Leitfaden den an der Rollstuhlversorgung - Meyra

III.4.5.Negativer RadsturzDer negative Radsturz an den Hinterrädern bringt überwiegendVorteile mit sich. Die wesentlichen Auswirkungen sind inBild 5 genannt. Gewisse Nachteile stehen dem allerdingsauch gegenüber.• Besonders beim Manövrieren hat der negative Radsturz denVorteil, dass er sich wie eine Übersetzung ins Langsameauswirkt. Der Spurkreisdurchmesser der großen Räder vergrößertsich beim Schwenkmanöver. Dadurch sinken dieBetätigungs-kräfte am Greifreifen in dem Maße, wie dernegative Radsturz zunimmt.• Folgendes sollte für die Minimierung des Fahrwiderstandesim Fahrbetrieb unbedingt beachtet werden: Bei Radsturzergibt sich mit der Veränderung der relativen Höhenlage desAn-triebsrades bei den meisten konstruktiven Ausführungeneine Spurveränderung, die auszugleichen ist.Bild 5VorteileHandschutzSchwenkkräfte sinkenGreifrichtung ergonomischÜberschlaggefahr reduziertStandfestigkeit (statisch)NachteileGesamtbreite steigtIII.4.6.Steuerkopfeinstellungbei LenkrädernDie Vorderräder des Rollstuhls verfügen über Radnachlauf.Die Lenkkopf- bzw. Lenkwinkelachse sollte grundsätzlichsenkrecht zur Fahrbahn stehen (Bild 6).• Weicht man hiervon ab, verändert sich der Radnachlauf;zusätzlich ist dieser dann eine Funktion des Lenkwinkels.Unter besonderen Erfordernissen hinsichtlich verbesserterKursstabili-tät kann für die Geradeausfahrt vorwärts die dargestellteAb-weichung von der senkrechten Position zweckmäßigsein.• Bei der Geradeausfahrt ergibt sich dabei ferner eine verbesserteFlatterdämpfung. Allerdings bedarf diese Maßnahme –wie bekannt – zusätzlicher Lenkenergie und beeinträchtigtdie o. g. zwei Vorteile immer dann, wenn keineGeradeausfahrt vorliegt. Die unterschiedliche lenkwinkelabhängigeHöhen-position der Lenkräder führt bei unterschiedlichenLenkwinkeln dazu, dass – sofern dieSeitenrahmentorsion gegeneinander eingeschränkt ist – aufebenem Untergrund nicht alle Räder Bodenkontakt haben.Bild 633