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A 1 Franz Schubert, Friedrich Müller: Die Winterreise

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C. DIE UTOPIE DES DICHTERS - FRIEDRICH HÖLDERLINTrotz oder gerade wegen ihren grossen Erwartungen scheiterten viele vonden Romantikern. Einer der sich zu weit und zu hoch verstieg - so wurde ervon den etablierten Klassikern beurteilt -, war <strong>Friedrich</strong> Hölderlin. Erentstammt einer frommen, ja pietistischen schwäbischen Familie, verlor alsKleinkind seinen Vater, als Kind seinen Stiefvater, war von seiner Mutter fürdie Pfarrer-Laufbahn vorgesehen und studierte entsprechend Theologie inTübingen, wo er mit Hegel und Schelling eng befreundet war.28 <strong>Franz</strong> Karl Hiemer: <strong>Friedrich</strong> Hölderlin, 1792Hölderin im Alter von 22 Jahren. Früh begann er zu dichten, besang seineHeimat, die schwäbische Landschaft in Hymnen, und war doch immer einFremder, Getriebener, Heimatloser. <strong>Die</strong> Wärme die er suchte, fand ernirgends, nicht in seiner Umwelt, nicht in seiner Dichtung, die trotz ihrerwarmen Elemente zunehmend erstarrt. Auch sein Gedicht Hälfte desLebens, könnte zur <strong>Winterreise</strong> gehören:29 Hälfte des LebensMit gelben Birnen hängetUnd voll mit wilden RosenDas Land in den See,Ihr holden Schwäne,Und trunken von KüssenTunkt ihr das HauptIns heilignüchterne Wasser.Weh mir, wo nehm ich, wenn2008 / Süssbittere Melancholie / Das heilige Leiden des Künstlers / 16. Juni 2010 12

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