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Mitbestimmen - Porsche Betriebsrat Salzburg

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mitbestimmen! 03.2013 15Werkstofftechnik bei Volkswagen: Expertenuntersuchen rund 15.000 Teile pro JahrBetriebsräte vor Ort im Bereich – Thust und Willert: „Hier wird Fachwissen gebündelt“Ihre beruflichen Qualifikationen sind so breit gefächert wieihr Arbeitsgebiet: Von Material- und Werkstoffkundlernüber Chemiker und Physiker bis hin zu Elektrotechnikernund sogar Biologen – sie alle arbeiten im Bereich Werkstofftechnikim Gebäude E87 vor den Toren der TechnischenEntwicklung. Ihre Aufgabe: Das Prüfen und Analysieren allererdenklichen Materialien, die zu einem Auto gehören.Ob Facharbeiter oder Hochschulprofessorin – in den Laborenund Werkstätten der Werkstofftechnik hat VolkswagenKnow-how gebündelt. „Was die Kolleginnen und Kollegenhier zum Teil unter großem Zeitdruck leisten, ist auch internbei Volkswagen vielen gar nicht bekannt“, sagen die BetriebsräteHeinz-Joachim Thust und Gerhard Willert.Sie testen Schraubverbindungen: Jan Gregor,Nils-Hendrik Dennda und Ruben Aguilar (v. li.).Polymere – Metalle – Betriebsstoffe:Das sind die dreiAbteilungen der QualitätssicherungWerkstofftechnik mitinsgesamt 180 Beschäftigten,die für die Marke Volkswagenarbeiten. Hinzu kommen13 Kollegen, die die Kompetenzenkonzernweit vernetzen.„Wir sind kein Uni-Institut,wir wenden unser Wissenauf Bauteile an und arbeitenmit den Konstrukteuren anoptimalen Werkstofflösungenfür unsere Kunden“, erklärtDr. Christian Achmus, LeiterWerkstofftechnik. Jedes Jahruntersuchen die Expertenrund 15.000 Teile. Die Abteilungenim Einzelnen:Polymere (80 Beschäftigte): Im Polymere-Labor der Werkstofftechnik: Dr. Peter Schwarzer, die Betriebsräte Gerhard WillertOb Kunststoffe in Instrumententafelnoder Scheibenwi-und Heinz-Joachim Thust, Dr. Jörg Göldenitz und Annette Behte (v. li.).schern – ob Lacke, Reifen oder Leder: Hier prüfen die Kolleginnenund Kollegen vor allem chemische Verbindungen. „JedesJahr bearbeiten wir allein 1000 Schadensanalysen“, erklärt Dr.Peter Schwarzer, Leiter Schadensanalyse Polymere. Hier werdenaber auch Witterungseinflüsse auf Stoffe, optische Eigenschaftenoder Gerüche bewertet. Als „Supernase“ von Volkswagenbeschäftigt sich zum Beispiel Dr. Jörg Göldenitz damit, wieMaterialien im Auto riechen sollten.Untersuchen Oberflächen mit Röntgenstrahlen:Andreas Klauser und Dr. Michael Fricke (v. li.).Fahrzeug-Prüfstand: In dieser Vorrichtungwerden Getriebeöle untersucht.Schadensanalyse am Rasterelektronenmikroskop: Bis zu30.000-fach vergrößert werden Oberflächen dargestellt.Aufnahme aus dem Rasterelektronenmikroskop: Partikelaus einer Batteriezelle 10.000-fach vergrößert.Metalle (70 Beschäftigte): Von Stahl und Aluminium bis hinzu Titan und Keramik – das untersuchen hier die Beschäftigten.Beispiel 1: Dr. Michael Fricke und Andreas Klauser messenmit Röntgenstrahlen in einem rund 500.000 Euro teurenDiffraktometer Atomabstände von Bauteilen. „Wir könnenso Aussagen über innere Spannungen zum Beispielvon Federn oder Kurbelwellen treffen, ohne sie zu zerstören“,erklärt Dr. Fricke.Beispiel 2: Mit Hilfe eines Computertomographendurchstrahlen Holger Bohndieck,Armin Hofmann und Olaf Behse zum BeispielZylinderköpfe oder ganze Motorenblöcke.„Die Daten im Gigabyte-Bereichwerden zu Durchstrahlungsbildern in 3Dzusammengesetzt. Makro-, Mikro- undNano-Auflösungen sind möglich“, erklärtBohndieck. „Aufgrund unserer Aussagensind zum Beispiel die Dauerhaltbarkeitenvon Dieselpartikelfilter-Komponentenvor Anlauf optimiert worden.“Beispiel 3: Um Schraubverbindungenkümmern sich Martin Wilke, Jan Gregor,Dennis Leusmann und Nils-Hendrik Dennda.Wie stark wirken sich Schweißspritzerim Gewinde einer Schraube aus? Wie hoch ist der Reibwertbeim Eindrehen einer Schraube? Die richtigen Antworten suchendie Kollegen. Auch Ruben Aguilar aus dem mexikanischenVW-Standort Puebla gehörte eine Zeit lang zum Team. „Wirunterstützen die Standorte und geben unser Wissen an die Kollegenweiter“, erklärenGregor und Dennda.Betriebsstoffe (30 Beschäftigte):Kraftstoffeund Öle, Schmierfette,Kühlmittelzusätze,Bremsflüssigkeiten,Scheibenreiniger undPflegemittel – das istdie Welt dieser Abteilung.Die Kolleginnenund Kollegen analysierenzum Beispiel auchAbgase, prüfen denKorrosionsschutz vonMotorölen oder wieSchwing-Reib-Verschleiß-Prüfstand: Hier wird die sogenannteFresstragfähigkeit von Betriebsstoffen getestet.Am Computertomographen: Holger Bohndiek erstellt dreidimensionale Durchstrahlungsbilder.So lassen sich zum Beispiel Fehlerquellen von Bauteilen exakt verorten.Universalprüfmaschine: Mario Lütke, Gerhard Willert, Heinz-Joachim Thust, Steffen Smolinski und Norbert Möbus (v. li.).schnell ein Betriebsstoff altert und ausgetauscht werden muss.Beim Rundgang durch die Werkstofftechnik sprachen dieBetriebsräte Heinz-Joachim Thust und Gerhard Willert mitFührungskräften über Strategien und den zum Teil hohen Arbeitsdruck,dem die Kolleginnen undKollegen Stand halten müssen. Thustund Willert: „Der <strong>Betriebsrat</strong> tritt zugleichdafür ein, dass Fremdvergabevon Aufträgen die Ausnahme bleibenmuss. Das gilt natürlich besonders fürso einen sensiblen Bereich. Das Wissenunserer Kolleginnen und Kollegenist ein Schatz, den wir hüten müssen.“Dr. Achmus formuliert ein Ziel, demsich im Bereich Werkstofftechnik wohljeder anschließen kann: „Wir werdenunsere Kompetenz weiter ausbauenund vernetzen sowie durch unserebauteilorientierte Arbeitsweise konsequentam Kunden ausrichten.“

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