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A 1 Franz Schubert, Friedrich Müller: Die Winterreise

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der Natur. Vergessen wir nicht: <strong>Die</strong> Kraft der christlichen Kirche ist imLaufe der Aufklärung geschwunden, andere Kräfte - bürgerliche, freiheitliche,wissenschaftliche und nun eben künstlerisch-empfindsame Kräfte habenan Gewicht gewonnen. Bei Hölderlin verbinden sich religiöse und sinnlichästhetischeSprache. Der Dichter wird zum Priester der neuen Religion: derKunst.37 Das erste Kind der göttlichen Schönheit ist die Kunst. So war es bei denAthenern.Der Schönheit zweite Tochter ist Religion.Wohlverstanden: Es ist der Dichter, der zum neuen Priester wird, nicht etwader Philosoph, nicht der Wissenschafter.38 O ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn ernachdenkt, ...Und nur das Leben des Empfindsamen, des Träumenden ist überhauptlebenswert. Doch das Leben des Empfindsamen ist Leiden:39 Kannst du es hören, wirst du es begreifen, wenn ich dir von meinerlangen kranken Trauer sage?Wer nicht leidet, der empfindet nichts, dem mangelt es auch an nichts. <strong>Die</strong>Glücklichen führen nach Hölderlin ein seichtes Leben.40 Neide die Leidensfreien nicht, die Götzen von Holz, denen nichtsmangelt, weil ihre Seele so arm ist,...Ja! ja! es ist recht sehr leicht, glücklich, ruhig zu sein mit seichtem2008 / Süssbittere Melancholie / Das heilige Leiden des Künstlers / 16. Juni 2010 16

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