Frau im IT-Schichtdienst„Man braucht eine gesunde Portion Selbstbewusstsein“Sie ist 22 Jahre alt und bei Volkswagennoch eine Exotin: Christine Ott istdie einzige Frau, die im VW-Werk alsIT-Fachinformatikerin des Operating imSchichtdienst arbeitet. An den Umstand,dass ihre 59 Kollegen alle männlich sind,hat sie sich aber längst gewöhnt. „Manbraucht eine gesunde Portion Selbstbewusstsein“,sagt Ott augenzwinkernd.Für den zuständigen <strong>Betriebsrat</strong> GunterWachholz steht fest: „Das Beispiel vonChristine Ott soll Schule machen: Wirwollen Berührungsängste abbauen unddafür sorgen, dass mehr Frauen in der ITeingesetzt werden.“15 Stellen fürIT-NachwuchsDie Volkswagen-IT sucht jetzt Nachwuchsin anderen Geschäftsbereichen:Im Rahmen eines Qualifizierungsprogrammswerden 15Beschäftigte als IT-Nachwuchskräftein die Konzern-IT übernommen. EinJahr werden sie ausgebildet, danachin der IT eingesetzt. „Wir wollen Kolleginnenund Kollegen zum Beispielaus der Produktion, die einen Drahtzu IT-Themen haben, die Chance geben,sich beruflich zu entwickeln“,sagt <strong>Betriebsrat</strong>s-Koordinator Heinz-Joachim Thust. Der<strong>Betriebsrat</strong> hattesich massiv für dasProgramm starkgemacht.Seit Dezember 2011 arbeitet Ott im sogenanntenOperating des EnterpriseCommand Center (ECC) nahe Tor West.Hier überwacht sie die weltweiten Online-Systeme von Volkswagen. „Wenn es zumBeispiel eine Störung im Logistischen InformationssystemLOGIS gibt, muss ichihn entweder selbst schnell beheben oderHilfe hinzuziehen“, erklärt Ott, die sich inihrer Ausbildung zur Fachinformatikerin/Systemintegration auf Großrechner (Mainframe)spezialisiert hat.„Schon als Schülerin auf der RealschuleVorsfelde mochte ich Mathe und Physik.Außerdem haben mich Computer interessiert.Als ich mit meinem damaligen Physik-Lehrer sprach und ihm sagte, dass ich mireine Fachinformatik-Ausbildung nicht zutraue,hat er mir Mut gemacht“, verrät Ott.Ihre Bewerbung bei Volkswagen klappteauf Anhieb. Nach der Ausbildung ging sieerst für anderthalb Jahre in die Produktionund dann zurück in die IT. „Mein damaligerUnterabteilungsleiter Thomas Schulzhat sich sehr für mich eingesetzt.“ Und beiProbeeinsätzen überzeugte sie auch ihreIT-Spezialistin: Christine Ott ist im Operating die einzige Frau im Schichtdienst. Für <strong>Betriebsrat</strong>Gunter Wachholz kann sie Vorbild sein für Kolleginnen, die einen Wechsel in die IT erwägen.künftigen männlichen Kollegen.Dass sie die einzige Frau im Operating ist, störesie überhaupt nicht. „Ich genieße das.“ Auchder Schichtdienst gefalle ihr – nicht nur wegender besseren Bezahlung. „Als Langschläferinmag ich zwar die Frühschicht nicht, aber wennman sehr diszipliniert ist, dann hat man auchmehr Zeit für sich selbst.“ Zeit, die Christine Ottin ihre Weiterbildung investiert. „Ich machegerade meinen ,Techniker‘.“Jungen Frauen mit Interesse an der IT könnesie raten, ihrem Beispiel zu folgen. „Man sollteihnen Mut machen, sich zu bewerben. Wer et-was möchte, sollte auch den Willen haben, esdurchzuziehen.“Genauso sieht es <strong>Betriebsrat</strong> Wachholz:„Mancher in der IT denkt immer noch, dassei eine Männerdomäne. Das muss raus ausden Köpfen. Der <strong>Betriebsrat</strong> möchte Frauendazu motivieren, ihre Chance in der IT zu suchen,das gilt natürlich auch für den Schichtdienst.“Wichtig sei zudem ein Umdenken beimanchen Führungskräften. „Wenn es darumgeht, betriebliche Ausbildungsstellen bereitzustellen,dann hat noch nicht jeder wirklichbegriffen, dass man dadurch eine Win-win-Situation schafft.“Hintergrund: InFachbereichen derHeinz-Joachim Thust,IT besteht Bedarf <strong>Betriebsrat</strong>an Beschäftigten,der aus den eigenen Reihen nicht gedecktwerden kann. Zugleich gibt es inanderen Bereichen Beschäftigte, dieInteresse daran haben, im IT-Umfeldzu arbeiten. Thust: „Die häufig bereitsprivat angeeigneten Kompetenzendürfen nicht ungenutzt bleiben.“Die Interne Stellenausschreibung wirdnächste Woche veröffentlicht: NachTests und gegebenenfalls folgendenBewerbergesprächen werden 15Beschäftigte ausgewählt – los geht'sdann im Januar. Qualifiziert wirdder IT-Nachwuchs im Rahmen einesPatensystems. Nach einer dreimonatigengemeinsamen Basisqualifizierungwerden sie neun Monate „onthe job“ eingearbeitet. Thust: „Kolleginnenund Kollegen, die keine ausgebildetenIT-Fachkräfte sind, könnenso als Quereinsteiger in die VolkswagenIT kommen.Bundespräsident Joachim Gauck in BrasilienKonzernbetriebsrat informierte im Werk Anchieta über die Initiative „a chance to play“Bundespräsident Joachim Gauck beim Konzernbetriebsrat: Frank Patta (r.) und Gunnar Kilian informierten imbrasilianischen Volkswagen Werk Anchieta über die Initiative „A Chance To Play“.Bundespräsident Joachim Gauckhat jetzt das brasilianische VolkswagenWerk Anchieta im BundesstaatSão Paulo besucht. Gauckbesichtigte unter anderem dieMontagelinie des VolkswagenGol – und informierte sich auchüber die Initiative „a chance toplay“ des Konzernbetriebsrates.Das gemeinsam mit der Hilfsorganisation„terre des hommes“ initiierteProjekt will die Zukunftschancenvon Kindern und Jugendlichen inArmenvierteln Brasiliens verbessern.Dazu werden Sport-, Lern- undAusbildungsangebote für mehrerezehntausend Mädchen und Jungengefördert.Für den Konzernbetriebsrat undWeltkonzernbetriebsrat waren GunnarKilian und Frank Patta vor Ortim Werk Anchieta, um den Bundespräsidentenüber das gesellschaftlicheEngagement der Kolleginnenund Kollegen bei Volkswagen zuinformieren. „Mehr als 15 MillionenEuro haben die Belegschaften seitdem Start der Initiative 'Eine Stundefür die Zukunft' im Jahr 1999 gespendet“,sagte Kilian. „Insgesamtkonnten wir in rund 130 Projektenmehr als 75.000 Kindern direkt undim Umfeld mehr als 200.000 KindernHilfe anbieten.“Im Rahmen von 'Eine Stunde fürdie Zukunft' habe der Konzernbetriebsratzur Fußballweltmeisterschaft2010 in Südafrika das Sonderprojekt„a chance to play“ insLeben gerufen. Rund 1,5 MillionenEuro flossen damals aus Spendennach Südafrika, um den Ärmstenund Schutzbedürftigen zu helfen.Zur Fußballweltmeisterschaft 2014in Brasilien werde der Konzernbetriebsratzwölf Hilfsprojekte starten.„Damit erreichen wir mehr als60.000 Kinder und Jugendliche“, soPatta. In Armenvierteln werden zumBeispiel „Tage des Spielens“ veranstaltet.

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