13.07.2015 Aufrufe

Leitfaden den an der Rollstuhlversorgung - Meyra

Leitfaden den an der Rollstuhlversorgung - Meyra

Leitfaden den an der Rollstuhlversorgung - Meyra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Autoren dieses <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>sKarl-Heinz HarfichWolfg<strong>an</strong>g LexSabine MertschJaqueline SharmaM<strong>an</strong>fred ZurheideProf. Dr. Rolf-D. Weege


The Nubi<strong>an</strong> S<strong>an</strong>dstone Aquifer System (NSAS)The Nubi<strong>an</strong> S<strong>an</strong>dstone Aquifer SystemMari<strong>an</strong>ne Alker1 IntroductionThe study described here was one of five carried out for the research project“tr<strong>an</strong>sboundary groundwater m<strong>an</strong>agement in Africa”. The Nubi<strong>an</strong>S<strong>an</strong>dstone Aquifer System (NSAS) was selected for the study because it isone of the largest <strong>an</strong>d most import<strong>an</strong>t tr<strong>an</strong>sboundary aquifer systems inNorthern Africa, where depen<strong>den</strong>cy on groundwater is high <strong>an</strong>d the m<strong>an</strong>agementof shared groundwater is <strong>an</strong> import<strong>an</strong>t, politically sensitive issuewith social, economic <strong>an</strong>d national security dimensions. This is so muchthe case that the ripari<strong>an</strong> countries have already set up <strong>an</strong> institutionalstructure for information exch<strong>an</strong>ge <strong>an</strong>d joint m<strong>an</strong>agement of the NSAS.The findings presented here are the result of a literary research study <strong>an</strong>dc<strong>an</strong> therefore give only a limited insight into the complex modelling activitiescurrently being carried out in the NSAS region. However, theymake it possible to draw conclusions concerning strategic options forGerm<strong>an</strong> development cooperation.This paper describes the major characteristics of the aquifer <strong>an</strong>d its usepatterns in the ripari<strong>an</strong> countries <strong>an</strong>d <strong>an</strong>alyzes the incentives for tr<strong>an</strong>sboundarycooperation in m<strong>an</strong>aging the NSAS. The paper then depictssteps already taken by the ripari<strong>an</strong> countries for interripari<strong>an</strong> cooperationregarding the aquifer <strong>an</strong>d ends by <strong>an</strong>alyzing the challenges ahead. Finally,it formulates conclusions <strong>an</strong>d recommendations.2 Characteristics of the Nubi<strong>an</strong> S<strong>an</strong>dstone AquiferSystemAlthough the NSAS has been the subject of numerous studies, scientificknowledge of this aquifer system is still limited. There exist for it no preciseestimates of such characteristic values as the total volume of waterstored, the rate of groundwater flow, <strong>an</strong>d total <strong>an</strong>nual extraction from it (A.Marg<strong>an</strong>e, personal communication 2007). Estimates of the total amount ofgroundwater stored, for example, vary from 15,000 km³ (Ambroggi 1966,Germ<strong>an</strong> Development Institute 237


Ihre ErsatzkassenJe<strong>der</strong> weiß aus seiner persönlichen Erfahrung, dass für einenMenschen Mobilität eine <strong>der</strong> wichtigsten Voraussetzungen fürdie Verwirklichung seiner Ziele darstellt. Das gilt sowohl imPrivatlebenals auch im Beruf. Für Menschen, die aufgrund einer Erkr<strong>an</strong>kungo<strong>der</strong> Verletzung gehunfähig o<strong>der</strong> gehbehin<strong>der</strong>t sind,ist es daher von vordringlichster Be-deutung, diese Mobilitätweitestgehend zurück zu erl<strong>an</strong>gen. Dabei steht sehr schnelldie For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> bestmöglichen Versorgung im Raum.Doch wie ist <strong>der</strong> Begriff „bestmöglich“ zu definieren?Eine einheitliche Antwort auf diese Frage wird es nicht geben.Nach Auffassung <strong>der</strong> Ersatzkassen bedeutet „bestmöglich“nicht zwingend eine Orientierung am jeweils höchsten technischenSt<strong>an</strong>dard. Höchster technischer St<strong>an</strong>dard und damit oftmalsdie teuerste Versorgung ist nicht immer gleichzusetzenmit <strong>der</strong> für <strong>den</strong> Einzelnen besten Versorgung. Die Versorgungmit einem Rollstuhl muss vor allem auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> medizinischenNotwendig-keit und <strong>an</strong> <strong>den</strong> Bedürfnissen des Versicherten, d.h. <strong>an</strong> seinerLebenssituation ausgerichtet wer<strong>den</strong>. Das Ziel einer in diesemSinne bedarfsgerechten Versorgung gewinnt insbeson<strong>der</strong>e vordem Hintergrund <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zlage <strong>der</strong> gesetzlichenKr<strong>an</strong>kenkassen <strong>an</strong> Bedeutung. Angesichts weiterhin steigen<strong>der</strong>Ausgaben für Hilfsmittel – im ersten Halbjahr 2001 betrug<strong>der</strong> Kosten<strong>an</strong>stieg in <strong>der</strong> GKV 5,4 % – muss die Frage <strong>der</strong>Wirtschaftlichkeit auch für die <strong>Rollstuhlversorgung</strong> nachdrücklicher<strong>den</strong>n je gestellt wer<strong>den</strong>.Eine bedarfsgerechte und damit wirtschaftliche Versorgungk<strong>an</strong>n aber nur d<strong>an</strong>n erreicht wer<strong>den</strong>, wenn alle <strong>an</strong> <strong>der</strong>Versorgung Beteiligten – Arzt, Hilfsmittel<strong>an</strong>bieter, Mitarbeiter<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>ken-kasse – über ausreichende Informationen verfügen.Neben Infor-mationen über die medizinischen/therapeutischenErfor<strong>der</strong>nisse bei <strong>der</strong> <strong>Rollstuhlversorgung</strong> spielenKenntnisse über das bestehende Produkt<strong>an</strong>gebot sowie dieEigenschaften und Einsatz-möglichkeiten <strong>der</strong> Einzelprodukteeine entschei<strong>den</strong>de Rolle. Die Wahl <strong>der</strong> auf die individuellenBedürfnisse des Patienten ausgerichteten und damit für ihnbestmöglichen Versorgung wird vielfach durch die Vielfalt desAngebotes erschwert. Aus Sicht <strong>der</strong> Ersatzkassen ist daherje<strong>der</strong> Schritt zur Verbesserung <strong>der</strong> Infor-mation und damit <strong>der</strong>Tr<strong>an</strong>sparenz über das Angebot <strong>an</strong> Roll-stühlen als ein Schritthin zur Sicherstellung bedarfsgerechter <strong>Rollstuhlversorgung</strong>enund damit auch als ein Schritt hin zu mehr Wirtschaftlichkeit zubegrüßen.Auf diesem Weg leistet <strong>der</strong> vorliegende <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> einen wichtigenBeitrag. Die Nachfrage nach einer zweiten Auflagebestätigt, dass <strong>der</strong> <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> <strong>den</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Rollstuhlversorgung</strong>Beteiligten eine komprimierte Information für dieVersorgungspraxis bietet. Das ist sicher nicht zuletzt daraufzurückzuführen, dass <strong>der</strong> Leit-fa<strong>den</strong> sich nicht auf technischeDetails beschränkt, son<strong>der</strong>n auch Antworten auf die Frage <strong>der</strong>bedarfsgerechten Rollstuhlversor-gung bei unterschiedlichenKr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n gibt. Die Ersatzkassenhoffen, dass <strong>der</strong> Erfolg des vorliegen<strong>den</strong> <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>sdie Beteiligten motiviert, auch zukünftig gemeinsame Ideen zurSicherstellung einer bedarfsgerechten und wirtschaftlichenVer-sorgung weiterzuentwickeln. Denn letztendlich verfolgenalle das gleiche Ziel, die "bestmögliche" Versorgung und damit<strong>den</strong> Rückgewinn <strong>der</strong> gewünschten Lebensqualität für dieMenschen zu erreichen, die die schwere Last einer Verletzung


o<strong>der</strong> Erkr<strong>an</strong>-kung tragen müssen.Prof. Dr. Rolf-D. WeegeSachverständiger für Rehabilitationstechnologie,Fachhochschule LippeIn Zeiten zunehmend knapper wer<strong>den</strong><strong>der</strong> wirtschaftlicher Mittelim Gesundheitswesen ist natürlich auch bei medizinischenHilfs-mitteln mit <strong>den</strong> fin<strong>an</strong>ziellen Ressourcen beson<strong>der</strong>s ökonomischumzugehen. Nicht nur vor diesem Hintergrund muss<strong>der</strong> Quali-tätsbegriff verstärkt Beachtung fin<strong>den</strong>. Unter Qualitätwird nicht nur l<strong>an</strong>g<strong>an</strong>haltende Funktionserfüllung, son<strong>der</strong>nauch hohe Sicherheit bei insgesamt umfassen<strong>den</strong> Funktionen,mit <strong>den</strong>en die Folgen einer Behin<strong>der</strong>ung möglichst weitgehendausgeglichen wer<strong>den</strong> können, verst<strong>an</strong><strong>den</strong>. Dies bedeutet, dassz. B. bei <strong>an</strong> <strong>den</strong> Körper <strong>an</strong>zupassen<strong>den</strong> medizinischenHilfsmitteln, wie Rollstühlen, diese in einem umf<strong>an</strong>greichenBaukasten integriert sein sollten, um eine wirtschaftlich vertretbareoptimierte Funk-tionserfüllung zu gar<strong>an</strong>tieren, aufwendigeSon<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungen weitgehend auszuschließen, beimWie<strong>der</strong>einsatz variabel reagieren zu können.Das senkt Kosten in <strong>der</strong> Anwendung und erhöht Kosten bei<strong>der</strong> Herstellung – dies muss in die Kaufentscheidung ein -fließen.Zu o. g. Art von Funktionserfüllung gehört auch die leichte undeinfache, aber insbeson<strong>der</strong>e sichere H<strong>an</strong>dhabung des medizinischenHilfsmittels. Gefor<strong>der</strong>te Funktionen und Sicherheithaben jedoch ihren Preis. Ein Negativbeispiel ist diePflegebettenmisere, besser -katastrophe, bei <strong>der</strong> es in zweiJahren zu über 20 Unfällenmit Todesfolge gekommen ist. Grund war wahrscheinlichein Versagen <strong>der</strong> technischen Einrichtungen am Pflegebett.Diesen traurigen Tatbest<strong>an</strong>d hat auch das längst in nationalesRecht umgesetzte Medizinprodukte-Gesetz nicht verhin<strong>der</strong>nkönnen. Hier sind alle <strong>an</strong> <strong>der</strong> Versorgung mit medizinischenHilfsmittelnbeteiligten Parteien über das Ziel hinausgeschossen.Hersteller, indem sie dem Kostendruck nachgegeben und dieSicherheit unter einen gewissen Grenzwert „heruntergefahren“haben, Kostenträger, indem sie ihre Vertragspreise, auch ausGrün<strong>den</strong> des Kostendrucks, ebenfalls unter einen gewissenGrenzwert gesetzt haben, und Leistungserbringer, die dies mitgetragenhaben. Das Wohl <strong>der</strong> Betroffenen scheint nicht imVor<strong>der</strong>grund zu stehen.Hilfsmittelversorgungen dieser Art wi<strong>der</strong>sprechen zweifelsfreidem gesetzlichen Auftrag, aus dem hervorgeht, dass erbrachteLeistungen gemäß <strong>den</strong> Wirtschaftlichkeitsparagraphen u. a.zweckmäßig sein müssen. Ich habe aus l<strong>an</strong>gjährigerErfahrung im Bereich <strong>der</strong> Rehabilitationstechnologie dieBefürchtung, dass sich die Pflegebettenkatastrophe wie<strong>der</strong>holenkönnte, mit Rollatoren und Unterarmgehstützen, die brechen,mit Elektro-Rollstühlen, die sich verselbstständigen, undm<strong>an</strong>uellen Rollstühlen mit versagen<strong>den</strong> Bremsen. UmQualitätsentscheidungen sicher treffen zu können, wird empfohlen,Gesamtkosten einer Versorgung inklusive Folgekostenzu ermitteln und zu vergleichen. Fest steht nämlich, dassQualität sich auszahlt.Der nun in <strong>der</strong> zweiten Auflage vorliegende <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> enthälteinschlägiges Fachwissen und gibt <strong>den</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hilfsmittelversorgungbeteiligten Parteien einschließlich Betroffenen dieMög-lichkeit, sich in das komplexe Sachgebiet einzuarbeiten.Es ist wünschenswert, das Werk um Elektro-Rollstühle und<strong>an</strong><strong>der</strong>e rehatechnische Hilfsmittel zu ergänzen. Wenn esgelingt, in die Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln fach-


InhaltsverzeichnisVorwortSeiteI. Einleitung 12I.1. Gesetzliche Aspekte 13I.1.1. Das Gesetz über Medizinprodukte (MPG) 13I.1.2. Häufig gestellte Fragen zum MPG 14I.1.3. Produkthaftung 15I.1.4. Straßenverkehrsrecht 15I.2. Gewährleistung und Gar<strong>an</strong>tie 17I.3. Welche Zusatzgeräte sind von MEYRAfreigegeben? 17II.Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> und <strong>der</strong>enspezifische Rollstuhl<strong>an</strong>passung 18II.1. Allgemeine Einführung 18II.2. Grundsätzliches zur <strong>Rollstuhlversorgung</strong> 19II.3. Das Sitzen im Rollstuhl 20lI.4.Die Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> und die entsprechen<strong>den</strong>Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl im Einzelnen 21II.4.1. Die Beinamputation 21II.4.2. Die Cerebralparese 21II.4.3. Die geriatrische Versorgung 22II.4.4. Die Hemiparese o<strong>der</strong> -plegie 23II.4.5. Die neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesse 24II.4.6. Querschnittlähmung 25II.4.6.1. Die Paraparese o<strong>der</strong> -plegie 25II.4.6.2. Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegie 25II.4.7. Primär-chronische Polyarthritis (PCP) – Rheuma26II.4.8. Das Schädelhirntrauma (SHT) 27III. Allgemeines zum Rollstuhl 28III.1. Was ist ein Rollstuhl? 28III.2. M<strong>an</strong>uelle GreifreifenrollstühleBezeichnung <strong>der</strong> Bauteile 28III.3. Maß<strong>an</strong>gaben am Rollstuhl 29III.3.1. Grafik 29III.3.2. Maß<strong>an</strong>gaben 29III.3.2.1. Sitzbreite (SB) 29III.3.2.2. Sitztiefe (ST) 30III.3.2.3. Sitzhöhe (SH) 30III.3.2.4. Rückenlehnenhöhe (RH) 30III.3.2.5. Unterschenkellänge (USL) 30III.4. Fahrwerksgeometrie bei AdaptivrollstühlenAuswirkungen fahrwerkstechnischer Variationen8


(Prof. Dr. Rolf-D. Weege) 31III.4.1. Einstellmöglichkeiten 31III.4.2. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Antriebsradposition horizontal(weiter nach vorne) 31III.4.3. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Antriebsradposition vertikal(höher am Rahmen) 32III.4.4. Hin<strong>der</strong>nisüberwindung 32III.4.5. Negativer Radsturz 33III.4.6. Steuerkopfeinstellung bei Lenkrä<strong>der</strong>n 33III.4.7. Das Gewicht des Rollstuhls 34III.5. Qualitäts- und Sicherheitsaspekte beimRollstuhl 36IV. Rollstuhlgruppen 38IV.1. St<strong>an</strong>dardrollstuhl, große Rä<strong>der</strong> hinten 39IV.2. Leichtgewichtsrollstuhl 39IV.3. Aktivrollstuhl 40IV.4. Rollstühle mit Greifreifen<strong>an</strong>trieb undRückenlehnenverstellung bis 30° 40IV.5. Sonstige m<strong>an</strong>uelle Rollstühle für Innenraumund Straßenverkehr 41V. Produktdarstellung 42V.1. St<strong>an</strong>dardrollstühle 42V.1.1. Modell Service 3.600 43V.2. Multifunktions- und Lagerungsrollstühle 45V.2.1. Positionierungs- und Lagerungsrollstuhl 45V.2.2. Multifunktionsrollstuhl 45V.2.3. Modell Eurochair Polaro 1.845 46V.2.4. Modell Motivo 1.250 48V.3. Leichtgewichtsrollstühle 50V.3.1. Modell Format 2 1.940 51V.3.2. Modell Eurochair 1.850 53V.4.V.4.1.Der Aktivrollstuhl – nicht nurfür aktive Rollstuhlfahrer 56Erklärung ausgewählter Konstruktionsmerkmaleeines Adaptivrollstuhls 57V.4.2. Aktiv-/Adaptivrollstühle 58V.4.2.1. Modell Eurochair Hemi-Special 1.840 58V.4.2.2. Modell Eurochair Aktiv 1.830 61V.4.2.3. Modell Primus 2 3.310 64V.4.2.4. Modell X1 2.350 67V.4.2.5. Modell Joy 1.375 70V.4.2.6. Modell Profi 3-S 2.875 729


VI.Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten beiRollstühlen – Indikationenund therapeutischer Nutzen 75VI.1. Seitenteile 75VI.1.1. L<strong>an</strong>ge Seitenteile 75VI.1.2. Desk(Tisch)-Seitenteile 75VI.1.3. Abgeschrägtes Seitenteil 75VI.1.4. Höhenverstellbare Seitenteile 76VI.1.5. Wegschwenkbare Seitenteile 76VI.1.6. Klei<strong>der</strong>schutz 76VI.2. Beinstützen 77VI.2.1. Abnehmbare, abschwenkbare Beinstützen 77VI.2.2. Abnehmbare, abschwenkbare, höhenverstellbareBeinstützen, auch mit automatischemLängenausgleich 77VI.2.3. Im Rahmen integrierte Beinstützen mitaufklappbarem, durchgehendem Fußbrett 77VI.2.4. Winkelverstellung von geteilten Fußplattenund durchgehendem Fußbrett 78VI.2.5. Winkelverstellbare Fußplatte mit Schnellverschluss78VI.2.6. Amputationsbeinstützen 78VI.2.7. Fußfixierungen 78VI.2.8. Gepolsterte Beinstützenkappe 78VI.3. Rückenlehnen 79VI.3.1. Gerades Rückenrohr 79VI.3.2. Rückenrohr mit Lumbalknick 79VI.3.3. Rückengurt individuell höhenein- undVI.3.4.verstellbar 79Individuell einstellbarer Anpassrücken,gepolstert 79VI.3.5. Airgo-Back-Rücken 80VI.3.6. Duo-Back-Rücken 80VI.3.7. Winkelverstellbare Rückenlehne 80VI.3.8. Stufig winkelverstellbare Rückenlehne 80VI.3.9.30°-Winkelverstellbare Rückenlehnemit Gasdruckfe<strong>der</strong> 81VI.3.10. Winkeleinstellbare Rückenlehne größer 90° 81VI.3.11. Winkeleinstellbare Rückenlehne größer 90°in Kombination mit Sitzneigung nach vorne 81VI.3.12. Winkeleinstellbare Rückenlehne kleiner 90°in Kombination mit Sitzneigung nach hinten 81VI.3.13. Forma-Rücken mit Kopfstütze 81VI.4. Sitzeinheiten 82VI.4.1. St<strong>an</strong>dard-Schaumstoffsitzkissen 82VI.4.2. Anpasssitz mit Trapezkissen 82VI.4.3. Anpasssitz mit Ergoform-Sitzeinheit 82VI.4.4. Fester Sitz und Rücken 8210


VI.5. Kopfstützen 83VI.5.1. St<strong>an</strong>dard-Kopfstützen 83VI.5.2. Kopfstützen mit Seiten<strong>an</strong>lage 83VI.6. Bremsen 83VI.6.1. Druckbremse 83VI.6.2. Trommelbremse 83VI.6.3. Stoplock-Nabenbremse 84VI.6.4. Bremshebelverlängerung 84VI.7. Rollstuhltische 84VI.7.1. Therapietische aus tr<strong>an</strong>sparentem Acrylo<strong>der</strong>Plexiglas 84VI.7.2. Halber Therapietisch 84VI.7.3. Einfacher Arbeitstisch aus Holz 85VI.8. Sonstige Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten 85VI.8.1. Ankipphilfe 85VI.8.2. Stützrollen 85VI.8.3. Mitlaufende Stützrolle 85VI.8.4. Höhenverstellbare Schiebegriffe 85VI.8.5. Greifreifen – Materialien und Überzüge 86VI.8.5.1. Stahlgreifreifen 86VI.8.5.2. Edelstahlgreifreifen 86VI.8.5.3. Aluminiumgreifreifen 86VI.8.5.4. Griffigere Greifreifen durch Greifreifenüberzüge 86VI.8.6. Speichenschutz 86VI.8.7. Steckachse für Antriebsrä<strong>der</strong> 86VI.8.8. Steckachse für Lenkgabeln 86VI.9. Bereifung 87VI.9.1. Wahl <strong>der</strong> Bereifung: luftbereift o<strong>der</strong>p<strong>an</strong>nensicher? 87VI.10. Allgemeine Rollstuhlmerkmaleund <strong>der</strong>en Indikationen 88VI.10.1. Individuelle Sitzbreitenauswahl (32-50 cm) 88VI.10.2. Individuelle Sitztiefenauswahl (34-50 cm) 88VI.10.3. Rahmenlängen (42-50 cm) 88VI.10.4. Sitzneigung 88VI.10.5. Schwerpunkteinstellung 88VI.10.6. Sturz 89VI.10.7. Steuerkopfeinstellung 89VI.10.8. Lenkrä<strong>der</strong> nach außen gestellt 90VII.Checkliste für<strong>Rollstuhlversorgung</strong>en 91VIII. Wörterbuch 9611


I. Einleitung?Warum dieser <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>?Mehr Dialog – bessere Lösungen. Unter diesem Motto stehenalle Reformen des Gesundheitswesens. Ein solidarischesGesund-heitswesen braucht diesen Dialog in allen Bereichen,auch bei <strong>der</strong> Hilfsmittelversorgung und in unserem Fall bei <strong>der</strong>?Versor-gung mit Rollstühlen.Dass wir Kommunikationsbrücken schlagen können, hat sichbei <strong>der</strong> ersten Auflage des <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>s zur <strong>Rollstuhlversorgung</strong>ge-zeigt, <strong>der</strong> ursprünglich auf Wunsch <strong>der</strong> Versorgungspartnerentst<strong>an</strong><strong>den</strong> ist. Ziel unserer Arbeitsgruppe war es, eine qualifizierteEmpfehlung zu erstellen, die nicht zuletzt dazu dienensollte – auch im Interesse des Qualitäts<strong>an</strong>spruchs imGesundheitswesen – individuell <strong>an</strong>gepasste<strong>Rollstuhlversorgung</strong>en im Rahmen <strong>der</strong> vorgegebenenMöglichkeiten zu unterstützen. Die Rückmeldun-gen warensehr positiv, was uns auch <strong>an</strong>gespornt hat, das Werk für diezweite Auflage um Neues zu ergänzen, damit <strong>der</strong> Leit-fa<strong>den</strong>das bleiben k<strong>an</strong>n, als was er konzipiert wurde: ein Nachschlagewerkfür <strong>den</strong> täglichen Gebrauch.?Rückblickend auf das verg<strong>an</strong>gene Jahr?stellen wir fest, dassdie Diskussion im Gesundheitswesen <strong>an</strong> Dynamik wesentlichzugenommen hat. Es führen nicht mehr nur dieKostensparaspekte <strong>den</strong> Themenreigen <strong>an</strong>, es wer<strong>den</strong> zunehmendmehr qualitätsför<strong>der</strong>nde und -steigernde Aspekte in <strong>den</strong>Dialog eingebracht – immer unter <strong>der</strong> Maßgabe <strong>der</strong>Effizienzsteigerung ohne Kostenerhöhung.Beson<strong>der</strong>en Ausdruck nimmt sich dies darin, dass im Juli2001 das l<strong>an</strong>g erwartete SGB IX endlich in Kraft getreten ist,in dem per Gesetz nicht mehr die Orientierung <strong>an</strong> wirklicheno<strong>der</strong> vermeintlichen Defiziten von behin<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> vonBehin<strong>der</strong>ung bedrohten Menschen erfolgt; vielmehr hat essich als Ziel gesetzt, die vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>en Funktionsfähigkeiten zuunterstützen und zu för<strong>der</strong>n, damit behin<strong>der</strong>te Menschen stärker<strong>an</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Lebensbereichen teilhaben können(Partizipation). Dies ist in aller Konsequenz zu unterstützen:Integration statt Ausgrenzung. Dazu gehört beiKörperbehin<strong>der</strong>ten häufig auch das Hilfsmittel alsUnterstützung in diesem Prozess.Mehr Qualität durch mehr Kooperation – dieser Verpflichtungkommen wir gerne nach, jetzt und auch in Zukunft.In diesem <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> wer<strong>den</strong> m<strong>an</strong>uelle Rollstühle – und zwarm<strong>an</strong>uelle Greifreifenrollstühle – präsentiert. H<strong>an</strong>dhebelfahrer,die auch zu <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> m<strong>an</strong>uellen Rollstühle gehören,sind hier nicht berücksichtigt wor<strong>den</strong>, da ihre Marktbedeutungimmer geringer wird und heute von <strong>der</strong> Greifreifen-Antriebstechnikabgelöst wurde. Reine Schieberollstühle sind ebenfalls nichtaufgeführt. Ein m<strong>an</strong>ueller Greifreifenrollstuhl k<strong>an</strong>n ja auch alsSchieberollstuhl verwendet wer<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Modellen, diebevorzugt dazu eingesetzt wer<strong>den</strong>, fin<strong>den</strong> Sie auch Hinweisezum Schiebebetrieb.12


I.1.I.1.1.Gesetzliche AspekteDas Gesetz überMedizinprodukte (MPG)regelt <strong>den</strong> Verkehr mit Medizinprodukten und ist in erster Liniezur Sicherheit für Patienten, Anwen<strong>der</strong> und Dritte geschaffen.Parallel existiert unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em das Produkthaftungsgesetz.Nach einer 5-jährigen Überg<strong>an</strong>gszeit erhielt das MPG ab dem14.06.1998 Rechtsverbindlichkeit. Sein Vorläufer war dieMedizingeräte-Verordnung.MPGEs betrifft sämtliche medizinischen Produkte, d. h. auch Rehabilitationsmittel(Rollstühle, Lifter, Gehhilfen) und Erzeugnisse<strong>der</strong> Orthopädietechnik.Vereinfacht ist definiert, dass Medizinprodukte o<strong>der</strong> GeräteApparate (einzeln o<strong>der</strong> zu verbin<strong>den</strong>) sind, inklusive <strong>der</strong> eventuelldazugehörigen Software, die vom Hersteller zurAnwendung <strong>an</strong> Menschen bestimmt wur<strong>den</strong>.Nach dem MPG wer<strong>den</strong> 4 Risikoklassen unterschie<strong>den</strong>:Klasse IKlasse IIaKlasse IIbKlasse IIIReha-Produkte, Prothesen, OrthesenMuskelstimulatoren, Reizstromgeräte,SauerstoffkonzentratorenBeatmungsgeräte, RöntgengeräteHerzschrittmacherelektro<strong>den</strong>,HerzkatheterMedizinprodukte wer<strong>den</strong> unterschie<strong>den</strong> in:• aktive Produkte(mit elektrischer Energie, Geräte mit Messfunktionen)• nicht aktive, passive Produkte(Elektrorollstühle sind keine aktiven Medizinprodukte, dadie elektrische Energie nicht therapeutisch genutzt wird)Für das äußere Erkennungszeichen, dass ein Gerät(Medizinprodukt)<strong>den</strong> einschlägigen Rechtsvorschriften entspricht(konform damit ist), steht das CE-Zeichen als rechtsverbindlicheKennzeichnungspflicht. Dieses Zeichen ist einunbedingtes Muss.Seit oben gen<strong>an</strong>ntem Stichtag (14.06.1998) ist das bek<strong>an</strong>nteGS-Zeichen, das als freiwillige Qualitätsbestätigung galt, fürMedizinprodukte verboten. Das GS-Zeichen (Qualitätszeichen)ist mit dem CE-Zeichen (Konformitätszeichen) nicht verw<strong>an</strong>dt.Unsere MEYRA-Produkte lassen wir freiwillig weiterhin vonunab-hängigen Institutionen über das notwendige Maß (CE)hinaus auf Qualität prüfen. Die Plakette vom TÜVProduktservicedokumentiert dies.13


I.1.2.Häufig gestellte Fragenzum MPG1. Was bedeutet das CE-Zeichen?Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> ein Medizinprodukt sind in <strong>der</strong> EG-Richtlinie93/42 EWG vom 14.06.1993 festgelegt. Diese sogen<strong>an</strong>nte„Medical Devices Directive” (MDD) wurde zwischenzeitlich alsMedizinproduktegesetz (MPG) in nationales deutsches Rechtumgesetzt.Die Konformität ist am Produkt ersichtlich durch ein CE-Zeichen. Es ist in <strong>der</strong> dem Produkt beigefügten Dokumentation<strong>an</strong>zugeben und befindet sich bei <strong>den</strong> MEYRA-Erzeugnissen in<strong>der</strong> beiliegen<strong>den</strong> Bedienungs<strong>an</strong>leitung.2. Wie ist die Konformität zum MPG gewährleistet?Kernaussage des MPG ist die For<strong>der</strong>ung, dass von einemMedizinprodukt keine Gefährdung für <strong>den</strong> Benutzer, Anwen<strong>der</strong>o<strong>der</strong> <strong>den</strong> Patienten selbst ausgehen darf.Wer Medizinprodukte herstellt und in <strong>den</strong> Verkehr bringt, hatdas Konformitätsbewertungsverfahren durchzuführen. Diesesbesteht aus strengen Auflagen und einer umfassen<strong>den</strong>Dokumentation. Dazu zählen z. B. die Risiko<strong>an</strong>alyse (welcheGefahren gehen vom Gerät aus?), eine Erklärung überToxizitätsfragen (Giftigkeit) und vieles <strong>an</strong><strong>der</strong>e mehr, aber auchgenaue vorgegebene Auslegungs- und Berechnungsvorschriftennach entsprechen<strong>den</strong> Normen.Falls bei <strong>der</strong> Benutzung, konzeptionell bedingt, unvermeidbareRisiken entstehen können, ist hierauf auf geeignete Weisehinzu-weisen. Hier kommt <strong>der</strong> Bedienungs<strong>an</strong>leitung, <strong>den</strong>Sicherheitsaufklebernam Rollstuhl sowie eventuell notwendigen Hinweispapiereneine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.Wichtig ist weiterhin die I<strong>den</strong>tifikation <strong>der</strong> Erzeugnisse, diedurch eine eindeutige Rahmen- bzw. Chargen-Nummer gekennzeichnetwer<strong>den</strong> müssen. Diese ist bei <strong>den</strong> MEYRA-Erzeugnissen auf dem Typenschild <strong>an</strong>gegeben. Insbeson<strong>der</strong>ebei <strong>den</strong> komplexen Elektro-Rollstühlen kennzeichnet MEYRAdarüber hinaus auch Einzelkom-ponenten <strong>der</strong> Elektronik sowiedes Antriebs.Jahr/KWModellTypenschild eines m<strong>an</strong>uellen Greifreifen-RollstuhlsKonformitätszeichenFahrzeug-I<strong>den</strong>titätsnummerHinweiseStrichcode, hinter demsich die produktrelev<strong>an</strong>tenDaten verbergenGenerierungsnummer14


3. Was ist bei Anpassarbeiten und Reparaturen zubeachten?Bei <strong>den</strong> mit CE-Kennzeichnung versehenen MEYRA-Medizinpro-dukten k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Fachh<strong>an</strong>del und <strong>der</strong> Benutzersicher sein, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen des MPGs eingehaltenwer<strong>den</strong>. Die Konformität bleibt auch erhalten, wenn beiAnpassarbeiten die Original-Anbauteile aus dem zugehörigenPictogramm (die Ausstattungsmöglichkeiten des Rollstuhls),sowie im Reparatur-fall MEYRA- bzw. Petri+Lehr-Ersatzteileverwendet wer<strong>den</strong>. Die einzelnen Komponenten aus demAusstattungsbaukasten des betreffen<strong>den</strong> Hilfsmittels wur<strong>den</strong>auch in <strong>der</strong> Kombination mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> bei MEYRA überprüft.Die abgedruckte Konformitäts-erklärung umfasst daher auchdie Code-Teile (Ausstattungen, Zubehör) des jeweiligenModells.4. Was ist bei Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungen zu beachten?Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungen wer<strong>den</strong> nicht mit einem CE-Kennzeichenversehen. Sie sind auf dem Typenschild separat alsSon<strong>der</strong><strong>an</strong>fer-tigung zu kennzeichnen. Bei Auslieferung hat <strong>der</strong>Anfertiger <strong>den</strong> Auslieferungszust<strong>an</strong>d sowie <strong>den</strong> Namen desPatienten und des Verordners zu dokumentieren. Die Firma,die diese Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungdurchführt, ist im Sinne des Gesetzes Hersteller.I.1.3.ProdukthaftungMit Einführung des Produkthaftungsgesetzes (ProdHaftG)Anf<strong>an</strong>g 1990 hat sich die Haftungsfrage bei Produktfehlernsowohl für Händler als auch für Hersteller verän<strong>der</strong>t und verschärft.Ziel dieses Gesetzes ist es, <strong>den</strong> Verbraucher zuschützen.ProdHaftGEinige beson<strong>der</strong>e Merkmale desProdukthaftungsgesetzes sind:• Verschul<strong>den</strong>sunabhängige Haftung, d. h. dieHaftung wird ausgelöst unabhängig davon, ob dem scha<strong>den</strong>verursachen<strong>den</strong>Fehler ein schuldhaftes Verhalten zugrundeliegt o<strong>der</strong> nicht• Auch Händler können als haftungsverpflichteteHersteller <strong>an</strong>gesehen wer<strong>den</strong>, z. B. durch Anbringung desNamens-/Warenzeichens am Produkt• Importeure, die in <strong>den</strong> Wirkungsbereich <strong>der</strong>EU Ware einführen, haften bei fehlerhaftenProdukten wie HerstellerDas bedeutet, dass wir die Produkthaftung für MEYRA-Produkte übernehmen und im Falle eines Scha<strong>den</strong>s durcheinen Produkt-fehler die rechtliche Ver<strong>an</strong>twortung dafür übernehmen.Falls ein serienmäßiges MEYRA-Rollstuhlmodell als Basis fürdie Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigung verwendet wird, hält MEYRA dieProdukthaf-tung dafür aufrecht, vorausgesetzt, dass <strong>der</strong>15


ProdSGUmbau fachmännisch erfolgte, das maximal zulässigeGesamtgewicht eingehalten und tragende Teile nicht verän<strong>der</strong>twur<strong>den</strong>, sowie bei Bedarf die Kippsicherheit durchRadst<strong>an</strong>dverlängerung (Schwerpunkt-lage unverän<strong>der</strong>t), Anti-Kipprollen o<strong>der</strong> ähnliche Maßnahmen gewährleistet wird.Das im August 1997 in Kraft getretene Produktsicherheits-Gesetz (ProdSG) setzt die allgemeine europäische Produktsicherheitsrichtliniein nationales Recht um und ergänzt dasProdHaftG. Dieses Gesetz bildet <strong>den</strong> rechtlichen Rahmen umdie Produkthaftung und gibt Behör<strong>den</strong> die Möglichkeit desEingreifens. Die Konsequenzen aus dem ProdSG können fürHersteller, Inverkehrbringer und Händler folgenschwer undun<strong>an</strong>genehm sein.Einige Beson<strong>der</strong>heiten sind u. a.:• Nur sichere Produkte dürfen in <strong>den</strong> Verkehrgebracht wer<strong>den</strong>, wobei sich die Sicherheit <strong>an</strong><strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Regeln <strong>der</strong> Technik orientiert• Zuständige Behör<strong>den</strong> haben die Befugnis, beieiner möglichen Gefahr für die Gesundheit und Sicherheitbestimmte Maßnahmen zu treffen• Zuständige Behör<strong>den</strong> können bei einem nichtsicheren Produkt das Inverkehrbringen verbieten• Nach Inverkehrbringen können die Behör<strong>den</strong> dieÖffentlichkeit warnen und <strong>den</strong> Rückruf von inverkehrgebrachtenunsicheren Produkten <strong>an</strong>ordnenbzw. ver<strong>an</strong>lassenStVOI.1.4.StraßenverkehrsrechtSchiebe- und Greifreifenrollstühle sind keine Fahrzeuge imSinne <strong>der</strong> Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) (§ 24 Beson<strong>der</strong>eFort-bewegungsmittel). Dort heißt es:(1) Schiebe- und Greifreifenrollstühle, Rodelschlitten,Kin<strong>der</strong>wagen, Roller, Kin<strong>der</strong>fahrrä<strong>der</strong> und ähnlicheFortbewegungsmittel sind nicht Fahrzeuge im Sinne dieserVerordnung.StVZO(2) Mit Kr<strong>an</strong>kenfahrstühlen o<strong>der</strong> mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en in Absatz 1gen<strong>an</strong>nten Rollstühlen darf dort, wo Fußgängerverkehrzulässig ist, gefahren wer<strong>den</strong>, jedoch nurmit Schrittgeschwindigkeit.Auch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO)nimmt Bezug auf Rollstühle. Dort steht:§51a Seitliche Kenntlichmachung16(1) ... Kr<strong>an</strong>kenfahrstühle müssen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Längsseitenmit mindestens je einem gelben Rückstrahlerausgerüstet sein, <strong>der</strong> nicht höher als 600 mm,jedoch so tief wie möglich <strong>an</strong>gebracht sein muss.Diese Rückstrahler dürfen auch <strong>an</strong> <strong>den</strong> Speichen


<strong>der</strong> Rä<strong>der</strong> <strong>an</strong>gebracht sein.17


II.II.1.Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> und<strong>der</strong>en spezifischeRollstuhl<strong>an</strong>passungAllgemeine EinführungIndikationen für RollstühleMedizinisch gesehen, k<strong>an</strong>n eine <strong>Rollstuhlversorgung</strong> sowohlbei aufgehobener o<strong>der</strong> stark eingeschränkterGebrauchsfähigkeit <strong>der</strong> unteren Extremitäten, aber auch beinicht kompensierbarer, erheblicher Leistungseinschränkungvon Herz und Lunge, massiven Gleichgewichtsstörungen o<strong>der</strong>Ataxien indiziert sein.Die Ursachen für eine teilweise o<strong>der</strong> vollständige Gehunfähigkeitsind sehr vielfältig: Sie können begründet sein in erworbenenErkr<strong>an</strong>kungen, z. B. in neurologischen progredientenErkr<strong>an</strong>-kungen, in Unfällen, die zu Lähmungen o<strong>der</strong>Amputationen führen, in Schädigungen des Gehirns infolgevon Traumata o<strong>der</strong> M<strong>an</strong>geldurchblutungen o<strong>der</strong> auch durch<strong>an</strong>geborene Missbil-dungen o<strong>der</strong> Lähmungen.Kr<strong>an</strong>kheits- und Behin<strong>der</strong>ungsbil<strong>der</strong>Die Diagnose, das Kr<strong>an</strong>kheitsbild, k<strong>an</strong>n im Einzelfall eineerste Plausibilität für eine mögliche <strong>Rollstuhlversorgung</strong> darstellen.Das Kr<strong>an</strong>kheits- o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungsbild sollte im Hinblick aufdie medizinische Indikation in die Überlegung zurRollstuhlversor-gung einbezogen wer<strong>den</strong>, da hier durchausRückschlüsse auf bestimmte Ressourcen o<strong>der</strong>Funktionseinschränkungen gemacht wer<strong>den</strong> können. EineEinzelfallbetrachtung ist also unerlässlich.Ein bestimmtes Rollstuhlmodell k<strong>an</strong>n für verschie<strong>den</strong>e Kr<strong>an</strong>kheits-o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungsbil<strong>der</strong> geeignet sein. Umgekehrt giltebenfalls: gleiche Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> bei verschie<strong>den</strong>enPersonen erfor<strong>der</strong>n eventuell unterschiedliche<strong>Rollstuhlversorgung</strong>en, bedingt durch die individuellenFunktionsbil<strong>der</strong>. Deshalb ist eine eindeutige generelleZuordnung Kr<strong>an</strong>kheitsbild – Rollstuhltyp nicht in jedem Fallmöglich.FunktionsfähigkeitenFür uns als Hersteller von Rollstühlen ist dieLeistungsfähigkeit des Benutzers deshalb maßgeblich undnicht unbedingt die Diagnose. Je<strong>der</strong> Mensch ist <strong>an</strong><strong>der</strong>s:Körpermaße, persönliche Eigenschaften, dieFunktionsfähigkeiten des Betroffenen sind individuell sehr verschie<strong>den</strong>.Ebenso die persönlichen Lebens-bedingungen, dasLebensalter und/o<strong>der</strong> die häusliche o<strong>der</strong> räumlicheUmgebung. Dieses alles berücksichtigen wir in dem sogen<strong>an</strong>ntenBaukasten, aus dem ein <strong>an</strong>gepasster Rollstuhlzusammengestellt wird.Die nach <strong>den</strong> jeweiligen Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n aufgeführtenProdukt-empfehlungen sind als eine erste Zuordnungshilfe zuverstehen. Grundlage für die Modellwahl sollte jeweils dieEinzelfallbetrach- tung sein. Detaillierte Aussagen zu <strong>den</strong> ein -zelnen Produkten fin<strong>den</strong> Sie im Kapitel V „Produktdarstellung”.Wenn Sie sich genauer über die einzelnen, nachstehend in18


II.2.123Einweisung in <strong>den</strong> Gebrauch4Der Umg<strong>an</strong>g mit einem Hilfsmittel – und dazu gehört selbstverständlichauch <strong>der</strong> Rollstuhl – muss eingeübt wer<strong>den</strong>.Dies betrifft <strong>den</strong> Selbstfahrer genauso wie die Begleit- o<strong>der</strong>Betreuungsperson, wenn <strong>der</strong> Rollstuhl auch für <strong>den</strong> zeitweiligenSchiebebetrieb genutzt wird. Vergleichen Sie dazuauch die „Checkliste zur <strong>Rollstuhlversorgung</strong>” am Endedieses <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>s (siehe Seite 91).56Grundsätzliches zur<strong>Rollstuhlversorgung</strong>FunktionsfähigkeitDie individuellen Auswirkungen einer Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong>Behin<strong>der</strong>ung müssen bei einer <strong>Rollstuhlversorgung</strong> immerberücksichtigt wer<strong>den</strong>. Es gibt kein „Schema F”!TherapiezielDie Ziele <strong>der</strong> Therapie sowie <strong>der</strong> persönlichen und beruflichenWie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung sollten klar definiert und sowohlbei <strong>den</strong> Vorüberlegungen, bei <strong>der</strong> Verordnung, Anpassungund <strong>an</strong>schließen<strong>der</strong> Einreichung des Kostenvor<strong>an</strong>schlagesdokumentiert sein. Ein klar definiertes Therapieziel erleichtertdie Entscheidung über die Wahl des Hilfsmittels erheblich!Selbstständige LebensführungDer Grad <strong>der</strong> Selbstständigkeit im Lebensumfeld desRollstuhl-benutzers ist in die Versorgungsüberlegunggrundsätzlich mit einzubeziehen.Ver<strong>an</strong>twortung des BenutzersNeben <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> motorischen Fähigkeiten sind diegeistigen genauso entschei<strong>den</strong>d. Der Benutzer muss mit seinemHilfsmittel umgehen können!SicherheitBei <strong>der</strong> Erstversorgung mit einem Rollstuhl empfehlen wiraus Grün<strong>den</strong> <strong>der</strong> Sicherheit die Ausstattung des Rollstuhlsmit einem Kippschutz!19


II.3.Das Sitzen im RollstuhlDurch <strong>den</strong> vollständigen o<strong>der</strong> teilweisen Verlust <strong>der</strong>Gehfähigkeit „ersetzt“ <strong>der</strong> Rollstuhl die Funktion <strong>der</strong> Beine.Deshalb kommt <strong>den</strong> Fahreigenschaften so große Bedeutungzu. Jede noch so kleine positive Adaptionsmöglichkeit, die <strong>den</strong>Stuhl wendiger und leichtläufiger macht, wirkt sich sofort aufdie Mobilitätseines Benutzers aus.Das Sitzen im Rollstuhl ist jedoch genauso entschei<strong>den</strong>d für<strong>den</strong> Alltag eines Rollstuhlfahrers. Therapie- und Mobilitätszielesind eng mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verknüpft.Das Ziel heißt MobilitätDie Anatomie und Physiologie des gesun<strong>den</strong> Menschen ist imAlltag auf Stehen und Gehen ausgerichtet. Unsere Intention istes dabei, die Umwelt zu erleben und zu begreifen.Rumpfstabilität und -mobilität ist dabei ein Schlüssel zur Wahrnehmungund Kommunikation. Die Position des Beckens hateine zentrale Bedeutung – nicht nur beim Stehen, son<strong>der</strong>nauch im Sitzen.Wir Nichtbehin<strong>der</strong>te haben die Möglichkeit, Sitzpositionenzu wechseln. Gründe dafür können sein: Unbequemlichkeit,Sitzdruck, Versp<strong>an</strong>nungen o<strong>der</strong> Schmerzen. DauerhaftesSitzen jedoch überlastet Knochen, Bän<strong>der</strong>, Muskulatur undinnere Org<strong>an</strong>e.Sitzen im Rollstuhl ist L<strong>an</strong>gzeit-Sitzen nach Bengt Engström*.Viele Rollstuhlbenutzer sind nicht o<strong>der</strong> nur bedingt in <strong>der</strong>Lage, ihre Sitzposition zu verän<strong>der</strong>n, wenn sie zum BeispielSchmerzen empfin<strong>den</strong>. Deswegen kommt dem „Hilfsmittel”Rollstuhl, seiner körper- und behin<strong>der</strong>ungsgerechten Adaption,große Bedeutung zu.Sitzfläche und Rückenlehne bil<strong>den</strong> eine Einheit, um demBecken Stabilität zu geben.Folgende Faktoren spielen dabei einebeson<strong>der</strong>e Rolle:• Sitzneigung• Rückenlehnenwinkel• Konturen von Sitz- und Rückenbesp<strong>an</strong>nung• Materialien (weich, hart, glatt, rutschsicher)*Ein schwedischer Physiotherapeutund Trainer, <strong>der</strong> über Jahre aus <strong>der</strong>Praxisarbeit heraus Grundlagen desSitzens im Rollstuhl entwickelte.Er bietet zu diesem Themabundesweit Seminare <strong>an</strong>.20


II.4.II.4.1.Die Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> und die entsprechen<strong>den</strong>Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong>Rollstuhl im Einzelnen*Die BeinamputationNach Ober- und Unterschenkelamputation wird das <strong>an</strong>gestrebteGehen oft durch Gleichgewichts- undKreislaufstörungen sowie durch die Überbelastung des erhaltenenBeines verhin<strong>der</strong>t.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Radst<strong>an</strong>dverlängerung als Ausgleichsmaßnahme zumGewichtsverlust durch das o<strong>der</strong> die amputierten Beine(im Einzelfall können Stützrollen ausreichend sein)• Individuelle Anpassbarkeit <strong>der</strong> Fahreigenschaften <strong>an</strong> diejeweils vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>en Kraft- und Beweglichkeitsreserven(alters- und behin<strong>der</strong>ungsbedingt)• Niedrigere <strong>an</strong>passbare Rückenlehnenhöhe für optimalenArmeinsatz• Abschwenkbare Anti-Kipp-Rollen, insbeson<strong>der</strong>e bei frischenAmputationen• Gegebenenfalls ist eine Stumpfauflage notwendig• Eventuell wird ein Anti-Dekubitus-Sitzkissen erfor<strong>der</strong>lich• Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringesEigengewicht und Verladefähigkeit des RollstuhlsMEYRA-EmpfehlungEurochair siehe Seite 53Primus 2 siehe Seite 64II.4.2.Die CerebralpareseAm weitesten verbreitet als ICP (inf<strong>an</strong>tile CP aufgrund Sauerstoffm<strong>an</strong>gelswährend <strong>der</strong> Geburt). Sie hat verschie<strong>den</strong>steAus-wirkungen, je nach betroffenem Bereich des Gehirns:spastische Hemiplegie, Diplegie, Tetraparese, Ataxie,Athetose, Tremor, Muskeltonus- o<strong>der</strong>Gleichgewichtsstörungen. Gezielte Bewe-gungen können oftnicht ausgeführt wer<strong>den</strong>.Häufig sind weitere Symptome wie Sprach-, Wahrnehmungs-,Seh- und Hörstörungen, geistige Retardierung, Krampfbereitschaftvorh<strong>an</strong><strong>den</strong>.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Individuelle ergonomische Anpassbarkeit <strong>der</strong> gesamtenSitzeinheit (Maße und Winkel) zur Stabilisierung,Verringerung Spastizität und Reduzierung vonKörperasymmetrien• Gute Fahreigenschaften, leichte Wendigkeit des Rollstuhlsfür die kraftreduzierte Fortbewegung• Sitzschalentauglich, Auswahl <strong>an</strong>passbarer Sitz- und Rückensystemeals Alternativen• Einfache H<strong>an</strong>dhabung <strong>der</strong> Bedienelemente zur För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Eigenaktivität und Selbstständigkeit• Stabile Rollstuhlkonstruktion wegen <strong>der</strong> häufig starken½* In alphabetischer Reihenfolge21


Spastizität• Funktionelles Zubehör für Begleitpersonen im Schiebebetriebund für <strong>den</strong> Tr<strong>an</strong>sport• Bei Kin<strong>der</strong>n immer Ausstattung des Rollstuhls mit Anti-Kipp-Rollen und Radsturz• Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringesEigengewicht und Verladefähigkeit des RollstuhlsMEYRA-EmpfehlungTommyKin<strong>der</strong>rollstuhlLuccaKin<strong>der</strong>rollstuhlDominikKin<strong>der</strong>rollstuhlPrimus 2 (siehe Seite 64)Motivo (siehe Seite 48)II.4.3.Die geriatrische Versorgungberücksichtigt Kr<strong>an</strong>kheiten und Behin<strong>der</strong>ungen ältererMenschen, die multidimensional in Gesundheit undSelbstpflege eingeschränkt sind. Es entstehenWechselwirkungen zwischen <strong>den</strong> Bereichen Körper, Psycheund Umfeld*.Sehr häufig sind nur noch geringe Ressourcen <strong>an</strong> Muskelkraftvorh<strong>an</strong><strong>den</strong>. Neben <strong>den</strong> Störungen <strong>der</strong> Bewegungsfähigkeit tretenoft noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Erkr<strong>an</strong>kungen auf, die die Aktivität einschränken,z. B. Gelenkerkr<strong>an</strong>kungen o<strong>der</strong> reduzierte Herz-Lungenfunktion.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Die Mobilität und aktive Beweglichkeit des Benutzers müssengeför<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>• Fehlhaltungen sind zu vermei<strong>den</strong>• Anpassung <strong>an</strong> individuelle Funktionseinschränkungen mussgewährleistet sein (Restmobilität, Kraftreduktion in Armenund Hän<strong>den</strong>, Grad <strong>der</strong> Rumpfstabilität einbeziehen)• Eventuell Unterstützung durch Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten zurLagerung von amputierten o<strong>der</strong> gelähmten Gliedmaßen(z. B. Plexiglastisch)• Auswahl von individuellen Rückenvari<strong>an</strong>ten (z. B. Anpassrückengurtbei Wirbelsäulendeformitäten wie Kyphose/Skoliose), Verstellbarkeit <strong>der</strong> Rückenlehne im Winkel• Verschie<strong>den</strong>e Sitzhöhen zum „Rollstuhlgehen” o<strong>der</strong>„Trippeln”• Mit geringem Kraftaufw<strong>an</strong>d m<strong>an</strong>övrierbar, wendig• Funktionelles Zubehör auch für Begleitpersonen, damit diese<strong>den</strong> Rollstuhl leicht und sicher bedienen können (z. B. beimSchieben, Verla<strong>den</strong> im Fahrzeug o<strong>der</strong> bei <strong>den</strong> Bremsen)• Sämtliche Verriegelungen sollten zur Sicherheit für Benutzerund Begleitperson eindeutig sein• Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringesEigengewicht und Verladefähigkeit des Stuhles*siehe auch Runge, Martin undRehfeld, Gisela „GeriatrischeRehabilitation im therapeutischenTeam”, Stuttgart 199522MEYRA-EmpfehlungService (siehe Seite 44)Format 2 (siehe Seite 51)Eurochair (siehe Seite 53)½


Eurochair aktiv (siehe Seite 61)Eurochair Hemi Spezial (siehe Seite 58)Motivo (siehe Seite 48)Polaro (siehe Seite 46)23


II.4.4.Die Hemiparese o<strong>der</strong> -plegieDie Hemiparese o<strong>der</strong> Hemiplegie ist eine Halbseitenlähmungin spastischer, selten in schlaffer Form. Je nach Lokalisationund Schwere <strong>der</strong> Hirnschädigung sind die Ausprägungen <strong>der</strong>motorischen Einschränkung (arm- o<strong>der</strong> beinbetonteHemiparese). In fast allen Fällen kommt es zurRollstuhlabhängigkeit. Denn Kom-pensation <strong>der</strong> gesun<strong>den</strong>Körperhälfte (z. B. hoher Krafteinsatz) verstärkt die Spastik.Außerdem können Sensibilitätsstörungen, räumlich-visuelleo<strong>der</strong> auf <strong>den</strong> eigenen Körper bezogeneWahrnehmungsstörungen, Seh- und Sprachstörungen(Aphasie) auftreten.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Nur ein optimal <strong>an</strong>gepasster Rollstuhl ermöglicht einen kontrolliertenEinsatz des Hilfsmittels und reduziert die Spastik.Adaptivrollstühle bieten die besten Möglichkeiten• Eine Fortbewegungsart ist häufig das Antreiben mit dem gesun<strong>den</strong>Arm und Bein (Trippeln). Es ist erfor<strong>der</strong>lich, die Sitzhöheund -tiefe (entsprechend) <strong>den</strong> Körpermaßen <strong>an</strong>zupassen• Die Sitzposition muss beim Trippeln stabilisiert wer<strong>den</strong>, umFehlhaltungen durch Vorrutschen und Asymmetrien zu verringern.Deshalb sollte eine Auswahl <strong>an</strong>passbarer Sitz- undRückengurtsysteme <strong>an</strong>geboten wer<strong>den</strong>• Der Stuhl muss für die kraftreduzierte Fortbewegung wendigsein• Einh<strong>an</strong>dbedienung von Bedienelementen wie Seitenteile,Beinstützen o<strong>der</strong> optional Bremse (Bremshebelverlängerungauf <strong>der</strong> gelähmten Seite)• Eindeutigkeit <strong>der</strong> Mech<strong>an</strong>ismen muss gewährleistet sein• Optionen für Pflegepersonen (höhenverstellbareSchiebegriffe, Steckachse, Trommelbremse etc.) gehören in<strong>den</strong> Baukasten des Modells• höhenverstellbare Armlehnen zur Lagerung des betroffenenArms wer<strong>den</strong> fast immer benötigt• Therapietisch (Plexi- o<strong>der</strong> Acrylglas) o<strong>der</strong>Armlagerungsschalen können weitere, spezielleLagerungsarten z. B. bei subluxierter, schmerzhafterSchulter bieten(vgl. auch Seite 84)• Bremshebelverlängerung und Speichenschutz auf <strong>der</strong>gelähmten Seite 84• Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringesEigengewicht und Verladefähigkeit des RollstuhlsMEYRA-EmpfehlungEurochair (siehe Seite 53)Eurochair Hemi Spezial (siehe Seite 58)Primus 2 (siehe Seite 64)*Amyotrophische Lateralsklerose24


II.4.5.Die neurologischenKr<strong>an</strong>kheitsprozesseMultiple Sklerose, Spinale Muskelatrophie, ALS*, Progres-siveMuskeldystrophie, Parkinson bedeuten häufig fortschreitendeLähmungserscheinungen o<strong>der</strong> Kraftverlust <strong>der</strong> gesamtenKörpermuskulatur, einhergehend mit schlaffer o<strong>der</strong> spastischerLähmung.Zusätzlich können Ataxien, Sensibilitätsstörungen,Sprachstörun-gen, Sehstörungen und <strong>an</strong><strong>der</strong>eWahrnehmungsstörungen sowie Blasen- undMastdarmstörungen auftreten.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Der Rollstuhl muss während des Kr<strong>an</strong>kheitsverlaufs immerwie- <strong>der</strong> neu <strong>an</strong> seinen Benutzer <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong>, weshalbhier nur ein Modell mit einem sehr flexiblenBaukastensystem zum Einsatz kommen sollte. Der Stuhlsollte sich vom Trippel-, über einen Greifreifen- eventuell zueinem Lagerungsrollstuhl/ Schieberollstuhl umw<strong>an</strong>deln lassen• Gute Sitzpositionierung zur Vermeidung vonSekundärschä<strong>den</strong>. Diese könnten sein: Dekubitus (entst<strong>an</strong><strong>den</strong>durch Immobilität), Wirbelsäulen-Asymmetrien, dieSchmerzen verursachen und die Lungenbelüftung verringernkönnen sowie l<strong>an</strong>gfristig sogar eine Operation erfor<strong>der</strong>lichmachen können• Gute Sitzpositionierung auch zur Kontrakturprophylaxe• Die Anpassbarkeit <strong>der</strong> Sitz- und Rückensysteme zurStabilisierung des Oberkörpers ist von entschei<strong>den</strong><strong>der</strong>Bedeutung, um Restkräfte bestmöglich zu nutzen• Bei Muskeldystrophie, ALS eventuell Rücken- und Sitzeinheitindividuell geformt• Anpassung <strong>der</strong> Radgeometrie, <strong>den</strong>n Leichtgängigkeit för<strong>der</strong>tMobilität, Über<strong>an</strong>strengung hingegen beschleunigt <strong>den</strong>Kr<strong>an</strong>kheitsprozess• Sehr wichtig ist es, dass sämtliche Verriegelungen sowohlfür Benutzer als auch Begleitpersonen eindeutig und leichtzu h<strong>an</strong>dhaben sind• Hilfs<strong>an</strong>triebe zum längstmöglichen Erhalt <strong>der</strong> Eigenaktivitätsollten genutzt wer<strong>den</strong> (z. B. Unterstützung durch Zusatz<strong>an</strong>triebServomatic)• Optionen zur Armlagerung (Therapietisch, höhenverstellbareSeitenteile) sind in <strong>der</strong> Regel indiziert• Abnehmbare, geteilte Beinstützen, damit <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sfer selbstständigo<strong>der</strong> mit Unterstützung von vorne bewerkstelligtwer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Häufig wird ein Anti-Dekubitus-Sitzkissen benötigt• Mobilität per Auto durch leichtes Falten/Entfalten, geringesEigengewicht und Verladefähigkeit des StuhlesMEYRA-EmpfehlungEurochair (siehe Seite 53)Eurochair aktiv (siehe Seite 61)Primus 2 (siehe Seite 64)Motivo (siehe Seite 48)Eventuell auch ein Elektrorollstuhl½*Umsetzen, übersetzen o<strong>der</strong>ein- bzw. aussteigen25


II.4.6. Die QuerschnittlähmungII.4.6.1. Die Paraparese o<strong>der</strong> -plegieSchädigung des Rückenmarks / <strong>der</strong> Wirbelsäule in Höhe <strong>der</strong>Brust- o<strong>der</strong> Len<strong>den</strong>wirbel. Dadurch komplette o<strong>der</strong> inkompletteLähmung und Sensibilitätsverlust im gelähmten Bereich. In<strong>der</strong> Regel verbun<strong>den</strong> mit Blasen- und/o<strong>der</strong>Mastdarminkontinenz.Die Arme sind voll funktionsfähig.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Ein vielfältiges Baukastensystem muss in <strong>der</strong> Serie vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>sein, damit <strong>der</strong> Stuhl auf die individuellen Maße <strong>an</strong>gepasstwer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Eine gute Sitzposition zur Stabilisierung des Beckens und<strong>der</strong> Beine über Anpassbarkeit von Sitzwinkeln undRückenkontur („Anpassrücken”) muss gewährleistet sein• Ein sehr gutes Sitzkissen zur Dekubitusprophylaxe• Bei Erstversorgung eventuell Ausstattung des Stuhls mit Anti-Kipp-Rollen• Größtmögliche Mobilität im Alltag über Radst<strong>an</strong>dseinstellung<strong>der</strong> Antriebs- und Lenkrä<strong>der</strong> und möglichst geringe Außenmaßedes Rollstuhls• Ausstattung für <strong>den</strong> selbstständigen Tr<strong>an</strong>sfer*, z. B. Klei<strong>der</strong>schutzo<strong>der</strong> abklappbares, abschwenkbares Seitenteil, meistauch einen Rahmen mit schrägem Vor<strong>der</strong>bau• Die Bedienelemente sollten sowohl für Fahrer als auchBegleitpersonen einfach und sicher zu h<strong>an</strong>dhaben sein (z. B.Eindeutigkeit von Verriegelungen)• Leichtes Falten/Entfalten des Rollstuhls ohne fremde Hilfe,geringes Eigengewicht und gute Verladefähigkeit ins Autodurch <strong>den</strong> aktiven BenutzerMEYRA-EmpfehlungPrimus 2 (siehe Seite 64)X1 (siehe Seite 67)Joy (siehe Seite 70)Profi 3-S (siehe Seite 72)II.4.6.2. Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieSchädigung des Rückenmarks in Höhe <strong>der</strong> Halswirbelsäule.Dadurch komplette o<strong>der</strong> inkomplette, in <strong>der</strong> Regel spastischeLähmung aller vier Extremitäten. Daraus resultiert eineInstabilität des Oberkörpers, Kraft- und Koordinationsdefizite<strong>der</strong> Arme/ Hände in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Schädigungshöhesowie Lähmung<strong>der</strong> Beine. Störung des vegetativen Nervensystems,Blasen- und Mastdarminkontinenz. Bei hohen LähmungenAteminsuffizienzund zum Teil nur noch geringe Kopfbeweglichkeit.Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rollstuhl• Ein vielfältiges Baukastensystem muss in <strong>der</strong> Serie vorh<strong>an</strong>- ½26


<strong>den</strong> sein, damit <strong>der</strong> Stuhl auf die individuellen Maße <strong>an</strong>gepasstwer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Eine gute Sitzposition zur Stabilisierung des Beckens und<strong>der</strong> Beine über Anpassbarkeit von Sitzwinkeln undRückenkontur („Anpassrücken”) muss gewährleistet sein½27


III.Allgemeines zumRollstuhlIII.1.Was ist ein Rollstuhl?Laut DIN 13 240 ist ein Rollstuhl:„ein Fortbewegungsmittel für Personen, <strong>der</strong>en Gehfähigkeiteingeschränkt ist”.Ein Rollstuhl ist jedoch mehr als ein Fortbewegungsmittel. Erist ein <strong>an</strong>gepasstes, orthopädisches Hilfsmittel, das ausgefalleneo<strong>der</strong> teilweise ausgefallene Körperfunktionen ersetzenund Restbeweglichkeit so gut wie möglich unterstützen soll.III.2.M<strong>an</strong>uelle GreifreifenrollstühleBezeichnung <strong>der</strong> BauteileSchiebegriffRückengurtBetätigungshebel/BeinstützenverriegelungSitzgurtSeitenteilSchereBremshebel/DruckbremseLenkradVarioblock o<strong>der</strong>RadadapterplatteSteckachseAntriebsradFußplatte Steuerkopf Greifreifen28


III.3.III.3.1.Maß<strong>an</strong>gaben am RollstuhlGrafikMessverfahrenSB = Sitzbreite über Außenk<strong>an</strong>teSitzrohreRH = Rückengurthöhe vomSitzrohr bis Oberk<strong>an</strong>teSH = Rückengurt Sitzhöhe vonAufst<strong>an</strong>dsflächebis Oberk<strong>an</strong>te SitzflächeSBGesamtbreiteSitztiefeGesamtlänge• Die Sitzhöhe ist abhängig von <strong>der</strong> Radgröße und <strong>der</strong>Achsposition. Die erfor<strong>der</strong>lichen Angaben sind in <strong>den</strong> jeweiligenModellpictogrammen als geson<strong>der</strong>te Tabelle aufgeführt• Die Sitzneigung ist <strong>der</strong> Unterschied von vor<strong>der</strong>er und hintererSitzhöhe• Der Sitzwinkel ist <strong>der</strong> Winkel zwischen Sitz und Rücken.Normalerweise 90°, bei winkeleinstellbaren Rücken sind +/- 10°(also 80° - 100°) Einstellbereich üblichSitzneigungEine Sitzhöhendifferenzvon:1 cm = 1,5° Sitzneigung2 cm = 3° SitzneigungSitzbreiteIII.3.2.III.3.2.1.Maß<strong>an</strong>gabenSitzbreite (SB):Am Rollstuhl:Faltrollstuhl: zwischen <strong>den</strong> Außenk<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Sitzrohre gemessen.Vergleiche DIN 13240Starrahmenstuhl: Zwischen <strong>den</strong> SeitenteilenAm Benutzer:Die breiteste Stelle des Beckens (Troch<strong>an</strong>ter major) im Sitzenmessen und 2 cm hinzuzählen• Lichte Weite zwischen<strong>den</strong> Seitenteilen k<strong>an</strong>nvon <strong>der</strong> Sitzbreite abweichen• UnterschiedlicheSitzsystemeo<strong>der</strong> Gehapparate!29


SitztiefeIII.3.2.2.Sitztiefe (ST):Am Rollstuhl:Von <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>k<strong>an</strong>te des Rückenrohrs bis Vor<strong>der</strong>k<strong>an</strong>teSitzsystem (Sitzgurt, fester Sitz, Sitzpolster)Am Benutzer:Oberschenkellänge, gemessen vom Rücken bis in die Kniekehleabzüglich 2 Fingerbreit!• Unterschiedliche Rückensysteme,wie z. B.Anpass-rücken, Duo-Backo<strong>der</strong>fester Rücken verän<strong>der</strong>ndie tatsächlich vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>eSitztiefe• Bei Benutzung als Trippelstuhlmuss die Sitztiefekürzer sein (ca. 4Fingerbreit)SitzhöheIII.3.2.3.Sitzhöhe (SH):Am Rollstuhl:• Senkrecht vom Bo<strong>den</strong> bis Oberk<strong>an</strong>te Sitzrahmenrohr• Vor<strong>der</strong>e Sitzhöhe, gemessen <strong>an</strong> <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Oberk<strong>an</strong>tedes Sitzrohres• Hintere Sitzhöhe, gemessen <strong>an</strong> <strong>der</strong> hinteren Oberk<strong>an</strong>tedes SitzrohresAm Benutzer:Unterschenkellänge plus die benötigte Bo<strong>den</strong>freiheit fürdie Fußstützen (Unterschenkellänge + 7 cm)!• Bei Trippelstühlen ist dieSitzhöhe niedriger(USL + 3 cm)• Das Sitzkissen muss von<strong>der</strong> Sitzhöhe des Benutzersabgezogen wer<strong>den</strong>,um die Sitzhöhe desRollstuhls zu ermittelnIII.3.2.4.Rückenlehnenhöhe (RH):Am Rollstuhl:Von Oberk<strong>an</strong>te des Sitzrohres bis Oberk<strong>an</strong>te RückengurtAm Benutzer:Rückenunterstützung ist abhängig von <strong>der</strong> individuellenBehin<strong>der</strong>ung• Rückenhöhe bei Selbstfahrernmindestens zwei!Fingerbreit unter Schulterblattspitze• Bei Arm<strong>an</strong>trieb sollte dasSchulterblatt freiliegenund nicht vom Rückengurtbehin<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>• Ein Sitzkissen verkleinertdie tatsächlich vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>eRückenhöheRückenlehnenhöheUnterschenkellängeIII.3.2.5.Unterschenkellänge (USL):Am Rollstuhl:Von Oberk<strong>an</strong>te Sitzfläche bis Oberk<strong>an</strong>te FußplattenAm Benutzer:Von <strong>der</strong> Kniekehle bis Unterk<strong>an</strong>te Ferse (Schuhe o<strong>der</strong>Apparate mit mitrechnen)!• Bei <strong>der</strong> Unterschenkellängedas Sitzkissenberücksichtigen• Bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong>Unterschenkellängedie Schuhhöheberücksichtigen30


III.4.Fahrwerksgeometrie beiAdaptivrollstühlen – AuswirkungenfahrwerkstechnischerVariationen*III.4.1. EinstellmöglichkeitenUm <strong>den</strong> individuellen physischen Erfor<strong>der</strong>nissen des Rollstuhlfahrenshinsichtlich <strong>der</strong> Ausführungsform des Rollstuhls und<strong>den</strong> physikalischen Gegebenheiten gerecht wer<strong>den</strong> zu können,sind vielfältige Einstellmöglichkeiten erfor<strong>der</strong>lich.Nebenstehende Abbildung (Bild 1) verdeutlicht durch Pfeile,welche Einstellungen und Variationen <strong>an</strong>zutreffen sind. DerAdaptivrollstuhl (Aktivroll-stuhl) kommt <strong>der</strong> Definition nacheinem individuell <strong>an</strong>passbaren Hilfsmittel sehr nahe.Bild 1III.4.2. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Antriebsradpositionhorizontal(weiter nach vorne)Damit <strong>der</strong> Energieumsatz effektiv erfolgt, ist es aus physikalischenund ergonomischen Grün<strong>den</strong> erfor<strong>der</strong>lich, die großenAntriebsrä<strong>der</strong> (weit) nach vorne zu bringen (Bild 2).• Dies beginnt bei einem geringeren Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d (als Teildes Fahrwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>des), weil ein relativ größeres Rad (gleichbelastet) leichter rollt als ein kleineres. Dieser Vorteil ist nichtnur bei <strong>der</strong> Geradeausfahrt, son<strong>der</strong>n auch beimLenkm<strong>an</strong>över spürbar.• Zu <strong>den</strong> gen<strong>an</strong>nten Vorzügen eines kleinen Schwerpunktabst<strong>an</strong>desvon <strong>der</strong> Schwenkachse kommen weitere Vorzüge.Das <strong>an</strong> <strong>den</strong> Schiebegriffen durch die Begleitperson beimLenken aufzubringende Kräftepaar sinkt in dem Maß, wie<strong>der</strong> Schwerpunktabst<strong>an</strong>d verkleinert wird.Bild 2• Das gleiche gilt für das seitliche Driften des Rollstuhles beiFahrbahnquerneigung, gleichgültig, ob eine Begleitpersono<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rollstuhlfahrer die Kompensationskräfte aufbringenmuss. Die höhere Radbelastung hinten verbessert dieTraktion mit allen Folgen. Ferner wird <strong>der</strong> Rollstuhl kürzer, d.h. die Mobilität wird verbessert.• Die Greifarbeit wird effektiver umgesetzt, <strong>der</strong> Greifbogen hatein ausgewogenes Maß <strong>an</strong> Zug- und Druckphase (Bild 3).Für ungeübte Fahrer steht diesen Vorteilen als Nachteilgegen-über, dass <strong>der</strong> Rollstuhl vorn zum Aufsteigen neigt(Überschlag nach hinten).Bild 3*Nachstehendes Kapitel ist einAuszug aus: Prof. Dr.-Ing.R.-D. Weege, Aktivrollstuhl – nichtnur für aktive Rollstuhlfahrer, in:Medizinisch orthopädische Technik,109. Jahrg<strong>an</strong>g, Heft 5, Sept./Okt.1989, Seite 170-17631


III.4.3. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Antriebsradpositionvertikal(höher am Rahmen)Neben <strong>der</strong> Möglichkeit, das Hinterrad horizontal zu verschieben,k<strong>an</strong>n dies auch in senkrechter Richtung in <strong>der</strong> Lage desRadmittelpunktesverän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>. Dies dient u. a. <strong>der</strong>Optimierung <strong>der</strong> Greifverhältnisse (siehe Bild 3). Ferner wirddie Schwerpunktlage relativ zu <strong>den</strong> Rä<strong>der</strong>n beeinflusst. Soentsteht Sitzgefälle nach hinten, was physikalisch ähnlicheAuswirkungen hat, wie die Radbefestigung weiter vorn.Merke: Wer<strong>den</strong> die Pfeilrichtungen in <strong>den</strong> Bil<strong>der</strong>n 2 und 3umgekehrt, so ergeben sich auch umgekehrte Auswirkungen.Als durchschlagen<strong>der</strong> Nachteil steht <strong>den</strong> gen<strong>an</strong>ntenVariationen die Überschlagsneigung nach hinten entgegen.Hier ist es grund-sätzlich nötig, ein individuelles Optimum zusuchen (Stichwort: <strong>an</strong>gepasstes Hilfsmittel). Für <strong>den</strong> ungeübtenFahrer sind eventuell zusätzliche Maßnahmen (z. B.Stützrollen) erfor<strong>der</strong>lich.III.4.4.Hin<strong>der</strong>nisüberwindungWarum ist die überwindbare Hin<strong>der</strong>nishöhe, insbeson<strong>der</strong>e imstatischen Fall, d. h. ohne Gewichtsverlagerung des Rollstuhlfahrers,mit Rollstühlen so gering? Bild 4 (Mitte) zeigt einenRoll-stuhl, <strong>der</strong> sich bereits mit <strong>den</strong> Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>n auf demHin<strong>der</strong>nis-niveau befindet. Der Schwerpunkt S ist <strong>an</strong>gedeutet;durch ihn verläuft die senkrechte Schwerelinie. Da sie dieRadaufst<strong>an</strong>ds-punktverbindungslinie zwischen <strong>den</strong>Radaufst<strong>an</strong>dspunkten schneidet, steht <strong>der</strong> Rollstuhl statischstabil. Der Rollstuhl hat seine maximale Neigung nach hintenerreicht; m<strong>an</strong> möchtemeinen, das Hin<strong>der</strong>nis ist unüberwindbar.„Klammert” sich nun, wie in Bild 4 (Unten) dargestellt, dasgroße Hinterrad <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hin<strong>der</strong>nisk<strong>an</strong>te fest, kommt zwar <strong>der</strong>Rollstuhl wie<strong>der</strong> mehr in seine waagerechte Position, abersogen<strong>an</strong>nte virtuelle Kräfte bewirken, dass <strong>der</strong> Rollstuhl nunnach hinten überschlägt.Bild 4Es ist erkennbar, dass <strong>der</strong> Radaufst<strong>an</strong>dspunkt desHinterrades weit nach vorn gew<strong>an</strong><strong>der</strong>t ist – und das geschiehtübrigens in Abhängigkeit vom Raddurchmesser des großenHinterrades – und die durch <strong>den</strong> Schwerpunkt desGesamtsystems gehende senkrechte Linie dieRadaufst<strong>an</strong>dspunktverbindungslinie nicht mehr zwischen <strong>den</strong>bei<strong>den</strong> Radaufst<strong>an</strong>dspunkten schneidet.Dies ist <strong>der</strong> physikalische Hintergrund für <strong>den</strong> unausweichlichenÜberschlag nach hinten.32


III.4.5.Negativer RadsturzDer negative Radsturz <strong>an</strong> <strong>den</strong> Hinterrä<strong>der</strong>n bringt überwiegendVorteile mit sich. Die wesentlichen Auswirkungen sind inBild 5 gen<strong>an</strong>nt. Gewisse Nachteile stehen dem allerdingsauch gegenüber.• Beson<strong>der</strong>s beim M<strong>an</strong>övrieren hat <strong>der</strong> negative Radsturz <strong>den</strong>Vorteil, dass er sich wie eine Übersetzung ins L<strong>an</strong>gsameauswirkt. Der Spurkreisdurchmesser <strong>der</strong> großen Rä<strong>der</strong> vergrößertsich beim Schwenkm<strong>an</strong>över. Dadurch sinken dieBetätigungs-kräfte am Greifreifen in dem Maße, wie <strong>der</strong>negative Radsturz zunimmt.• Folgendes sollte für die Minimierung des Fahrwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>desim Fahrbetrieb unbedingt beachtet wer<strong>den</strong>: Bei Radsturzergibt sich mit <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> relativen Höhenlage desAn-triebsrades bei <strong>den</strong> meisten konstruktiven Ausführungeneine Spurverän<strong>der</strong>ung, die auszugleichen ist.Bild 5VorteileH<strong>an</strong>dschutzSchwenkkräfte sinkenGreifrichtung ergonomischÜberschlaggefahr reduziertSt<strong>an</strong>dfestigkeit (statisch)NachteileGesamtbreite steigtIII.4.6.Steuerkopfeinstellungbei Lenkrä<strong>der</strong>nDie Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> des Rollstuhls verfügen über Radnachlauf.Die Lenkkopf- bzw. Lenkwinkelachse sollte grundsätzlichsenkrecht zur Fahrbahn stehen (Bild 6).• Weicht m<strong>an</strong> hiervon ab, verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Radnachlauf;zusätzlich ist dieser d<strong>an</strong>n eine Funktion des Lenkwinkels.Unter beson<strong>der</strong>en Erfor<strong>der</strong>nissen hinsichtlich verbesserterKursstabili-tät k<strong>an</strong>n für die Geradeausfahrt vorwärts die dargestellteAb-weichung von <strong>der</strong> senkrechten Position zweckmäßigsein.• Bei <strong>der</strong> Geradeausfahrt ergibt sich dabei ferner eine verbesserteFlatterdämpfung. Allerdings bedarf diese Maßnahme –wie bek<strong>an</strong>nt – zusätzlicher Lenkenergie und beeinträchtigtdie o. g. zwei Vorteile immer d<strong>an</strong>n, wenn keineGeradeausfahrt vorliegt. Die unterschiedliche lenkwinkelabhängigeHöhen-position <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong> führt bei unterschiedlichenLenkwinkeln dazu, dass – sofern dieSeitenrahmentorsion gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong> eingeschränkt ist – aufebenem Untergrund nicht alle Rä<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>kontakt haben.Bild 633


III.4.7.Das Gewicht des RollstuhlsMit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Aktiv-Rollstühle ist die Problematikdes Rollstuhl-Eigengewichts zunehmend in <strong>den</strong> Vor<strong>der</strong>grundgerückt (Bild 7).RollstuhleigengewichtSp<strong>an</strong>nungsfeld = Gewicht ./. FestigkeitBild 7• Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von Einflussgrößen aufdas Rollstuhlgewicht. Dabei sind die Werkstoffe für dieSitzbesp<strong>an</strong>-nung, <strong>den</strong> Rahmen und das Fahrwerk zu nennen.Als Rahmen-werkstoffe wer<strong>den</strong> hauptsächlich Stahl-undAluminiumlegie-rungen verwendet. Tit<strong>an</strong>legierungen wer<strong>den</strong>eher selten verwendet, da die Kosten dieses Werkstoffes imVerhältnis zum erreichten Nutzen – Gewichtseinsparung –aus Preis-/Leis-tungserwägungen zu hoch empfun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.• Weiterhin hat die Aufbauart des Rollstuhls einen nicht unbeträchtlichenEinfluss auf das Rollstuhlgewicht. Ein starrerRah-men läßt sich leichter ausführen als ein faltbarer o<strong>der</strong>zerleg-barer Rahmen, da Scharniere, Gelenke,Verriegelungen und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Teile nicht benötigt wer<strong>den</strong>.• Auch die Ausstattung und <strong>der</strong> Baukasten<strong>an</strong>schluss desRollstuhls sind in Bezug auf das Eigengewicht vonBedeutung. So ist es ein Unterschied, welche Rä<strong>der</strong> bzw.welche Reifen verwendet wer<strong>den</strong> o<strong>der</strong> welches Seitenteil zurAnwendung kommt.34


• Ein Rollstuhl mit umfassendem Baukasten<strong>an</strong>schluss ist sehrflexibel in <strong>der</strong> Ausstattung und Anpassung <strong>an</strong> <strong>den</strong> Fahrer, hatjedoch zw<strong>an</strong>gsläufig ein höheres Gewicht, da für sämtlicheAusstattungsvari<strong>an</strong>ten Anbindungsmöglichkeiten amRahmen vorh<strong>an</strong><strong>den</strong> sein müssen.• Letztlich dürfen auch Lebensdauer undFestigkeits<strong>an</strong>for<strong>der</strong>un-gen als Einflussgrößen auf dasRollstuhlgewicht nicht unerwähnt bleiben. Die Lebensdauerist – neben <strong>der</strong> Be<strong>an</strong>spruchung – von <strong>der</strong> Dimensionierungdes Bauteils abhängig. Um die sogen<strong>an</strong>nte Dauerfestigkeitzu erreichen, ist ein bestimmter Materialeinsatz und damitein bestimmtes Gewicht unabdingbar.• Die Gesamtheit <strong>der</strong> Einflussgrößen ergibt ein bestimmtesRollstuhlgewicht und dessen Auswirkungen. Hier sindzunächst die Kosten zu erwähnen. Sie verhalten sich umgekehrtproportional zum Rollstuhlgewicht, d. h. <strong>der</strong> Einsatzhochfester, jedoch leichter Materialien bewirkt höhere Kostenund umgekehrt.• Weitere Auswirkungen des Rollstuhlgewichts sind die Hebekräfte,die z. B. aufgebracht wer<strong>den</strong> müssen, um einenRollstuhl in einen Kofferraum eines PKW zu verla<strong>den</strong>.• Ebenfalls sind die gewichtsmäßigen Auswirkungen auf <strong>den</strong>Fahrwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> sich aus dem Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d, demBeschleunigungswi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d und dem Steigungswi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dzusammensetzt, aufzuzeigen.• Der Fahrwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d des Systems „Rollstuhl/Rollstuhlfahrer”ist nur zu einem kleinen Teil vom Rollstuhleigengewichtabhängig. Daraus k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> ableiten, dass übertriebenegewichtsreduzierende Maßnahmen am Rollstuhlrahmen (z.B. durch die Wahl beson<strong>der</strong>s aufwendigerRahmenwerkstoffe), <strong>der</strong> seinerseits nur wie<strong>der</strong> einen Teil desRollstuhlgewichts ausmacht, in <strong>der</strong> Praxis unbedeutend sind.Eine sinnvolle Gewichtsreduzierung bis <strong>an</strong> die Grenze <strong>der</strong>Dauerfestigkeit gilt als zweckmäßig, jedoch nie darunter. Dasgeschieht häufiger, sehr zum Missfallen von Kostenträgern,Leistungserbringern und <strong>an</strong><strong>der</strong>en.• In dem Zusammenh<strong>an</strong>g soll erwähnt wer<strong>den</strong>, dass das klassi-sche Drahtspeichenrad hinsichtlich Gewicht, Belastbarkeitund Komfort (Stoßdämpfungsverhalten) allen Gussspeichenrä<strong>der</strong>n,ob aus Kunststoff o<strong>der</strong> Metall, deutlich überlegen ist.Nur d<strong>an</strong>n, wenn – aus welchen Grün<strong>den</strong> auch immer – <strong>der</strong>das Drahtspeichenrad gegenüber seitlichen Kräften stabilisierendeGreifreifen entfallen muss, sind Gussspeichenrä<strong>der</strong><strong>an</strong>gezeigt.• An<strong>der</strong>e Einflussgrößen (als das Eigengewicht) auf <strong>den</strong> Fahrwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dwirken sich häufig viel gravieren<strong>der</strong> aus. Dazugehört z. B. <strong>der</strong> Luftdruck <strong>der</strong> Reifen. Bei zu geringemLuftdruck – und das ist täglich zu beobachten – k<strong>an</strong>n sich<strong>der</strong> Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d versechsfachen. D<strong>an</strong>n nützt dasRechnen mit „Gramm” nichts mehr.35


III.5.Qualitäts- und Sicherheitsaspektebeim RollstuhlUm die Qualität eines Hilfsmittels richtig einschätzen undbeurteilen zu können, ist mehr als nur <strong>der</strong> erste Eindruck vonForm und Farbgebung wichtig. Vier zentrale Begriffe glie<strong>der</strong>ndiesen <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> und sind gleichzeitig Eckdaten zurGesamtbewertung eines Rollstuhlmodells.FunktionalitätWirkungsgrade23%„Form follows function”*, dieser Leitsatz, <strong>der</strong> heute nochGültigkeit hat, k<strong>an</strong>n auch auf die Gestaltung von Rollstühlen<strong>an</strong>gewendet wer<strong>den</strong>. Es ergeben sich Wechselwirkungen zwischen<strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Benutzer und <strong>den</strong> technischenMöglichkeiten. Die Bedienelemente bei Eurochair o<strong>der</strong> Primus2 sind Beispiele dafür.Die Variabilität des Rollstuhls, die vielfältigen Anpassmöglichkeiten<strong>an</strong> verschie<strong>den</strong>ste Behin<strong>der</strong>ungen, aber auch die nachträglicheAdaption im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahme,bei zunehmen<strong>der</strong> Funktionsverbesserung des Nutzers o<strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ungen im Kr<strong>an</strong>kheitsbild sind ein wichtiges Kriterium<strong>der</strong> Funktionalität. So sind z. B. Konstruktionsmerkmale desPrimus 2 im Hinblick darauf entst<strong>an</strong><strong>den</strong>.< 9% –16%Der Baukasten eines Rollstuhls – ein weiterer funktionalerAspekt – kennzeichnet die Ausstattungsvari<strong>an</strong>z, die modellabhängigzur Verfügung steht. Je umfassen<strong>der</strong> das Angebot <strong>an</strong>Bemaßungen <strong>der</strong> Sitzeinheit, <strong>an</strong> Verstell- und Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten<strong>der</strong> Lenk- und Antriebsrä<strong>der</strong> und das Angebot<strong>an</strong> Ausrüstungsalternativen (vgl. hierzu die Pictogramme <strong>der</strong>einzelnen Modelle), um so individueller k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Rollstuhl <strong>an</strong>seinen Benutzer <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong>. Je besser <strong>an</strong>gepasst, umso besser kommt sein Fahrer damit zurecht. Es geht hier umdie Optimierung <strong>der</strong> eingeleiteten Kraft über einen längerenZeitraum (<strong>der</strong> Wirkungsgrad – Krafteinsatz <strong>der</strong> tatsächlich inVortrieb umgesetzt wird – beträgt bei einem optimal eingestelltenund <strong>an</strong>gepassten Rollstuhl 9 %, siehe auch nebenstehendesSchaubild). Die Reduktion von Folgeschä<strong>den</strong> ist ein weitererpositiver Effekt. Neben <strong>den</strong> rein technisch-funktionellenMerk-malen eines Rollstuhls kommen beim Aspekt„Funktionalität” zwei weitere Faktoren hinzu: Komfort undBedürfnisbefriedigung.Der Rollstuhl ist nicht nur Fortbewegungsmittel. Er ist als Teildes Körpers seines Benutzers zu sehen: l<strong>an</strong>ges, ermüdungsfreiesSitzen, ohne dabei Druckstellen zu bekommen, dieFor<strong>der</strong>ung des Benutzers nach möglichst geringemKrafteinsatz beim Antreiben, die Ergonomie <strong>der</strong>Bedienelemente sind Beispiele für die unabdingbarenVoraussetzungen, um ein möglichst selbstbestimmtes, unabhängigesLeben im Rollstuhl führen zu können.*Aus <strong>der</strong> Funktion ergibt sich dieForm. Der amerik<strong>an</strong>ische ArchitektLouis Sulliv<strong>an</strong> formulierte dieseDevise des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. ImKern bezeichnet sie die Beziehungzwischen dem Produkt und seinerUmwelt.36


LebensdauerJe hochwertiger die Verarbeitung und je zuverlässiger einRoll-stuhl ist, um so länger wird er halten. Hier sind dieBelastbarkeit und Verarbeitung <strong>der</strong> verwendeten Materialien,die Verschleiß-armut, aber auch Details wie z. B. SchmutzundSpritzwasser-geschützte Lagerstellen, Auftragsstärke undMaterial <strong>der</strong> Ober-fläche, hochwertige Bereifung und hochwertigeKunststoffteile zu nennen. Korrosionsschutz durch hochwertigeOberflächen-bearbeitung o<strong>der</strong> Verwendung von nichtkorrodieren<strong>den</strong> Materialien tragen dazu bei, dass die tragen<strong>den</strong>Elementel<strong>an</strong>glebig und damit auch wirtschaftlich sind.WirtschaftlichkeitDie Wirtschaftlichkeit eines Produktes k<strong>an</strong>n nur richtig beurteiltwer<strong>den</strong>, wenn die Kosten, die im Verlauf seines Lebens entstehen,ermittelt und bewertet wer<strong>den</strong>. Dabei ist <strong>der</strong>Einst<strong>an</strong>dspreis nur einer von vielen Aspekten, die dieKostenseite beeinflussen. Faktoren wie Verschleißarmut vonMaterialien und Zubehörteilen,die Folgekosten minimieren, da Reparatur<strong>an</strong>fälligkeitund -häufigkeit reduziert und die Lebensdauer erhöht wird,sind weitere Bewertungskriterien. Bietet <strong>der</strong> Rollstuhl durchseine vielfältigen Adaptionsvari<strong>an</strong>ten eine hohe Anpassquote,ist er für <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>einsatz ideal geeignet und damit beson<strong>der</strong>swirtschaftlich. Aber auch Ersatzteilgar<strong>an</strong>tie und weitereerfor<strong>der</strong>liche Serviceaspekte sowohl vom Hersteller als auchvom H<strong>an</strong>del sorgen für eine l<strong>an</strong>ge Einsatzdauer.SicherheitDem Sicherheitsaspekt bei Rollstühlen kommt beson<strong>der</strong>eBedeu-tung zu. Er ergänzt die Qualitätsmerkmale um einenweiteren gewichtigen Punkt. Die behin<strong>der</strong>ungsbedingtenFunktionsein-schränkungen des Rollstuhlbenutzers reduzierenhäufig seine Kraft, Schnelligkeit und Koordinationsfähigkeit.Alles Eigenschaf-ten, die zum Fahren und Bedienen desRollstuhls erfor<strong>der</strong>lich sind. Wird <strong>der</strong> Rollstuhl geschoben, istdie Begleitperson für die Einheit „Rollstuhl undRollstuhlbenutzer” zuständig.Das Fahrverhalten, die Stabilität des Rollstuhls, sichereBedien- und Bremsfunktionen sind hier wesentliche Aspekte.37


IV.RollstuhlgruppenIn Deutschl<strong>an</strong>d orientieren wir uns sehr stark <strong>an</strong> <strong>den</strong> Begriffen,wie sie im Hilfsmittelverzeichnis* stehen. Das dort vorgegebeneRaster <strong>der</strong> Einteilungen für die Produktgruppe 18, in <strong>der</strong>die Rollstühle stehen, liegt auch unserem <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> zugrunde.M<strong>an</strong>uelle Greifreifenrollstühle gibt es in einer Vielzahl verschie<strong>den</strong>erAusführungen. Im Hilfsmittelverzeichnis sind sie indie Kategorien St<strong>an</strong>dard-, St<strong>an</strong>dardleichtgewicht- undAktivrollstühle und innerhalb dieser Gruppen in verschie<strong>den</strong>eUntergruppen(je nach Ausstattung bzw. Haupteinsatzbereich) unterteilt.Innerhalb dieser Gruppen und Untergruppen sind Produkteverschie<strong>den</strong>er Hersteller zusammengestellt, die sämtliche dievom Hilfsmittelverzeichnis vorgegebenen Leistungsmerkmaleund Qualitätsst<strong>an</strong>dards erfüllen.HMVDer offizielle Begriff des Hilfsmittelverzeichnisses –Kr<strong>an</strong>kenfahr-zeuge** – bezeichnet neben Rollstühlen nochweitere Produkte. Zusammen bil<strong>den</strong> sie die Produktgruppe 18des HMV.Kr<strong>an</strong>kenfahrzeuge sind zu gewähren, wenn dauernd o<strong>der</strong>während eines längeren Zeitraums eine ausreichendeGehfähigkeit nicht besteht und die Behin<strong>der</strong>ung mit<strong>an</strong><strong>der</strong>en Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation nichtbehoben wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n. Bei <strong>der</strong> Auswahl des geeignetenKr<strong>an</strong>kenfahrzeugs sind neben <strong>der</strong> Art und Schwere <strong>der</strong>Behin<strong>der</strong>ung verschie<strong>den</strong>e weitere Faktoren in <strong>an</strong>-gemessenerWeise zu berücksichtigen:• Körpergröße und Körpergewicht• Physische und psychische Verfassung• Alter des Behin<strong>der</strong>ten (Kind, Erwachsener, alter Mensch)• Wohnverhältnisse• Umwelt• VerwendungszweckFerner sind <strong>an</strong> Rollstühle folgende Anfor<strong>der</strong>ungenzu stellen; sie müssen:• An eine Behin<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong> können• Für einen Wie<strong>der</strong>einsatz geeignet sein• Einen speziellen Verwendungszweck haben• Sicherheitstechnisch durch ihre Bauart unbe<strong>den</strong>klich sein• Sicherheitsgeprüft sein*Das Hilfsmittelverzeichnis (HMV) isteine von <strong>den</strong> Spitzenverbän<strong>den</strong> <strong>der</strong>Kr<strong>an</strong>kenkassen herausgegebeneÜbersicht über die von <strong>der</strong>Leistungspflicht umfassten Hilfsmittelzur Rehabilitation und PflegeDas Ausmaß des Funktionsdefizits, dass ärztlicherseits sorgfältigkonkretisiert wer<strong>den</strong> muss, bestimmt wesentlich Art undInhalt <strong>der</strong> Hilfsmittelausstattung. Neben dem Ausgleich <strong>der</strong>Behin<strong>der</strong>ung sind die elementaren Grundbedürfnisse desMenschen zu berücksichtigen.Auszug aus dem Hilfmittelverzeichnis, Produktgruppe 18**Neben Rollstühlen sind in dieserPG noch Treppenfahrzeuge, Rehakarrenund Rollstuhlschubgeräte aufgeführt.Wir beschränken uns imnachstehen<strong>den</strong> Text jedoch aufRollstühle38


IV.1.St<strong>an</strong>dardrollstuhl,große Rä<strong>der</strong> hintenProduktgruppe laut HMV: 18.50.02.0Maximale Belastung laut HMV: 90 kgRahmen meist aus StahlrohrGewicht zwischen 20 bis 24 kg komplettHMVHMVAusstattungsmerkmale:Faltbarer Rahmen, zwei große Rä<strong>der</strong> hinten, zwei kleineLenk-rä<strong>der</strong> vorn, abnehmbare und austauschbare Armlehnenund Fußstützen sowie Sitz- und Rückenbesp<strong>an</strong>nung ausKunstle<strong>der</strong>, gepolstert o<strong>der</strong> ungepolstert, <strong>an</strong>zutreiben über dieGreifreifen.Die Versorgung mit einem solchen Rollstuhl ist als Basis- o<strong>der</strong>St<strong>an</strong>dardversorgung <strong>an</strong>zusehen. In <strong>der</strong> Regel wird <strong>der</strong>Rollstuhl-fahrer geschoben.Meist hat ein St<strong>an</strong>dardrollstuhl 3-5 Sitzbreiten aber nur eineSitz-tiefe und eine Rückenhöhe sowie ein bis zwei Sitzhöhen.Der Baukasten ist eingeschränkt, wodurch eine individuelleAnpassung auch nur bedingt möglich ist.IV.2.LeichtgewichtsrollstuhlProduktgruppe laut HMV: 18.50.02.2Maximale Belastung laut HMV: 90 kgHMVHMVHMVRahmen meist aus Aluminium o<strong>der</strong> einem <strong>an</strong><strong>der</strong>enLeichtmetall, Gewicht maximal 18 kg bei Sitzbreite 43-45 cmin <strong>der</strong> Basisausstattungincl. Seitenteilen und Beinstützen.Der Leichtgewichtsrollstuhl bietet genauso wie <strong>der</strong>St<strong>an</strong>dardroll-stuhl konfektionierte Adaptionen <strong>an</strong>, jedochbesteht bei vielen Modellen eine größere Ausstattungsauswahlsowohl bei <strong>den</strong> <strong>an</strong>gebotenen Bemaßungen des Rollstuhls alsauch bei <strong>den</strong> Zurüstteilen.Ausstattungsmerkmale:Faltbarer Rahmen, zwei große Rä<strong>der</strong> hinten, zwei kleineLenk-rä<strong>der</strong> vorn, abnehmbare und austauschbare Armlehnenund Fußstützen, ebenfalls aus Aluminium, sowie Sitz- undRücken-besp<strong>an</strong>nung aus textilem Material, je nach Modellauch gepolstert, <strong>an</strong>zutreiben über die Greifreifen.Abnehmbare Antriebsrä<strong>der</strong> mit sogen<strong>an</strong>nten Steckachsen sindheute weitgehend St<strong>an</strong>dard.Leichtgewichtsrollstühle sind gegenüber herkömmlichen Rollstühlenca. 3 bis 5 kg leichter. Diese Gewichtseinsparungbedeutet jedoch nicht, dass Behin<strong>der</strong>te mit geringenGreifkräften mit diesen Rollstuhlmodellen besser versorgtwären....39


HMVDas geringere Gewicht von Leichtgewichtsrollstühlen soll esBehin<strong>der</strong>ten erleichtern, ihren Rollstuhl selbstständig, z. B. ineinem Pkw, zu verstauen.Die Versorgung mit Leichtgewichtsrollstühlen ist d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>gezeigt,wenn Behin<strong>der</strong>te ihren Rollstuhl selbst, ohne fremdeHilfe, z. B.in einen PKW unterbringen müssen, o<strong>der</strong> wennBegleitpersonen Behin<strong>der</strong>ter selbst nicht in <strong>der</strong> Lage sind,einen St<strong>an</strong>dardrollstuhl aufgrund seines höheren Gewichts zutr<strong>an</strong>sportieren.IV.3.AktivrollstuhlHMVHMVHMVProduktgruppe laut HMV: 18.50.03.0Maximale Belastung laut HMV: 90 kgRahmen aus Aluminium o<strong>der</strong> einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Leichtmetall,Gewicht maximal 14 kg bei Sitzbreite 43-45 cm in <strong>der</strong>Basisversion (Rahmen, Sitz- und Rückenbezug, Bremsen,ohne Armlehnen und Beinstützen)M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n einen Aktivrollstuhl, <strong>der</strong> mit einem umf<strong>an</strong>greichenAngebot <strong>an</strong> Bemaßungen und Zurüstteilen zur Verfügungsteht, auch als „Konfektion nach Maß” bezeichnen.Ausstattungsmerkmale (HMV):Meist faltbarer Rohrrahmen, große Antriebsrä<strong>der</strong> hinten undkleine Lenkrä<strong>der</strong> vorn, abnehmbare und austauschbareArmlehnen und Fußstützen, mit einer meist festen textilenRücken- und Sitzbesp<strong>an</strong>nung.Abnehmbare Antriebsrä<strong>der</strong> sind bei allen Anbietern St<strong>an</strong>dard.Der Schwerpunkt des Rollstuhls k<strong>an</strong>n durch variable Befestigungsmöglichkeiten<strong>der</strong> Antriebsrä<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>, wodurcheine Anpassung <strong>an</strong> die jeweilige Aktivität und Behin<strong>der</strong>ungdes Rollstuhlbenutzers möglich ist. Ferner ist eineRadsturz-einstellung bei einigen Modellen möglich.Durch die Anpassungsmöglichkeit <strong>der</strong> Radposition wird außerdemeine bessere Kraftausnutzung erreicht.Unterschiedlich gestaltete und verstellbare Rückenlehnen(höhenverstellbar) unterstützen die Anpassung <strong>an</strong> <strong>den</strong> jeweiligenVerwendungszweck. Durch vielfältigeAusstattungsvariationen ist eine Anpassung <strong>an</strong> nahezu alleAktivitäten möglich. Gewöhnlich stehen mehrere Rückenteile,Seitenteile, Fußstützen, Lenkrollen und Antriebsrä<strong>der</strong> zurAuswahl, die jeweils auf entsprechende Aktivitäten abgestelltsind und durch ihre Kombinationsvielfalt eine idealeAnpassung ermöglichen.HMVIV.4.Rollstühle mit Greifreifen<strong>an</strong>triebund Rückenlehnenverstellungbis 30°Produktgruppe laut HMV: 18.50.02.540Ermöglicht eine <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>gemessene physiologi-


sche Sitzposition.HMVHMV41


V. ProduktdarstellungBewertungsschemaausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungSchätzungsweise 450.000 bis 500.000 Menschen in Deutschl<strong>an</strong>dsind dauerhaft, g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> teilweise, auf einen Rollstuhl<strong>an</strong>gewiesen. Im Durchschnitt wird alle 4 bis 5 Jahre ein neuerRollstuhl benötigt. Im Zeitraum zwischen alter und neuerVersorgung hat die technische Weiterentwicklung Art undAusstattung <strong>der</strong> verschie<strong>den</strong>en Modelle sehr beeinflusst.Medizinisch-therapeutische Aspekte, die selbstverständlichlaufend in die Produktentwicklung einfließen, tragen ebenfallszur perm<strong>an</strong>enten Anpassung bei.In diesem Teil des <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong>s wer<strong>den</strong> gängige MEYRA-Modelle ausführlich dargestellt. Hier k<strong>an</strong>n bei einer konkretenVersor-gungsüberlegung nachgeschlagen wer<strong>den</strong>. ImAnschluss <strong>an</strong> die Produktdarstellung fin<strong>den</strong> Sie eineBewertung des jeweiligen Modells nach <strong>der</strong> Eignung für die im<strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> besprochenen Kr<strong>an</strong>kheits- und Behin<strong>der</strong>ungsbil<strong>der</strong>.Die Bewertungen <strong>der</strong> Modelle nachAnwendungsgebiet/Eignung ergibt sich aus <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong>Rollstuhlsymbole, wobei die Eig-nung besser o<strong>der</strong> größer ist,je mehr Symbole vorh<strong>an</strong><strong>den</strong> sind.Dieses Bewertungsschema ist sicherlich subjektiv und trifftauch nicht auf je<strong>den</strong> Fall zu. Es soll lediglich eine grobeEinschätzung darstellen (Beispiel Beinamputation: Sicherlichbenötigt ein18-jähriger M<strong>an</strong>n, bei dem nach einem Unfall eines o<strong>der</strong> beideBeine amputiert wer<strong>den</strong> mussten, grundsätzlich eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<strong>Rollstuhlversorgung</strong> als eine 84-jährige Diabetikerin).ungeeignetV. 1. St<strong>an</strong>dardrollstühleDie Bezeichnung „St<strong>an</strong>dardrollstuhl” weist bereits darauf hin,dass diese Modellgattung generelle statt individuelleFunktionen beinhaltet. Eine Grundversorgung für die nichtdauerhafte Benutzung ist damit abgedeckt. Deshalb dient einSt<strong>an</strong>dardrollstuhlhäufig als Tr<strong>an</strong>sportmittel, eventuell (im stationärenBereich) auch für verschie<strong>den</strong>e Personen.Zurüst- o<strong>der</strong> Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten sind in begrenztemUmf<strong>an</strong>g erhältlich. Dieser Rollstuhl wird in <strong>der</strong> Regel häufigerseinen Benutzer wechseln: durch das mittlerweile gut funktionierendeWie<strong>der</strong>einsatzsystem vieler Kostenträger, durchFallpauschalen-versorgung <strong>der</strong> Fachhändler o<strong>der</strong> durch seinenEinsatz in stationären Einrichtungen, als Tr<strong>an</strong>sportmittelo<strong>der</strong> als Zwischen-lösung vor einer <strong>an</strong>stehen<strong>den</strong><strong>Rollstuhlversorgung</strong>.Deshalb ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, ein Modell zu wählen, beidem Sicherheit und Lebensdauer groß geschrieben wer<strong>den</strong>und Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten problemlos nachgerüstet wer<strong>den</strong>können. Schneller Ersatzteilservice und l<strong>an</strong>gfristigeErsatzteillieferungen sind wichtige Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> einenSt<strong>an</strong>dardrollstuhl.42


V.1.1.Modell Service 3.600Gattung:St<strong>an</strong>dardrollstuhlHMV-Nr.: 18.50.02.0006Beson<strong>der</strong>es Kennzeichen: Der solide KlassikerBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Variable Baugruppen bei Sitzbreiten, Seitenteilen,Fußstützen, Rä<strong>der</strong>n und Bremsen• Optional Steckachsen• Optionale Ausstattungsmöglichkeiten im Bereich des Sitzesund <strong>der</strong> Rückenlehne wie fester Sitz und Rücken, Forma-Sitz und -Rücken, Duo-Back-Rücken• Geschweißte, mit <strong>der</strong> Felge fest verschraubteGreifreifen<strong>an</strong>bin-dung schützt und stabilisiert das AntriebsradLebensdauer• Abgedichtete Präzisionskugellager für alle Laufrä<strong>der</strong> undLenkgabellagerungen• Rahmenkonstruktion aus hochwertigem Präzisionsstahlrohr• Konstruiert und gebaut nach deutschen und internationalenQualitätsrichtlinien. Das Unternehmen ist zertifiziert nachDIN/EN ISO 9000 ff. und EN 46000 ff.• Oberflächenbeh<strong>an</strong>dlung: galv<strong>an</strong>ische Beh<strong>an</strong>dlung in 17Arbeits-gängen gewährleistet einen optimalenOberflächenschutzSicherheit• Verdrehsicher <strong>an</strong>gebrachte Bremshebel, wahlweise alsDruck-o<strong>der</strong> Trommelbremse• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff mit stabiler Unterkonstruktion,rutschfeste Oberflächengestaltung• Versenkte Schrauben und Mutternköpfe im Fußbereich verhin-<strong>der</strong>nbei Kontakt Verletzungen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183*• TÜV Produktservice PrüfzeichenWirtschaftlichkeit• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Rasche und zuverlässige Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice sowie CD-ROM-unterstützteDokumentation• Baukasten (siehe Funktionalität) gewährleistet Anpassung• Qualitätsbasis ermöglicht hohe Wie<strong>der</strong>einsatzquote, sehrgute Wie<strong>der</strong>einsatzfähigkeitEinsatzbereich• Kr<strong>an</strong>kenhäuser, Pflegeheime (k<strong>an</strong>n für verschie<strong>den</strong>ePersoneneingesetzt wer<strong>den</strong>, ohne individuelle Anpassung)• Für <strong>den</strong> kurzzeitigen nicht dauerhaften Einsatz• Zum gelegentlichen Tr<strong>an</strong>sport von Patienten• Als Gehhilfe (im Sitzen „gehen” im Rollstuhl)*Die Anfor<strong>der</strong>ungen undPrüfverfahren für Rollstühle mitMuskelkraft<strong>an</strong>trieb43


• Nach UnfallverletzungenTherapeutischer Nutzen• Für <strong>den</strong> nicht dauerhaften Einsatz (z. B. nach Beinverletzungo<strong>der</strong> OP) als Tr<strong>an</strong>sport- o<strong>der</strong> Mobilitätshilfe• Zwei verschie<strong>den</strong>e Sitzhöhen ermöglichen die Anpassungdes Stuhls <strong>an</strong> die Unterschenkellänge, z. B. wenn <strong>der</strong> Stuhlzum „Rollstuhlgehen“ o<strong>der</strong> „Mittrippeln” verwendet wird• Durch verschie<strong>den</strong>e Seitenteilvari<strong>an</strong>ten bedarfsgerechteAuswahl möglichAnwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische Versorgungausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimärchronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieungeeignet44


V.2.V.2.1Multifunktions- undLagerungsrollstühlePositionierungs- undLagerungsrollstuhlNeben dem Indikationsbereich entscheidet auch maßgeblich<strong>der</strong> Einsatzbereich, Verwendungszweck und die Intensität <strong>der</strong>Nutzung eines Rollstuhls über seine Art undAusstattungsvari<strong>an</strong>z.Die Hilfsmittelverzeichnis-Produktgruppe „Rollstühle mitGreifreifen<strong>an</strong>trieb und Rückenlehnenverstellung bis 30°“ enthältsehr viele unterschiedliche Vari<strong>an</strong>ten, beginnend beieinem einfachen St<strong>an</strong>dardrollstuhl (vergleiche dazu auchKapitel V.1) mit winkelverstellbarer Rückenlehne bis hin zumsehr aufwändig ausgestatteten Multifunktionsrollstuhl für l<strong>an</strong>ges,ermüdungsfreies Sitzen in physiologischer Sitzhaltung.Für <strong>den</strong> Einsatz im stationären Bereich, so z. B. alsGrundausstattungim Pflege- o<strong>der</strong> Altenheim, als Individualversorgungfür pflegebedürftige Personen, für die aufgrund m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong>Rumpf-kontrolle eine gute Unterstützung <strong>der</strong> Sitzposition erfor<strong>der</strong>lichist, die jedoch nicht über einen längeren Zeitraum imRollstuhl sitzen, wurde jetzt ein Positionierungs- undLagerungsrollstuhl entwickelt, <strong>der</strong> für diesen Einsatzbereichbestens geeignet ist. Dieses Modell wurde auf beson<strong>der</strong>enWunsch verschie<strong>den</strong>er Kostenträger entwickelt, die einenBedarf <strong>an</strong> Innovation indiesem speziellen Einsatzbereich sahen.V.2.2MultifunktionsrollstuhlBisher haben diese Modelle keine eigene Produktgruppe imHilfsmittelverzeichnis. Es ist jedoch vorgesehen, dass siezukünf-tig unter <strong>der</strong> neuen Produktgruppe 18.45.01. separatgelistet wer<strong>den</strong>.Kennzeichen eines Multifunktionsrollstuhls sind in erster Linieseine vielfältigen Einstellmöglichkeiten, da <strong>der</strong> Rollstuhlsowohl als Mobilisationshilfe vom Liegen zum Sitzen als auchzur Unter-stützung <strong>der</strong> Sitzposition dienen k<strong>an</strong>n. In <strong>der</strong> Regelmuss erspeziell <strong>an</strong> schwerste Behin<strong>der</strong>ungen und <strong>an</strong> einen hohenGrad von Immobilität <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong>.Häufig wird er auch als „Pflegerollstuhl” bezeichnet.Insbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n, wenn er für geriatrische Versorgungen alsLagerungshilfe o<strong>der</strong> zur Unterstützung bei Verrichtungen destäglichen Lebens eingesetzt wird.Was kennzeichnet dieses beson<strong>der</strong>e Rollstuhlsystem?In erster Linie seine winkeleinstellbare (k<strong>an</strong>telbare) Sitzeinheitmit ergonomisch ausgeformtem Sitz, Rücken und Kopfstütze.Der Rückenlehnenwinkel ist separat einstellbar. D<strong>an</strong>eben istdie Anpassung <strong>der</strong> Seitenteile in Höhe und Tiefe, <strong>der</strong>Beinstützen in Länge und im Kniewinkel sowie die Möglichkeit,aus weiteren Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten zur Erreichung einer Sitzo<strong>der</strong>Lagerungs-position für Schwerstbehin<strong>der</strong>te, zu wählen.Hier hat <strong>der</strong> Roll-stuhl die wichtige Funktion einerMobilisationshilfe, im ersten Schritt zunächst zur Mobilisationin eine zum Teil sitzende Position.45


V.2.3. Modell Eurochair Polaro 1.845Gattung:Positionierungs- undLagerungsrollstuhlHMV-Nr.: 18.50.02.5030Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: unterstütztes SitzenBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Variable Sitz- und Positionierungsmöglichkeiten• Einfachste Bedienung von Armlehnen, Beinstützen undRückenlehnenwinkeleinstellung für Begleitperson• Rückenlehne 30° winkeleinstellbar, entwe<strong>der</strong> stufig mitRasterst<strong>an</strong>ge o<strong>der</strong> stufenlos mit Gasdruckfe<strong>der</strong>• Anpassbare Sitzeinheit mit Ergoformsitzkissen• Gepolsterter Anpassrücken, 50 cm, dadurch gute Unterstützung<strong>der</strong> Wirbelsäule• Fester, abnehmbarer, <strong>an</strong>atomisch geformter Schalenrückenmit Polsterung als Option• Stabile Positionierung des Beckens durch Ergoformsitz undSeitenpolster (ca. 5 cm Sitzverengung)• Kopfstütze stufenlos höhen- und winkeleinstellbar• Variable Sitzhöheneinstellung von 44,5 bis 53 cm• Sitzneigung zwischen 0° und 4° über das Fahrwerk vorwählbar• Breites Armlehnenauflagepolster, auch im Bereich desgewinkelten Rückens noch unterstützend• Armlehne höheneinstellbar• Wahlweise abwaschbarer o<strong>der</strong> Textilbezug• Steckachse auch in Verbindung mit Trommelbremse möglich• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmenfestigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• höhenverstellbare Beinstützen mit automatischemLängenaus-gleich und mit geteilten, tiefen- und optional auchwinkeleinstellbaren FußplattenLebensdauer• Rahmen, Beinstützen, Seitenteile, Antriebsradfelgen und-naben, Greifreifen, Varioblock sämtlich aus hochwertigstemAluminium• Abgedichtete Präzisionskugellager für alle Laufrä<strong>der</strong> undLenkgabellagerungen• Schlagfeste, für <strong>den</strong> dauerhaften Einsatz optimal geeignetepulverbeschichtete Oberfläche (hochwertiges, schlagfestesund UV-beständiges Polyestermaterial)• Konstruiert und gebaut nach deutschen und internationalenQualitätsrichtlinien DIN/EN ISO 9000 und EN 46001Sicherheit46• Serienmäßig mit einer 3 cm Radst<strong>an</strong>dsverlängerung ausgestattet(wahlweise auch 7 cm)• Trommelbremse für Begleitperson• Durch einfaches H<strong>an</strong>dling <strong>der</strong> Bedienelemente sichererUmg<strong>an</strong>g mit dem Rollstuhl sowohl für Betreuungsperson alsauch für <strong>den</strong> Benutzer selbst• Kippschutz serienmäßig vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>• Geprüft mit 120 kg und 1 Mio. Lastspielen (vierfach höher alsdie Normprüfung)• Einsteckrohre <strong>der</strong> Beinstützen sind verdrehsicher• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff mit stabiler


Unterkonstruktion, rutschfeste Oberflächengestaltung• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Exakte Dokumentation (Ersatzteilliste und Montage<strong>an</strong>leitung)ermöglicht qualitätserhaltende Aufbereitung und Umrüstungdes Rollstuhls• Keine Verletzungsgefahr durch scharfe K<strong>an</strong>ten, Schraubenund Muttern• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europ<strong>an</strong>orm EN 12 183, CEZeichenWirtschaftlichkeit• Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis für <strong>den</strong> Einsatzbereichdes Rollstuhls• Mit nur zwei Rahmenbreiten lassen sich drei Sitzbreiten realisieren• In <strong>der</strong> St<strong>an</strong>dardausführung bereits voll ausgestattet, wodurchein schneller Wie<strong>der</strong>einsatz realisiert wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Optimal für <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>einsatz durch Ausstattung mitZurüstteilen aus dem Eurochair-Baukasten, dadurch schnelleund problemlose Anpassung <strong>an</strong> neuen Benutzer• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-BestellserviceEinsatzbereich• Innovativer Nachfolger des Modells 3.604• Geriatrische Versorgungen für immobilere Personen im stationärenBereich• Als Grundausstattung im Pflege- o<strong>der</strong> Altenheim• Für das stun<strong>den</strong>weise Sitzen im Rollstuhl• Als Schieberollstuhl für regelmäßige Ausflüge von stationärleben<strong>den</strong> BenutzernTherapeutischer Nutzen• Feinstufige Sitz- und Rücken<strong>an</strong>passung des Rollstuhls stabilisiertdie Sitzposition• Durch schnelle Anpassung <strong>an</strong> wechselnde Benutzer undhygienischer Ausstattung mit abwaschbarem Bezug vielfältigeEinsatzmöglichkeiten im stationären Bereich• Bei Individualversorgung von Heimbewohnern unterstützt <strong>der</strong>Rollstuhl die Mobilität seines Benutzers• Durch einfache Anpassbarkeit <strong>der</strong> Beinstützen, Kopfstützen,Fußplatten und Armlehnen gute Anpassung <strong>an</strong> diegewünschte und benötigte Sitzpositionausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungungeeignetAnwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesse47


Die Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieV.2.4. Modell Motivo 1.250Gattung:MultifunktionsrollstuhlHMV-Nr.: 18.50.02.5031Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: Der InnovativeBenutzergewicht bis:150 kgFunktionalität• Beim Verstellen <strong>der</strong> Sitzeinheit wird <strong>der</strong> Schwerpunkt durcheine spezielle Konstruktion nicht verän<strong>der</strong>t. Dies bewirkt einbesseres Fahr- und Schiebeverhalten (<strong>der</strong> Rollstuhl wirdwendiger) und erhöht die Kippsicherheit• Die Rückenschale ist im unteren Bereich fe<strong>der</strong>nd gelagert,wodurch <strong>der</strong> Benutzer beim Erhöhen desRückenlehnenwinkels nicht versehendlich nach vorn geschobenwird• Einfache, zum Teil mit einer H<strong>an</strong>d auszuführende Einstellmöglichkeitenbei Kopfstütze, Anpassung <strong>der</strong> Armlehnen,Beinstützen etc.• Einfache, stufenlose Einstellung <strong>der</strong> Sitzwinkelneigung unddes Rückenlehnenwinkels• Bei Bedarf einfache Austauschbarkeit von unterschiedlichenZurüstteilen (z. B. Wahl einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kopf- o<strong>der</strong> Beinstütze)• Variable Sitzhöheneinstellung problemlos möglich (serienmäßig43 - 52 cm, mit Adapter +7 cm von 50 - 59 cm)• Unterschiedliche Antriebsradgrößen wählbar• Armlehnen lassen sich in <strong>der</strong> Höhe, Tiefe und zusätzlich imWinkel verstellen und sind abschwenk- und abnehmbar• 10 cm-Längen<strong>an</strong>passung <strong>an</strong> die Oberschenkellänge.Zusätzlich ist die winkelverstellbare Beinstütze mit automatischemLängenausgleich versehen, so dass auch <strong>der</strong>Unterschenkel stets <strong>an</strong>gepasst gelagert wird• Höheneinstellung <strong>der</strong> Rückenlehne und Einstellung <strong>der</strong>Sitztiefe ist serienmäßig am Grundmodell vorh<strong>an</strong><strong>den</strong> undbedeutet schnelle Anpassung <strong>an</strong> die individuellenKörpermaße des BenutzersLebensdauer48• Der hochstabile Rahmen k<strong>an</strong>n bis 150 kg Benutzergewichtbelastet wer<strong>den</strong>• Die Beinstützen, Fußplatten und die Rahmenkonstruktionsind auch <strong>an</strong> größere Personen <strong>an</strong>passbar• Für Personen mit spastischen Lähmungen geeignet, da diedabei beson<strong>der</strong>s be<strong>an</strong>spruchten Teile des Rollstuhls extraverstärkt sind• Stahlrohrrahmen mit hochwertiger Oberflächenbeschichtunggegen Korrosion geschützt• Sämtliche Kunststoffteile aus hochwertigsten Kunststoffen,bei Bedarf auch glasfaserverstärkt• Die teleskopierbaren Teile am Rollstuhl sind mitSchwarzchrom beschichtet


Sicherheit• Durch einfaches H<strong>an</strong>dling <strong>der</strong> Bedienelemente sichererUmg<strong>an</strong>g mit dem Rollstuhl sowohl für die Betreuungspersonals auch für <strong>den</strong> Benutzer selbst• Trommelbremssystem für Benutzer und Begleitpersonbremst gut dosiert ab und dient zugleich als Feststellbremse• Anti-Kippschutz serienmäßig vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>• Erhöhte Kippsicherheit durch die beson<strong>der</strong>eRahmenkonstruk-tion mit automatischemSchwerpunktausgleich• Einsteckrohre <strong>der</strong> Fußplatten sind verdrehsicher montiert• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff mit stabilerUnterkonstruktion, rutschfeste Oberflächengestaltung• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183, hatCE-Zeichen• TÜV Produktservice PrüfzeichenWirtschaftlichkeit• Bei nur zwei Rahmenbreiten können drei Sitzbreiten ermöglichtwer<strong>den</strong>• Mit nur einem Rahmen lassen sich alle Sitztiefen undRückenlehnenhöhen im Pictogramm realisieren• Optimal für <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>einsatz durch schnelle und problemloseAnpassbarkeit <strong>an</strong> einen neuen Benutzer (geeignet füreine große Anzahl von Versorgungen)• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-BestellserviceEinsatzbereich• Im häuslichen Bereich bei sehr immobilen Personen, diegelagert wer<strong>den</strong> müssen und bei <strong>den</strong>en ein täglich mehrmaligerTr<strong>an</strong>sfer auf verschie<strong>den</strong>e Sitzgelegenheiten zu belastendwäre („Pflegerollstuhl“)• Im häuslichen und stationären Bereich zur Mobilisation <strong>der</strong>Behin<strong>der</strong>ten vom Liegen zum Sitzen und weiterführend zurAktivierung vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>er Restfunktionen („Mobilisationsrollstuhl“)• Im häuslichen wie im stationären Bereich zur Mobilisationvon Schwerstbehin<strong>der</strong>ten und SpastikernTherapeutischer Nutzen• Die Sitzk<strong>an</strong>telung und Rückenlehnenverstellung (inKombina-tion mit <strong>den</strong> höheneinstellbaren Beinstützen) wer<strong>den</strong>benötigt zur Stabilisierung <strong>der</strong> Sitzposition und zumPositionswechsel zur Schmerzentlastung, Druckentlastung,Therapie sowie Ausführung von Aktivitäten des täglichenLebens, Kreislauf-stabilisierung und Kontrakturenprophylaxe• Durch einfache Anpassbarkeit <strong>der</strong> Beinstützen, Kopfstützenvari<strong>an</strong>ten,Fußplatten und Armlehnen sind bei Schmerzen,Druck, Therapie etc. die Arbeiten für einen Lagewechsel desPatienten rasch durchgeführt• Einh<strong>an</strong>dbedienbarkeit von Schiebegriffbügel, Seitenteilen,Beinstützen und Bedienhebeln zur Anpassung <strong>der</strong>Sitzposition etc. ist wichtig für die Hilfsperson, um eine H<strong>an</strong>dzur möglichen Sicherung des Benutzers frei zu haben• Anatomische Sitz- und Rückengestaltung evtl. mit Zubehörwie z. B. Pelotten etc. ermöglichen mit geringem Aufw<strong>an</strong>d49


eine stabile Sitzpositionausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte Eignungungeeignet50


V.3.1. Modell Format 2 1.940Gattung:LeichtgewichtsrollstuhlHMV-Nr. 18.50.02.2058Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: Der Belastbare mitSitzhöhenvari<strong>an</strong>zBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Variable Baugruppen bei Sitzbreiten, Seitenteilen,Fußstützen,Rä<strong>der</strong>n, Bremsen• Steckachsen serienmäßig• Variable Sitzhöheneinstellung zwischen 42,5 und 52 cm• Durch Varioblock Radst<strong>an</strong>dverlängerung möglich• Baukasten<strong>an</strong>bindung <strong>an</strong> Eurochair (Beinstützen, Seitenteile,Rückengurt)• Einfache, schlüssige Bedienung von Beinstützen undSeitenteilen• Optional höhenverstellbare Beinstütze mit Längenausgleich• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmenfestigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• Günstiges Verhältnis zwischen Sitzbreite und Gesamtbreite(Sitzbreite +18 cm)• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Produktgruppe 18.50.02.4(schmale Ausführung) sowie 18.50.02.3 (verstärkteAusführung)Lebensdauer• Abgedichtete Präzisionskugellager für alle Laufrä<strong>der</strong> undLenkgabellagerungen• Durch Präzisionsstahlrohrrahmen und 4-Punkt-gelagerteSitz-rohre bis 120 kg belastbar• Konstruiert und gebaut nach deutschen und internationalenQualitätsrichtlinien DIN/EN ISO 9000 und EN 46001• Oberflächenbeh<strong>an</strong>dlung: galv<strong>an</strong>ische Vorbeh<strong>an</strong>dlung in 17Arbeitsgängen gewährleistet <strong>den</strong> optimalenOberflächenschutzSicherheit• Verdrehsicher <strong>an</strong>gebrachte Bremshebel, wahlweise Drucko<strong>der</strong>Trommelbremse• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff in Wabentechnikmit stabiler Unterkonstruktion, rutschfesteOberflächengestaltung• Versenkte Schrauben und Muttern im Fußbereich verhin<strong>der</strong>nbei Kontakt Verletzungen• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> die EN 12 183, CE-ZeichenWirtschaftlichkeit• Preisgünstiger Einstieg in die St<strong>an</strong>dardleichtgewichts-Klasse• Gute Anbindung <strong>an</strong> <strong>den</strong> funktionellen Eurochair-Baukasten• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice sowie CD-ROM-unterstützte51


Dokumentation• Qualitätsbasis ermöglicht hohe Wie<strong>der</strong>einsatzquote, sehrgute Wie<strong>der</strong>einsatzfähigkeitEinsatzbereich• Rehakliniken• Häuslicher Bereich• Altenheime• Schwergewichtige Benutzer• Bei geriatrischer Versorgung mit Anpassbedarf• Alternativ zum St<strong>an</strong>dardrollstuhl, wenn dessen Vari<strong>an</strong>z zurguten Versorgung nicht ausreicht• Auch als Schieberollstuhl für <strong>den</strong> Außenbereich• Einfacher im PKW zu verla<strong>den</strong> als St<strong>an</strong>dardrollstuhlTherapeutischer Nutzenausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignung• Erhalten <strong>der</strong> Selbstständigkeit durch einfaches H<strong>an</strong>dling <strong>der</strong>Bedienelemente• Erhöhte Mobilität durch geringeres Tr<strong>an</strong>sportgewicht undAbnehmen <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong>• Einh<strong>an</strong>dbedienbarkeit von Verriegelung <strong>der</strong> Seitenteile undBeinstützen• Einfacheres Aufstehen/Tr<strong>an</strong>sfer, da die Sitzhöhe auf dieKörper- größe abgestimmt wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Integrierte Radst<strong>an</strong>dverlängerung o<strong>der</strong> -verkürzung fürgrößere Kippsicherheit bzw. Verbesserung desFahrverhaltens• Seitenteilvari<strong>an</strong>ten ermöglichen bedarfsgerechte Auswahl• Einh<strong>an</strong>dbedienung <strong>der</strong> Beinstützen erfor<strong>der</strong>t nur geringemotorische und kognitive LeistungenAnwendungsgebiet/Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungungeeignetDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)52


Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegie53


V.3.2. Modell Eurochair 1.850Gattung:LeichtgewichtsrollstuhlHMV-Nr.: 18.50.02.204418.50.02.3011(Sitzbreite 48/50)Beson<strong>der</strong>es Kennzeichen: Das MultitalentBenutzergewicht bis: 120 kg (18.50.02.2044)130 kg (18.50.02.3011)Funktionalität• Vollausstattungsrollstuhl für <strong>den</strong> dauerhaftenAlltagsgebrauch• Individuelle Anpassung <strong>der</strong> Sitzhöhe• Rückenhöhen über zweistufig teleskopierbare Rückenrohreeinstellbar• Teleskopierbarer Rahmen, in 3 Sitztiefen auch nachträglicheinstellbar• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmenfestigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• Steckachse auch in Verbindung mit Trommelbremse möglich• Einh<strong>an</strong>dverriegelung <strong>der</strong> Seitenteile. Acht verschie<strong>den</strong>eVari<strong>an</strong>ten, entwe<strong>der</strong> einsteckbar o<strong>der</strong> nach hinten schwenkbar• Sehr günstiges Außenmaß: Sitzbreite +18 cm• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Produktgruppe 18.50.02.4 –schmale Ausführung• Einfachste H<strong>an</strong>dhabung <strong>der</strong> Beinstützenverriegelung• Nach außen und innen schwenkbare Beinstützen• Tiefenverstellbare Fußplatten, optimal auch tiefen- und winkelverstellbarLebensdauer• Rahmen, Beinstützen, Seitenteile, Antriebsradfelgen und-naben, Greifreifen, Varioblock sämtlich aus hochwertigstemAluminium• Abgedichtete Präzisisionskugellager für alle Laufrä<strong>der</strong> undLenkgabellagerungen• Schlagfeste, für <strong>den</strong> dauerhaften Einsatz optimal geeignetepulverbeschichtete Oberfläche (hochwertiges, schlagfestesund UV-beständiges Polyestermaterial)• Konstruiert und gebaut nach deutschen und internationalenQualitätsrichtlinien DIN/EN ISO 9000 und EN 46 001Sicherheit• Verstärkte Ausführung ab Sitzbreite 48 cm (Doppelschere)• Geprüft mit 120 kg und 1 Mio. Lastspielen (vierfach höherals die Normprüfung)• Einsteckrohre <strong>der</strong> Beinstützen sind verdrehsicher• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff mit stabilerUnterkonstruktion, rutschfeste Oberflächengestaltung• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Exakte Dokumentation (Ersatzteilliste undMontage<strong>an</strong>leitung) ermöglicht qualitätserhaltendeAufbereitung und Umrüstung<strong>der</strong> Stühle• Keine Verletzungsgefahr durch scharfe K<strong>an</strong>ten, Schraubenund Muttern54


• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-Zeichenausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte Eignungungeeignet55


V.4. Der Aktivrollstuhl – nicht nurfür aktive RollstuhlfahrerDie Begriffsbezeichnung Aktivrollstuhl ist erklärungsbedürftig.Nicht die vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>e Aktivität des Fahrers ist ausschlaggebendfür die Wahl dieser Gattung, son<strong>der</strong>n die Möglichkeitendesflexiblen Systems, <strong>den</strong> Benutzer zu größeren Aktivitäten zubefähigen. Entschei<strong>den</strong>d für <strong>den</strong> Aktivrollstuhl sind die vielfältigenAnpassmöglichkeiten (Adaptionen) – er ist durch seinenBaukasten mit vielen Vari<strong>an</strong>ten auf <strong>den</strong> einzelnenBenutzerwie ein Maß<strong>an</strong>zug zu „schnei<strong>der</strong>n”. Deshalb ist <strong>der</strong> BegriffAdaptivrollstuhl unserer Meinung nach passen<strong>der</strong>. Je genauerdie Anpassung <strong>an</strong> die individuellen Körpermaße, <strong>an</strong> die Funktionseinschränkungen(mit Option auf zukünftige weitereAnpassungen) und <strong>an</strong> die gewünschten Fahreigenschaftenmöglich ist, um so aktiver k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Stuhl von seinem Benutzerim Alltag eingesetzt wer<strong>den</strong>.Selbstständigkeit und Mobilität sind bei einer Versorgung miteinem Adaptivrollstuhl die obersten Ziele. Die selbstständigeLebensführung, Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in Beruf und Familie,Wie<strong>der</strong>aufnahme sozialer Kontakte und nicht zuletzt dieFreude <strong>an</strong> einem aktiv geführten, selbstbestimmten Lebensind die Motivatoren für die Benutzer dieser Rollstühle.Auch wenn es eine Produktgruppe (18.50.03.) fürAktivrollstühle im Hilfsmittelverzeichnis gibt (vgl. auch KapitelIV.3., Seite 38), bleibt festzustellen, dass auch in dieserProduktgruppe – ähnlich wie bei <strong>den</strong> Leichtgewichtsrollstühlen– sehr heterogene Modell-vari<strong>an</strong>ten zusammengefasst sind.Eine fast unüberschaubare Anzahl verschie<strong>den</strong>ster Typen mitmehr o<strong>der</strong> weniger Vari<strong>an</strong>z in <strong>der</strong> Ausstattung gestaltet esschwierig, unter Versorgungsaspek-ten das geeignete Modellherauszufiltern.56•Die individuellen Voraussetzungen des zukünftigen Benutzerssind deshalb bei diesen Modellen im Vorfeld zur Versorgungsehr detailliert abzufragen. Hier k<strong>an</strong>n neben <strong>der</strong> genauestenErmitt-lung <strong>der</strong> individuellen Körpermaße des Anwen<strong>der</strong>s die inKapitel VII. aufgeführte Checkliste für <strong>Rollstuhlversorgung</strong>eneine große Unterstützung darstellen. Ein so erstelltesAnwen<strong>der</strong>profil gibt durch seine Anfor<strong>der</strong>ungskriterien genauereAuskünfte und hilft bei <strong>der</strong> Auswahl.Unter Versorgungsaspekten dient nachstehende Übersicht <strong>der</strong>verschie<strong>den</strong>en Vari<strong>an</strong>ten als eine erste Orientierung bei Aktivrollstühlen.Aktivrollstühle mit geradem Vor<strong>der</strong>bauAbnehmbare, abschwenkbare Beinstützen. Faltbarer Rahmen.Aktivrollstühle mit schrägem Vor<strong>der</strong>bauDie Beinstützen sind im Rahmen integriert. Faltbarer Rahmen.Aktivrollstühle mit schrägem Vor<strong>der</strong>bauDie Beinstützen sind im Rahmen integriert. Starrer Rahmen.


SpezialmodelleZ. B. Vari<strong>an</strong>ten zur Versorgung von halbseitengelähmtenPersonen (so gen<strong>an</strong>nte Hemi-Versionen).V.4.1.Erklärung ausgewählterKonstruktionsmerkmaleeines AdaptivrollstuhlsHinterradposition weiter vorn bedeutet:Mehr Gewicht auf <strong>den</strong> großen Antriebsrä<strong>der</strong>n, wenigerGewicht auf <strong>den</strong> Lenkrä<strong>der</strong>n, dadurch:• Geringerer Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d und somit leichteres Fahren• Vermin<strong>der</strong>te Schwenkkräfte durch geringerenSchwerpunktab- st<strong>an</strong>d zur Achse und durch leichter lenkbareVor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>• Bessere Traktion <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hinterachse (Bremsverhalten)• Leichtere Lenkbarkeit• Verbesserte Antriebsergonomie• Kippsicherheit bei Bedarf mit Stützrollen gewährleistenNegativer Radsturz:Ein negativer Radsturz k<strong>an</strong>n durch Schrägstellung <strong>der</strong>Lochplat-ten am Rahmen eingestellt wer<strong>den</strong>. Er erhöht dieSeitenstabilität des Rollstuhls und schützt die Finger vor demEinklemmen z. B. <strong>an</strong> Türk<strong>an</strong>ten.!Beachte:durch <strong>den</strong> Radsturzvergrößert sich dieGesamtbreite desRollstuhls (in Abhängigkeitvom Befestigungswinkel<strong>der</strong>Varioplatte)• H<strong>an</strong>dschutz bei Türdurchfahrten• Höhere Wendigkeit• Ergonomische Antriebsbewegung• Verbesserte Kippstabilität zur Seite• Aber Geradeauslauf schwierigerLenkradbefestigung• Durch Verschieben <strong>der</strong> Lenkradbefestigung am Rahmenrohrwird <strong>der</strong> Abst<strong>an</strong>d von Vor<strong>der</strong>- zu Hinterrad <strong>an</strong>gepasst. Durchgrößeren Abst<strong>an</strong>d bessere Kippstabilität nach vorne• Für minimale Schwenkkräfte muss die Steuerkopfachse57


V.4.2.Aktiv-/AdaptivrollstühleV.4.2.1. Modell EurochairHemi-Special 1.840Gattung:Aktivrollstuhl, faltbarHMV-Nr.: 18.50.03.0086Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: Der SitzhöhenspezialistBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Variabler Baukasten für individuelle Anpassung, speziell imneurologischen Bereich• Feinstufige Sitzhöhenauswahl• Speziell vergrößerter Fußraum durch ausgestellte Lenkrä<strong>der</strong>und rückversetzte Schere• Einh<strong>an</strong>dbedienung von Verriegelungsmech<strong>an</strong>ismen(Seitenteile, Beinstützen)• Ergonomisch geformte Bremsgriffe <strong>an</strong> leichtgängigenKniehebelbremsen• Beinstütze auch nach innen schwenkbar, verriegelt selbsttätig• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmensteifigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• Verschie<strong>den</strong>e Sitz- und Rückensysteme erweitern <strong>den</strong>EinsatzbereichLebensdauer• Innenliegende Buchsen schützen die Alurohre vor Deformierung<strong>an</strong> Schraubverbindungen• Der Varioblock sitzt formschlüssig am Hinterrahmen, so dassauch l<strong>an</strong>gfristig Spurverän<strong>der</strong>ungen vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>• Das Rückenrohr ist im Hinterrahmen teleskopiert unddadurch sehr stabil geführt• Spielfreie Passschrauben am Varioblock und <strong>den</strong>Steuerköpfen verhin<strong>der</strong>n das Ausschlagen <strong>der</strong> Bohrungen• Exakte Dokumentation (Ersatzteilliste und Montage<strong>an</strong>leitung)ermöglicht qualitätserhaltende Aufbereitung und Umrüstungdes RollstuhlsSicherheit• Keine Verletzungsgefahr durch scharfe K<strong>an</strong>ten, Schraubenund Muttern• Die Einfachschere entspricht <strong>der</strong> Belastungsfähigkeit einerDoppelschere (120 kg Benutzergewicht)• Hochbelastbare Fußplatten aus Kunststoff mit stabiler Unterkonstruktion,rutschfeste Oberflächengestaltung• Beide Rä<strong>der</strong> können optional durch Einh<strong>an</strong>dbremse festgestelltwer<strong>den</strong>• Große Fußplatten mit verdrehsicherer Führung• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-Zeichen58


Wirtschaftlichkeit• Kompatibles Zubehör und Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten innerhalb<strong>der</strong> Eurochair-Familie bis hin zur Primus 2-Familie gewährleistenWie<strong>der</strong>einsatz, kostengünstige Ersatzteilhaltung undminimierte Lieferzeiten• Mit einem Rahmen lassen sich alle Sitztiefen undRückenhöhen realisieren• Auch die bedarfsgerechte Sitzhöhe läßt sich mit wenigen bisgar keinen Austauschteilen schnell einstellen• Medizinisch/therapeutisch indizierte Sitz- undRückensysteme lassen sich mit wenigen H<strong>an</strong>dgriffen zurüstenund auch wie<strong>der</strong> abrüsten und einlagern• Optimal für <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>einsatz durch schnelle und problemloseAnpassbarkeit <strong>an</strong> neuen Benutzer (große Anzahl vonVersor-gungen können damit abgedeckt wer<strong>den</strong>)• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotline undOnline-Bestellservice sowie CD-ROMunterstützteDokumentation• Das Baukonzept des Stuhls wird <strong>den</strong> For<strong>der</strong>ungen desWie<strong>der</strong>-einsatzes von <strong>an</strong>gepassten „Trippelrollstühlen“ optimalgerechtEinsatzbereich• Individuell <strong>an</strong>gepasste Erstversorgung nach Schlag<strong>an</strong>fall• Dauerversorgung mit Anpassungsmöglichkeiten <strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungen• Als Therapiegerät in <strong>der</strong> Rehabilitation o<strong>der</strong> im häuslichenBereichTherapeutischer Nutzen• Speziell für Fuß<strong>an</strong>trieb ausgelegt (Sitzhöhe von 39 bis 47 cmeinstellbar): Vergrößerter Fußraum durch ausgestellte Lenkrä<strong>der</strong>und rückversetzte Schere erlauben allen trippeln<strong>den</strong>An-wen<strong>der</strong>n problemloses Fortbewegen und Lenken (z. B.Hemi, MS, Schädelhirntraumatiker, Geriatrie)• Begleitet und unterstützt <strong>den</strong> therapeutischen Fortschrittdurch leichte Anpassbarkeit: variable Sitz- undRückensysteme, die sich entsprechend dem Status <strong>der</strong>Rehabilitation und/o<strong>der</strong> dem verän<strong>der</strong>ten Kr<strong>an</strong>kheitsbild<strong>an</strong>passen lassen (z. B. Sitzneigungs-einstellung, Duo-Back-Rücken)• Dreistufige Sitztiefeneinstellung: gute Anpassung <strong>an</strong> individuelleKörpermaße zur Sitzdruckverteilung• Vierstufige Rückenhöheneinstellung mit o<strong>der</strong> ohne Lumbalknick,wahlweise hohe Unterstützungsfläche o<strong>der</strong> Freiraumfür Aktivitäten• Stufenlose Unterschenkellängeneinstellung und 4 cmTiefenein-stellung <strong>der</strong> Fußplatten für einen physiologischenKniewinkel• Mit unterschiedlichen Radgrößen können gleiche Sitzhöhenerreicht wer<strong>den</strong>. So k<strong>an</strong>n eine sehr gute Abstimmung auf dieverschie<strong>den</strong>en Einsatzbereiche erreicht wer<strong>den</strong>• Die Einh<strong>an</strong>dbedienung <strong>der</strong> Beinstützen erfor<strong>der</strong>t nur geringemotorische und kognitive Leistungen• Leichtgängige Druckbremse mit ergonomischer Griffausformung• Der erleichterte Fuß<strong>an</strong>trieb erhält die Selbstständigkeit und59


Mobilität des Rollstuhlfahrers• Einfaches H<strong>an</strong>dling aller Bedienelemente erleichtertTr<strong>an</strong>sfersfür Benutzer und Hilfsperson, z. B. auf beide Rä<strong>der</strong> wirkendeleichtgängige Einh<strong>an</strong>dtrommelbremse• Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> geriatrischen Individualversorgung vonPersonen mit kleineren Körperproportionen läßt er sich hervorragendzum „Rollstuhlgehen” <strong>an</strong>passen• Die Einh<strong>an</strong>d-Trommelbremse (Option) bietet Sicherheit beimselbstständigen Befahren von Rampen und Gefällstreckenauch bei HalbseitenlähmungAnwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische Versorgungausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieungeeignet60


V.4.2.2. Eurochair Aktiv 1.830Gattung:Aktivrollstuhl, faltbarHMV-Nr.: 18.50.03.0096Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: Der Vielm<strong>an</strong>nBenutzergewicht:bis 120 kgFunktionalität• Vollausstattungsstuhl für <strong>den</strong> dauerhaften Alltagsgebrauch• Variabler Baukasten für individuelle Anpassung• Gute Anpassung <strong>der</strong> Fahrwerksgeometrie, <strong>der</strong> Sitzhöhe undSitztiefe• Verschie<strong>den</strong>e Sitz- und Rückensysteme erweitern <strong>den</strong>Einsatz-bereich (Verstellrücken, Ergoform-Sitzeinheit, Duo-Back-Rücken)• Rückenhöhen über zweistufig teleskopierbare Rückenrohreeinstellbar• Leichtgängiges Fahrverhalten durch Varioplatte mit individuellerEinstellung des Schwerpunkts• Teleskopierbarer Rahmen, in 3 Sitztiefen, auch nachträglicheinstellbar• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmensteifigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• Einh<strong>an</strong>dverriegelung <strong>der</strong> Seitenteile. Verschie<strong>den</strong>eVari<strong>an</strong>ten, entwe<strong>der</strong> einsteckbar o<strong>der</strong> nach hinten schwenkbar• Einh<strong>an</strong>dbedienung von Verriegelungsmech<strong>an</strong>ismen <strong>der</strong>Beinstützen (auch nach innen schwenkbar)• Tiefenverstellbare Fußplatten• Senkrechter Vor<strong>der</strong>bau verringert die Tr<strong>an</strong>sferdist<strong>an</strong>z• Sehr günstiges Außenmaß (Sitzbreite +18 cm)Lebensdauer• Rahmen, Beinstützen, Seitenteile, Antriebsradfelgen undnaben, Greifreifen, Steckachsenadapter sämtlich aus hochwertigemAluminium• Abgedichtete Präzisionskugellager für alle Laufrä<strong>der</strong> undLenkgabellagerungen• Schlagfeste, für <strong>den</strong> dauerhaften Einsatz optimal geeignetepulverbeschichtete Oberfläche (hochwertiges, schlagfestesund UV-beständiges Polyestermaterial)• Exakte Dokumentation (Ersatzteilliste und Montage<strong>an</strong>leitung)ermöglicht qualitätserhaltende Aufbereitung und Umrüstungdes Rollstuhls• Konstruiert und gebaut nach deutschen und internationalenQualitätsrichtlinien DIN/EN ISO 9000 und EN 46 001Sicherheit• Verstärkte Ausführung ab Sitzbreite 48 cm (Doppelschere)• Geprüft mit 120 kg und 1 Mio. Lastspielen (vierfach höher alsdie Normprüfung)• Einsteckrohre <strong>der</strong> Beinstützen sind verdrehsicher <strong>an</strong>gebracht• Hochbelastbare Fußplatten o<strong>der</strong> durchgehendes Fußbrettaus Kunststoff mit stabiler Unterkonstruktion, rutschfesteOber-flächengestaltung• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-Zeichen61


• doppelter Kippschutz (Zubehör) ist nach innen einschwenkbarund höhenverstellbarWirtschaftlichkeit• Preiswerter Einstieg in das Aktivrollstuhl-Segment• Medizinisch/therapeutisch indizierte Sitz- undRückensysteme lassen sich mit wenigen H<strong>an</strong>dgriffen zurüsten,wie<strong>der</strong> abrüsten und einlagern• Optimal für <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>einsatz durch schnelle und problemloseAnpassbarkeit <strong>an</strong> neuen Benutzer (große Anzahl vonVersor-gungen können damit abgedeckt wer<strong>den</strong>)• Rechte/linke Rahmenteile gleich, dadurch einfachereErsatzteilversorgung• Sicherheit <strong>der</strong> Ersatzteilversorgung durch flächendeckendeFachh<strong>an</strong>delsstruktur und MEYRA-Service-Ring-Partner• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestell-Service sowie CD-ROM-unterstützteDokumentationEinsatzbereich• Häusliche Individualversorgung• Rehakliniken• Geriatrische Versorgung für Personen mit geringenArmkräften• L<strong>an</strong>gzeitversorgung mit Anpassbedarf• Verstärkte Ausführung für schwerere BenutzerTherapeutischer Nutzen• Leichteres Fahren durch zahlreiche zusätzlicheEinstellmöglich- keiten <strong>der</strong> Antriebsradposition. Ein ergonomischgünstiger Greifwinkel entlastet die Schultergelenke• Verbesserter Wirkungsgrad erhöht die Selbstständigkeit beinur gering vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>en Restkräften, leichtereFortbewegung, größere Wendigkeit• Feinstufige Sitz- und Rücken<strong>an</strong>passung erlauben eine guteAnpassung <strong>an</strong> verschie<strong>den</strong>e Behin<strong>der</strong>ungsarten,Körpergrößen und Funktionseinschränkungen• Dauerversorgung mit Anpassungsmöglichkeiten <strong>an</strong>Funktions- verän<strong>der</strong>ungen• Einfaches H<strong>an</strong>dling aller Bedienelemente erleichtertTr<strong>an</strong>sfers für Benutzer und Hilfsperson• Die Einh<strong>an</strong>dbedienung <strong>der</strong> Fußstütze erfor<strong>der</strong>t nur geringemotorische und kognitive Leistungen• Leichtgängige Druckbremse mit ergonomischer Griffausformung(Rheumah<strong>an</strong>d, bei Hypersensibilität o<strong>der</strong>Gelenksarthrosen)62


Anwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte Eignungungeeignet63


V.4.2.3. Modell Primus 2 3.310Gattung:Aktivrollstuhl, faltbarHMV-Nr.: 18.50.03.0087Beson<strong>der</strong>es Kennzeichen: Der Verw<strong>an</strong>dlungskünstlerBenutzergewicht bis:120 kgIn verstärkter Ausführung bis: 150 kgFunktionalität• Die Vari<strong>an</strong>z bei Sitz- und Rückenabmessungen und bei <strong>der</strong>Ausstattung ist außergewöhnlich vielfältig• Die Verwendung von hochfesten Alu-Druckgusselementen imRahmen- und Beinstützenbereich führt zu optimalemGerade-auslauf. Durch Schraubverbindungen sind alleKomponenten je<strong>der</strong>zeit verän<strong>der</strong>bar• Über stufenlose Steuerkopfeinstellung (+/- 10°) ist die freieWahl <strong>der</strong> Sitzneigung (+/- 7cm) möglich – exakt nach Bedarfdes Benutzers• 4-Punkt-gelagerte Sitzrohre erhöhen die Rahmensteifigkeitund verbessern die Geradeauslaufeigenschaften• Leichtgängiges Fahrverhalten durch Varioplatte mit individuellerEinstellung des Schwerpunkts• Zweckoptimierte Details für <strong>den</strong> Benutzer sind im Designhar-monisch integriert; z. B. wichtige Bedienelemente wieBremse, Seitenteilverriegelung, Beinstützenentriegelung sindalle körpernah <strong>an</strong>gebracht und ohne Feinmotorik bedienbar(dabei sind die Seitenteile st<strong>an</strong>dardmäßig höheneinstellbar)• Individuell <strong>an</strong>passbare Sitz- und Rückensysteme erweitern<strong>den</strong> Einsatzbereich für Schwerbehin<strong>der</strong>te (Airgo-, Duo-Back-,winkelverstellbare Rücken u.v.m.)• Spezielle Sitzrohrlager versteifen <strong>den</strong> Stuhl, so dass <strong>der</strong>Antrieb wesentlich effektiver wirdLebensdauer• Hochschlagfeste Kunststoffe aus <strong>der</strong> KFZ-Fertigung• Durch hohe Druck- und Biegefestigkeit sind die Alu-Druckguss-elemente extrem belastungsfähig und haltbar• Rillenkugellager, geöste Felgen, Verwendung vonPassschrau-ben sind Beispiele <strong>der</strong> durchgängig hohenVerarbeitungsqualität• Der Sitzgurt ist im Sitzrahmenrohr über die gesamte Längegeführt. Bohrungen, <strong>an</strong> <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Sitzgurt ausreißen k<strong>an</strong>n,entfallen dadurch. Er läßt sich je<strong>der</strong>zeit einfach nachsp<strong>an</strong>nenSicherheit64• Bruchgefährdete Bereiche sind konstruktiv eliminiert wor<strong>den</strong>(durchgehende Rohre, ohne Bohrungen)• Alle wichtigen Schnittstellen sind formschlüssig verbun<strong>den</strong>(Varioblock, winkelverstellbarer Rücken,Armpolstereinstellung etc.)• Die Rückenrohre sind mit einer dreifachen Klemmführungstabil, verdrehsicher und spielfrei geführt• Ein neuartiger Einstellmech<strong>an</strong>ismus sichert die Steuerköpfegegen selbsttätiges Verstellen• An hochbelasteten Verbindungen wer<strong>den</strong> spezialgehärteteSchrauben verwendet


• Serienmäßig bis 120 kg Benutzergewicht belastbar• Exakte Dokumentation (Ersatzteilliste und Montage<strong>an</strong>leitung)ermöglichen qualitätserhaltende Aufbereitung undUmrüstung <strong>der</strong> Stühle• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-ZeichenWirtschaftlichkeit• Die immense Auswahl des Baukastens bietet ein breitesSpek-trum individueller Anpassungen, wodurchSon<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungenhäufig vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können• Konstruktiv bedingte, kleinere Baugruppen führen zu geringerenErsatzteilkosten• Modulare Rahmenkonzeption gewährleistet im Bedarfsfallraschen und kostengünstigen Teileaustausch o<strong>der</strong> Umbau• Auch nachträglich lassen sich Sitztiefen und Rahmenlängenmit geringem bis gar keinem Materialaufw<strong>an</strong>d verän<strong>der</strong>n• Je<strong>der</strong> Rückengurt k<strong>an</strong>n bei Funktionsverbesserungen einfachund stufenlos insgesamt bis 5 cm abgesenkt wer<strong>den</strong>,ohne dass extra Zubehör benötigt wird• Sitz- und Rückengurt können jeweils für zwei Sitzbreiten verwendetwer<strong>den</strong>• Optionale Sitz- und Rückensysteme lassen sich einfach aufbzw.abrüsten• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice sowie CD-ROM-unterstützteDokumenta-tion• Alle Komponenten sind nachträglich austauschbar, dadurch<strong>an</strong>passbar <strong>an</strong> verän<strong>der</strong>te Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>, geringe Gefahrvon FehlversorgungenEinsatzbereich• Gute bis sehr gute Eignung für alle Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>. Die Versorgungist auch für Schwerstbehin<strong>der</strong>te durch exaktebedarfs-gerechte Anpassung möglich. So können die rehabilitativenZiele För<strong>der</strong>ung, Kompensation, Selbstständigkeit,Mobilität unterstützt wer<strong>den</strong>• Schwergewichtige Person bis 150 kg wer<strong>den</strong> aus <strong>der</strong> Serieversorgt (keine Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigung erfor<strong>der</strong>lich)• Große Personen können ebenfalls aus <strong>der</strong> Serie mit einerVari<strong>an</strong>te für Übergrößen versorgt wer<strong>den</strong>Therapeutischer Nutzen• Umf<strong>an</strong>greiche Serienausstattungen minimieren <strong>den</strong> Bedarf<strong>an</strong> teuren Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungen• Die Bedienelemente sind speziell für die selbstständigeBetä- tigung von schwerstbehin<strong>der</strong>ten Anwen<strong>der</strong>n konstruiert• Entriegelung und Abschwenken <strong>der</strong> Beinstützen in eineBewe- gungsrichtung, einfach zu bedienen, auch fürBenutzer mit eingeschränkter Motorik• Seitenteilverriegelung mit Einführhilfe: grobmotorisch bedienbar(ohne Fingerfunktion), hochklappbar und abschwenkbar,65


weshalb das Seitenteil auch mit wenigen o<strong>der</strong> geringenRestfunktionen bedient wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Stufenlos höheneinstellbare Rückenlehnenhöhe: genaueAnpassung zur optimalen Unterstützung. Es wird so hochwie benötigt und so niedrig wie möglich eingestellt und istnach-träglich verän<strong>der</strong>bar• Das gesamte System ist <strong>an</strong>passbar <strong>an</strong>Funktionsverän<strong>der</strong>ungen des Rollstuhlfahrers• Auswechselbarkeit des Vor<strong>der</strong>baus: Umstellung von Tr<strong>an</strong>sferdurch verän<strong>der</strong>te Funktionen bei <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong>Antriebs-art von Bein- auf Arm<strong>an</strong>trieb k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>baugewechselt wer<strong>den</strong> (MS, Muskeldystrophie, Schädel-Hirn-Trauma). Vorteil: Der Stuhl bleibt in seiner individuellenAnpassung vollständig erhalten• Sitzneigung nach vorne (7 cm): Unterstützung <strong>der</strong> physiologi-schen Rumpfaufrichtung und Aktivität• Sitzneigung nach hinten (7 cm): kompensatorische Stabilisierungdes Oberkörpers gegen Vorkippen, effektivere Armaktivitäten• Enger Kniewinkel durch eng <strong>an</strong>gebaute Fußstützen. DerKnie- winkel bleibt auch bei großen Sitztiefen konst<strong>an</strong>t, da<strong>der</strong> Rah-men entsprechend verlängert wird• Bei beson<strong>der</strong>er Anfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> <strong>den</strong> Kniewinkel k<strong>an</strong>n dieRah-menlänge bei konst<strong>an</strong>ter Sitztiefe individuell <strong>an</strong>gepasstwer<strong>den</strong>Anwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)ausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte Eignungungeeignet66


V4.2.4 Modell X1 2.350Gattung:Aktivrollstuhl, faltbarHMV-Nr.: 18.50.03.Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen: light <strong>an</strong>d strongBenutzergewicht:Bis 120 kg belastbarFunktionalität• Extrem leichter und kompakter Faltrollstuhl aus Aluminiummit gewichtsoptimierten Anbauteilen• Präziser Faltmech<strong>an</strong>ismus durch Einsatz einerDoppelschere. Als einziger Faltrollstuhl in seiner Klasse verfügt<strong>der</strong> X1 über einen bündigen Überg<strong>an</strong>g vom Rahmenzum Sitz• Die vier Einrastpunkte zwischen Schere und Rahmen gar<strong>an</strong>tierenhöchste Stabilität des Modells. Ein hervorragendesFahrverhalten mit präzisem Geradeauslauf und ein hohesMaß <strong>an</strong> Wendigkeit sind unmittelbar fühlbare Ergebnisse• Sämtliche Fahrwerksparameter (Lenkradeinstellung stufenlos,Spurweite <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong>, Radst<strong>an</strong>d und Radgrößen,Radsturz) sind einstellbar bzw. verän<strong>der</strong>bar• Feinstufige Anpassmöglichkeiten <strong>an</strong> <strong>den</strong> Benutzer mithohem Einstellkomfort in <strong>den</strong> Bereichen Sitzbreite, Sitztiefe,Rücken-lehnenhöhe, Sitzhöhe, Sitzwinkel undUnterschenkellänge zur Erreichung eines physiologisch richtigenSitzbildes und optimalen Krafteinsatzes <strong>der</strong> Arme• Zwei Rahmenlängen und optional <strong>an</strong>wählbare Sitzhöhenadapter(bis Sitzhöhe 55 cm) ermöglichen die Versorgunggroß gewachsener Personen• Das multifunktionale einteilige Fußbrett ist winkel- und tiefenverstellbarsowie hochklappbar. Optional lösen eineFußbrett-Sicherung, ein Abschwenkmech<strong>an</strong>ismus nachaußen und Fuß-seitenführungen schwierigereVersorgungsaufgaben• Ein neuartiges, hochfestes Aluminium-Seitenteil mit Klei<strong>der</strong>schutzist exakt am Radverlauf <strong>an</strong>passbar. An <strong>der</strong> Innenseiteist es als Schutz vor Kälte und zum nachhaltigenStabilisieren des Rollstuhlfahrers zusätzlich gepolstert• Der eingezogene Vor<strong>der</strong>rahmen und die variable Steuerkopf<strong>an</strong>bindungdienen dem minimalen Wendekreis und erhöhendie Mobilität seines BenutzersLebensdauer• Hohe Stabilität und Spurtreue durch integralen Aufbau (wieScherenrastsystem und durchgehendes Fußbrett)• Die hochwertigen Aufbaukomponenten wie Antriebsrad,Steuerkopf, Fußauflagenbereich sowie eine geöste Hohlkammerfelgeund verstärkte Steuerköpfe mit bewährter Technikaus dem Sportbereich wur<strong>den</strong> speziell auf <strong>den</strong> aktivenEinsatz-bereich des 2.350 abgestimmt.• Hochwertiger Sitz- und nachsp<strong>an</strong>nbarer Rückengurt ausatmungsaktivem, physiologisch unbe<strong>den</strong>klichem Trevira CS• 3 Jahre Gar<strong>an</strong>tie auf Rahmen und Schere• Prüfkriterien nach DIN EN 12 183 sind sämtlich erfüllt67


Sicherheit• Neu konzipierte, rutschfeste Schiebegriffe geben sicherenHalt beim Einhaken o<strong>der</strong> bei Hilfestellung durchBegleitperson• Der stufenlos einstellbare Abst<strong>an</strong>d zwischen Klei<strong>der</strong>schutzund Antriebsrad erfüllt alle Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> unterschiedlicheAntriebstechniken <strong>der</strong> Benutzer• Das rutschfeste Fußbrett ohne störende Ecken und K<strong>an</strong>tensorgt für eine sichere Positionierung <strong>der</strong> Füße• Mögliche Klemmstellen sind kleiner als 8 o<strong>der</strong> größer als25 mm einstellbar• Sicherheitsrelev<strong>an</strong>te Teile wie Rä<strong>der</strong> und Bremsen sind verdrehsicheram Rahmen befestigt• Ausrüstbar mit Stützrollen, Radst<strong>an</strong>dverlängerung, passiverBeleuchtung• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-KennzeichnungWirtschaftlichkeit• Die große Auswahl im Baukastensystem bietet ein breitesSpektrum zur individuellen Versorgung. Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungenlassen sich dadurch weitgehend vermei<strong>den</strong>• Nachträgliche Anpassungen und Adaptierungen lassen sichohne o<strong>der</strong> mit nur geringem Aufw<strong>an</strong>d durchführen• Optionale Sitz- und Rückensysteme lassen sich einfach zuundabrüsten• Die Integralbauweise des X1-Rahmens und die Qualität <strong>der</strong>hochwertigen Aufbaukomponenten gar<strong>an</strong>tieren geringstenVerschleiß und vermin<strong>der</strong>n die Reparatur<strong>an</strong>fälligkeit• Die modulare Rahmenkonzeption gewährleistet imBedarfsfall raschen und kostengünstigen Teiletausch• Alle Komponenten lassen sich einfach austauschen. Somitk<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Rollstuhl auch nachträglich <strong>an</strong> sich verän<strong>der</strong>ndeKr<strong>an</strong>kheits-bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>te Funktionen <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong>• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice sowie CD-ROM unterstützteDokumen-tationEinsatzbereich• Der Maß<strong>an</strong>zug für die Querschnittversorgung• Beson<strong>der</strong>s geeignet für alle Anwen<strong>der</strong> ohne Funktionen <strong>der</strong>unteren Extremitäten (seitlicher Tr<strong>an</strong>sfer, ausschließlich Arm<strong>an</strong>triebüber Greifreifen)• Gute bis sehr gute Eignung für viele Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>, auchfür Schwerstbehin<strong>der</strong>te mit <strong>den</strong> Zielen För<strong>der</strong>ung,Kompensation, Selbstständigkeit, Mobilität durch exakte,bedarfsgerechte Anpassung• Versorgung für <strong>den</strong> L<strong>an</strong>gzeiteinsatz mit Anpassmöglichkeiten<strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungen• Schwergewichtige (bis 120 kg) und sehr große Personenwer<strong>den</strong> aus <strong>der</strong> Serie versorgt (keine Son<strong>der</strong><strong>an</strong>fertigungerfor<strong>der</strong>lich)68


Therapeutischer Nutzen• Das beson<strong>der</strong>s stabile und glatte Klei<strong>der</strong>schutzseitenteilerleichtert <strong>den</strong> seitlichen Tr<strong>an</strong>sfer und stabilisiert dieSitzposition durch eine verbesserte Beckenführung• Das eigenständige Verla<strong>den</strong> ins Auto ist durch die Gewichtsreduktionund durch das verbesserte Faltmaß erheblicherleichtert• Optimale Leichtläufigkeit durch individuelle Schwerpunkteinstellungund gewichtsreduzierte Bauteile wie z. B. extremdünnw<strong>an</strong>dige, hochfeste Aluminiumrohre, optimierte Adapterplatteund Steuerköpfe• Exakte Anpassbarkeit durch feinstufige Auswahl vonSitztiefe, Sitzbreite und Rückenhöhe• Anpassbarkeit <strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungen• Der Radsturz ist ohne zusätzliche Montageteile verän<strong>der</strong>bar• Große Sitzneigung einstellbar; enger Sitzwinkel stabilisiert<strong>den</strong> Oberkörper• Durch geringes Eigengewicht in Verbindung mit beson<strong>der</strong>erLeichtgängigkeit des X1 ist <strong>der</strong> Rollstuhl auch bei MS undMuskeldystrophie einsetzbarAnwendungsgebiet/Eignungausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungungeeignetDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegie69


V 4.2.5. Modell Joy 1.375Gattung:Aktivrollstuhl,starrer RahmenHMV-Nr. : 18.50.03.0102Beson<strong>der</strong>es Kennzeichen: Das klare und funktionelleLeichtgewichtBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Effektiver Antrieb durch Starrrahmen-Konstruktion (keinEner-gieverlust durch Scher- und Reibkräfte)• Ungewöhnlich leichter Rollstuhl (nur 9,8 kg komplett)• Kompakter Alu-Rahmen gar<strong>an</strong>tiert leichtes selbstständigesVerla<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> Rollstuhlfahrer in <strong>den</strong> PKW• Stufenlose Schwerpunkteinstellung ermöglicht auf <strong>den</strong>Rollstuhlfahrer optimal abgestimmtes Fahrverhalten• Der stufenlos einstellbare Steuerkopf wird höchstenAnsprüchen nach perfekten Fahreigenschaften gerecht• Günstiges Verhältnis zwischen Sitzbreite und Gesamtbreite(SB + 19 cm)• ausgeklügelte Verstelltechniken serienmäßig (stufenloserRückenwinkel, höhenverstellbarer Anpassrücken, verstellbareSitztiefe und Sitzneigung)• Räumlich geformter Vor<strong>der</strong>rahmen für zusätzliche Rahmenstabilitätund vergrößerter Fußraum zum besseren Durchschwenken<strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong>• Die Lenkrä<strong>der</strong> können innen o<strong>der</strong> außen am Vor<strong>der</strong>rahmenmontiert wer<strong>den</strong>Lebensdauer• Hohe Stabilität durch geschlossenen Rahmen (3 Rahmenebenen)aus Aluminiumrohr-Legierungen im Oversizedformat• Die hochwertigen Aufbaukomponenten, wie Antriebsrad-,Lenkrad- und Fußauflagenbereich (geöste Hohlkammerfelge,Hochfl<strong>an</strong>schnabe, verstärkte Steuerköpfe mit bewährterTechnik aus dem Sportbereich) wur<strong>den</strong> speziell auf <strong>den</strong> sehraktiven Einsatz des Rollstuhls abgestimmt• Spielfreie Verstellbereiche <strong>der</strong> Rückenlehnenhöhe, desRücken-lehnenwinkels und <strong>der</strong> Unterschenkellänge vermin<strong>der</strong>ndie Gefahr von MaterialermüdungSicherheit• Die stufenlose Anpassung des stabilen Klei<strong>der</strong>schutzesschützt vor H<strong>an</strong>dverletzungen• Ein zusätzliches gelenkig gelagertes Stützelement in <strong>der</strong>Rückenlehne verhin<strong>der</strong>t das unbeabsichtigte Zurückklappen• Neuartige rutschfeste Schiebegriffe sorgen für besten Haltbeim „Einhaken” o<strong>der</strong> bei Hilfestellung durch dieBegleitperson• Die Radaufst<strong>an</strong>dsfläche ist durch die spezielle Rahmenformvergrößert und bietet sehr gute Kippstabilität nach vorn und zurSeite• TÜV Produktservice Prüfzeichen• Erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Europa-Norm EN 12 183,CE-Kennzeichnung70


Wirtschaftlichkeit• Auf ein Minimum reduzierte Anzahl <strong>der</strong>Schraubverbindungen am Rahmen und <strong>den</strong>Aufbaukomponenten gar<strong>an</strong>tiert geringsten Verschleiß undvermin<strong>der</strong>t die Reparatur<strong>an</strong>fälligkeit• Alle Rückenhöhen und Sitztiefen lassen sich über jeweilseinen Sitz- bzw. Rückengurt abdecken• Vorgefertigte Montagekomponenten ermöglichen rascheLieferbereitschaft• Durchdachte st<strong>an</strong>dardisierte Rahmenkonzeption durch austauschbareSeitenrahmen gewährleistet im Bedarfsfallkostengünstigen Teiletausch o<strong>der</strong> Umbau• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice, sowie CD-ROM-unterstützteDokumentationEinsatzbereich• Der „Maß<strong>an</strong>zug“ für Querschnittversorgungen• Beson<strong>der</strong>s geeignet für alle Anwen<strong>der</strong> ohne Funktionen <strong>der</strong>unteren Extremitäten (seitlicher Tr<strong>an</strong>sfer, ausschließlicherArm<strong>an</strong>trieb über Greifreifen)• Durch beson<strong>der</strong>e Leichtlaufeigenschaften und geringesEigengewicht speziell einsetzbar für Anwen<strong>der</strong> mit sehrgeringen Armkräften• Dauerversorgung mit Anpassmöglichkeiten <strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungenTherapeutischer Nutzen• Das stabile, glatte Klei<strong>der</strong>schutzseitenteil erleichtert <strong>den</strong> seitli-chenTr<strong>an</strong>sfer• Gewichtsminimierte Rahmenkonstruktion (nur 9,8 kg) inklusiveKlapprücken ermöglicht selbstständiges Verla<strong>den</strong> ins Autound entlastet die Schultergelenke• Der kompakte und im hinteren Bereich extrem flacheRahmen ermöglicht das Verla<strong>den</strong> ins Auto auch fürTetraplegiker• Optimale Leichtläufigkeit durch individuelle Schwerpunkteinstellungund gewichtsreduzierte Bauteile (z. B. schrägerVor<strong>der</strong>-bau, Steuerköpfe, Hinterrahmen, Bremse)• Das Fahrverhalten läßt sich durch stufenloseSchwerpunktein-stellung exakt auf <strong>den</strong> Anwen<strong>der</strong> abstimmen• Die integrierten Verstelltechniken ergeben ein optimalesAnpassungsergebnis• Der höheneinstellbare Anpassrücken und dieSitzwinkelverstell-barkeit gewährleisten ausreichendeRumpfstabilisierung. Gleich- zeitig können Restfunktionenoptimal aktiviert und eingesetzt wer<strong>den</strong>• Der fast senkrechte Rahmenvor<strong>der</strong>bau mit integriertem Fußbrettfolgt <strong>der</strong> therapeutischen For<strong>der</strong>ung von engem KnieundSitzwinkel zur Sitzstabilisierung. Der Rollstuhl verkürztsich mit <strong>den</strong> Vorteilen höherer Wendigkeit, bessererVerladbarkeit und geringerem Eigengewicht71


Anwendungsgebiet/EignungDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische Versorgungausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong>-plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegieungeeignetV 4.2.6. Modell Profi 3-S 2.875Gattung:Aktivrollstuhl, starrHMV-Nr. : 18.50.03.0117Beson<strong>der</strong>es Kennzeichen: Stark und unverwüstlichBenutzergewicht bis:120 kgFunktionalität• Der starre Aluminiumrahmen ermöglicht effektiven Antriebohne Energieverlust durch Rahmenverwindung• Perfekte Anpassungsmöglichkeiten <strong>an</strong> <strong>den</strong> Benutzer durchausgeklügelte stufenlose Verstelltechniken für nahezu allewesentlichen Rollstuhleinstellungen. So ist z. B. für dieEinstellung des Sitzwinkels ein Nachjustieren desSteuerkopfwinkels, des Schwerpunktes und desRückenlehnenwinkels nicht nötig• Stufenlose Einstellung <strong>der</strong> Antriebsradposition ermöglicht einauf <strong>den</strong> Rollstuhlfahrer optimal eingestelltes und abgestimmtesRollstuhlfahrverhalten und ergonomisch günstigsteGreifreifen-position• Der stufenlos einstellbare Steuerkopfwinkel wird höchstenAn-sprüchen nach perfekten Fahreigenschaften gerecht• Räumlich geformter Vor<strong>der</strong>rahmen gibt zusätzliche Rahmenstabilitätund vergrößert <strong>den</strong> Fußraum zum ungehin<strong>der</strong>tenDurchschwenken <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong> auch bei l<strong>an</strong>gen Unterschenkellängen• Die Lenkrä<strong>der</strong> können nach Bedarf außen o<strong>der</strong> innen amVor<strong>der</strong>rahmen montiert wer<strong>den</strong>72


Lebensdauer• Hohe Stabilität durch geschlossene Rahmenbauweise ausAluminiumrohr-Legierungen im Oversizedformat• Eine speziell geformte Seitenrahmenkonstruktion mit dreiRahmenebenen ergibt eine höhere Stabilität gegenüberkonventioneller Konstruktionsweise• Qualitativ hochwertige Komponenten und Anbauteile wieAntriebsrä<strong>der</strong>, Lenkrä<strong>der</strong>, Fußbrett, geöste Hohlkammerfelgeund Hochfl<strong>an</strong>schnabe• Verstärkte Steuerköpfe mit bewährter Technik aus demSport-bereich wur<strong>den</strong> speziell auf <strong>den</strong> sehr aktiven Einsatzdes Roll-stuhls abgestimmt• Spielfreie Verstellbereiche bei Rückenlehnenhöhe, Rückenlehnenwinkelund Unterschenkellänge vermin<strong>der</strong>n dieGefahr von Materialermüdung und Ausschlagen vonGelenkstellenSicherheit• Der stufenlos einstellbare Abst<strong>an</strong>d zwischen Klei<strong>der</strong>schutzund Antriebsrad erfüllt alle Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> unterschiedlicheAntriebstechniken <strong>der</strong> Benutzer• Das rutschfeste Fußbrett ohne störende Ecken und K<strong>an</strong>tensorgt für eine sichere Positionierung <strong>der</strong> Füße• Mögliche Klemmstellen sind kleiner als 8 mm o<strong>der</strong> größerals 25 mm einstellbar• Sicherheitsrelev<strong>an</strong>te Teile wie Rä<strong>der</strong> und Bremsen sind verdrehsicheram Rahmen befestigt• Die Radaufst<strong>an</strong>dsfläche ist durch die spezielle Rahmenformseitlich vergrößert und bietet sehr gute Kippstabilität nachvorn und zur Seite• Ein zusätzlich gelenkig gelagertes Stützelement <strong>an</strong> <strong>der</strong>Rückenlehne verhin<strong>der</strong>t ein unbeabsichtigtes Zurückklappen• Rutschfeste Schiebegriffe sorgen für optimalen Halt beimEinhaken o<strong>der</strong> bei Hilfestellung durch die Begleitperson• EG-Konformitätserklärung, <strong>der</strong> Rollstuhl stimmt mit <strong>der</strong>EG-Richtlinie 93/42/EWG überein• TÜV-Produktservice Prüfzeichen und CE-KennzeichnungWirtschaftlichkeit• Auf ein Minimum reduzierte Anzahl vonSchraubverbindungen am Rahmen und <strong>den</strong>Aufbaukomponenten gar<strong>an</strong>tiert geringsten Verschleiß undvermin<strong>der</strong>t die Reparatur<strong>an</strong>fälligkeit• Alle Rückenhöhen und Sitztiefen wer<strong>den</strong> über jeweils einenSitz- bzw. Rückengurt abgedeckt• Durchdachte st<strong>an</strong>dardisierte Rahmenkonzeption durch austauschbareSeitenrahmen gewährleistet kostengünstigenTeiletausch o<strong>der</strong> Umbau im Bedarfsfall• Das stufenlos variable Sitzsystem ermöglicht eine laufendeAnpassung <strong>an</strong> sich verän<strong>der</strong>nde Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>an</strong>Funktionsverän<strong>der</strong>ungen• Prompte und rationelle Ersatzteilversorgung durch Hotlineund Online-Bestellservice, sowie CD-ROM-unterstützteDokumen-tationEinsatzbereich• Der <strong>an</strong>passbare Maß<strong>an</strong>zug für Querschnittversorgungen mitNachjustiermöglichkeit• Beson<strong>der</strong>s geeignet für alle Anwen<strong>der</strong> ohne Funktionen <strong>der</strong>73


unteren Extremitäten (seitlicher Tr<strong>an</strong>sfer, ausschließlicherArm<strong>an</strong>trieb über die Greifreifen)• Durch beson<strong>der</strong>e Leichtlaufeigenschaften speziell einsetzbarfür Anwen<strong>der</strong> mit geringen Armkräften• Ab Sitzbreite 32 cm lieferbar, dadurch auch für größereKin<strong>der</strong>, Jugendliche o<strong>der</strong> sehr schmale Personen geeignet• Dauerversorgung mit Anpassmöglichkeiten <strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungenTherapeutischer Nutzen• Die stufenlosen Verstelltechniken am Profi 3-S bieten einoptimales Anpassungsergebnis• Der höheneinstellbare Anpassrücken und die Sitzwinkelverstellbarkeitgewährleisten vorzügliche Rumpfstabilisierung.Gleichzeitig können Restfunktionen aktiviert und eingesetztwer<strong>den</strong>• Das stabile, dem Radverlauf <strong>an</strong>gepasste Seitenteil erleichtert<strong>den</strong> seitlichen Tr<strong>an</strong>sfer• Das Fahrverhalten lässt sich durch stufenlose Schwerpunkteinstellungexakt auf <strong>den</strong> Anwen<strong>der</strong> abstimmen• Der serienmäßig über Klettsystem <strong>an</strong>passbare Rückengurtermöglicht gute Unterstützung <strong>der</strong> Wirbelsäule und gibt beiBedarf seitlichen Halt (Durchh<strong>an</strong>g)• Der kompakte und im hinteren Bereich extrem flacheRahmen ermöglicht das Verla<strong>den</strong> ins Auto auch fürTetraplegiker• Eingezogener Rahmenvor<strong>der</strong>bau mit integriertem Fußbrettfolgt <strong>der</strong> therapeutischen For<strong>der</strong>ung von engem Knie- undSitzwinkel zur Sitzstabilisierung. Der Rollstuhl verkürzt sichmit <strong>den</strong> Vorteilen höherer Wendigkeit, besserer Verladbarkeitund geringerem Eigengewicht• Dauerversorgung mit Anpassmöglichkeiten <strong>an</strong> Funktionsverän<strong>der</strong>ungendes Benutzers• Die vielfältigen Auswahlmöglichkeiten <strong>der</strong> Lenk- undAntriebs-rä<strong>der</strong> lassen Spielraum für unterschiedlichsteEinsatzbereicheAnwendungsgebiet/Eignungausgezeichnete Eignungsehr gute Eignunggute Eignungdurchschnittliche Eignungm<strong>an</strong>gelhafte EignungungeeignetDie BeinamputationDie CerebralpareseDie geriatrische VersorgungDie HemiplegieDie neurologischen Kr<strong>an</strong>kheitsprozesseDie Paraparese o<strong>der</strong> -plegiePrimär-chronische Polyarthritis (Rheuma)Das Schädelhirntrauma (SHT)Die Tetraparese o<strong>der</strong> -plegie74


VI.Ausstattungsvari<strong>an</strong>tenbei Rollstühlen –Indikationen und therapeutischerNutzenVI.1.SeitenteileDie Auswahl des Seitenteils wird von vielen verschie<strong>den</strong>enKri-terien bestimmt: Ist die Bedienung des Seitenteils selbstständigmöglich? Wie wird <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sfer gemacht? Wie müssendie Arme gelagert wer<strong>den</strong>? Und vieles mehr. Details könnengroße Auswir-kungen auf die Selbstständigkeit undLebensqualität des Benutzers haben.VI.1.1. L<strong>an</strong>ge Seitenteile• Durch Verriegelung gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert• Zum seitlichen Ein- und Aussteigen abnehmbar• Nachträglich gegen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Seitenteile austauschbar• Mit diesem Seitenteil ist das Unterfahren von TischeneingeschränktTherapeutischer Nutzen• Gute Armablage• Unterstützt die Rumpfaufrichtung im Sitzen• Dienen als Aufstehhilfe bei bedingter Steh-/Gehfähigkeit• Für Therapietische beson<strong>der</strong>s gut geeignet• Therapietisch k<strong>an</strong>n als Arbeitstisch zum Essen, Schreibenetc. genutzt wer<strong>den</strong>VI.1.2. Desk(Tisch)-Seitenteile• Unterfahren von Tischen möglich• Sie bieten im vor<strong>der</strong>en Bereich jedoch keinen Abstützpunktzum Ein- und AussteigenTherapeutischer Nutzen• Rollstuhl k<strong>an</strong>n z. B. zum Essen besser und näher <strong>an</strong> <strong>den</strong>Tisch her<strong>an</strong>gefahren wer<strong>den</strong>• Arme können zur Entlastung <strong>der</strong> Schulter- und Nackenmuskulaturauf <strong>den</strong> Armpolstern abgelegt wer<strong>den</strong>• Herausnehmbar für <strong>den</strong> seitlichen Tr<strong>an</strong>sferVI.1.3. Abgeschrägtes-Seitenteil• Kompromiss zwischen l<strong>an</strong>gem und Deskseitenteil• Näheres Her<strong>an</strong>fahren <strong>an</strong> o<strong>der</strong> Unterfahren von Tischen istmöglich• Auch für Therapietische geeignetTherapeutischer Nutzen• Dienen als Aufstehhilfe bei bedingter Steh-/Gehfähigkeit• Unterstützt die Rumpfaufrichtung im Sitzen• Therapietisch k<strong>an</strong>n aufgeschoben und als Arbeitstisch zumEssen, Schreiben etc. genutzt wer<strong>den</strong>• Arme können zur Entlastung <strong>der</strong> Schulter- und Nackenmuskulaturauf <strong>den</strong> Armpolstern abgelegt wer<strong>den</strong>75


VI.1.4. Höhenverstellbare SeitenteileZur korrekten Höheneinstellung <strong>der</strong> Armauflagenpolster.Höheneinstellung bei <strong>den</strong> meisten Modellen ohne Werkzeugmöglich.Therapeutischer Nutzen• In Kombination mit Therapietischen dienen sie <strong>der</strong> physiologi-schenArmlagerung, so bei Subluxationsgefahr* <strong>der</strong>Schulter bei schlaffer Lähmung, bei Ödemen, o<strong>der</strong> beiTonuserhöhung durch spastische Lähmung• Unterstützen die Rumpfaufrichtung im Sitzen• Entlasten die Schulter-/Nackenmuskulatur• In <strong>der</strong> tiefsten Einstellposition niedriger als feste Seitenteile,daher zur Versorgung kleinerer Personen geeignetVI.1.5. Wegschwenkbare SeitenteileLassen sich hinter die Rückenlehne schwenken und sind beimTr<strong>an</strong>sfer nicht im Weg.Erleichtern nach dem Wegschwenken das seitliche Ein- undAussteigen.Verriegelung und Wegschwenkmech<strong>an</strong>ismus mit einer H<strong>an</strong>dbe-dienbar müssen beim Tr<strong>an</strong>sfer nicht abgenommen wer<strong>den</strong>.Beim Primus 2 3.310 verriegelt sich das Seitenteil beimEinrasten fast selbstständig.Verringert die Gesamtbreite des Rollstuhls im Vergleich zumsteckbaren Seitenteil um ca. 4 cm.Therapeutischer Nutzen• Die einfache H<strong>an</strong>dhabung ermöglicht die selbstständigeBedienung auch für „Einhän<strong>der</strong>” bzw. für Personen ohnefeinmotorische Fingerfunktionen• Die Betreuungsperson hat eine freie H<strong>an</strong>d zur Sicherung desRollstuhlbenutzersVI.1.6. Klei<strong>der</strong>schutzFest montiert o<strong>der</strong> abnehmbar.Selten in Verbindung mit Armlehnenpolster.Schützt die Kleidung vor Verschmutzung durch die Rä<strong>der</strong>.Therapeutischer Nutzen• Seitliche Abstützung im Hüftbereich• Seitlicher Tr<strong>an</strong>sfer möglich, ohne das Seitenteil wegschwenkeno<strong>der</strong> abnehmen zu müssen• Dient beim Tr<strong>an</strong>sfer z. T. als kleine Rutschhilfe über dasAntriebsrad• Geringes Eigengewicht*Subluxation: unvollständigeVerschiebung zweier gelenkbil<strong>den</strong><strong>der</strong>Knochenen<strong>den</strong> aus ihrer funktionsgerechtenStellung, d. h. mitnoch teilweise in Kontakt stehen<strong>den</strong>Gelenkflächen76


VI.2.BeinstützenDie eigenständige H<strong>an</strong>dhabung von Beinstützen ist die ersteVoraussetzung zum selbstständigen Tr<strong>an</strong>sfer. Deshalb sinddie Verriegelungsmech<strong>an</strong>ismen ein wichtiges Kriterium bei <strong>der</strong>Auswahl des Rollstuhls.D<strong>an</strong>eben ist die gute Fußauflage die Basis für dieStabilisierung <strong>der</strong> Beine und somit in letzter Konsequenz fürdie Sitzhaltung im Rollstuhl. Die Wechselwirkungen und <strong>der</strong>Einfluss auf Spastizität sind komplex und in <strong>der</strong> Praxis immerwie<strong>der</strong> eindeutig nachvollziehbar.VI.2.1. Abnehmbare, abschwenkbare Beinstützen• Getrennt für beide Beine auf die Unterschenkellänge einstellbar• Auch einzeln einsetzbar, z. B. bei Halbseitenlähmung• Fußplatten getrennt aufklappbar und als Option tiefen- und/o<strong>der</strong> winkelverstellbar• Nach innen einschwenk- und nach außen abschwenkbar in<strong>der</strong> Modellfamilie Eurochair und Format 2• Einh<strong>an</strong>dbedienung <strong>der</strong> Verriegelung bei <strong>den</strong>St<strong>an</strong>dardleichtge-wichts- und Adaptivmodellen• Abst<strong>an</strong>d zwischen <strong>den</strong> Fußplatten laut CE-Norm darf maximal3,5 cm betragen. Bei größeren Sitzbreiten, die größereAb-stände zwischen <strong>den</strong> Fußplatten bedingen, wird <strong>an</strong> <strong>den</strong>Innen-k<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Fußplatten eine Lasche <strong>an</strong>gebaut, die dasAbrut-schen des Fußes in <strong>den</strong> Zwischenraum verhin<strong>der</strong>tTherapeutischer Nutzen• Sinnvolle Unterstützung <strong>der</strong> Beine und Füße• Fußraum k<strong>an</strong>n freigemacht und die Füße auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>gestellt wer<strong>den</strong>• Zum ein- o<strong>der</strong> beidseitigen Trippeln abnehmbar• Für <strong>den</strong> Tr<strong>an</strong>sfer, z. B. über <strong>den</strong> St<strong>an</strong>d, einzeln abnehmbar• Zum Lagewechsel <strong>der</strong> Beine (z. B. beim Sitzen am Tisch,beim Essen etc.)• Wenn in engsten Räumen nur wenig Platz zum M<strong>an</strong>övrierenvorh<strong>an</strong><strong>den</strong> ist• Selbstständiges H<strong>an</strong>dling durch Einh<strong>an</strong>dbedienung ohnefein-motorische FingerfunktionVI.2.2. Abnehmbare, abschwenkbare, höhenverstell-bareBeinstützen, auch mit automatischemLängenausgleich• Flexible Wa<strong>den</strong>polster zum Hochlagern <strong>der</strong> Beine• Nach dem Einstellen auf die Unterschenkellänge proportionalerLängenausgleich, damit Fuß- und Kniewinkel physiologischpositioniert wer<strong>den</strong> könnenTherapeutischer Nutzen• Für <strong>den</strong> passiven Lagewechsel <strong>der</strong> Beine• Zur physiologischen Beinlagerung bei:Amputation, Gelenkversteifungen im Beinbereich o<strong>der</strong> nachOP, Wassereinlagerungen, Störungen des venösenRückstroms in <strong>den</strong> BeinenVI.2.3. Im Rahmen integrierte Beinstützen mit auf-klappbarem,durchgehendem FußbrettFür Benutzer, die <strong>den</strong> Rollstuhl ausschließlich mit <strong>den</strong> Armenfortbewegen z. B. bei MS, Para- o<strong>der</strong> Tetraplegie, Spina Bifidao. ä. Reduziert die Gesamtlänge und <strong>den</strong> Wendekreis.Geringeres Rollstuhlgewicht. Zusätzliche Stabilität und besseresFahrver-77


halten bei Faltrollstühlen. Zum Falten des Rollstuhls o<strong>der</strong> zumAufstehen seitlich hochklappbares, durchgehendes Fußbrett.Therapeutischer Nutzen• Bessere Wendigkeit, Fahrbarkeit und Stabilität erhöhen dieMobilität• Zur Unterstützung <strong>der</strong> Fuß- und Beinauflage, auf die Unterschenkellängeeinstellbar• Engerer Kniewinkel möglich. Wird in <strong>der</strong> Regel gemeinsammit dem Hüftwinkel einen unter 90°-Winkel zur Rumpfstabilisierungund Reduktion <strong>der</strong> Spastik bil<strong>den</strong>• Durch Tiefeneinstellbarkeit verschie<strong>den</strong>e Kniewinkel möglich(Spastikhemmung, Rumpfstabilisierung)• Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> kleinwüchsigen Personen wird <strong>der</strong> Ein- undAusstieg erleichtert, da sie eine Treppenstufe bil<strong>den</strong>VI.2.4. Winkelverstellung von geteilten Fußplattenund durchgehendem FußbrettIndividuelle Einstellung <strong>der</strong> Fußauflage bei Kontrakturen o<strong>der</strong>Abstimmung <strong>der</strong> Fußlage auf <strong>den</strong> KniewinkelTherapeutischer Nutzen• Verringert Schmerz, Spastik o<strong>der</strong> Dekubitusgefahr durchflächige Fußauflage• Flächige Fußauflage stabilisiert Beine und reduziert <strong>den</strong>MuskeltonusVI.2.5. Winkelverstellbare Fußplatte mit SchnellverschlussDiese Fußplatte ist +/- 60° ohne Werkzeug winkeleinstellbarTherapeutischer Nutzen• Einsetzbar bei Fußkontrakturen wie z. B. Spitzfuß• Zur physiologischen Fußlagerung in Abhängigkeit von <strong>der</strong>Beinlagerung• Bei winkelverstellbaren Beinstützen, die im Laufe einesTages in verschie<strong>den</strong>en Positionen benutzt wer<strong>den</strong>, müssenin <strong>der</strong> Regel die Fußplatten immer mit verstellt wer<strong>den</strong>VI.2.6. AmputationsbeinstützenHöhen-, tiefen- und winkelverstellbar, damit <strong>der</strong> Stumpf richtigpositioniert wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>nTherapeutischer Nutzen• Kontrakturenprophylaxe• Schmerzmin<strong>der</strong>ung• Dekubitusprophylaxe <strong>an</strong> <strong>der</strong> Sitzflächenk<strong>an</strong>te• Ödemprophylaxe• Wundheilung des StumpfesVI.2.7. FußfixierungenFersenkappeEinteiliges Wa<strong>den</strong>b<strong>an</strong>dGeteilte Wa<strong>den</strong>bän<strong>der</strong>Schuh<strong>an</strong>schnallriemenTherapeutischer Nutzen• Helfen Verletzungen zu vermei<strong>den</strong>• Dienen <strong>der</strong> physiologischen Lagerung des Fußes,beson<strong>der</strong>s bei spastischen Lähmungen78VI.2.8.Gepolsterte BeinstützenkappeDie Schutzkappe <strong>der</strong> höhenverstellbaren Beinstützen ausHartkunststoff k<strong>an</strong>n durch ein geschäumtes Polstermaterialersetzt wer<strong>den</strong>.Therapeutischer Nutzen• Gegen Druckstellengefahr im Kniebereich, bei starkerAbduktionsten<strong>den</strong>z• Die Beine können absichtlich abgespreizt gelagert wer<strong>den</strong>,ohne Gefahr von Druckstellen


VI.3.RückenlehnenRückenlehnen gibt es in einer Vielzahl von Vari<strong>an</strong>ten undVerstellmöglichkeiten. Die Auswahl und Anpassung hat entschei<strong>den</strong><strong>den</strong>Einfluss auf die weitere Entwicklung <strong>der</strong>Behin<strong>der</strong>ung des Benutzers. Darum ist es MEYRA-Konzept,nicht nur viele Vari<strong>an</strong>ten <strong>an</strong>zubieten, son<strong>der</strong>n diese auch freikombinieren zu können. Dem Anwen<strong>der</strong> wer<strong>den</strong> so einfacheinsetzbare Bausteine zur individuellen, behin<strong>der</strong>tenspezifischenAnpassung <strong>an</strong> die H<strong>an</strong>d gegeben.VI.3.1.Gerades RückenrohrTherapeutischer Nutzen• In Kombination mit viel Durchh<strong>an</strong>g im Anpassrücken dienendie Rohre zur seitlichen Rumpfstabilisierung. Dies wird häufigvon Tetraplegikern genutztVI.3.2. Rückenrohr mit LumbalknickIm Bereich <strong>der</strong> unteren Brustwirbelsäule ist das Rückenrohrca.10° nach hinten gebogen. Der Lumbalknick schafft Raumfür die physiologische Brustwirbelsäulen-Kyphose. DieseVari<strong>an</strong>te wird als St<strong>an</strong>dard empfohlenTherapeutischer Nutzen• Der Lumbalknick unterstützt eine physiologische, schmerzfreieSitzhaltung• In Kombination mit Anpassrücken ist eine gute Rumpfaufrichtungmöglich• Bessere Auflagefläche, deshalb bessere Druckverteilung amRückenVI.3.3. Rückengurt individuell höheneinundverstellbarSerienmäßig einstellbar bei <strong>den</strong> Rollstuhlmodellen Eurochair,Primus 2, X 1, Profi 3S und JoyTherapeutischer Nutzen• Ausreichend hohe Unterstützung des Oberkörpers• Arm- und Rumpfbewegungen wer<strong>den</strong> vom Rückengurt und<strong>den</strong> Rückenrohren nicht behin<strong>der</strong>t• Bei progredienten Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n fortlaufende Anpassung<strong>an</strong> <strong>den</strong> aktuellen Bedarf möglich• Anpassbar <strong>an</strong> verschie<strong>den</strong>e Einsatzzwecke• Bei Querschnittlähmungen: Im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitation wirdzunehmend Rumpfstabilität und Sicherheit erreicht. DerFahrer benötigt für größtmögliche Beweglichkeit desOberkörpers nach und nach eine niedrigere RückenlehneVI.3.4. Individuell einstellbarer Anpassrücken,gepolstertIndividuelle Anpassung des Rückengurtes <strong>an</strong> die Form <strong>der</strong>WirbelsäuleTherapeutischer Nutzen• Unterstützung <strong>der</strong> Beckenaufrichtung• Unterstützung <strong>der</strong> Rumpfaufrichtung• Bessere Druckverteilung am Rücken• Anpassbar <strong>an</strong> Deformitäten wie z. B. Kyphose79


VI.3.5. Airgo-Back-RückenZwei im Rückenbezug eingearbeitete luftgefüllte Pads könnenin <strong>der</strong> gewünschten Position eingestellt wer<strong>den</strong>. DieRückenkontur des Benutzers wird exakt auf die Pads übertragen.Durch das Zweikammernprinzip bleiben die Dornfortsätze<strong>der</strong> Wirbelsäule frei von DruckstellenTherapeutischer Nutzen• Vermeidung von Dekubitus im Bereich <strong>der</strong> Dornfortsätze <strong>der</strong>Wirbelsäule• Seitliche Unterstützung zur Rumpfstabilisierung undSkolioseprophylaxe• Exakte Feineinstellung zur Aufrichtung <strong>der</strong> WirbelsäuleVI.3.6. Duo-Back-RückenBesteht aus zwei <strong>an</strong>atomisch geformten Hartschalen. Der mittlereBereich ist frei, so dass <strong>an</strong> <strong>den</strong> Dornfortsätzen <strong>der</strong>Wirbelsäule kein Druck entsteht. Die seitliche Ausformung <strong>der</strong>Rückenschalen zusammen mit dem Anschmiegen <strong>an</strong> <strong>den</strong>Oberkörper ergibt eine gute seitliche Stabilität, ohne dieBewegungsfreiheit im Schulter-bereich einzuengen, da dieHartschalen beweglich befestigt sind.Therapeutischer Nutzen• Vermeidung von Dekubitus im Bereich <strong>der</strong> Dornfortsätze <strong>der</strong>Wirbelsäule• Seitliche Unterstützung zur Rumpfstabilisierung undSkoliose-prophylaxe• Zentrierung <strong>der</strong> Rumpfposition• Tonusreduktion bei Strecktonus im Rumpf• Hohe Rumpfunterstützung ohne Behin<strong>der</strong>ung vonArmaktivitäten• Wahrnehmungsför<strong>der</strong>ung durch die bewegliche SchalenaufhängungVI.3.7. Winkelverstellbare RückenlehneEs gibt verschie<strong>den</strong>e Verstellmech<strong>an</strong>ismen zurWinkeleinstellung <strong>der</strong> Rückenlehne: mech<strong>an</strong>isch durchBegleitperson, mittels Gas-druckfe<strong>der</strong> durch Begleitpersono<strong>der</strong> Fahrer selbst sowie elektrisch verstellbar. Je nach Modellsind verschie<strong>den</strong>e Winkelver-stellbereiche möglich, bei m<strong>an</strong>chenvariabel einstellbar bis +10°, bis +30° o<strong>der</strong> bis +90°. Bei+30°- und +90°-Rückenlehnenwinkel ist zur Lagerung eineKopfstütze vorzusehen. In <strong>der</strong> Regel ist eine Kombination mitAnpassrücken o<strong>der</strong> <strong>an</strong>atomischem Rücken erfor<strong>der</strong>lich und zuempfehlen.Therapeutischer Nutzen• Bei Kontrakturen vor allem <strong>der</strong> Hüfte• Zur Rumpfstabilisierung• Für Positionswechsel und zur Druckentlastung• Bei Kreislaufproblemen!Beachte:bei m<strong>an</strong>uellen Rollstühlenist eine Radst<strong>an</strong>dverlängerungo<strong>der</strong>ein Kippschutz gegenKippen nach hinten erfor<strong>der</strong>lichVI.3.8. Stufig winkelverstellbare RückenlehneIn <strong>der</strong> Regel ist dieser Rücken mech<strong>an</strong>isch in <strong>den</strong> Stufen 0°,+10°, +20°, +30° verstellbar. Eine Stabilisierungsst<strong>an</strong>ge für<strong>den</strong> Rücken ist dafür zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Die Hilfsperson,die <strong>den</strong> Mech<strong>an</strong>ismus bedient, muss das Gewicht desOberkörpers mit eigener Kraft halten und heben können.Therapeutischer Nutzen• Entlastung des Oberkörpers durch Lagerungswechsel• Entlastung des Oberkörpers durch Ablegen nach hinten• Bei Kontrakturen, Bewegungseinschränkungen etc. <strong>der</strong> Hüfte80


VI.3.9. 30°-winkelverstellbare Rückenlehne mitGasdruckfe<strong>der</strong>Hier haben wir die Möglichkeit, <strong>den</strong> Rücken stufenlos bis 30° zuverstellen. Die Gasdruckfe<strong>der</strong> unterstützt die Begleitpersonbeim Verstellen des RückenlehnenwinkelsTherapeutischer Nutzen• Entlastung des Oberkörpers durch Lagerungswechsel• Entlastung des Oberkörpers durch Ablegen nach hinten• Bei Kontrakturen, Bewegungseinschränkungen etc. <strong>der</strong> Hüfte• Bei hoher Schmerzempfindlichkeit des Benutzers, um schonendesVerstellen zu ermöglichen• Zur Vermeidung von Spastik; durch schonendes Verstellen desRückensVI.3.10. Winkeleinstellbare Rückenlehne größer 90°Wird in <strong>der</strong> Regel mit einem Anpassrücken und LumbalknickeingesetztTherapeutischer Nutzen• Passive Rumpfstabilisierung gegen Vorfallen• Angleichung <strong>an</strong> Beugedefizite im HüftgelenkVI.3.11. Winkeleinstellbare Rückenlehne größer 90° inKombination mit Sitzneigung nach vorne (+5°/+10°)Nur in Kombination mit einer konturierten Sitzeinheit (Anpasssitzund -rücken) einzusetzenTherapeutischer Nutzen• Unterstützung <strong>der</strong> physiologischen Rumpfaktivität• Aktiviert <strong>den</strong> Oberkörper durch eine günstigere Beckenposition• Das Mitlaufen mit einem o<strong>der</strong> bei<strong>den</strong> Beinen wird wesentlicherleichtertVI.3.12. Winkeleinstellbare Rückenlehne kleiner 90° inKombination mit Sitzneigung nach hinten (-5°/-10°)Diese Kombination wird in <strong>der</strong> Regel mit einem Anpassrückenund mit gera<strong>den</strong> Rückenlehnenrohren eingesetztTherapeutischer Nutzen• kompensatorische Stabilisierung des Oberkörpers gegenVorkippen durch engen Hüftwinkel• effektivere Armaktivitäten• Restfunktionen können besser genutzt wer<strong>den</strong>• Passive Rumpfaufrichtung weitgehend möglichVI.3.13. Forma-Rücken mit KopfstützeEin einheitlich <strong>an</strong>atomisch geformter fester Sitz sowie ein aufeiner Holzplatte aufgepolsterter Rücken, bei Bedarf mitPelotten, dienen zur Stabilisierung des RollstuhlsTherapeutischer Nutzen• Stabilisierung <strong>der</strong> Sitzposition, jedoch mit Einschränkungen, dakeine individuelle Anpassung erfolgt• Pelotten dienen <strong>der</strong> Stabilisierung des Oberkörpers undFixierung des Kopfes81


VI.4.SitzeinheitenDie Dekubitusprophylaxe hat immer oberste Priorität. Dabei istdas Erreichen einer stabilen, symmetrischen Sitzposition einwesentlicher, aber nicht immer ausreichen<strong>der</strong> Best<strong>an</strong>dteil.Dazu hat MEYRA Spezialkissen im Programm. Gemeinsammit <strong>der</strong> <strong>an</strong>gepassten Rückenlehne ist die Sitzeinheit vergleichbarmit dem Innenleben eines orthopädischen Schuhs.Entsprechend vergleichbar sind die Auswirkungen einer gutenAnpassung für <strong>den</strong> Alltag des Behin<strong>der</strong>ten und die weitereEntwicklung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung.VI.4.1. St<strong>an</strong>dard-SchaumstoffsitzkissenJe<strong>der</strong> Rollstuhl muss mit einem Sitzkissen ausgestattet wer<strong>den</strong>.Für die Wahl des richtigen Sitzkissens sind mehrereFaktorenausschlaggebend:• Der Grad <strong>der</strong> Dekubitusgefährdung des Rollstuhlbenutzers• Die Sitzstabilisierung• Das Sitzklima• Die erfor<strong>der</strong>liche SitzhöheTherapeutischer Nutzen• Verringerung <strong>der</strong> Dekubitusgefährdung durch Verbesserung<strong>der</strong> Sitzdruckverteilung• Verbesserung des Mikroklimas• Als Positionierhilfe verbessert es die Ergonomie, die Erreichbarkeitdes Greifreifens und dient <strong>der</strong> Beinführung• KontrakturenprophylaxeVI.4.2. Anpasssitz mit TrapezkissenDie Sitzfläche des Anpasssitzes besteht aus mehreren einstellbarenGurten, die, je nach benötigter Ausformung, für <strong>den</strong>Roll-stuhlfahrer straffer o<strong>der</strong> loser gesp<strong>an</strong>nt wer<strong>den</strong> müssen.Das Trapezkissen ist aus einem weichen Latexschaum undtrapezförmiggeschnitten, wobei die hintere K<strong>an</strong>te breiter ist als dievor<strong>der</strong>e. Dadurch k<strong>an</strong>n die Gesäßmulde vollständig mit demKissen ausgekleidet wer<strong>den</strong>.Therapeutischer Nutzen• Unterstützung <strong>der</strong> Beckenaufrichtung durch Stabilisierung <strong>der</strong>Sitzbeine• Bessere Druckverteilung durch Sitzkontur• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Körperwahrnehmung• Ungewolltes Vorrutschen im Stuhl wird gebremst• Verbesserung des MikroklimasVI.4.3. Anpasssitz mit Ergoform-SitzeinheitDie Sitzfläche des Anpasssitzes besteht aus mehreren einstellbarenGurten, die, je nach benötigter Ausformung <strong>der</strong>Sitzeinheit, straffer o<strong>der</strong> loser gesp<strong>an</strong>nt wer<strong>den</strong> müssen.Die Ergoform-Sitzeinheit besteht aus einer vorgeformtenKunst-stoffschale und ist mit unterschiedlich festenSchaumstoffen zur Stabilisierung <strong>der</strong> Sitzfläche aufgepolstert.Im hinteren Teil des Kissens ist eine Vertiefung für das Gesäßeingearbeitet.Therapeutischer Nutzen• Unterstützung <strong>der</strong> Beckenaufrichtung durch Stabilisierung <strong>der</strong>Sitzbeine• Bessere Druckverteilung durch Sitzkontur• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Körperwahrnehmung• Ungewolltes Vorrutschen im Stuhl wird gebremst• Verbesserung des Mikroklimas82VI.4.4.Fester Sitz und Rücken


Wird heute durch aktive Sitzsysteme ersetzt!Beachte:Kopfstützen dienenkeinesfalls als Rückhaltesystemin Fahrzeugen(z. B. bei Tr<strong>an</strong>sport vonBehin<strong>der</strong>ten im Rollstuhlsitzend).83


VI.5.KopfstützenVI.5.1. St<strong>an</strong>dard-KopfstützenStützelement zur Lagerung und/o<strong>der</strong> Positionierung desKopfes. K<strong>an</strong>n meist in Höhe, Tiefe und Winkel verstellt wer<strong>den</strong>.Therapeutischer Nutzen• Anpassbar <strong>an</strong> die Sitz- o<strong>der</strong> Lagerungsposition für einephysiologische Lagerung des Kopfes• Unterstützung bei <strong>der</strong> Rumpf- und Kopfaufrichtung, wenn <strong>der</strong>Kopf nicht selbstständig gehalten wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n• Erfor<strong>der</strong>lich für Rollstühle, <strong>der</strong>en Rückenlehnenwinkel mehrals +10° beträgtVI.5.2. Kopfstütze mit Seiten<strong>an</strong>lageDiese Kopfstütze ist höhen-, tiefen- und winkelverstellbar,zusätzlich aber auch seitlich verschiebbar und hat ausgeprägteSeiten<strong>an</strong>lagen. Sie ist gepolstert und hat einen abnehmbaren,waschbaren Bezug.Therapeutischer Nutzen• Einsetzbar bei starken Asymmetrien• Zum seitlichen Halt des Kopfes• Zur Korrektur und Stabilisierung <strong>der</strong> gesamten Haltung imRollstuhlVI.6.BremsenFunktionsfähige Bremsen sind sicherheitsrelev<strong>an</strong>t <strong>an</strong>Steigungen / Gefällstrecken, bei Tr<strong>an</strong>sfers und sonstigenAktivitäten.Grundsätzlich wer<strong>den</strong> zwei Bremstypen unterschie<strong>den</strong>: inBezug auf das Antriebsrad luftdruckunabhängige und luftdruckabhängigeBremssysteme.VI.6.1. DruckbremseDie Druckbremse dient ausschließlich als Feststellbremse undsollte, wie jede <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bremse auch, immer <strong>an</strong>gezogen wer<strong>den</strong>,wenn <strong>der</strong> Stuhl nicht gefahren wird. Bei verringertemReifendruck ist die Funktion eingeschränkt!Therapeutischer Nutzen• Schmalere Gesamtbreiten des Rollstuhls möglich als beiTrommelbremse• Geringeres Eigengewicht des Bremssystems• Gute Erreichbarkeit und im Blickfeld des Fahrers• Einfache EinstellbarkeitVI.6.2. TrommelbremseDie Trommelbremse ist das am weitesten verbreitete luftdruckunabhängigeBremssystem bei Rollstühlen. Beson<strong>der</strong>eBedeutung kommt diesem Bremssystem bei <strong>der</strong> Verwendungdurch Begleitpersonen zu. Sie k<strong>an</strong>n sowohl mit fest verschraubtenals auch mit Steckachsen-Rä<strong>der</strong>n verwendet wer<strong>den</strong>.Zwei Einschränkungen sind jedoch zu vermerken:84• Das Trommelbremssystem erhöht das Eigengewicht desRollstuhls um ca. 1,5 kg• Das Außenmaß des Rollstuhls verbreitert sich um ca. 4 cm,entsprechend auch das FaltmaßTherapeutischer Nutzen• Sichere Bremsfunktion, unabhängig vom Luftdruck in <strong>den</strong>Antriebsrä<strong>der</strong>n• Als Option für Begleitperson <strong>an</strong> Gefällstrecken wichtig, wennRollstuhlbenutzer geschoben wird. Die Trommelbremse


ermöglicht dosiertes Abbremsen• Die Trommelbremse benötigt geringere Betätigungskräfte,als dies bei einer Druckbremse erfor<strong>der</strong>lich istVI.6.3. Stoplock-NabenbremseIst eine luftdruckunabhängige Feststellbremse, die durchUmlegen eines Hebels <strong>an</strong> <strong>der</strong> Radnabe betätigt wirdTherapeutischer Nutzen• Geringes Eigengewicht• Gesamtbreite des Rollstuhls wird nicht beeinflusst• Gute Erreichbarkeit in <strong>der</strong> Radmitte• Selbstständig zu betätigen mit minimalstem Kraftaufw<strong>an</strong>d• Die Rä<strong>der</strong> können in gebremstem Zust<strong>an</strong>d abgenommenwer<strong>den</strong>, was eine sichere H<strong>an</strong>dhabung beim selbstständigenVerla<strong>den</strong> ins Auto bedeutetVI.6.4.BremshebelverlängerungTherapeutischer Nutzen• Bessere Erreichbarkeit <strong>der</strong> Bremse• Selbstständige Betätigung <strong>der</strong> Bremse auch für Benutzer mitreduzierten Kräften möglich• Abnehmbar, damit sie beim Tr<strong>an</strong>sfer nicht im Weg istVI.7.RollstuhltischeRollstuhltische o<strong>der</strong> auch Therapietische können aus verschie<strong>den</strong>enMaterialien bestehen: üblich sind Holz o<strong>der</strong> Acrylbzw.Plexiglas. Sie wer<strong>den</strong> auf die Armlehnenpolster <strong>der</strong>Seitenteile aufgeschoben. Es muss darauf geachtet wer<strong>den</strong>,dass die Tische stabil fixiert sind (Sicherheit!!). Auf <strong>der</strong> zumKörper hingew<strong>an</strong>dten Seite sind sie halbrund ausgeschnitten,m<strong>an</strong>che Modelle sind hier auch abgepolstert.Die Breite <strong>der</strong> Befestigung <strong>an</strong> <strong>den</strong> Armlehnenpolstern ist entwe<strong>der</strong>einstellbar o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tisch muss sitzbreitenabhängigbestellt wer<strong>den</strong>. In <strong>der</strong> Tiefe können sie auf <strong>den</strong> Körperumf<strong>an</strong>gdes Rollstuhlbenutzers eingestellt wer<strong>den</strong>.Therapeutischer Nutzen• Wer<strong>den</strong> in Verbindung mit höhenverstellbaren Seitenteilen<strong>an</strong>gepasst• Zur Armlagerung bei o<strong>der</strong> gegen Subluxation des Schultergelenks• Als Armauflage zur Rumpfstabilisierung• Zur tonussenken<strong>den</strong> Armlagerung• Dienen <strong>der</strong> Sicherheit und dem Gleichgewicht. StärkereAktivitäten sind möglich• Zur Armlagerung bei schmerzhafter Schulter• Zur Armlagerung bei Ödemen in Arm und H<strong>an</strong>dVI.7.1. Therapietische aus tr<strong>an</strong>sparentemAcryl- o<strong>der</strong> Plexiglas• Zur Wahrnehmung des bewegungs- und sensibilitätsgestörtenBeins sowie <strong>der</strong> Fahrbahn und eventueller Hin<strong>der</strong>nisse• Bewusst machen <strong>der</strong> gelähmten Körperteile bei Hemiplegie,Hemiparese o<strong>der</strong> SchädelhirntraumaVI.7.2. Halber TherapietischDieser Therapietisch wird lediglich über ein Armpolstergeschoben und reicht bis etwa zur Körpermitte des Benutzers.Außen steht <strong>der</strong> Tisch seitlich etwas über.85


Therapeutischer Nutzen• Die Bewegungsfreiheit für Rumpfaktivitäten ist größer• Zum Trippeln k<strong>an</strong>n die Rumpfaktivität besser genutzt wer<strong>den</strong>• Der Ellbogen k<strong>an</strong>n weiter außen gelagert wer<strong>den</strong>• Der Tisch muss beim Tr<strong>an</strong>sfer nicht unbedingt abgenommen,son<strong>der</strong>n nur abgeklappt wer<strong>den</strong>VI.7.3.Einfacher Arbeitstisch aus Holz• Kurzzeitiger Einsatz, z. B. zum Essen, Lesen, Schreiben, daer beim Fahren die Sicht in Bewegungsrichtung behin<strong>der</strong>tVI.8.Sonstige Ausstattungsvari<strong>an</strong>tenVI.8.1. AnkipphilfeWenn Personen g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> zeitweise im Rollstuhl geschobenwer<strong>den</strong>, erleichtert die Ankipphilfe <strong>der</strong> Begleitperson dasKippen des Rollstuhls zur Hin<strong>der</strong>nisüberwindung mittelsFußbetätigungTherapeutischer Nutzen• Erhöhte Mobilität durch Einsatzmöglichkeit als Schiebestuhl• Das Kippen des Rollstuhls k<strong>an</strong>n wesentlich besser dosiertund gezielter durchgeführt wer<strong>den</strong>, weshalb es für <strong>den</strong>Benutzer <strong>an</strong>genehmer und schonen<strong>der</strong> istVI.8.2. Stützrollen• Verhin<strong>der</strong>n das nach hinten Überschlagen des Rollstuhls• Sicherheitsrelev<strong>an</strong>t für Benutzer, die nicht selbstständiggekippt fahren können• Sichere Überwindung kleiner Hin<strong>der</strong>nisse und Steigungenmöglich• Aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong> sollten stets links und rechtsStützrollen verwendet wer<strong>den</strong>VI.8.3. Mitlaufende StützrolleDieses Stützrad ist durchschwenkbar wie ein Lenkrad.Dadurch ist es möglich, <strong>an</strong>gekippt auf dem Rad zu fahren undzu drehen. Herkömmliche Stützrollen tolerieren in gekipptemZust<strong>an</strong>d keine Drehbewegungen des Rollstuhls, sie gehenkaputt.Das Rad steht nie über <strong>den</strong> hintersten Punkt <strong>der</strong> Antriebsrä<strong>der</strong>hinaus (Vorschrift z. B. bei Rollstuhlbasketball) und w<strong>an</strong><strong>der</strong>tbei <strong>der</strong> Schwerpunkteinstellung des Rollstuhls mit.Therapeutischer Nutzen• auf ebenen Bö<strong>den</strong> bzw. im Innenbereich einzusetzen• Der Rollstuhl k<strong>an</strong>n für Personen mit nur geringenRestkräften extrem mobil eingestellt wer<strong>den</strong> (z. B. fürTetraplegiker C5/C6), da auch <strong>an</strong>gekippt m<strong>an</strong>övriert wer<strong>den</strong>k<strong>an</strong>n. Der Benutzer bleibt dadurch (z. B. zu Hause) selbstständigmobilVI.8.4. Höhenverstellbare SchiebegriffeWenn <strong>der</strong> Rollstuhlbenutzer g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> zeitweise geschobenwird, dienen die höhenverstellbaren Schiebegriffe <strong>der</strong>Anpassung <strong>an</strong> die Körpergröße <strong>der</strong> jeweiligen Begleitperson.Der Höhenverstellbereichliegt zwischen 165 und 185 cm.Therapeutischer Nutzen• Individuelle Anpassung <strong>der</strong> Rückenhöhe unabhängig von <strong>der</strong>Schiebegriffhöhe möglich86


• Erhöhte Mobilität durch Verwendungsmöglichkeit alsSchieberollstuhl• Vermin<strong>der</strong>te Rückenbelastung <strong>der</strong> Begleitperson beimSchieben, Anheben, Kippen etc.VI.8.5. Greifreifen-Materialien und -überzügeDie Greifreifen sind <strong>an</strong> <strong>den</strong> Antriebsrä<strong>der</strong>n montiert und dienenzum Antrieb und zur Steuerung des gesamten Rollstuhls.Rollstuhlfahrer mit Greiffunktion <strong>der</strong> Hände bremsen <strong>den</strong>Rollstuhl über die Greifreifen ab.Es gibt verschie<strong>den</strong>e Greifreifen zur Auswahl. Meist wer<strong>den</strong>Greifreifen aus Stahl, Edelstahl o<strong>der</strong> Aluminium verwendet.VI.8.5.1. Stahlgreifreifen• Hohe Materialfestigkeit• Wer<strong>den</strong> als Schutz vor Korrosion verchromt, vernickelt o<strong>der</strong>beidesVI.8.5.2. Edelstahlgreifreifen• Höhere Materialfestigkeit gegenüber Stahlgreifreifen bedeutetlängere Haltbarkeit• Korrodieren nicht• Lassen sich leicht und hygienisch sauber halten• Geringere Hitzebildung beim Abbremsen über <strong>den</strong>Greifreifen als bei Aluminium• Höheres Gewicht als bei AluminiumgreifreifenDie tägliche Daumendruckprüfungsollte nichtals lästige Pflicht, son<strong>der</strong>nver<strong>an</strong>twortungsvolleH<strong>an</strong>dlung desRollstuhlfahrers o<strong>der</strong>seiner Betreu-ungspersongegenüber seinemGerät zur Fort-bewegunggesehen wer<strong>den</strong>.VI.8.5.3. Aluminiumgreifreifen• Geringes Eigengewicht macht die Einheit „Rad mitGreifreifen” leichter, z. B. zum Verla<strong>den</strong> im Auto• Material ist nicht so beständig gegen Beschädigungen,wodurch ein mögliches Verletzungsrisiko höher ist• Oberfläche wird als Schutz gegen Abrieb eloxiert (entwe<strong>der</strong>natur o<strong>der</strong> schwarz)VI.8.5.4. Griffigere Greifreifen durchGreifreifenüberzügeMeist sind die Greifreifenüberzüge aus sehr formbarenMaterialien, die zudem eine hohe Reibung aufweisen wieGummi, Silikon, Kautschuk o<strong>der</strong> ähnliche MaterialienTherapeutischer Nutzen• Greifreifen<strong>an</strong>trieb auch ohne o<strong>der</strong> mit sehr reduzierter Greiffunktion<strong>der</strong> Hände. Der Antrieb wird durch die erhöhte Reibungzwischen Hän<strong>den</strong> und <strong>der</strong> Greifreifenoberfläche möglichVI.8.6. SpeichenschutzKunststoffabdeckung über <strong>den</strong> Radspeichen• Fingerschutz bei Deformitäten o<strong>der</strong> Lähmungen• Bei Sensibilitätsstörungen in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> als Fingerschutzwegen <strong>der</strong> hohen Verletzungsgefahr erfor<strong>der</strong>lichVI.8.7. Steckachse für Antriebsrä<strong>der</strong>• Reduzierung des Rollstuhlgewichts und -volumens beimVerla<strong>den</strong> ins Auto• Wechsel zwischen verschie<strong>den</strong>en Bereifungen möglich, z. B.zwischen Innen- und AußenbereifungVI.8.8. Steckachse für Lenkgabeln• Erlauben ein einfaches Austauschen <strong>der</strong> Lenkgabel samt <strong>der</strong>Lenkrä<strong>der</strong>, wenn z. B. im Außenbereich <strong>an</strong><strong>der</strong>e Lenkrä<strong>der</strong>verwendet wer<strong>den</strong> als im Innenbereich• Das Ein- und Ausla<strong>den</strong> des Rollstuhls beim Tr<strong>an</strong>sfer ins Auto87


wird vereinfacht• Das Gewicht des Rollstuhlrahmens wird bis zu 1 kg je Radreduziert, was bei sehr kraftreduzierten Rollstuhlbenutzerndie Selbstständigkeit erst ermöglichen k<strong>an</strong>n• Das Packvolumen des Rollstuhls wird geringerVI. 9. BereifungVI.9.1.Wahl <strong>der</strong> Bereifung: luftbereift o<strong>der</strong>p<strong>an</strong>nensicher?Luft ist <strong>der</strong> „beste“ und leichteste Stoßdämpfer. Bei genügendLuftdruck in <strong>den</strong> Reifen des Rollstuhls sind Komfort hoch,Wen-digkeit und Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d gering. Ist hingegen zuwenigLuft-druck im Reifen, steigt <strong>der</strong> Roll- und Lenkwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d –Leicht-gängigkeit und Wendigkeit des Rollstuhls sind reduziertbis zur Unfahrbarkeit.• Die meisten m<strong>an</strong>uellen Greifreifenrollstühle haben als St<strong>an</strong>dardluftbereifte Antriebsrä<strong>der</strong>, gleich normalen Fahrrä<strong>der</strong>n.Im Gegensatz zur Fahrradbereifung sind die Mäntel jedochmeist grau statt schwarz, da die Rollstühle im Innenbereichgefahren und dort sonst unschöne Spuren hinterlassenkönnten. Üblicherweise wird mit ca. 4 bar Luftdruck gefahren.• Alternativ gibt es auch sogen<strong>an</strong>nte Leichtlauf- und Hochdruckbereifung,die je nach Reifenhersteller mit zwischen7,5 – 8 bar Luftdruck gefahren wer<strong>den</strong> müssen. Der hoheLuft-druck reduziert <strong>den</strong> Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d und <strong>den</strong> Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dbeim Drehen des Rollstuhls durch die geringeAufst<strong>an</strong>dsfläche Gummi – Bo<strong>den</strong>. Die Leichtgängigkeit undWendigkeit des Rollstuhls wird erhöht, gleichzeitig wird <strong>der</strong>Komfort weniger – Stöße wer<strong>den</strong> vom Reifen nicht so gutabsorbiert.• Im Innenbereich ist die Kombination „luftbereifte Antriebsrä<strong>der</strong>– Vollgummi/PU-Lenkrä<strong>der</strong>“ meistens die sinnvollere.Diese Zusammenstellung bietet gleichbleibend guteWendigkeit.• Im Außenbereich k<strong>an</strong>n die obige Kombination für alle aktivenRollstuhlfahrer empfohlen wer<strong>den</strong>. Damit sind diejenigengemeint, die <strong>den</strong> Rollstuhl mit Armkraft selbstständig bewegenund kleine Stufen und K<strong>an</strong>ten, gekippt und bal<strong>an</strong>ciertauf <strong>den</strong> Hinterrä<strong>der</strong>n, überwin<strong>den</strong> können.• Für die Rollstuhlfahrer, die öfter unbefestigte Wege fahreno<strong>der</strong> die zum Rollstuhlfahren Unterstützung benötigen, sindluftbereifte Antriebs- und Lenkrä<strong>der</strong> empfehlenswert. DieseKombination absorbiert kleine Fahrbahnunebenheiten besser,<strong>der</strong> Komfort ist höher, die Roll- und Lenkwi<strong>der</strong>stände beioptimalem Luftdruck in <strong>den</strong> Reifen nur geringfügig höher.• Nicht verhin<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> können schleichende Luftdruckverlustebei Luftbereifungen.• Die wartungsfreie p<strong>an</strong>nensichere Bereifung für alle vierRä<strong>der</strong> sollte nach Möglichkeit vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, da sich <strong>der</strong>Rollwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d erhöht und jegliche Dämpfung entfällt.Lediglich in Fällen, bei <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Benutzer z. B. alleine lebtund deshalb selbst die Wartung nicht ausführen k<strong>an</strong>n, wenndas Arbeitsumfeld des Rollstuhlsfahrers es verl<strong>an</strong>gt o<strong>der</strong> für<strong>den</strong> Urlaub sollte diese Ausstattung gewählt wer<strong>den</strong>.* vergleiche auch Abschnitt VI.4.88Auswirkung von zu geringem Luftdruck in <strong>den</strong> Antriebsrä<strong>der</strong>n:• Der Rollstuhl fährt schwer und l<strong>an</strong>gsam


• Der Rollstuhl k<strong>an</strong>n nur mit hohem Kraftaufw<strong>an</strong>d gedrehtwer<strong>den</strong>• Der Rollstuhlfahrer sitzt durch Luftdruckunterschiede schiefAuswirkung von zu geringem Luftdruck in Lenkrä<strong>der</strong>n:• Der Rollstuhl lässt sich schwer auf <strong>der</strong> Stelle drehen undhakt• Der Rollstuhl fährt nicht mehr geradeaus und zieht nacheiner Seite89


VI.10.Allgemeine Rollstuhlmerkmaleund <strong>der</strong>en IndikationenNeben Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten, Zubehör undBedienenelementen können auch die <strong>an</strong>gebotenen Maße unddie Einstellmöglichkeiten<strong>an</strong> <strong>der</strong> Fahrwerksgeometrie entscheidungsrelev<strong>an</strong>t füreine behin<strong>der</strong>tenspezifische Anpassung sein. Deshalb fin<strong>den</strong>Sie nachstehend die wichtigsten Merkmale mit ihrerBedeutung kurz ausgeführt.VI.10.1. Individuelle Sitzbreitenauswahl (32-50 cm)• Vermeidung von Dekubitus seitlich bei zu enger Sitzbreite• Erhöhung <strong>der</strong> seitlichen Sitzstabilität• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Körperwahrnehmung• Entlastung <strong>der</strong> Schultergelenke bei <strong>der</strong>Rollstuhlfortbewegung• Die gewählte Sitzbreite beeinflusst die Gesamtbreite desRollstuhlsVI.10.2. Individuelle Sitztiefenauswahl (34-50 cm)• Vermeidung von Dekubitus im Bereich <strong>der</strong> Unterschenkeldurch die Sitzflächenk<strong>an</strong>te• Sitzstabilisierung• Stabilisierung <strong>der</strong> Oberschenkel bei <strong>an</strong>gepasster Sitztiefe• Bessere SitzdruckverteilungVI.10.3. Rahmenlängen (42-50 cm)• Konst<strong>an</strong>ter, spastikhemmen<strong>der</strong> Kniewinkel von ca. 90° beiunterschiedlichen Körpergrößen möglich• Ein proportional l<strong>an</strong>ger Rollstuhlrahmen bei entsprechen<strong>der</strong>Körpergröße begünstigt ein ausgewogenes Verhältnis vonWendigkeit zu Kippstabilität (nach vorne)• Verletzungsgefahr <strong>der</strong> Füße <strong>an</strong> <strong>den</strong> Lenkrä<strong>der</strong>n ist wesentlichreduziertVI.10.4. Sitzneigung*Die Sitzneigung am Rollstuhl ergibt sich aus unterschiedlichervor<strong>der</strong>er und hinterer Sitzhöhe. Adaptivrollstühle haben einenwesentlich größeren o<strong>der</strong> feinstufigeren Einstellbereich alsSt<strong>an</strong>-dard-Leichtgewichtsrollstühle.Therapeutischer NutzenSitzneigung nach hinten• Stabilisiert <strong>den</strong> Rumpf passiv gegen Vorfallen• Stabilisiert das Becken gegen Vorrutschen• Günstig in Kombination mit winkelverstellbarem RückenSitzneigung nach vorne• Nur in Kombination mit konturiertem (Anpass-)Sitz möglich,da <strong>der</strong> Benutzer sonst leicht vorrutschen k<strong>an</strong>n• In <strong>der</strong> Regel wird die Sitzneigung nach vorne kombiniert mitAnpassrücken und Lumbalknick o<strong>der</strong> mit winkelverstellbaremAnpassrücken• För<strong>der</strong>t die Rumpfaufrichtung und -aktivität• Aktiviert durch eine günstigere Beckenposition. DasMitlaufen mit einem o<strong>der</strong> bei<strong>den</strong> Beinen wird wesentlicherleichtertVI.10.5. SchwerpunkteinstellungMit Schwerpunkteinstellung bezeichnen wir die Verän<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Antriebsradposition horizontal. Wer<strong>den</strong> die Antriebsrä<strong>der</strong> inRichtung <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong> – also nach vorn – verän<strong>der</strong>t, verbes-90


VII.Checkliste für <strong>Rollstuhlversorgung</strong>enWelche Faktoren beeinflussen die <strong>Rollstuhlversorgung</strong>und -maße?Welche Erkr<strong>an</strong>kung o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung liegt vor?Eine eventuelle Progredienz berücksichtigen!!Vollkommene o<strong>der</strong> teilweise Rollstuhlabhängigkeit?Bei Restfunktionen <strong>der</strong> Beine:Geteilte Fußplattenja neinAbnehmbare Beinstützen/senkrechter Vor<strong>der</strong>bauEventuell l<strong>an</strong>ge Seitenteile zum Abstützenbeim Aufstehen und HinsetzenStockhalterRollstuhl als gelegentliche „Gehhilfe”:eventuell höhenverstellbare SchiebegriffeKeine Beinfunktionen vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>:Durchgehendes Fußbrett zur stabilerenPositionierung <strong>der</strong> FüßeRahmenintegrierte Beinstütze/schräger Vor<strong>der</strong>bauKlei<strong>der</strong>schutzseitenteilSeitenteil abnehmbar o<strong>der</strong> abklappbar undabschwenkbar für <strong>den</strong> seitlichen Tr<strong>an</strong>sferSind zusätzliche Behin<strong>der</strong>ungen vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>?AmputationenRadst<strong>an</strong>dverlängerungAmputationsbeinstützeKontrakturen91


Stuhl-, Harninkontinenzja neinInkontinenzschutzSpezialsitzkissenGeistige Behin<strong>der</strong>ungenSelbstständige Bedienung desRollstuhls möglichWie treibt <strong>der</strong> Patient <strong>den</strong> Rollstuhl <strong>an</strong>?Beidseitig über GreifreifenTrippelstuhlMit einem FußSitzneigung nach hintenSitzneigung nach vorneSpezialsitzkissenSymmetrieMit nur geringen GreiffunktionenGreifreifenüberzügeServomaticÜber einen DoppelgreifreifenWie stützt sich <strong>der</strong> Patient im Rollstuhl ab?Zur Entlastung bei QuerschnittlähmungSeitenteile eventuell l<strong>an</strong>g o<strong>der</strong> höhenverstellbarWie wird <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sfer gemacht?Von Sitz zu Sitz (auch Auto und Toilette berücksichtigen)selbstständigVon Bett zu Sitz92


selbstständigja neinSeitlicher Tr<strong>an</strong>sferVon vorne über <strong>den</strong> St<strong>an</strong>dWie können folgende Ausrüstungen bedientwer<strong>den</strong>?Seitenteilegut mittelschlechtFußrastenBremsenBremshebelverlängerungenSonstige VerriegelungenZusätzliche SchlaufenWie ist die Sitzbal<strong>an</strong>ce?Gut, mittel, schlecht?Kippgefahr nach hinten / zur Seite (Ataxie, Spastik...)?Anpassbare (aktive) Sitzeinheit für eineergonomische und stabile SitzpositionRückengurthöheAnpassrückenja neinAirgo-BackDuo-BackSicherheitsgurt93


Häusliche Verhältnisse?Gesamtbreite des Rollstuhls:Hat <strong>der</strong> Rollstuhl sitzverbreiterndeSeitenteile, Trommelbremse ?Türbreiten (insbeson<strong>der</strong>s Bad, Toilette)Fahrstuhlbreite und -tiefeLiegt in <strong>der</strong> Wohnung / im Haus Teppichbo<strong>den</strong> o<strong>der</strong>sind Teppiche vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>? (Bereifung)Haupteinsatzbereich des Rollstuhls?Als Selbstfahrerja neinAls SchiebestuhlDraußen/längere StreckenÜberwiegend innen – Wohnung o<strong>der</strong> EinrichtungWerkstatt/ArbeitsplatzSportGartenarbeitDekubitusgefahrIst <strong>der</strong> Einsatz eines Antidekubituskissens erfor<strong>der</strong>lich?Eventuell <strong>den</strong> Rollstuhl mit einem Sitzfell ausrüstenHände und H<strong>an</strong>dfunktionenBei fehlen<strong>der</strong> Sensibilität in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> ist eventuell einH<strong>an</strong>dschutz (Speichenschutz) erfor<strong>der</strong>lichAls Zubehör sind eventuell Schutzh<strong>an</strong>dschuheerfor<strong>der</strong>lichMüssen weitere Hilfsmittel mitgeführt wer<strong>den</strong>?Rutschbrett94


Unterarmgehstützenja neinEsshilfenSauerstoffgeräteWir wird <strong>der</strong> Rollstuhl im Auto tr<strong>an</strong>sportiert?KofferraumHinter dem Beifahrersitz auf <strong>der</strong> Rückb<strong>an</strong>kHinter dem Beifahrersitz stehendAuf dem BeifahrersitzWer verlädt <strong>den</strong> Rollstuhl? Begleitperson o<strong>der</strong> Rollstuhlnutzer?Erstversorgung o<strong>der</strong> längere Rollstuhlabhängigkeit?Was war am vorherigen Rollstuhl gut/schlecht?Wo tauchten Probleme auf?Hat sich das Kr<strong>an</strong>kheits- o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungsbild verän<strong>der</strong>t?Bereits l<strong>an</strong>ge Rollstuhlabhängigkeit: Sitzposition k<strong>an</strong>nnicht o<strong>der</strong> nur unerheblich verän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>GewichtNimmt <strong>der</strong> Rollstuhlfahrer noch<strong>an</strong> Gewicht zu / abja neinGewicht vor dem UnfallBei Lähmungen: Zust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> MuskulaturBegleitpersonBremsen für Begleitpersonja neinSteckachsen zum leichteren Verla<strong>den</strong>Bei niedriger Sitzhöhe höhenverstellbare SchiebegriffeSehr große Begleitperson benötigt auch bei normalerSitzhöhe eventuell höhenverstellbare Schiebegriffe95


VIII. WörterbuchMedizinischer TeilAphasieSchlag<strong>an</strong>fallAsymmetrienSprachstörungen z. B. nach einemUngleichheit zwischen linkerund rechter (Körper)-SeiteAtaxie Störung <strong>der</strong> Bewegungskoordination, d. h.des geordneten Zusammenwirkens <strong>der</strong>Muskel-gruppen. Bewegungen wer<strong>den</strong> unsicher,schleu<strong>der</strong>nd o<strong>der</strong> ausfahrend ausgeführtAthetoseDeformitätDekubitusDiagnoseDiplegieErgonomisch, ErgonomieFeinmotorikFunktionseinschränkungFunktionsverän<strong>der</strong>ungGeriatrieHäusliche IndividualversorgungImmobilitätIndikationenIntensitätL<strong>an</strong>gsame, schraubenförmige, bizarre, unwillkürlicheBewegungen <strong>der</strong> Gliedmaßen,aber auch des Kopfes und <strong>der</strong> mimischenMuskulatur.VerformungenDruckgeschwür <strong>der</strong> Haut und des darunterliegen<strong>den</strong>Gewebes als Folge von örtlicherDruckwirkung und m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong> DurchblutungSystematische Benennung eines Kr<strong>an</strong>kheitsbildes= Summe <strong>der</strong> ErkenntnisseBeidseitige Lähmung des gleichen Körperabschnitts,z. B. <strong>der</strong> Beine o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ArmeAnpassung <strong>der</strong> Arbeit <strong>an</strong> <strong>den</strong> Menschen unddes Menschen <strong>an</strong> die ArbeitKleine Bewegungen <strong>der</strong> Finger und HändeStörung o<strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Leistungenvon Zellen, Geweben o<strong>der</strong> Org<strong>an</strong>(systemen)Positive wie negative Verän<strong>der</strong>ungen alsFolge von FunktionseinschränkungenAltersheilkundeHilfsmittelausstattung <strong>an</strong> die häuslicheUmgebung und die individuelle Behin<strong>der</strong>ung<strong>an</strong>gepasstUnbeweglichkeit; Einschränkung <strong>der</strong>BeweglichkeitGrund o<strong>der</strong> Umst<strong>an</strong>d, eine bestimmte (ärztliche)Maßnahme durchzuführenStärke, Kraft, Ausprägung96


Aktives und passives wie<strong>der</strong> beweglichma-KardiopulmonalKognitivKoordinationKraft- u. KoordinationsdefizitKr<strong>an</strong>kheitsbildKyphoseM<strong>an</strong>geldurchblutungMobilisationchenMotorikmotorischMuskeltonusneurologischÖdemphysiologischprogredientReha-VerlaufRessourceRestmobilitätRetardierungRollstuhlgehenHerz-Kreislauf und Lungenfunktion betreffendDas Erkennen (Wahrnehmen, Denken)betreffend, erkenntnismäßigGeordnetes Zusammenwirken vonKörperteilen im Ablauf <strong>der</strong> GesamtfunktionBehin<strong>der</strong>ungsbedingte verringerte Kraft- undKoordinationsfähigheitenSumme von typischen Erscheinungeneiner Erkr<strong>an</strong>kungWölbung <strong>der</strong> Wirbelsäule nach hinten (normalin <strong>der</strong> BWS), bis zu einem gewissen Maßkr<strong>an</strong>khaft im Hals- und Len<strong>den</strong>bereich(Buckel)Durchblutungsstörung, vermin<strong>der</strong>teDurchblutung von Teilen des Gefäßsystems,meist begleitet von FunktionsstörungenGesteuerte Bewegung, aktiveBewegungsvorgänge, BewegungDer Bewegung dienend o<strong>der</strong> diese betreffendSp<strong>an</strong>nungszust<strong>an</strong>d des MuskelsDas zentrale o<strong>der</strong> periphere NervensystembetreffendGewebswassersucht; massive Ansammlungaus dem Gefäßsystem ausgetretenerFlüssigkeitNatürlich, normale Körperfunktion betreffendFortschreitendVerlauf <strong>der</strong> Rehabilitation: Maßnahmen zurWie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung körperlich benachteiligterPersonen in Berufs- und PrivatlebenReserven, Quelle, MöglichkeitenRestbeweglichkeitGegenüber Lebensalter bestehendeVerzögerung <strong>der</strong> körperlichen und/o<strong>der</strong> intellektuellenEntwicklungIm Rollstuhl sitzend diesen mit einem o<strong>der</strong>bei<strong>den</strong> Beinen <strong>an</strong>treiben und lenken97


RumpfstabilitätSchädigungshöheSekundärschä<strong>den</strong>SensibilitätSitzbildSitzdruckverteilungSitzinstabilitätSkolioseSpastik, spastischspastische Hemiplegiespastische LähmungTherapeutischer NutzenTherapiezielTr<strong>an</strong>sferdist<strong>an</strong>zTrapezkissenTraumaTremorTrippelnVersorgungsbereicheHalten des Rumpfes in aufrechter PositionHöhe <strong>der</strong> Verletzung des Rückenmarks bzw.<strong>der</strong> WirbelsäuleSchä<strong>den</strong> ohne o<strong>der</strong> mit ursächlichemZusammenh<strong>an</strong>g, aber als Folge <strong>der</strong> primärenKr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungEmpfindungGesamteindruck des Rollstuhlfahrers unter<strong>der</strong> Berücksichtigung seiner beson<strong>der</strong>enAusprägung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung im RollstuhlDer beim Sitzen im Rollstuhl entstehendeDruck und seine Verteilung auf das Gewebe<strong>der</strong> Sitzfläche (sollte auf eine möglichst großeFläche verteilt wer<strong>den</strong>)Unsicheres Sitzen aufgrund fehlen<strong>der</strong> StützundHaltemöglichkeiten, kein freies SitzenmöglichUnnatürliche Verkrümmung <strong>der</strong> Wirbelsäulezur SeiteUnter Einwirkung sensibler Reize gesteigerteZunahme <strong>der</strong> Muskelsp<strong>an</strong>nungHalbseitenlähmung mit Erhöhung <strong>der</strong>Muskelsp<strong>an</strong>nungZentrale Lähmung <strong>der</strong> Pyrami<strong>den</strong>bahn, imallgemeinen von spastischen Reflexen o<strong>der</strong>Mustern begleitetSinnhaftigkeit eines Elements o<strong>der</strong> desgesamten Rollstuhlmodells aus therapeutischerSichtGepl<strong>an</strong>te Ziele <strong>der</strong> Rehabilitation in mehrerenSchrittenWeg, <strong>der</strong> beim Überwechseln desBehin<strong>der</strong>ten vom Rollstuhl zum Bett o<strong>der</strong><strong>an</strong><strong>der</strong>er Sitzgelegenheit zurückgelegt wirdSitzkissen, trapezförmig zugeschnittenGewalteinwirkung, VerletzungZitterbewegungSiehe „Rollstuhlgehen“Behin<strong>der</strong>ungsarten, für die ein bestimmter98


Technischer TeilAdaptationsmöglichkeitAnpassarbeitenAnpassrückenAnpasssitzAnti-Kipp-RollenAntriebsergonomieAntriebsrä<strong>der</strong>Anwen<strong>der</strong>spezifischAusstattungsbaukastenBaukastenBedienelementeCE-KennzeichnungCode-TeileeingezogenerVor<strong>der</strong>rahmenElektro-RollstuhlFormschlüssigFunktionalität, funktionellGenerierungsnummerRollstuhlausstattungen, Baugruppen o<strong>der</strong>Zubehör können am Rollstuhl <strong>an</strong>gebauto<strong>der</strong> gewechselt wer<strong>den</strong>Die Rollstuhlausstattung wird für dieFunktionseinschränkung und Körpermaßedes Benutzers verän<strong>der</strong>tDurch Klettbän<strong>der</strong> läßt sich eine Rückenkonturformen und verän<strong>der</strong>nDurch Klettbän<strong>der</strong> lässt sich eine Sitzkonturformen und verän<strong>der</strong>nVerhin<strong>der</strong>n das Überschlagen des Rollstuhlsnach hintenZusammenspiel aller Körperkräfte und -winkelzur Rollstuhlfortbewegung20“– 26“ groß und mit Greifreifen versehen.A. wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> bewegt und dienen<strong>der</strong> FortbewegungDer Behin<strong>der</strong>ung des RollstuhlfahrersentsprechendZusammenstellung aller AnpassmöglichkeitenAllgemeine Bezeichnung für Baugruppen,Zubehör und Maßvari<strong>an</strong>ten einesRollstuhlmodellsVom Rollstuhlfahrer und/o<strong>der</strong> Begleitpersonzu betätigende bewegliche Rollstuhlteile, z.B. Bremse, SeitenteilverriegelungCommunauté Européenne; Konformitätsmarkefür technische Geräte, Konformität zueuropäischen Vorschriften und RichtlinienUnsere exakte, gekennzeichnete Bezeichnungfür Baugruppen, Zubehör und GrößenDer Rollstuhlrahmen ist im UnterschenkelbereichverengtRollstuhl mit Elektromotor<strong>an</strong>triebKraftübertragung durch zwei inein<strong>an</strong><strong>der</strong>greifende TeileDen gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechendVerschlüsselt die Ausstattung des RS beiAuslieferung. Erkennungsmerkmal für <strong>den</strong>Stuhl, wichtig bei Ersatzteilbestellung99


Zu einem bestimmten Rollstuhlmodell pas-geöste Felgengeschlossener RahmenH<strong>an</strong>dlingHilfsmittelHypersensibilitätintegraler RahmenaufbauKniehebelbremseKompatibelsendKomplex(ität)KomponentenKonformitätserklärungKonformitätLagerungsrollstuhlLenkrä<strong>der</strong>LochplatteLumbalknickPictogrammRadadapterplatteRadaufst<strong>an</strong>dsflächeRadgeometrieRadst<strong>an</strong>deinstellungSpeichenloch in <strong>der</strong> Felge mit einer StahlöseverstärktSeitlicher Rahmen, dessen Teile fix mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>verbun<strong>den</strong> sindH<strong>an</strong>dhabung des Rollstuhls sowohl zumFortbewegen als auch beim Verla<strong>den</strong>Technische o<strong>der</strong> pflegerische Hilfe zumAusgleich einer Behin<strong>der</strong>ungÜberempfindlichkeitVerstellelemente und Befestigungen imRahmen eingebaut (integriert)Druckbremse, die nach dem Prinzip desKniehebels funktioniertVieles umfassend, zusammenhängend;Zusammenspiel vieler relev<strong>an</strong>ter FaktorenAnbauteile, die zu einem Rollstuhl gehörenDokument, welches die Erfüllung <strong>der</strong> jeweils<strong>an</strong>zugeben<strong>den</strong> Richtlinie belegtErfüllung <strong>der</strong> jeweils <strong>an</strong>zugeben<strong>den</strong> RichtlinieRollstuhl für Schwerbehin<strong>der</strong>te und/o<strong>der</strong>PflegebedürftigeKleine Rä<strong>der</strong>, meist die Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> amRollstuhl (können jeweils um ihre eigeneAchse durchschwenken)s.a. Radadapterplatte, Vario-BlockKnick im Rückenlehnenrohr (ca. 4 – 6°) nachhinten im Bereich <strong>der</strong> Len<strong>den</strong>wirbelsäuleDarstellung <strong>der</strong> Rollstuhlausstattung durchSymbole und mit Code-NummernVielseitige Befestigungsmöglichkeit desHinterrades (Positionsverän<strong>der</strong>ung in horizontalerund vertikaler Ebene)Gedachte Fläche zwischen <strong>den</strong> vier Punkten,wo die Rä<strong>der</strong> mit dem Bo<strong>den</strong> Kontakt haben,wichtig für KippstabilitätAnordnung <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong>; definierte Position <strong>der</strong>Rä<strong>der</strong> am RollstuhlVerän<strong>der</strong>barer Abst<strong>an</strong>d zwischen Vor<strong>der</strong>- und100


HinterradRadst<strong>an</strong>dverlängerungRahmen, oversizedRahmenlängeRäumlich geformterRahmenReduktionReibkräfteScherkräfteschräger Vor<strong>der</strong>bauSchwenkkräfteSitzgurtSitzhöheSitzneigungSitzrohreSitzschaleSitzwinkelSpielfreie PassschraubenSpurverän<strong>der</strong>ungSteuerkopfachseSteuerkopf<strong>an</strong>bindung(Anbau)-Teil zur Rückverlagerung <strong>der</strong>Hinterrä<strong>der</strong> hinter <strong>den</strong> Rahmen. ZurVerbesserung <strong>der</strong> KippstabilitätGrößerer Rahmenrohrdurchmesser, durchgeringere W<strong>an</strong>dstärke bei höherer Stabilitätein geringeres RahmengewichtBei modularen Rollstühlen verän<strong>der</strong>bar;beeinflusst Rollstuhllänge. Berücksichtigt dieunterschiedlichen KörpergrößenDreidimensional geformter Seitenrahmen,erhöht die RahmenstabilitätVerringerungKräfte entgegen <strong>der</strong> Bewegungsrichtung,Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dKräfte quer zur Oberfläche; auftretendeReibung beim Rutschen des Körpesr auf <strong>der</strong>UnterlageDer vor<strong>der</strong>e Bereich des Rollstuhlrahmens,meist mit integrierter BeinstützeKräfte, die notwendig sind, <strong>den</strong> Rollstuhl auf<strong>der</strong> Stelle zu drehenBezeichnung für die Sitzbesp<strong>an</strong>nungSenkrechte Dist<strong>an</strong>z zwischen Bo<strong>den</strong> undSitz-gurt; k<strong>an</strong>n vorne und hinten unterschiedlichhoch sein = Sitzgefälle, SitzneigungHöhenunterschied zwischen <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>enund hinteren K<strong>an</strong>te <strong>der</strong> SitzflächeOberer Teil <strong>der</strong> Kreuzstrebe, <strong>an</strong> <strong>den</strong>en <strong>der</strong>Sitzgurt befestigt wirdAus festen Materialen individuell o<strong>der</strong> modulargeformte SitzeinheitWinkel zwischen Oberschenkel und Rumpfdes Rollstuhlfahrers, seitlich betrachtetSchrauben mit innen genau bemaßtem zylindrischemBereichÄn<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> parallelen Anordnung <strong>der</strong>Hinterrä<strong>der</strong> zum RollstuhlrahmenAchse, um die die Lenkrä<strong>der</strong> des RollstuhlsschwenkenBefestigungsteile <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong> am101


RollstuhlrahmenStVOStVZOTr<strong>an</strong>sferTrapezkissenVario-Blockverdrehsichere-BremshebelZusatzgeräteStrassenverkehrsordnungStrassenverkehrszulassungsordnungWechsel aus und in <strong>den</strong> Rollstuhl mit o<strong>der</strong>ohne HilfspersonTrapezförmig geschnittenes Sitzkissen inVerbindung mit variabel einstellbaremSitzgurtSiehe RadadapterplatteDie Bremse k<strong>an</strong>n während <strong>der</strong> Betätigungnicht wegklappen o<strong>der</strong> sich am Rollstuhlrahmenverdrehen, Sicherheitsmerkmal!!Elektrische Rollstuhl<strong>an</strong>triebe, Treppensteiggeräteu. ä., sind mit dem Rollstuhl verbun<strong>den</strong>102


Bestellnummer:205 995 300Schutzgebühr19,50 DM9,97 EUROMEYRARollstühle u.RehabilitationsmittelWilhelm Meyer GmbH & Co.KGPostfach 17 03 · D-32591VlothoWir bewegen Menschen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!