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Leitfaden den an der Rollstuhlversorgung - Meyra

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III.5.Qualitäts- und Sicherheitsaspektebeim RollstuhlUm die Qualität eines Hilfsmittels richtig einschätzen undbeurteilen zu können, ist mehr als nur <strong>der</strong> erste Eindruck vonForm und Farbgebung wichtig. Vier zentrale Begriffe glie<strong>der</strong>ndiesen <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> und sind gleichzeitig Eckdaten zurGesamtbewertung eines Rollstuhlmodells.FunktionalitätWirkungsgrade23%„Form follows function”*, dieser Leitsatz, <strong>der</strong> heute nochGültigkeit hat, k<strong>an</strong>n auch auf die Gestaltung von Rollstühlen<strong>an</strong>gewendet wer<strong>den</strong>. Es ergeben sich Wechselwirkungen zwischen<strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Benutzer und <strong>den</strong> technischenMöglichkeiten. Die Bedienelemente bei Eurochair o<strong>der</strong> Primus2 sind Beispiele dafür.Die Variabilität des Rollstuhls, die vielfältigen Anpassmöglichkeiten<strong>an</strong> verschie<strong>den</strong>ste Behin<strong>der</strong>ungen, aber auch die nachträglicheAdaption im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahme,bei zunehmen<strong>der</strong> Funktionsverbesserung des Nutzers o<strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ungen im Kr<strong>an</strong>kheitsbild sind ein wichtiges Kriterium<strong>der</strong> Funktionalität. So sind z. B. Konstruktionsmerkmale desPrimus 2 im Hinblick darauf entst<strong>an</strong><strong>den</strong>.< 9% –16%Der Baukasten eines Rollstuhls – ein weiterer funktionalerAspekt – kennzeichnet die Ausstattungsvari<strong>an</strong>z, die modellabhängigzur Verfügung steht. Je umfassen<strong>der</strong> das Angebot <strong>an</strong>Bemaßungen <strong>der</strong> Sitzeinheit, <strong>an</strong> Verstell- und Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten<strong>der</strong> Lenk- und Antriebsrä<strong>der</strong> und das Angebot<strong>an</strong> Ausrüstungsalternativen (vgl. hierzu die Pictogramme <strong>der</strong>einzelnen Modelle), um so individueller k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Rollstuhl <strong>an</strong>seinen Benutzer <strong>an</strong>gepasst wer<strong>den</strong>. Je besser <strong>an</strong>gepasst, umso besser kommt sein Fahrer damit zurecht. Es geht hier umdie Optimierung <strong>der</strong> eingeleiteten Kraft über einen längerenZeitraum (<strong>der</strong> Wirkungsgrad – Krafteinsatz <strong>der</strong> tatsächlich inVortrieb umgesetzt wird – beträgt bei einem optimal eingestelltenund <strong>an</strong>gepassten Rollstuhl 9 %, siehe auch nebenstehendesSchaubild). Die Reduktion von Folgeschä<strong>den</strong> ist ein weitererpositiver Effekt. Neben <strong>den</strong> rein technisch-funktionellenMerk-malen eines Rollstuhls kommen beim Aspekt„Funktionalität” zwei weitere Faktoren hinzu: Komfort undBedürfnisbefriedigung.Der Rollstuhl ist nicht nur Fortbewegungsmittel. Er ist als Teildes Körpers seines Benutzers zu sehen: l<strong>an</strong>ges, ermüdungsfreiesSitzen, ohne dabei Druckstellen zu bekommen, dieFor<strong>der</strong>ung des Benutzers nach möglichst geringemKrafteinsatz beim Antreiben, die Ergonomie <strong>der</strong>Bedienelemente sind Beispiele für die unabdingbarenVoraussetzungen, um ein möglichst selbstbestimmtes, unabhängigesLeben im Rollstuhl führen zu können.*Aus <strong>der</strong> Funktion ergibt sich dieForm. Der amerik<strong>an</strong>ische ArchitektLouis Sulliv<strong>an</strong> formulierte dieseDevise des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. ImKern bezeichnet sie die Beziehungzwischen dem Produkt und seinerUmwelt.36

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