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Laser-Wakefield-Beschleunigung am JETI-Einfluss der ...

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<strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong> <strong>am</strong> <strong>JETI</strong><strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> Pulspar<strong>am</strong>eter des <strong>Laser</strong>s auf den<strong>Beschleunigung</strong>sprozessDiplomarbeitFriedrich-Schiller-Universität JenaPhysikalisch-Astronomische Fakultäteingereicht von Christina Widmanngeboren <strong>am</strong> 2. Juli 1984 in Schr<strong>am</strong>berg


1. Gutachter:Prof. Dr. Malte C. Kaluza2. Gutachter:Prof. Dr. Stefan SkupinTag <strong>der</strong> Verleihung des Diploms:


Inhaltsverzeichnis1. Einleitung 12. Grundlagen 32.1. <strong>Laser</strong>pulse und ihre Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32.1.1. Beschreibung kurzer <strong>Laser</strong>pulse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32.1.2. Winkelchirp und Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . . . . . . . 62.1.3. Ausbreitung eines Gauß-Strahls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.2. Grundlagen <strong>der</strong> Plasmaphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.2.1. Eigenschaften eines Plasmas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.2.2. Elektromagnetische Wellen im Plasma . . . . . . . . . . . . . . . . 112.3. <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.3.1. Bewegung eines Elektrons im <strong>Laser</strong>feld . . . . . . . . . . . . . . . . 122.3.2. Die pon<strong>der</strong>omotive Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.3.3. Relativistische Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.3.4. Der <strong>Beschleunigung</strong>sprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183. Aufbau 243.1. Das <strong>JETI</strong>-<strong>Laser</strong>system . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243.1.1. Aufbau des Kompressors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243.1.2. Messung <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.2. Der experimentelle Aufbau mit Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.2.1. Aufbau in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.2.2. Bestimmung <strong>der</strong> Intensität im Fokus . . . . . . . . . . . . . . . . . 283.2.3. Diagnostik für Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294. Experimente 304.1. Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304.1.1. Horizontale Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304.1.2. Vertikale Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39


4.2. Variation <strong>der</strong> Ladungsträgerdichte bei unterschiedlicher Pulsenergie des<strong>Laser</strong>s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414.3. Variation <strong>der</strong> Pulsdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495. Zus<strong>am</strong>menfassung 54Anhang 57A. Berechnung des Kippwinkels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57B. Verkippen des zweiten Gitters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59


1. EinleitungRelativistische Elektronenpakete finden Anwendung in vielen Bereichen <strong>der</strong> Grundlagenforschung.Mit Energien von einigen GeV werden sie genutzt, um in Undulatoren o<strong>der</strong>Freie-Elektronen-<strong>Laser</strong>n kurzwellige Strahlung zu erzeugen, im Energiebereich von einigen10 GeV finden sie in Experimenten <strong>der</strong> Elementarteilchenphysik Anwendung. Durchdie Limitierung des <strong>Beschleunigung</strong>sgradienten in konventionellen Beschleunigern aufwenige 10 MV/m sind lange <strong>Beschleunigung</strong>sstrecken nötig, um Elektronenenergien indiesen Bereichen zu erreichen.Der von Tajima und Dawson erstmals vorgeschlagene <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-Beschleuniger 1bietet eine Alternative zu konventionellen Beschleunigern. Durch hochintensive <strong>Laser</strong>pulseaus <strong>Laser</strong>systemen, die auf dem Prinzip <strong>der</strong> Chirped Pulse Amplification 2 beruhen,wird dabei eine Plasmawelle angeregt. Bricht diese Welle, werden Elektronen in <strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>injiziert und darin beschleunigt. <strong>Beschleunigung</strong>sgradienten von einigen 100 GV/m,die im Plasma erreicht werden, ermöglichen kurze <strong>Beschleunigung</strong>sstrecken von wenigenZentimetern und dadurch den Bau von kompakten Beschleunigern. Die Elektronenpaketehaben bedingt durch den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess eine Länge von wenigen µm, waszeitlich einigen Femtosekunden entspricht. 3 Nutzt man diese Elektronen, um zum Beispielin Freie-Elektronen-<strong>Laser</strong>n Sekundärstrahlung zu erzeugen, erreicht auch diese einevergleichbare Pulsdauer 4 und eignet sich daher sehr gut für Experimente, die eine Zeitauflösungin diesem Bereich erfor<strong>der</strong>n.Im Jahr 2004 gelang es, quasimonoenergetische Elektronenpakete mit Energien im Bereichvon 100 MeV in einem <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-Beschleuniger zu erzeugen. 5–7 Mit gezielterVerlängerung <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sstrecke wurden inzwischen Energien von 1 GeV erreicht.8 Die Energie- und Richtungsstabilität <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-Beschleuniger ist aberzur Zeit nicht vergleichbar mit <strong>der</strong> konventioneller Beschleuniger. Um <strong>der</strong>en Qualität indiesen Punkten zu verbessern und d<strong>am</strong>it den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen in den Anwendungenzu entsprechen, ist ein detailliertes Verständnis des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses und dieOptimierung <strong>der</strong> entsprechenden Par<strong>am</strong>eter im Experiment nötig.Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> Eigenschaften des <strong>Laser</strong>pulses aufden <strong>Beschleunigung</strong>sprozess. Über eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Justage des <strong>Laser</strong>systems wird1


1. Einleitungdie Pulsfront des <strong>Laser</strong>pulses verkippt und die Pulsdauer variiert. D<strong>am</strong>it soll nicht nurdas Elektronensignal optimiert werden, es soll auch festgestellt werden, wie empfindlich<strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozess gegenüber nicht optimaler Justage des <strong>Laser</strong>s ist. Außerdemwird untersucht, wie mit einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Pulsenergie des <strong>Laser</strong>s die Teilchendichteim Gasjet variiert werden muss, um das Elektronensignal für die entsprechende Energiezu optimieren.Das zweite Kapitel gibt zunächst einen Überblick über die theoretischen Grundlagen.Die Grundbegriffe <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>- und <strong>der</strong> Plasmaphysik werden erklärt, bevor näher auf dasVerhalten des <strong>Laser</strong>pulses im Plasma und schließlich den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess selbsteingegangen wird. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Teile des <strong>Laser</strong>systems unddes experimentellen Aufbaus beschrieben. Außerdem wird die verwendete Diagnostikzur Charakterisierung <strong>der</strong> Energie <strong>der</strong> Elektronen und <strong>der</strong> räumlichen Eigenschaften desElektronenpakets vorgestellt. Im vierten Kapitel, in dem die durchgeführten Messungenbeschrieben sind, wird zunächst auf die <strong>Beschleunigung</strong> mit verkippter Pulsfront eingegangen,danach werden die Ergebnisse mit unterschiedlicher Pulsenergie des <strong>Laser</strong>s undvariierter Elektronendichte präsentiert und schließlich wird <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> einer verlängerten<strong>Laser</strong>pulsdauer auf den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess untersucht.2


2. GrundlagenIn den Messungen im Rahmen dieser Arbeit wird die Auswirkung verschiedene Par<strong>am</strong>eterdes <strong>Laser</strong>pulses auf den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong>untersucht. Im ersten Teil dieses Kapitels sind aus diesem Grund die grundlegendenGleichungen zur Beschreibung von <strong>Laser</strong>pulsen und <strong>der</strong> Ausbreitung von <strong>Laser</strong>strahlenzus<strong>am</strong>mengefasst. Im zweiten Teil werden die Eigenschaften des Plasmas beschrieben,bevor im dritten Teil auf die Entwicklung von <strong>Laser</strong>pulsen im Plasma und den <strong>Beschleunigung</strong>sprozessselbst eingegangen wird. Es werden dabei unter an<strong>der</strong>em vereinfachteModelle gezeigt, mit denen einige <strong>der</strong> Resultate aus den Experimenten erklärt werdenkönnen.2.1. <strong>Laser</strong>pulse und ihre EigenschaftenIn diesem Abschnitt werden die Grundbegriffe zur Beschreibung <strong>der</strong> Ausbreitung von<strong>Laser</strong>pulsen im Vakuum und im Medium zus<strong>am</strong>mengefasst. Die ersten beiden Abschnitteorientieren sich an den Lehrbüchern von A. Siegman 9 und B. Teich, 10 <strong>der</strong> dritte Abschnittan <strong>der</strong> Veröffentlichung von Pretzler et al. 112.1.1. Beschreibung kurzer <strong>Laser</strong>pulseKurze, modengekoppelte <strong>Laser</strong>pulse können in <strong>der</strong> Slowly Varying Envelope Approximationdurch ihre Einhüllende A(t) und einen mit <strong>der</strong> Frequenz ω 0 oszillierenden Anteilbeschrieben werden. Hat die Einhüllende die Form einer Gaußkurve, ist das elektrischeFeld des Pulses gegeben durch]E(t) = A(t) · exp(iω 0 t) = A 0 exp[−2 ln 2 · t2τp2 · exp(iω 0 t) (2.1)und die Intensität mit I(t) ∝ |E(t)| 2 durch]I(t) = I 0 exp[−4 ln 2 · t2τp2 . (2.2)3


2. Grundlagenτ p ist dabei die Pulsdauer bezogen auf die Halbwertsbreite <strong>der</strong> Intensitätsverteilung.Äquivalent ist durch eine Fouriertransformation von E(t) eine Beschreibung des Feldesim Frequenzraum möglich:Ẽ(ω) = exp[−2 ln 2 (ω − ω 0) 2 ](∆ω) 2(2.3)∆ω = 2π∆ν ist die spektrale Halbwertsbreite. Die beiden Halbwertsbreiten hängen wegen<strong>der</strong> Fouriertransformation über das Zeit-Bandbreite-Produkt ∆ν · τ p zus<strong>am</strong>men. Füreinen Gauß-Puls gilt ∆ν · τ p = 2 ln 2/π = 0, 441.Im Medium mit Brechungsindex n breitet sich eine Frequenzkomponente mit <strong>der</strong> Geschwindigkeitc n = c/n aus, wobei c die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist. Der Brechungsindexn(ω) ist frequenzabhängig, was dazu führt, dass sich die einzelnen Frequenzkomponentenunterschiedlich schnell ausbreiten. D<strong>am</strong>it än<strong>der</strong>t sich die Phase nicht mehr nurlinear. In erster Näherung wird (2.1) um einen zusätzlichen Phasenterm exp(iat 2 /τ 2 p )erweitert:Die Phase ist mit φ = ω 0 t + at 2 /τ 2 pFrequenz] [)]E(t) = exp[−2 ln 2 · t2τp2 · exp i(ω 0 t + at2τp2(2.4)nun quadratisch in <strong>der</strong> Zeit und die instantaneω inst = dφdt = ω 0 + 2 atτ 2 p(2.5)än<strong>der</strong>t sich linear mit <strong>der</strong> Zeit. Der Puls besitzt einen linearen Chirp, <strong>der</strong> durch den in(2.4) eingeführten Chirppar<strong>am</strong>eter a beschrieben wird. Für a > 0 laufen die kurzwelligenKomponenten vor den langwelligen, <strong>der</strong> Puls hat einen Up-Chirp, für a < 0 einen Down-Chirp. Durch den Chirp verän<strong>der</strong>t sich die Pulsdauer τ p gegenüber einem ungechirptenPuls mitτ ′ p = τ p · √1+ a 2 . (2.6)Das Zeit-Bandbreite-Produkt wird dann größer, ∆ν · τ p > 0, 441, die Pulse haben nichtmehr die aufgrund <strong>der</strong> spektralen Breite kürzest mögliche Pulsdauer. In den folgendenAbschnitten wird <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> von Materialdispersion bzw. eines Gitterkompressors aufden Chirp des Pulses erläutert.4


2. GrundlagenAbbildung 2.1.: Skizze des CPA-Prinzips: Ein kurzer <strong>Laser</strong>puls wird im Strecker gestreckt. Dieblauen (kurzwelligeren) spektralen Komponenten legen dabei einen längeren Wegzurück als die roten, ein positiver Chirp wird auf den Puls addiert. Nach <strong>der</strong>Verstärkung in mehreren Verstärkerstufen wird <strong>der</strong> Puls im Kompressor, wo dieroten Komponenten einen kürzeren Weg zurücklegen, wie<strong>der</strong> komprimiert. Ist einKompressorgitter um den Winkel ɛ 0 gekippt, hat <strong>der</strong> Puls nach dem Kompressoreinen Winkelchirp C a,x .Materialdispersion Die Wellenzahl k, die im Medium durch k = n(ω) ω cgegeben ist,kann nach ω entwickelt werden:( )( ∂k∂ 2 )k (ω − ω 0 ) 2 ( ∂ 3 )k (ω − ω 0 ) 3k(ω) = k(ω 0 )+ (ω−ω 0 )+∂ωω 0∂ω 2 +ω 02 ∂ω 3 +. . . (2.7)ω 06∂k∂ω ist die inverse Gruppengeschwindigkeit 1/v g des Pulses, ∂2 k= ∂ 1∂ω 2 ∂ω v gbeschreibt dieÄn<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> inversen Gruppengeschwindigkeit mit <strong>der</strong> Frequenz ω, die Dispersion zweiterOrdnung (GVD). Ist dieser Term ungleich Null, bewegen sich unterschiedliche Frequenzkomponentendes Pulses mit verschiedenen Geschwindigkeiten, laufen auseinan<strong>der</strong>und ein anfangs ungechirpter Puls verlängert sich. Er besitzt nach <strong>der</strong> Propagation durchdas Medium einen linearen Chirp. Ist <strong>der</strong> Puls schon negativ gechirpt, kann ein dispersivesMedium, das für einen positiven Chirp sorgt, den Puls wie<strong>der</strong> verkürzen.Bei Pulsen, <strong>der</strong>en Pulsdauer im Bereich von 50 fs o<strong>der</strong> darunter liegt, kann auch dieDispersion dritter Ordnung (TOD) nicht mehr vernachlässigt werden. Sie ist proportionalzum Term ∂3 k<strong>der</strong> Entwicklung (2.7). Mit ihm verän<strong>der</strong>t sich dann wegen zusätzlicher∂ω 3Phasenterme nicht nur die Pulsdauer, son<strong>der</strong>n auch die Pulsform während <strong>der</strong> Propagation.5


2. GrundlagenGitterstrecker/-kompressorFür die Beugungsordnung m eines Gitters mit GitterkonstanteG gilt für Licht <strong>der</strong> Wellenlänge λsin α − sin β = mGλ (2.8)Dabei ist wie in Abbildung 2.1 zu sehen α <strong>der</strong> Winkel des einfallenden Strahls zur Gitternormalenund β <strong>der</strong> Winkel des gebeugten Strahls zur Normalen, <strong>der</strong> positiv ist, wenner auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Gitternormalen liegt als <strong>der</strong> einfallende Strahl. Verschiedenespektrale Komponenten des Pulses werden durch das Gitter unter unterschiedlichenWinkeln gebeugt, es entsteht ein Winkelchirp.Im Gitterstrecker bzw. -kompressor wird dies genutzt. Die spektralen Komponentenlegen Wege mit unterschiedlichen Laufzeiten zurück, was zu einer linearen Phasenverschiebungführt. Der Strecker o<strong>der</strong> Kompressor ist d<strong>am</strong>it ein dispersives Element, dasauf einen Puls einen Chirp addiert. Für einen Gitterkompressor mit Gitterabstand l 0 ist<strong>der</strong> Chirppar<strong>am</strong>eter a gegeben durcha = − 1 λ 0 l 0 λ 2 0τp2 πc 2 G −2 − (λ 0 /2) 2 (2.9)λ 0 ist dabei die mittlere Wellenlänge des Pulses. Eine Verän<strong>der</strong>ung des Gitterabstandsl 0 verän<strong>der</strong>t also den Chirp und d<strong>am</strong>it die Pulsdauer des einfallenden Pulses.Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Pulsdauer durch dispersive Elemente wird bei <strong>der</strong> Chirped PulseAmplification (CPA) 2 genutzt, die in Abbildung 2.1 skizziert ist. Der <strong>Laser</strong>puls wirddabei z.B. in einem Gitterstrecker durch Aufaddieren eines Chirps auf eine wesentlichlängere Pulsdauer gestreckt (vergleiche Gleichung 2.6), wodurch die Pulsspitzenleistungund die Intensität im Puls sinkt. Der gestreckte Puls wird verstärkt und erst, nachdemer keine Kristalle o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e optische Komponenten mehr passieren muss, wie<strong>der</strong> imKompressor komprimiert, indem <strong>der</strong> im Strecker aufaddierte Chirp kompensiert wird.Der Puls hat dann fast wie<strong>der</strong> die ursprüngliche kurze Pulsdauer a , die Intensität auf denKomponenten und in den Verstärkerkristallen wird allerdings gering gehalten.2.1.2. Winkelchirp und PulsfrontverkippungSind die Kompressorgitter horizontal o<strong>der</strong> vertikal gegeneinan<strong>der</strong> verkippt bzw. die Linien<strong>der</strong> Gitter gegeneinan<strong>der</strong> verdreht, wird die Winkeldispersion des einen Gitters nichta Durch die wellenlängenabhängige Verstärkung des <strong>Laser</strong>mediums kommt es während des Verstärkungsprozesseszu einer Verschmälerung des Spektrums, dem sogenannten „Gain Narrowing“. Aufgrund desschmaleren Spektrums kann <strong>der</strong> Puls nicht mehr vollständig auf die ursprüngliche Pulsdauer verkürztwerden.6


2. Grundlagen(a) Verkippung <strong>der</strong> Phasenfronten(b) PulsfrontverkippungAbbildung 2.2.: (a) Ausbreitungsrichtung verschiedener spektraler Komponenten des <strong>Laser</strong>pulses,die gegeneinan<strong>der</strong> um den Winkel ϕ(λ) verkippt sind. Die senkrecht zurAusbreitungsrichtung stehenden Phasenfronten (gestrichelte Linien) sind gegeneinan<strong>der</strong>verzögert, die z-Position <strong>der</strong> konstruktiven Überlagerung zum <strong>Laser</strong>pulsverschiebt sich. (b) zeigt die Wellenfront des Pulses, die sich wegen <strong>der</strong> Verkippungϕ <strong>der</strong> Phasenfronten <strong>der</strong> einzelnen spektralen Komponenten nicht mehr an<strong>der</strong> gleichen z-Position überlagert. Durch eine geringe Verkippung ϕ <strong>der</strong> Phasenfrontenin (a) ist die Pulsfront um den Winkel α t gekippt. (Abbildung vonPretzler et al. 11 )vollständig durch die des zweiten kompensiert und die spektralen Komponenten breitensich unter einem kleinen Winkel ϕ zueinan<strong>der</strong> aus. Ausgehend von <strong>der</strong> mittlerenWellenlänge λ 0 entsteht ein von x abhängiger Wegunterschied ∆z zwischen den Wellenfronten<strong>der</strong> einzelnen Komponenten (vergleiche Abbildung 2.2a) und somit eine über dasStrahlprofil unterschiedliche Phasenverschiebung ∆Φ(x) mit∆Φ(x) = 2π ∆zλ ≈ 2π · ϕ(λ)(x − x 0). (2.10)λÜber den wellenlängenabhängigen Kippwinkel ϕ kann <strong>der</strong> Winkelchirp C a mit( ) ∣ dϕ(λ) ∣∣∣∣C a =(2.11)∣ dλλ 0definiert werden. Dabei ist λ 0 die Wellenlänge <strong>der</strong> Komponente, die sich parallel zu z imAbstand x 0 ausbreitet. Die spektralen Komponenten sind abhängig von <strong>der</strong> x-Positionzeitlich verzögert. Dadurch verschiebt sich abhängig von x die z-Position, an <strong>der</strong> sich dieeinzelnen Komponenten <strong>der</strong> modengekoppelten Pulse konstruktiv überlagern, was, wie7


2. Grundlagenin Abbildung 2.2b gezeigt, zu einer Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront führt. Zwischen <strong>der</strong> erstenund letzten Komponente des Pulses entsteht eine Laufzeitverzögerung ∆τ g (x) von∆τ g (x) = λ 0c C a(x 0 − x). (2.12)Der Winkel α t <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung ist größer als <strong>der</strong> ursprüngliche Verkippungswinkel<strong>der</strong> Phasenfronten zueinan<strong>der</strong> und kann aus <strong>der</strong> Verzögerung ∆τ g berechnet werden:tan α t ≈ α t = c∆τ gx 0 − x = λ 0C a . (2.13)Ist ein Gitter im Kompressor um den Winkel ɛ x in horizontaler Richtung verdreht, wiein Abbildung 2.1 im Kompressor gezeigt, führt dies nach Hin- und Rückweg durch denKompressor zu einem Winkelchirp von∣ C a,x =dϕ x∣∣∣ ∣ dλ ∣ = tan β 02Gɛ x cos α ∣ (2.14)β 0 ist hier <strong>der</strong> Beugungswinkel <strong>der</strong> Wellenlänge λ 0 , G ist die Gitterkonstante. Wird zumBeispiel das Kompressorgitter (G = 1480 /mm, α = 54 ◦ , λ 0 = 800nm) um ɛ x = 0, 5 mradverdreht, resultiert daraus ein Winkelchirp C a,x von 1 µrad/nm und eine Pulsfrontverkippungvon 0, 8 mrad. Bei einem Strahldurchmesser von 5 cm haben die beiden Pulsendeneine Laufzeitverzögerung von 135 fs.2.1.3. Ausbreitung eines Gauß-StrahlsZur Beschreibung <strong>der</strong> Ausbreitung von <strong>Laser</strong>strahlen werden oft Gauß-Strahlen verwendet.Sie liefern eine relativ einfache Beschreibung <strong>der</strong> Strahlausbreitung, die <strong>der</strong> in <strong>Laser</strong>resonatorennahe kommt und dabei Beugungseffekte berücksichtigt. Der Strahl wirddurch eine sich langs<strong>am</strong> verän<strong>der</strong>nde Einhüllende A(⃗r) und eine ebene Welle mit Wellenzahlk = 2π/λ und Wellenlänge λ beschrieben, die hier in z-Richtung propagiert.Alle für die Ausbreitung des Strahls relevanten Größen können aus <strong>der</strong> Wellenlänge λ,<strong>der</strong> Amplitude A 0 <strong>der</strong> Einhüllenden und <strong>der</strong> Rayleighlänge z R bestimmt werden. Dabeiwird angenommen, dass die Wellenfronten an <strong>der</strong> Stelle z = 0 keine Krümmung besitzen.An dieser Stelle hat <strong>der</strong> Strahl auch den minimalen Radius w 0 mitw 0 =√λzRπ . (2.15)2w 0 entspricht dabei <strong>der</strong> 1/e-Breite des transversalen Profils des elektrischen Feldes. Der8


2. GrundlagenEigenschaften näher erläutert.2.2.1. Eigenschaften eines PlasmasDa auch in an<strong>der</strong>en Materieformen ionisierte Atome und Moleküle vorkommen, ist dieDefinition des Plasmas über das charakteristische kollektive Verhalten wichtig. Es werdendaher vier Kriterien herangezogen, durch die ein Plasma sich von an<strong>der</strong>en Materiezuständenunterscheidet.Temperatur des PlasmasDie freien Elektronen bewegen sich im Plasma mit unterschiedlichenGeschwindigkeiten. Analog zur kinetischen Gastheorie kann die Geschwindigkeitsverteilungals Maxwellverteilung angenommen werden. Aus <strong>der</strong> mittleren quadratischenGeschwindigkeit v th <strong>der</strong> Elektronen und ihrer kinetischen Energie E kin kannden Elektronen im Plasma eine Temperatur T e zugeordnet werden:k B ist die Boltzmannkonstante.E kin = m e2 v2 th = 3 2 k BT e (2.18)Debye-Shielding und Debye-Länge Ein Plasma kann aufgrund seiner freien LadungsträgerPotentiale nach außen abschirmen. Dabei ordnen sich die freien Ladungsträger umdas Potential im Innern des Plasmas an. Wegen <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Teilchen bildet sich zurAbschirmung aber nicht eine infinetisimale Ladungsträgerschicht, son<strong>der</strong>n ein über dieDebye-Länge λ D langs<strong>am</strong> abfallendes Potential. Die Debye-Länge λ D ist gegeben durchλ D =√ɛ0 k B T em e e 2 (2.19)mit <strong>der</strong> Dielektrizitätskonstanten ɛ 0 und <strong>der</strong> Elementarladung e. D<strong>am</strong>it das Potentialabgeschirmt werden kann, muss das Plasma eine Ausdehnung L haben, die größer als dieDebye-Länge ist, also L ≫ λ D , das erste Plasmakriterium. Die Dichte <strong>der</strong> Elektronenn e im Plasma muss außerdem genügend hoch sein, d<strong>am</strong>it ausreichend Ladungsträger zurAbschirmung vorhanden sind, d.h. n e λ 3 D≫ 1, das zweite Plasmakriterium.Zur makroskopischen Neutralität des Plasmas muss die Ladungsdichte <strong>der</strong> Elektronenund <strong>der</strong> Ionen übereinstimmen, ein drittes Kriterium für ein Plasma.PlasmafrequenzWird das Gleichgewicht eines Plasmas kurzzeitig gestört, bilden sichelektrische Fel<strong>der</strong> innerhalb des Plasmas, die die geladenen Teilchen zur Oszillation anre-10


2. Grundlagengen. Die Ionen können dabei wegen ihrer höheren Masse als fast konstanter Hintergrundangesehen werden. Die Elektronen werden aufgrund <strong>der</strong> Störung ausgelenkt, <strong>der</strong> Ionenhintergrundzieht die Elektronen wie<strong>der</strong> zu ihrer Ruheposition zurück und es bildet sicheine stationäre Oszillation. Die natürliche Frequenz dieser Oszillation ist die Plasmafrequenzω p , die für Elektronen gegeben ist durchω p =√n e e 2m e ɛ 0. (2.20)Sind zu viele neutrale Teilchen vorhanden, werden die Elektronen zu schnell von Stößenabgebremst, können nicht mehr oszillieren und <strong>der</strong> Materiezustand kann nicht mehr alsPlasma angesehen werden. Als letztes Kriterium für ein Plasma muss also die Stoßfrequenz<strong>der</strong> Elektronen mit Ionen und an<strong>der</strong>en Teilchen viel kleiner sein als die Plasmafrequenz.2.2.2. Elektromagnetische Wellen im PlasmaDie Dispersionsrelation einer elektromagnetischen Welle mit Frequenz ω im Plasma istgegeben durchω 2 = ω 2 p + k 2 c 2 . (2.21)k ist hier die Wellenzahl im Plasma. Mit (2.21) kann die Phasengeschwindigkeit <strong>der</strong>elektromagnetischen Welle im Plasma bestimmt werden:v ph = ω k = c ω√ =ω 2 − ωp2c√ =: c1 − ω2 p η > c (2.22)ω 2Ein Vergleich von (2.22) mit <strong>der</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellenim Medium liefert den Brechungsindex η des Plasmas:η =√1 − ω2 pω 2 (2.23)Er ist kleiner als eins, somit ist die Phasengeschwindigkeit größer als die Vakuumlichtgeschwindigkeitc. Die Gruppengeschwindigkeit v g <strong>der</strong> elektromagnetischen Welle im Plasmaist mit√v g = dωdk = kc 2√ = c · kcωp 2 + k 2 c 2 ω = c · 1 − ω2 p= cη < c (2.24)ω2 11


2. Grundlagenkleiner als die Vakuumlichtgeschwindigkeit c.Ist die Frequenz ω <strong>der</strong> elektromagnetischen Welle kleiner als die Plasmafrequenz ω p ,wird <strong>der</strong> Brechungsindex η imaginär, das bedeutet, die Lichtwelle kann sich nicht mehr imPlasma ausbreiten. Die Elektronendichte, ab <strong>der</strong> die Lichtwelle einer gegebenen Frequenzω nicht mehr in das Plasma eindringen kann, wird als kritische Dichte n cr bezeichnet undentspricht <strong>der</strong> Dichte, bei <strong>der</strong> Frequenz ω <strong>der</strong> Lichtwelle und Plasmafrequenz ω p gleichsind:n cr := ω2 ɛ 0 m ee 2 (2.25)Plasmen mit einer Elektronendichte n e > n cr werden überdicht, Pl<strong>am</strong>sen mit n e < n crunterdicht genannt. Für ein Ti:Sa-<strong>Laser</strong>system mit λ = 800 nm beträgt die kritischeDichte 1, 7 × 10 21 /cm 3 . Der Brechungsindex η kann auch über die kritische Dichte n crdefiniert werden,η =√1 − ω2 pω 2 = √1 − n en cr(2.26)eine Definition, die für die weiteren Betrachtungen meist verwendet wird.2.3. <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong>Die Betrachtungen in diesem Abschnitt folgen vor allem dem Vorlesungsskript von Prof.M.C. Kaluza 14 und den Doktorarbeiten von S. Kneip 15 und S.P.D. Mangles. 162.3.1. Bewegung eines Elektrons im <strong>Laser</strong>feldEine ebene, unendlich ausgedehnte elektromagnetische Welle mit Wellenvektor ⃗ k = k⃗e zund Frequenz ω, die sich in z-Richtung ausbreitet, kann durch das Vektorpotential ⃗ A mit⃗A (⃗r, t) = ⃗ A (z, t) = −⃗e x A 0 cos (kz − ωt) (2.27)beschrieben werden. Die elektrische und magnetische Feldkomponente im Vakuum sindgegeben durch⃗E (z, t) = − ∂ A ⃗∂t = ⃗e xE 0 sin (kz − wt) (2.28)⃗B (z, t) = ∇ ⃗ × A ⃗ = ⃗e y B 0 sin (kz − wt) (2.29)12


2. Grundlagenmit E 0 = A 0 ω und B 0 = A 0 k = E 0 /c. Die Intensität I L entspricht dem zeitlichen Mitteldes Betrags des Pointingvektors ⃗ S,mit <strong>der</strong> Permeabilität µ 0 .〈∣ ∣ ∣∣I L = S ⃗ ∣∣〉T = 1 〈∣ ∣〉∣∣ E ⃗ × B ⃗ ∣∣µ 0T(2.30)= E 0B 02µ 0= ɛ 0c2 E2 0 (2.31)Klassische Bewegung des ElektronsDie Bewegung eines Elektrons innerhalb dieser Fel<strong>der</strong> wird durch die Lorentzkraft beschrieben.Die klassische Bewegungsgleichung ist somitd⃗p edt = d [dt (m e⃗v e ) = −e ⃗E (z, t) + ⃗ve × B ⃗ (z, t)]. (2.32)Wegen B 0 = E 0 /c ist <strong>der</strong> Beitrag des zweiten Terms um den Faktor v e /c kleiner als<strong>der</strong> erste Term und kann im nichtrelativistischen Grenzfall, d.h. v e ≪ c, vernachlässigtwerden. Das Elektron oszilliert dann in transversaler Richtung entlang des elektrischenFeldes. Der zeitliche Verlauf <strong>der</strong> Geschwindigkeit und des Ortes kann durch Integrationvon (2.32) unter Vernachlässigung des B-Feldes bestimmt werden. Hat das Elektronzum Zeitpunkt t = 0 <strong>am</strong> Ursprung die maximale Geschwindigkeit in x-Richtung, sindGeschwindigkeit und Ort gegeben durchv e,x (t) = eE 0ωm ecos (kz − ωt) (2.33)x e (t) = − eE 0ω 2 m esin (kz − ωt) . (2.34)Die maximale Geschwindigkeit ist gegeben durch v max = eE 0 /ωm e . Falls die Geschwindigkeitv max im Bereich <strong>der</strong> Lichtgeschwindigkeit liegt, ist diese Näherung nicht mehrgültig, die Bewegung ist relativistisch. Das normierte Vektorpotential a 0 mit√ √√√a 0 = eE 0ωm e c = I L λ 2 L(2.35)1, 37 × 10 18 W cm 2 µm 2ist direkt mit <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>intensität I L verbunden. Ist es ungefähr eins o<strong>der</strong> größer, muss dieElektronenbewegung relativistisch behandelt werden. Nur für a 0 ≪ 1 ist eine klassischeBetrachtung ausreichend.13


2. GrundlagenRelativistische Bewegung des ElektronsIm relativistischen Fall muss in <strong>der</strong> Bewegungsgleichung (2.32) <strong>der</strong> relativistische Impulsmit dem Lorentzfaktor γ e des Elektronsγ e =⃗p e = γ e m e ⃗v e (2.36)1√1 − v 2 e /c 2 = √1 + ⃗p2 e(m e c) 2 (2.37)eingesetzt werden. Die Kraft durch das magnetische Feld ⃗ B kann nicht mehr vernachlässigtwerden. Über eine Variablentransformation zur Variablen τ = t − z(t)/c, die diePhase im mit Lichtgeschwindigkeit bewegten Bezugssystem betrachtet, wird die verän<strong>der</strong>teBewegungsgleichung gelöst. Für die drei räumlichen Koordinaten ergibt sichx (τ) = ca 0sin (ωτ) (2.38)ωy (τ) = 0 (2.39)(z (τ) = ca2 0τ + 1 )4 2ω sin (2ωτ) . (2.40)Das Elektron oszilliert nun zusätzlich zur transversalen Oszillation mit ω in <strong>Laser</strong>ausbreitungsrichtungmit <strong>der</strong> doppelten Frequenz des <strong>Laser</strong>feldes. Im zeitlichen Mittel bewegtes sich im Laborsystem mit <strong>der</strong> konstanten Driftgeschwindigkeit〈 z〉v drift,z =tT= ca 2 0a 2 0+ 4.(2.41)Im Bezugssystem, das sich mit dieser Driftgeschwindigkeit entlang <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse bewegt,führt das Elektron eine Oszillation aus, die die Form einer Acht hat, wobei die Amplitudein x-Richtung proportional zu a 0 ist, die Amplitude in z-Richtung mit a 2 0 skaliert. Dasbedeutet, je größer a 0 , desto breiter wird die beschriebene Acht, bzw. desto mehr bewegtsich das Elektron in <strong>Laser</strong>richtung.2.3.2. Die pon<strong>der</strong>omotive KraftWerden statt unendlich ausgedehnter elektromagnetischer Wellen <strong>Laser</strong>pulse betrachtet,d.h. das normierte Vektorpotential hat im Fall eines zeitlichen Gaußpulses <strong>der</strong> 1/e-14


2. GrundlagenPulsdauer τ 0 die Form[ ( ) ]τ2a(τ) = a 0 exp − sin (ωτ) , (2.42)τ 0erfährt das Elektron zunächst ein ansteigendes Feld bis zur Pulsspitze, dann ein abfallendesbis zum Ende des Pulses. Die Geschwindigkeit eines anfangs ruhenden Elektronsund somit seine Auslenkung än<strong>der</strong>n sich über den Puls. Da es aber noch immer nur eineOszillation mit dem Feld durchführt, ist es <strong>am</strong> Ende des Pulses wie<strong>der</strong> in Ruhe, kannalso keine Energie aus dem Feld gewinnen.Zusätzlich wird nun die begrenzte räumliche Ausdehnung des Pulses betrachtet. DurchFokussieren des <strong>Laser</strong>pulses kann auf <strong>der</strong> Propagationsachse im Fokus eine hohe Intensitäterzielt werden, die mit wachsendem Abstand zur Achse schnell abfällt. Das normierteVektorpotential auf <strong>der</strong> Achse ist hoch und die Bewegung des Elektrons ist relativistisch.Ein Elektron, das sich zu Beginn auf <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse befindet, wird im elektrischen Feldbeschleunigt und würde beginnen zu oszillieren. Mit <strong>der</strong> Oszillation bewegt es sich abervon <strong>der</strong> Achse weg, wo wegen <strong>der</strong> kleineren Fel<strong>der</strong> die Rückstellkräfte nicht so stark sindwie auf <strong>der</strong> Achse, also ist die <strong>Beschleunigung</strong> zurück geringer und <strong>der</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong>Oszillation bewegt sich weg vom Fokus zu Bereichen niedrigerer Intensität. Somit verlässtdas Elektron die Fokusregion mit einer endlichen Geschwindigkeit. Dieser Prozess wirdpon<strong>der</strong>omotive Streuung o<strong>der</strong> Streuung aufgrund <strong>der</strong> pon<strong>der</strong>omotiven Kraft genannt.Betrachtet man nicht die einzelnen Oszillationen des Elektrons, son<strong>der</strong>n bestimmt dieüber mehrere Oszillationen gemittelte Kraft auf das Elektron, kann diesem Prozess diepon<strong>der</strong>omotive Kraft F ⃗ pond mit⃗F pond = − 1 e 24 〈γ e 〉 Tm e ω ⃗ ( ) 2 2 ∇ ⃗E1 e 2(⃗r) = − ∇IL ⃗2 〈γ e 〉 Tm e ω 2 (⃗r) (2.43)cɛ 0zugeordnet werden. 〈γ e 〉 Tist <strong>der</strong> über die schnellen Oszillationen gemittelte relativistischeLorentzfaktor des Elektrons. Die pon<strong>der</strong>omotive Kraft ist <strong>der</strong> Richtung des Gradienten<strong>der</strong> Intensität entgegengesetzt gerichtet und beschleunigt das Elektron weg vom Fokus.2.3.3. Relativistische Optik<strong>Laser</strong>pulse verän<strong>der</strong>n bei ihrer Ausbreitung im Plasma aufgrund <strong>der</strong> pon<strong>der</strong>omotivenKraft die Elektronendichte. Da <strong>der</strong> Brechungsindex und somit die Ausbreitungseigenschaftendes <strong>Laser</strong>pulses selbst von <strong>der</strong> Elektronendichte abhängen, treten Effekte auf,die denen <strong>der</strong> nichtlinearen Optik ähnlich sind.15


2. GrundlagenFür den Brechungsindex gilt im Falle elektromagnetischer Wellen mit großer Amplitudeund relativistischer Elektronenη =√1 − ω2 p〈γ〉 ω 2 . (2.44)Für relativistische unterdichte Plasmen mit ω 2 p/ 〈γ〉 ≪ ω 2 kann die Wurzel entwickeltwerden:ω 2 pn eη ∼ = 1 − 1 2 〈γ〉 ω 2 = 1 − 1 (2.45)2 〈γ〉 n crÜber die Plasmafrequenz hängt <strong>der</strong> Brechungsindex von <strong>der</strong> Elektronendichte n e ab.Durch die pon<strong>der</strong>omotive Kraft verdrängt <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls die Elektronen auf <strong>der</strong> Propagationsachse.Außerdem ist <strong>der</strong> relativistische Faktor 〈γ〉 in Achsennähe größer als in denRandbereichen, was einer relativistischen Massenzunahme <strong>der</strong> Elektronen entspricht. Dadurchbildet sich ein radialsymmetrisches Elektronendichteprofil aus und <strong>der</strong> Brechungsindexnimmt mit dem Radius r ab. Entlang <strong>der</strong> Achse beeinflusst die Elektronendichtein <strong>der</strong> Plasmawelle den Brechungsindex und d<strong>am</strong>it die Ausbreitung des Pulses. Die radialeVerän<strong>der</strong>ung des Brechungsindex führt zur Selbstfokussierung des Pulses, währenddie longitudinale Variation Pulskomprimierung und Photonenbeschleunigung verursacht.Diese Effekte werden in den nächsten Abschnitten beschrieben:PulskomprimierungEine longitudinale Verän<strong>der</strong>ung des Brechungsindex über die Ausdehnungdes Pulses entlang <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse z führt dazu, dass verschiedene Teile desPulses sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegen.Es wird ein ansteigen<strong>der</strong> Brechungsindex im mit Lichtgeschwindigkeit mitbewegtenBezugssystem mit ξ = z − ct betrachtet. Da sich das System aus Plasmawelle und <strong>Laser</strong>pulsauch mit dieser Geschwindigkeit bewegt, bleibt darin die Brechungsindexmodulationannähernd räumlich konstant. Werden die Gruppengeschwindigkeiten zweier unterschiedlicherKomponenten des Pulses v g1 und v g2 betrachtet (siehe Abbildung 2.4a), ist <strong>der</strong>Wegunterschied nach einem Zeitraum ∆t in linearer Näherung∆L = (v g1 − v g2 ) ∆t = L ∂v g∂z ∆t = L∂v g∆t. (2.46)∂ξSomit ergibt sich für die zeitliche Entwicklung des räumlichen Abstandes <strong>der</strong> Komponentenmit (2.24)1 ∂LL ∂t = ∂v g∂ξ = c∂η ∂ξ , (2.47)16


2. Grundlagen(a) Pulskomprimierung im Plasma(b) relativistische und pon<strong>der</strong>omotiveSelbstfokussierungAbbildung 2.4.: (a) zeigt den schematischen Verlauf <strong>der</strong> Elektronendichte n e normiert auf dieungestörte Elektronendichte n 0 (schwarz) und des Brechungsindex η (rot) entlang<strong>der</strong> Ausbreitungsrichtung des <strong>Laser</strong>s und die daraus resultierende PhasenundGruppengeschwindigkeit v ph bzw. v g im Plasma für verschiedene Komponentendes Pulses. Der dargestellte Verlauf führt zur Kompression des Pulses.(b) zeigt das transversale Intensitätsprofil des Pulses (blau), den daraus resultierendenBrechungsindex η (rot) mit entsprechen<strong>der</strong> Phasengeschwindigkeit v ph .Die Phasenfront (grün) wird während <strong>der</strong> Propagation um den Winkel θ gekippt,<strong>der</strong> Strahl wird fokussiert.das bedeutet, bei einer Zunahme des Brechungsindex, was z.B. in einer Plasmawelle <strong>der</strong>Abnahme <strong>der</strong> Elektronendichte aufgrund <strong>der</strong> pon<strong>der</strong>omotiven Kraft entspricht, wird <strong>der</strong>Abstand zwischen den beiden Komponenten kleiner. Da die Komponenten im vor<strong>der</strong>enTeil des Pulses somit langs<strong>am</strong>er laufen als die im hinteren Teil, holen die hinteren Komponentenauf und die Pulsdauer verkürzt sich.Photonenbeschleunigung Aufgrund des Zeit-Bandbreite-Produkts, das die Pulsdauermit <strong>der</strong> spektralen Breite des <strong>Laser</strong>pulses verbindet, muss mit einer Verkürzung <strong>der</strong>Pulsdauer das Spektrum des Pulses breiter werden.Es werden zwei räumlich unterschiedliche Phasenfronten <strong>der</strong> selben spektralen Komponenteim gleichen Bezugssystem wie im Abschnitt zuvor betrachtet (siehe Abbildung17


2. Grundlagen2.4a). Sie bewegen sich im Zeitraum ∆t um die Streckez 1 = z 10 + ∆tv ph,1 , (2.48)wobei z 10 die Position <strong>der</strong> ersten Phasenfront zu Beginn und v ph,1 <strong>der</strong>en Phasengeschwindigkeitist, entsprechendes gilt auch für die zweite Phasenfront. Mit z 10 − z 20 = λ 0 ergibtsichund somit mit ω = 2πc/λ und (2.22)z 1 − z 2 = λ = λ 0 − λ 0 ∆t ∂v ph∂z1 ∂λλ ∂t = 1 ∂ωω ∂t = ∂v ph∂ξ(2.49)= cη 2 ∂η∂ξ . (2.50)Beim betrachteten Anstieg des Brechungsindex werden also die spektralen Komponentenrotverschoben. Erst im hinteren Teil des Pulses, in dessen Bereich <strong>der</strong> Brechungsindexwie<strong>der</strong> abfällt, erfährt <strong>der</strong> Puls eine Blauverschiebung. Diese Zunahme <strong>der</strong> Photonenenergieim hinteren Teil des Pulses wird in <strong>der</strong> Literatur auch Photonenbeschleunigung(„photon acceleration“) genannt. 17SelbstfokussierungDer in Abbildung 2.4b gezeigte radiale Abfall des Brechungsindexfokussiert den <strong>Laser</strong>puls im Plasma. Werden zwei Komponenten betrachtet, von denendie erste sich mit v ph1 auf <strong>der</strong> Strahlachse, die zweite mit v ph2 im Abstand r = wzur Strahlachse bewegt, ergibt sich nach <strong>der</strong> Zeit ∆t durch den Laufzeitunterschied <strong>der</strong>Winkel θ gegen die Ebene senkrecht zur Strahlachse mit( )vph2 − v ph1θ =∆t = ∂v phw∂r ∆t = − c ∂v phη 2 ∆t, (2.51)∂rdas bedeutet, die Phasenfronten werden gekrümmt und für v ph2 > v ph1 o<strong>der</strong> ∂η∂r < 0wird <strong>der</strong> Puls fokussiert. Dabei kann diese Selbstfokussierung die natürliche Beugungkompensieren und <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>strahl kann über längere Strecken als die Rayleighlänge imPlasma geführt werden, womit die <strong>Beschleunigung</strong>sstrecke <strong>der</strong> Elektronen zunimmt.2.3.4. Der <strong>Beschleunigung</strong>sprozessDurch die pon<strong>der</strong>omotive Kraft verdrängen hochintensive <strong>Laser</strong>pulse im Plasma die Elektronenvon <strong>der</strong> Strahlachse, es entsteht eine Dichtemodulation δn e <strong>der</strong> Elektronendichte.Der Ionenhintergrund bleibt dabei annähernd unverän<strong>der</strong>t. Durch die räumliche Tren-18


2. Grundlagennung von Elektronen und Ionen entstehen Fel<strong>der</strong> mit bis zu 100 GV/m. 18 Wird die Kraftauf die verdrängten Elektronen durch die Fel<strong>der</strong> größer als die pon<strong>der</strong>omotive Kraft des<strong>Laser</strong>pulses o<strong>der</strong> hat dieser sich schon weiterbewegt, schwingen die Elektronen angezogenvon <strong>der</strong> Kraft des elektrischen Feldes wie<strong>der</strong> zurück und oszillieren mit <strong>der</strong> Plasmafrequenzω p .Der <strong>Laser</strong>puls bewegt sich mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v g im Plasma. Da er die Oszillationanregt, bewegt sich auch die Dichtemodulation δn e mit <strong>der</strong>selben Geschwindigkeit.Aus <strong>der</strong> stehenden Oszillation <strong>der</strong> Elektronen wird eine sich mit dem <strong>Laser</strong>pulsmitbewegende Plasmawelle. Die Phasengeschwindigkeit <strong>der</strong> Plasmawelle entspricht <strong>der</strong>Gruppengeschwindigkeit v g des <strong>Laser</strong>s. D<strong>am</strong>it kann <strong>der</strong> Plasmawelle die Wellenlängezugeordnet werden.λ p = 2πv gω p(2.52)Die starken Fel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Plasmawelle können zur <strong>Beschleunigung</strong> von Elektronen genutztwerden. Neben <strong>der</strong> Möglichkeit, Elektronen aus einer externen Quelle zu injizieren,was jedoch einen sehr präzisen räumlichen und zeitlichen Überlapp von Elektronenpulsund Plasmawelle erfor<strong>der</strong>t, können Elektronen aus <strong>der</strong> Plasmawelle durch Wellenbrechenin die Fel<strong>der</strong> gebracht und beschleunigt werden. In den folgenden Abschnitten wird dieser<strong>Beschleunigung</strong>sprozess näher betrachtet.Eindimensionale Betrachtung des <strong>Beschleunigung</strong>sprozessesIn <strong>der</strong> eindimensionalen Betrachtung können die Elektronen nur in longitudinaler Richtungschwingen. Für kleine Modulationen <strong>der</strong> Elektronendichte durch den <strong>Laser</strong>puls, d.h.δn e /n 0 ≪ 1, hat das Elektronendichteprofil n e (z) einen sinusförmigen Verlauf (vergleicheAbbildung 2.5). Die Elektronen erreichen während <strong>der</strong> Schwingung relativistischeGeschwindigkeiten. Wird ihre Geschwindigkeit in z-Richtung so hoch, dass sie die Welleüberholen, kommt es zum Wellenbrechen. Die Auslenkung <strong>der</strong> Elektronen wird dabeigrößer als die Plasmawellenlänge. Sie gelangen in die nächste Schwingungsperiode <strong>der</strong>Welle, lösen sich aus <strong>der</strong> Oszillation und werden im elektrischen Feld beschleunigt, indemsie sozusagen das elektrische Feld herunter „surfen“ und dabei Energie aus <strong>der</strong> Wellegewinnen.Das Profil <strong>der</strong> Welle verän<strong>der</strong>t sich während des Prozesses. Die zunächst sinusförmigeWelle entwickelt zunehmend starke Spitzen. Beim Wellenbrechen überholen einigeElektronen die Welle und lösen sich wie bei einer brechenden Wasserwelle aus diesen19


2. GrundlagenAbbildung 2.5.: Skizziert ist <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozess <strong>der</strong> Elektronen in <strong>der</strong> Plasmawelle. Der<strong>Laser</strong>puls verdrängt die Elektronen und regt die Plasmawelle als Dichtemodulationmit <strong>der</strong> Wellenlänge λ p an. Elektronen mit ausreichend Anfangsenergie undpassen<strong>der</strong> Phase können in die Welle injiziert werden und werden dann im elektrischenFeld beschleunigt, bis sie das Dephasing Limit erreichen. (Abbildungaus Diplomarbeit M. Nicolai 19 )Spitzen. Das elektrische Feld in <strong>der</strong> Plasmawelle, das zum Wellenbrechen nötig ist, wirdim eindimensionalen relativistischen Fall beschrieben durch 20E wb = m ecω pe√ ( ) ω2 − 1 . (2.53)ω pDie Anregung <strong>der</strong> Plasmawelle ist beson<strong>der</strong>s effizient, wenn <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls kurz genug ist,um in eine halbe Plasmawellenlänge zu passen, d.h.cτ p < λ p /2. (2.54)Die Elektronen können in diesem Fall ungehin<strong>der</strong>t zurückschwingen, nachdem sie vom<strong>Laser</strong>puls ausgelenkt wurden.Die Energie, die die Elektronen gewinnen können, hängt von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sstreckeab, die von einigen Faktoren begrenzt wird:Dephasing LengthRelativistische Elektronen bewegen sich fast mit Lichtgeschwindigkeit,die Plasmawelle bewegt sich jedoch mit <strong>der</strong> Gruppengeschwindigkeit des <strong>Laser</strong>pulses,die geringer ist als die Elektronengeschwindigkeit. Die Elektronen überholen die Plasmawelleund gelangen in Bereiche, in denen das elektrische Feld in entgegengesetzte Richtunggerichtet ist, sie also wie<strong>der</strong> abbremst. Die maximale Länge, über die die Elektronen biszu diesem Limit beschleunigt werden können, nennt sich Dephasing Length L D .20


2. GrundlagenFür den linearen, eindimensionalen Fall kann sie über den Geschwindigkeitsunterschied<strong>der</strong> Plasmawelle und <strong>der</strong> Elektronen abgeschätzt werden, wobei in guter Näherung angenommenwird, dass die Elektronen sich während <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong> mit Lichtgeschwindigkeitbewegen. Die Elektronen werden nach <strong>der</strong> Zeit t D <strong>der</strong> Plasmawelle eine halbeWellenlänge voraus sein, bevor sie im entgegengerichteten Feld abgebremst werden:t D = λ p/2= λ p 2ω 2c − v g 2 cωp2(2.55)Die lineare Dephasing Length ist d<strong>am</strong>itL linω 2D = c · t D = λ p . (2.56)ω 2 pBei einer Elektronendichte n e von 1, 2 × 10 19 /cm 3 und einem <strong>Laser</strong> mit Wellenlängeλ = 800 nm entspricht das einer Länge von 1, 4 mm.Depletion Length Während des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses verliert <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls Energie,die er an die Plasmawelle abgibt. Reicht seine Energie nicht mehr aus, um die Welleweiter zu treiben, bricht <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozess ab. Die Länge, die <strong>der</strong> <strong>Laser</strong> bis zudiesem Punkt im Plasma propagiert, nennt sich Depletion Length.Maximal möglicher EnergiegewinnDie maximale Energie, die ein Elektron aus <strong>der</strong>Plasmawelle gewinnen kann, ist gegeben durch die <strong>Beschleunigung</strong> im mittleren elektrischenFeld Ēz über die Dephasing Length. Im eindimensionalen linearen Fall ist dasmittlere elektrische Feld über eine Schwingungsperiode gegeben durchĒ z = ω pm e c a 2 0e 4 . (2.57)Wird <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls über die ges<strong>am</strong>te Dephasing Length geführt, ist <strong>der</strong> maximale Energiegewinn1∫ LDWmax lin = −e E z (z)dz = π02 m ec 2 a 2 n cr0 . (2.58)n eDreidimensionale Betrachtung des <strong>Beschleunigung</strong>sprozessesIn <strong>der</strong> dreidimensionalen Betrachtung des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses verän<strong>der</strong>t sich dasVerhalten des <strong>Laser</strong>pulses im Plasma, die Entwicklung <strong>der</strong> Plasmawelle und schließlichdas Brechen <strong>der</strong> Welle. Die Elektronen werden auch transversal ausgelenkt und <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-21


2. GrundlagenAbbildung 2.6.: Die Abbildung zeigt die Simulation des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses im Regime deshochgradig nichtlinearen Wellenbrechens. Der <strong>Laser</strong>puls läuft von links durch dasBild und verdrängt die Elektronen komplett. Es bildet sich ein Bereich, <strong>der</strong> freivon Elektronen ist, die Bubble. Die Elektronen, die nicht transversal weggestreutwerden, s<strong>am</strong>meln sich <strong>am</strong> hinteren Ende <strong>der</strong> Bubble, wo einige injiziert werden.An <strong>der</strong> Spitze des injizierten Elektronenpakets sind einige Elektronen mit hoherEnergie zu erkennen. Sie bilden den quasimonoenergetischen Anteil im Spektrum.(a) zeigt die Bubble für ct/λ = 500, (b) für ct/λ = 700. Ein Vergleich <strong>der</strong>Bil<strong>der</strong> zeigt die Zunahme <strong>der</strong> Elektronenenergie und die Verlängerung <strong>der</strong> Bubbleim Verlauf des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses. Der quasimonoenergetische Peakbleibt dabei bestehen. (Abbildung von Pukhov et al. 3 )puls schafft durch die pon<strong>der</strong>omotive Kraft einen Bereich, in dem sich nur noch wenige biskeine Elektronen mehr befinden. Der Verlauf des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses ist stark vonPar<strong>am</strong>etern wie <strong>der</strong> Elektronendichte im Plasma und <strong>der</strong> Pulsdauer des <strong>Laser</strong>s abhängig.Pukhov et al. 3 unterscheiden drei Regime <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong>.Für kurze <strong>Laser</strong>pulse mit hoher Pulsenergie wird ein Regime des hochgradig nichtlinearenWellenbrechens in 3D-PIC-Simulationen beobachtet. Der <strong>Laser</strong>puls kann alleElektronen verdrängen und hinterlässt eine Bubble, die frei von Elektronen ist (vergleicheAbbildung 2.6. Ein Großteil <strong>der</strong> verdrängten Elektronen wan<strong>der</strong>t <strong>am</strong> Rand <strong>der</strong>Bubble zu <strong>der</strong>en hinterem Ende, wo einige von ihnen in die Bubble gelangen und darinbeschleunigt werden. Der <strong>Laser</strong>puls entwickelt dabei durch die in Abschnitt 2.3.3 beschriebenenEffekte eine steile Front mit einer hohen Spitzenleistung. In diesem Regimewerden Spektren mit monoenergetischen Peaks beobachtet.Ist die Energie <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>pulse etwas geringer, können nicht alle Elektronen durch denPuls verdrängt werden. Es entsteht in <strong>der</strong> Plasmawelle eine Region mit geringer Elektronendichte,an <strong>der</strong>en Rand sich die verdrängten Elektronen ans<strong>am</strong>meln. Auch in diesemRegime werden Elektronen in den Bereich geringerer Dichte injiziert und im Feldzwischen den Elektronen <strong>am</strong> Rand und dem Ionenhintergrund beschleunigt, allerdingswerden breite Spektren beobachtet, die keinen monoenergetischen Anteil zeigen.22


2. GrundlagenDen Betrachtungen liegt zunächst zugrunde, dass <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls in eine halbe Wellenlänge<strong>der</strong> Plasmawelle passt und somit die ges<strong>am</strong>te Energie des Pulses für die Anregung<strong>der</strong> dreidimensionalen Welle zur Verfügung steht. Ist <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls länger, wird er inmehrere Teilpulse aufgespaltet. 21 Dieser Vorgang wird „Self-Modulated“ <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong> (SM-LWFA) genannt. Die Teilpulse werden in einer Halbwelle weiterdurch relativistische Effekte verkürzt und erreichen dadurch Intensitäten, die ausreichen,um die Plasmawelle zu brechen. In diesem Fall ist aber eine stark erhöhte Pulsenergienötig, um das hochgradig nichtlineare Regime des Wellenbrechens mit quasimonoenergetischenSpektren zu erreichen.Für Pulse, die sich über einige Perioden <strong>der</strong> Plasmawelle erstrecken, beschreiben Pukhovet al. die <strong>Beschleunigung</strong> als ein Regime, in dem die SM-LWFA und die direkte<strong>Laser</strong>beschleunigung gleichzeitig vorliegen. In diesem Bereich wird zwar noch eine Plasmawelleerzeugt, aber das Spektrum <strong>der</strong> Elektronen zeigt einen exponentiellen Abfall.Der <strong>Beschleunigung</strong>sprozess ist d<strong>am</strong>it also neben <strong>der</strong> Pulsenergie vor allem vom Verhältnis<strong>der</strong> Länge des <strong>Laser</strong>pulses c · τ p zur Plasmawellenlänge λ p abhängig. Da die Plasmawellenlängevon <strong>der</strong> Elektronendichte abhängt, verän<strong>der</strong>t sich bei einer Variation <strong>der</strong>Dichte das <strong>Beschleunigung</strong>sregime.23


3. AufbauAlle Experimente im Rahmen dieser Arbeit wurden <strong>am</strong> <strong>JETI</strong>-<strong>Laser</strong>system durchgeführt.In diesem Abschnitt werden die für die Experimente relevanten Teile des <strong>Laser</strong>systemssowie <strong>der</strong> Aufbau in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer und die Diagnostik, die zur Detektion <strong>der</strong>Elektronen nötig ist, vorgestellt.3.1. Das <strong>JETI</strong>-<strong>Laser</strong>systemDas Jenaer Titan:Saphire-<strong>Laser</strong>system (<strong>JETI</strong>) ist ein auf dem Prinzip <strong>der</strong> Chirped PulseAmplification (CPA) 2 basierendes Hochleistungslasersystem. Die <strong>Laser</strong>pulse werden ineinem modengekoppelten Oszillator erzeugt, vorverstärkt und in einem Gitterstreckerauf 300 ps gestreckt, bevor sie in einem regenerativen Verstärker und drei Multipass-Verstärkern auf eine Energie von 1, 3 J gebracht werden. Danach werden die Pulse imKompressor, <strong>der</strong> in Abschnitt 3.1.1 näher beschrieben ist, auf ca. 28 fs komprimiert. Miteinem SPIDER <strong>der</strong> Firma APE wird neben <strong>der</strong> Pulsdauer auch die Phase des Pulsesbestimmt. Der SPIDER ist mit einem akkusto-optischen Modulator, dem DAZZLER,gekoppelt, <strong>der</strong> die Phase des Pulses glättet.Das <strong>JETI</strong>-<strong>Laser</strong>system arbeitet bei einer Zentralwellenlänge von 800 nm mit einer Repetitionsratevon 10 Hz. Der Strahldurchmesser betrug während <strong>der</strong> Experimente ca.6 cm. In <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer haben die Pulse eine Energie von 0, 65 J, womit abhängigvon <strong>der</strong> Fokussierung eine Intensität im Bereich von bis zu 10 19 W/cm 2 erreichtwerden kann.3.1.1. Aufbau des KompressorsDer Kompressor besteht aus zwei Blaze-Gittern mit Gitterkonstante G = 1480 /mm. Wiein Abbildung 3.1 gezeigt fällt <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls unter dem Einfallswinkel α auf das GitterG1 und wird von diesem spektral aufgespalten und auf das zweite Gitter G2 gelenkt. DasGitter G2 kompensiert den <strong>am</strong> ersten Gitter entstandenen Winkelchirp und kollimiertden Strahl. Der spektral aufgespaltene Puls fällt auf den Dachspiegel SD, <strong>der</strong> einenHöhenversatz von 8 cm erzeugt, und läuft den Weg über die Gitter wie<strong>der</strong> zurück bis24


3. AufbauAbbildung 3.1.: Schematischer Aufbau des Kompressors: Der Puls wird <strong>am</strong> Gitter G1 mit Einfallswinkelα unter dem Beugungswinkel β(λ) wellenlängenabhängig gebeugt,Gitter G2 kompensiert den Winkelchirp des ersten Gitters wie<strong>der</strong>. Durch denDachspiegel SD wird ein Höhenversatz erzeugt. Nachdem <strong>der</strong> Puls über die beidenGitter zurückgelaufen ist, wird er vom Spiegel S zum Experiment gelenkt.zum Spiegel S, <strong>der</strong> den Strahl zum Experiment umlenkt. Die ganze Anordnung befindetsich im Vakuum.Über den Gitterabstand kann die Dispersion zweiter und höherer Ordnung verän<strong>der</strong>twerden. Eine Variation des Einfallswinkels erzeugt unter an<strong>der</strong>em Dispersion dritter Ordnung.Der Abstand <strong>der</strong> beiden Gitter und die Drehung <strong>der</strong> Gitter um in <strong>der</strong> horizontalen Ebenekann über Schrittmotoren eingestellt werden. Zusätzlich ist eine vertikale Verkippungdes zweiten Gitters möglich.3.1.2. Messung <strong>der</strong> PulsfrontverkippungSind die Gitter nicht optimal zueinan<strong>der</strong> ausgerichtet, entsteht nach 2.1.2 eine Pulsfrontverkippung.Zur Messung <strong>der</strong> Verkippung wird <strong>der</strong> von Pretzler et al. vorgestellteinterferometrische Feldkorrelator verwendet, 11 <strong>der</strong> schematisch in Abbildung 3.2 dargestelltist.Der <strong>Laser</strong>puls wird in einem Mach-Zehn<strong>der</strong>-artigen Interferometer in zwei Replikasaufgespalten. Eines davon wird dabei durch den Dachspiegel SD in einer Dimensioninvertiert. Durch Verschieben dieses Spiegels werden beide Replika zeitlich gegeneinan<strong>der</strong>verzögert. Sie werden <strong>am</strong> Strahlteiler wie<strong>der</strong> überlagert und das Interferenzbild wird miteiner K<strong>am</strong>era aufgenommen.Aufgrund <strong>der</strong> kurzen Pulsdauer bilden sich nur in dem Bereich Interferenzstreifen, indem es einen zeitlichen Überlapp gibt. Ist die Pulsfront wie in Abbildung 3.2 gezeigt verkippt,wird dies nur ein Teil des Strahlquerschnitts sein und die Interferenzstreifen wan-25


3. AufbauAbbildung 3.2.: Schematischer Aufbau des interferometrischen Feldkorrelators: Der <strong>Laser</strong>pulsmit verkippter Pulsfront (rot) wird <strong>am</strong> Strahlteiler ST in zwei Replikas aufgespalten.Eines <strong>der</strong> beiden wird <strong>am</strong> Dachspiegel SD räumlich in einer Richtunginvertiert (blau) und kann durch Verschieben von SD zeitlich verzögert werden.Nach dem zweiten Strahlteiler ST überlagern sich die Replika wie<strong>der</strong>. Auf <strong>der</strong>CCD-K<strong>am</strong>era sind in dem Bereich, in dem es einen zeitlichen Überlapp <strong>der</strong> Replikagibt, Interferenzstreifen zu beobachten.<strong>der</strong>n in diesem Fall mit einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verzögerung über den Strahlquerschnitt.Wird die Intensitätsverteilung entlang <strong>der</strong> Interferenzstreifen betrachtet, verschiebt sichdadurch das Intensitätsmaximum von einer Seite des Strahlquerschnitts zur an<strong>der</strong>en.Ohne Pulsfrontverkippung verschwinden die Interferenzstreifen bei einer Variation <strong>der</strong>Verzögerung gleichmäßig und die Intensität <strong>der</strong> Interferenzstreifen nimmt gleichmäßigab.Die Pulsfrontverkippung kann mit diesem Aufbau nur entlang einer <strong>der</strong> Achsen transversalzur Strahlrichtung gemessen werden. Zur Messung <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung in <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Richtung wird <strong>der</strong> Messplatz um 90 ◦ gedreht.3.2. Der experimentelle Aufbau mit Diagnostik3.2.1. Aufbau in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>merDer <strong>Laser</strong>strahl wird in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer von drei ebenen Spiegeln unter einemWinkel von 8 ◦ auf eine Parabel <strong>der</strong> Brennweite 1 m gelenkt. Der Fokus <strong>der</strong> Parabel liegtca. 1 mm über <strong>der</strong> Überschall-Gasdüse. In Abbildung 3.3 ist eine Skizze des Aufbausgezeigt.Das Elektronenpaket bewegt sich entlang <strong>der</strong> Strahlachse des <strong>Laser</strong>s. Auf dem erstenSzintillations-Schirm a , dem Zielschirm, kann das Strahlprofil und die Richtung desa Zur Detektion <strong>der</strong> Elektronen werden Szintillationsschirme genutzt. Sie bestehen aus einer pulverisiertenSchicht phosphorisieren<strong>der</strong> Seltener Erden, die durch die Elektronen, aber auch durch RöntgenundG<strong>am</strong>mastrahlung zu Fluoreszenz angeregt werden. Die Schirme im Elektronenspektrometer sindbeson<strong>der</strong>s sensitiv (KODAK Biomax MS), im Zielschirm wird ein weniger sensitiver Szintillationsschirmgenutzt.26


3. AufbauAbbildung 3.3.: Skizze des Aufbaus des Experiments: Der <strong>Laser</strong>strahl wird von <strong>der</strong> Parabel indem Gasjet fokussiert. Die dort beschleunigten Elektronen können entwe<strong>der</strong> aufdem Lanex im Zielschirm, wo Richtung und Strahlprofil bestimmt werden, o<strong>der</strong>im Spektrometer, wo die Elektronen durch ein Magnetfeld je nach Energie unterschiedlichstark abgelenkt auf zwei Szintillationsschirme treffen, detektiertwerden.Strahls beobachtet werden, im Elektronenspektrometer kann die Energieverteilung <strong>der</strong>Elektronen auf zwei weiteren Szintillationsschirmen gemessen werden.Die Gasdüse Die Überschall-Gasdüse besteht aus einem Zylin<strong>der</strong> mit einer konischenÖffnung, die <strong>am</strong> unteren Ende einen Innendurchmesser von 1 mm, <strong>am</strong> oberen Ende einenDurchmesser von 3 mm hat. Mit dieser Geometrie ist die Teilchengeschwindigkeit im Gasjetgrößer als die Schallgeschwindigkeit und <strong>der</strong> Gasjet hat ca. 1 mm über <strong>der</strong> Düse einkonstantes Teilchendichteprofil mit steil abfallenden Flanken. Im Experiment wird dadurcheine relativ konstante Elektronendichte über den Düsenquerschnitt und somit dieges<strong>am</strong>te <strong>Beschleunigung</strong>slänge erreicht, was für die Stabilität des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesseswichtig ist.Die Düse ist auf ein Ventil mit einem Innendurchmesser von 0, 7 mm geschraubt, dessenÖffnungszeitpunkt relativ zur Ankunft des <strong>Laser</strong>pulses und dessen Öffnungszeit externgesteuert werden können. Die Gasdichte des Heliums, das in den Messungen verwendetwird, wird über den Hintergrunddruck, <strong>der</strong> über einen Druckmin<strong>der</strong>er eingestellt werdenkann, variiert.Optimieren des Fokus Um den Fokus zu betrachten, ist neben <strong>der</strong> Gasdüse ein Mikroskopobjektivangebracht, mit dem <strong>der</strong> Fokus über einen Spiegel auf eine CCD-K<strong>am</strong>era(Basler A102f 12 bit) außerhalb <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer abgebildet wird.Für die Experimente ist wichtig, dass die Fokusposition festgehalten wird und gleichzeitigdie Richtung, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls in den Fokus gelangt, mit <strong>der</strong> Achse vom27


3. AufbauMittelpunkt <strong>der</strong> Parabel zum Ausgang des Elektronenspektrometers übereinstimmt. ZurJustage werden zwei Helium-Neon-<strong>Laser</strong> verwendet. Der erste wird in einem <strong>der</strong> letztenTöpfe des Vakuumsystems eingekoppelt und auf den <strong>Laser</strong>strahl gelegt. Der zweite wirdauf die Mitte des Spektrometerausgangs und die Parabelmitte justiert. Dieser muss auchmittig durch das Mikroskopobjektiv verlaufen.Der Fokus wird durch Verän<strong>der</strong>n des Kippwinkels <strong>der</strong> Parabel optimiert. Da sich seinePosition dabei verschiebt, muss er mit dem letzten Spiegel vor <strong>der</strong> Parabel wie<strong>der</strong> aufdas Objektiv gelegt werden. Dadurch verän<strong>der</strong>t sich die Richtung des Strahls im Fokus,<strong>der</strong> Strahl verläuft nicht mehr auf <strong>der</strong> Achse durchs Spektrometer. Die Strahlrichtungwird mit dem zweiten und dritten Spiegel in <strong>der</strong> K<strong>am</strong>mer korrigiert, indem <strong>der</strong> mitdem <strong>Laser</strong>strahl überlagerte Justierlaser und <strong>der</strong> Justierlaser, <strong>der</strong> die Achse definiert,wie<strong>der</strong> übereinan<strong>der</strong> gelegt werden. Da sich dabei <strong>der</strong> Winkel des Strahls auf die Parabelän<strong>der</strong>t, muss neu fokussiert werden. Dieser Vorgang wird iterativ fortgesetzt, bis <strong>der</strong>Fokus optimiert ist und gleichzeitig <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>strahl auf <strong>der</strong> Achse verläuft.3.2.2. Bestimmung <strong>der</strong> Intensität im FokusDie Intensität im Fokus kann bei Hochleistungslasern nicht durch eine direkte Messungbestimmt werden, da Messgeräte we<strong>der</strong> die räumliche Genauigkeit haben und noch <strong>der</strong>hohen Intensität standhalten. Die Intensität wird deshalb aus <strong>der</strong> Pulsenergie im Fokus,<strong>der</strong> Fokusfläche und <strong>der</strong> Pulsdauer bestimmt.Die Pulsdauer τ p wird mit dem SPIDER zwischen Kompressor und Experimentierk<strong>am</strong>mergemessen. Zur Bestimmung <strong>der</strong> Fokusfläche A wird die Abbildung, die zur Optimierungdes Fokus genutzt wird, kalibriert. Mit den aufgenommenen Bil<strong>der</strong>n kann neben<strong>der</strong> Fläche des Fokus auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Energie, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Halbwertsfläche des Fokusliegt, bestimmt werden. Dazu wird das Verhältnis <strong>der</strong> Energie in <strong>der</strong> Halbwertsflächeals Summe <strong>der</strong> Pixelwerte zur Ges<strong>am</strong>tsumme aller Pixel des Bildes betrachtet. DiesesVerhältnis wird als q-Faktor bezeichnet.Zur Bestimmung <strong>der</strong> Pulsenergie im Fokus wird die Pulsenergie E p vor <strong>der</strong> Parabelgemessen und mit dem q-Faktor multipliziert. Die Intensität im Fokus ist d<strong>am</strong>itI t = E p · qA · τ p. (3.1)D<strong>am</strong>it sind alle für das Experiment notwendigen Größen zur Charakterisierung des <strong>Laser</strong>pulsesbestimmt.28


3. Aufbau3.2.3. Diagnostik für ElektronenDer Zielschirm Das räumliche Profil und die Richtung des Elektronenstrahls könnenauf dem Zielschirm betrachtet werden, einem Szintillationsschirm, <strong>der</strong> ca. 32, 5 cm hinter<strong>der</strong> Gasdüse in den Elektronenstrahl gefahren wird. Der Schirm steht unter einem Winkelvon 45 ◦ zur Strahlachse und wird von einer CCD-K<strong>am</strong>era (Basler A102f 12 bit), diesenkrecht zur Strahlachse auf den Schirm gerichtet ist, beobachtet. In dieser Geometrieist das aufgenommene Bild nicht verzerrt. b Mit Hilfe eines Punktrasters mit Punktabstand0, 5 cm können die Abstände auf dem Schirm bestimmt werden. Um das <strong>Laser</strong>lichtabzuschirmen, ist dieser mit Alufolie lichtdicht abgeklebt. Da <strong>der</strong> Szintillationsschirmauch für Röntgen- und G<strong>am</strong>mastrahlung empfindlich ist, haben die Bil<strong>der</strong> dennoch einenUntergrund, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> berücksichtigt werden muss.Elektronenspektrometer Im Elektronenspektrometer werden die Elektronen von einem20 cm langen und 10 cm breiten Magnetjoch auf zwei Szintillationsschirme gelenkt.Der erste Schirm, <strong>der</strong> Niedrigenergieschirm, zeigt dabei die Elektronen von 20 MeV bis56 MeV, auf dem Hochenergieschirm sind die Elektronen von 59 MeV bis ca. 250 MeVaufgelöst. Die Spektren auf den Schirmen werden mit zwei CCD-K<strong>am</strong>eras (Basler A102f12 bit) aufgenommen. Zwischen den beiden Schirmen entsteht aufgrund <strong>der</strong> Befestigungeine kleine Lücke. Da die gemessene Intensität pro Ladung auf den beiden Schirme nichtübereinstimmt, muss das Spektrum des einen Schirms mit einer Konstanten multipliziertwerden. Die Konstante wird über den Vergleich von breiten Spektren, die sich über beideSchirme erstrecken, aus verschiedenen Messungen bestimmt.Durch die runde Eintrittsöffnung von 2 cm ist <strong>der</strong> Akzeptanzwinkel des Spektrometersauf 20 mrad beschränkt. Die maximal erreichte Energie in den Messungen liegt im Bereichvon 100 MeV. Für diesen Wert ergibt sich aufgrund <strong>der</strong> maximal möglichen Divergenz desElektronenstrahls eine Messungenauigkeit von 20 MeV. Für kleinere Energien wird <strong>der</strong>Wert geringer, die Ungenauigkeit bleibt aber dennoch groß. Mit einem Spalt von 2 mm vordem Magneten kann die Auflösung deutlich gesteigert werden. Da das Elektronensignalim Spektrometer schon bei kleinen Abweichungen von <strong>der</strong> optimalen Justage trotz desrelativ großen Akzeptanzwinkels von 20 mrad stark abgenommen hat, wurde <strong>der</strong> Spaltin den Experimenten, die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt wurden, nicht genutzt.b Steht <strong>der</strong> Schirm im Winkel δ zum Strahl, wird das Bild zunächst um den Faktor 1/ sin δ gestreckt.Das Bild <strong>der</strong> K<strong>am</strong>era, die senkrecht zum Strahl steht, ist um den Faktor cos(90 ◦ − δ) gestaucht. Fürδ = 45 ◦ heben sich die beiden Faktoren auf und das aufgenommene Bild ist nicht verzerrt.29


4. ExperimenteDer experimentelle Teil dieser Diplomarbeit ist in drei Teile geglie<strong>der</strong>t. Im ersten wirddie Auswirkung einer Pulsfrontverkippung auf den <strong>Laser</strong>puls im Fokus und den <strong>Beschleunigung</strong>sprozessuntersucht, im zweiten Teil wird die Pulsenergie des <strong>Laser</strong>s unddie Elektronendichte des Plasmas variiert, im dritten Teil wird für die <strong>Laser</strong>-<strong>Wakefield</strong>-<strong>Beschleunigung</strong> ein gechirpter <strong>Laser</strong>puls verwendet.4.1. Verkippung <strong>der</strong> PulsfrontDurch Drehen des zweiten, größeren Kompressorgitters wird ein Winkelchirp im Pulserzeugt, <strong>der</strong> zu einer Pulsfrontverkippung führt. Durch die Verkippung än<strong>der</strong>n sich diePar<strong>am</strong>eter des Pulses im Fokus und in dessen naher Umgebung, was die Richtung, dieRichtungsstabilität und das Spektrum <strong>der</strong> Elektronen beeinflusst.4.1.1. Horizontale PulsfrontverkippungDas Kompressorgitter wird mit <strong>der</strong> kleinst möglichen Schrittweite um die vertikale Achsegedreht, was zu einem Winkelchirp in <strong>der</strong> horizontalen Ebene, die im weiteren Verlaufdes Experiments als x bezeichnet wird, führt. Der Versatz des Strahls, <strong>der</strong> durch dieDrehung entsteht, wird einige Meter nach dem Kompressor gemessen. Aus dem Kippwinkeldes Strahls kann dann <strong>der</strong> Drehwinkel des Gitters berechnet werden. Mit demletzten Spiegel S im Kompressor (vergleiche Abbildung 3.1) wird die Richtung des Strahlskorrigiert. Dabei entsteht ein Parallelversatz von wenigen Millimetern, <strong>der</strong> aber keinenmessbaren <strong>Einfluss</strong> auf die Richtung <strong>der</strong> Elektronen hat und deshalb in <strong>der</strong> Auswertungvernachlässigt wird. Die Drehachse des Gitters liegt nicht auf dessen Oberfläche, weshalbbeim Drehen des Gitters sich effektiv <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> beiden Gitter än<strong>der</strong>t und diePulsdauer über eine Verän<strong>der</strong>ung des Gitterabstandes wie<strong>der</strong> auf den minimalen Wertgebracht werden muss. Während des Drehens und <strong>der</strong> anschließenden Richtungskorrekturwird die Fokusposition in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer durch das Fokussierobjektivfestgehalten.30


4. ExperimenteDrehwinkel des Gitters und Berechnung <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung Der Strahl wurde5 m nach dem letzten Kompressorgitter aus dem Vakuumsystem ausgekoppelt und<strong>der</strong> horizontale Versatz ∆s, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Drehung entsteht, markiert und gemessen. DerKippwinkel δ des <strong>Laser</strong>strahls wird übertan δ ≈ δ = ∆s5 m(4.1)bestimmt. Für den Drehwinkel des Gitters gilt dabei (Herleitung siehe Anhang A)ɛ x = −δ( ). (4.2)2 1 + cos βcos αMit dem Einfallswinkel α = 54 ◦ , dem Beugungswinkel β = 22 ◦ und <strong>der</strong> GitterkonstantenG = 1480 /mm kann nach (2.14) <strong>der</strong> Winkelchirp C a,x , nach Gleichung (2.13) die Pulsfrontverkippungα t und nach Gleichung (2.12) die Laufzeitverzögerung ∆τ g berechnetwerden.δ ɛ x C a,x α t ∆τ g3, 6 mrad −0, 7 mrad −1, 5 µrad/nm −1, 2 mrad 237 fs1, 6 mrad −0, 3 mrad −0, 7 µrad/nm −0, 5 mrad 105 fs0, 6 mrad −0, 1 mrad −0, 3 µrad/nm −0, 2 mrad 39 fs0, 0 mrad 0, 0 mrad 0, 0 µrad/nm 0, 0 mrad 0 fs−0, 7 mrad 0, 1 mrad 0, 3 µrad/nm 0, 2 mrad 46 fs−2, 8 mrad 0, 6 mrad 1, 2 µrad/nm 0, 9 mrad 184 fs−4, 8 mrad 1, 0 mrad 2, 0 µrad/nm 1, 6 mrad 315 fsTabelle 4.1.: Aus dem Kippwinkel δ des <strong>Laser</strong>strahls berechnete Werte für den Drehwinkel ɛ xdes Gitters, den Winkelchirp C a,x (nach (2.14)), die Pulsfrontverkippung α t (nach(2.13)) und die Laufzeitverzögerung ∆τ g (nach (2.12)). Zur Unterscheidung <strong>der</strong>Richtung wird C a,x in den ersten drei Messungen als negativ definiert.Die Richtung <strong>der</strong> Drehung ist dabei, den Kompressor von oben betrachtet, im mathematischenSinn, d.h. eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn entspricht einem positivenDrehwinkel. Zur Berechnung <strong>der</strong> Laufzeitverzögerung ∆τ g wird <strong>der</strong> Strahldurchmesservon 6 cm eingesetzt. Zur Unterscheidung <strong>der</strong> Drehrichtungen wird C a,x mit gleichem Vorzeichenwie <strong>der</strong> Drehwinkel ɛ x des Gitters in den ersten drei Messungen negativ gewählt.Messung mit dem interferometrischen FeldkorrelatorDie Pulsfrontverkippung kannqualitativ mit dem in 3.1.2 beschriebenen interferometrischen Feldkorrelator gemessen31


4. Experimente(a) (b) (c)(d) (e) (f)Abbildung 4.1.: Aufnahmen mit dem interferometrischen Feldkorrelator mit unterschiedlichenVerzögerungen: (a) - (c) Aufnahmen eines Pulses ohne Pulsfrontverkippung; (d)- (f) Aufnahmen eines Pulses mit Winkelchirp |C a,x | = 1, 2 µrad/nm und Pulsfrontverkippungα t = −0, 9 mrad. Die Interferenzstreifen sollten in diesem Fallvon einer Seite des Strahlquerschnitts zur an<strong>der</strong>en verlaufen, was allerdings we<strong>der</strong>in den Bil<strong>der</strong>n noch in <strong>der</strong>en Auswertung zu erkennen ist.werden. In Abbildung 4.1 sind die Aufnahmen bei verschiedenen Verzögerungen für dieoptimale Gitterjustage ohne Pulsfrontverkippung und mit einer Pulsfrontverkippung vonα t = −0, 9 mrad gezeigt. Hat <strong>der</strong> Puls keine verkippte Pulsfront, sollten die Interferenzstreifenbei Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verzögerung <strong>der</strong> beiden Arme zueinan<strong>der</strong> gleichmäßig auf<strong>der</strong> ganzen Breite <strong>der</strong> Mode auftauchen und wie<strong>der</strong> verschwinden, sobald die Pulse sichnicht mehr überlagern. Im Fall einer verkippten Pulsfront sollte das Interferenzmustervon einer Seite zur an<strong>der</strong>en über den Strahl wan<strong>der</strong>n.In den Aufnahmen ist keine deutliche Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront zu erkennen, obwohldie Kompressorgitter gegeneinan<strong>der</strong> verdreht wurden. Auch bei Aufnahmen mit größererVerzögerung als in Abbildung 4.1 gezeigt ist keine eindeutige Aussage über die Pulsfrontverkippungmöglich. Das Intensitätsmaximum des Querschnitts entlang eines Interferenzstreifensverschiebt sich trotz verkippter Pulsfront nicht über den Strahlquerschnitt(vergleiche Abbildung 4.1(d)-(f)).Am Messplatz selbst scheint eine Verkippung besser erkennbar zu sein, jedoch ist neben32


4. Experimenteα t = 0, 5 mrad1, 5 mm1, 0 mm0, 5 mm0 mm−0, 5 mm−1, 0 mm−1, 5 mm−2, 5 mm−2, 0 mm1, 5 mm2, 0 mm1, 0 mm0, 5 mm0 mm−1, 0 mm−0, 5 mmα t = 0 mrad−1, 5 mm−2, 0 mmAbbildung 4.2.: Aufnahmen des fokussierten Strahls in unterschiedlichem Abstand zur Fokusposition.Im ersten Fall ist die Pulsfront um α t = 0, 5 mrad verkippt, <strong>der</strong> Fokuswurde aber mit <strong>der</strong> verkippten Pulsfront optimiert. Im zweiten Fall ist die Pulsfrontnicht verkippt, allerdings scheint <strong>der</strong> Fokus einen Astigmatismus zu haben.<strong>der</strong> eher subjektiven Beurteilung <strong>der</strong> K<strong>am</strong>erabil<strong>der</strong> keine quantitative Aussage über dieVerkippung <strong>der</strong> Pulse möglich. Die Messgenauigkeit des Messplatzes reicht nicht aus,um die Verkippung, die in Tabelle 4.1 aufgeführt ist, zu messen. Sie wurde zusätzlichdurch eine schlechte Strahlmode, die die Interferenzstreifen verzerrt, und eine nicht mehroptimale Justage des Messplatzes verschlechtert.Für die weiteren Messungen wird die Position, bei <strong>der</strong> mit dem interferometrischenFeldkorrelator keine Verkippung gemessen wurde und bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozess<strong>am</strong> effizientesten war, als Ausgangspunkt gewählt und angenommen, dass bei dieserGitterstellung die Pulsfront nicht verkippt ist.Verän<strong>der</strong>ung des Fokus durch eine verkippte Pulsfront Durch die Pulsfrontverkippungund den d<strong>am</strong>it verbundenen Winkelchirp wird die Intensität im Fokus wegen einerverlängerten Pulsdauer durch zwei Aspekte verringert.Zum einen fallen die spektralen Komponenten des Pulses unter unterschiedlichen Winkelnauf die Parabel, was zu einer spektralen Aufspaltung im Fokus führt. Lokal ist somitim Fokus die spektrale Breite geringer als die des unfokussierten Pulses und somit wegendes Zeit-Bandbreite-Produkts die Pulsdauer nicht mehr minimal. 1133


4. ExperimenteZum an<strong>der</strong>en hat die Projektion des Pulses auf die Propagationsachse durch die verkipptePulsfront die Dauer <strong>der</strong> Laufzeitverzögerung. Solange <strong>der</strong> Strahl nicht fokussiertist, ist <strong>der</strong> Puls lokal kurz. Im Fokus allerdings kommen die gegeneinan<strong>der</strong> verzögertenKomponenten zu unterschiedlichen Zeiten an und die effektive Pulsdauer entspricht ungefähr<strong>der</strong> Laufzeitverzögerung, 22 die bei einem Strahldurchmesser von 6 cm schon beikleiner Pulsfrontverkippung einem Vielfachen <strong>der</strong> ursprünglichen Pulsdauer des <strong>JETI</strong> vonca. 30 fs entspricht (vergleiche letzte Spalte in Tabelle 4.1). Dadurch sinkt die Intensitätim Fokus stark. Gleichzeitig wird <strong>der</strong> Puls schon bei kleinen Kippwinkeln <strong>der</strong> Pulsfrontso lang, dass er bei <strong>der</strong> Anregung <strong>der</strong> Plasmawelle in mehrere Unterpulse aufgespaltenwird und die Energie in einer Halbwelle trotz <strong>der</strong> Pulskomprimierung im Plasma nichtmehr zum Brechen <strong>der</strong> Welle ausreicht.Die Pulsdauer wird im Experiment mit dem SPIDER gemessen und über den Gitterabstandim Kompressor wie<strong>der</strong> minimiert. Für die SPIDER-Messung wird allerdings nurein kleiner Ausschnitt des Strahls verwendet. Der Puls scheint trotz <strong>der</strong> langen Pulsdauerim Fokus kurz zu sein a . Die SPIDER-Messung sagt in diesem Fall also nichts über diePulsdauer im Fokus aus.Neben dem zeitlichen Profil des Fokus än<strong>der</strong>t sich auch das räumliche Profil. Durchdie schon erwähnte räumliche Aufspaltung <strong>der</strong> spektralen Komponenten wird <strong>der</strong> Durchmesserdes Fokus in Richtung des Winkelchirps größer. Die Pulsfrontverkippung wirktsich ähnlich aus wie ein Astigmatismus, bei dem die unterschiedlichen Komponentendes Strahls nicht im gleichen Punkt fokussiert werden. Mit dem Winkelchirp C a ist <strong>der</strong>Versatz <strong>der</strong> einzelnen Komponenten in <strong>der</strong> Fokusebene gegeben durch 11∆x = fC a (λ − λ 0 ). (4.3)D<strong>am</strong>it ergibt sich zum Beispiel mit einem Parabolspiegel <strong>der</strong> Brennweite f = 1 m, einemPuls mit einer Bandbreite ∆λ von 40 nm und einem Winkelchirp von C a = 1 µrad/nm,was ungefähr den gemessenen Werten im Experiment entspricht, ein maximaler Versatzvon ∆x = 40 µm (gemessener Durchmesser des Fokus ohne Winkelchirp: 16 µm). DerFokus wird also in Richtung des Winkelchirps gestreckt, ist dann elliptisch und seineFläche verdoppelt sich ungefähr.Ein möglichst run<strong>der</strong> Fokus ist für den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess <strong>am</strong> günstigsten. DesaBei einem Strahldurchmesser von 3 mm, was ungefähr dem Durchmesser <strong>der</strong> Blenden im SPIDER entspricht,und einer Pulsfrontverkippung von 1 mrad hat die Projektion auf die Strahlachse eine Längevon 3 µm, was einer Dauer von 10 fs, also einem Drittel <strong>der</strong> Pulsdauer im Experiment entspricht.Die gemessene Pulsdauer wird dadurch um einige Femtosekunden länger, was allerdings wegen <strong>der</strong>üblichen Schwankungen nicht auffällig ist.34


4. Experimentehalb wird beim Fokussieren neben <strong>der</strong> Fläche auch die Form des Fokus optimiert. Ist<strong>der</strong> Fokus allerdings in einer Richtung wegen des Winkelchirps gestreckt, wird bei einemrunden Fokus die an<strong>der</strong>e Richtung durch einen Astigmatismus b um den selben Faktorgestreckt.In Abbildung 4.2 ist <strong>der</strong> fokussierte <strong>Laser</strong>strahl für unterschiedliche z-Positionen zusehen. Die Fokusposition liegt jeweils bei z = 0, negative Werte entsprechen <strong>der</strong> Richtungzur Parabel. Es tritt <strong>der</strong> oben beschriebene Effekt auf: Der Fokus wurde vor <strong>der</strong> erstenMessung, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Puls noch eine deutliche Verkippung von 0, 5 mrad hatte, in Größeund Form optimiert. Aufgrund <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung und des Astigmatismus geht <strong>der</strong>Fokus beim Vergrößern des Abstandes in Ausbreitungsrichtung nicht rund auf, wie inAbbildung 4.2 zu sehen ist. Während <strong>der</strong> Messung wurde allerdings vermutet, dass diesauf eine schlechte Strahlmode zurückgeht.Nach dem Verdrehen des Kompressors wurde <strong>der</strong> Fokus nicht mehr optimiert, da eineOptimierung nach den üblichen Kriterien aus den genannten Gründen nicht sinnvollerschien. Wegen <strong>der</strong> verkippten Pulsfront während des Fokussierens bleibt die Form desFokus auch ohne Pulsfrontverkippung schlecht (vergleicht Abbildung 4.2 unten). Es istzu erkennen, dass auch für α t = 0 mrad <strong>der</strong> Astigmatismus nicht verschwindet und <strong>der</strong>Fokus wie erwartet eine elliptische Form bekommt. Seine Fläche nimmt von anfänglich220 µm 2 um 10% zu.Richtung und Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen Die Experimente wurden mit einerPulsenergie von 570 mJ bis 650 mJ vor <strong>der</strong> Parabel durchgeführt. Die mit dem SPIDERgemessene Pulsdauer blieb konstant bei 33 fs ± 3 fs, die Verlängerung <strong>der</strong> Pulsdauerim Fokus durch die Pulsfrontverkippung ist dabei nicht berücksichtigt. Der Fokus hatteeine Fläche von 220 µm 2 ± 10 µm 2 , bevor <strong>am</strong> Kompressorgitter gedreht wurde. DerHintergrunddruck betrug 40 bar, was in <strong>der</strong> Gasdüse zu einer Elektronendichte von ca.1, 2 × 10 19 /cm 3 führt. Für jeden Drehwinkel des Gitters wurden ca. 100 Bil<strong>der</strong> des Elektronenstrahlprofils<strong>am</strong> Zielschirm aufgenommen.In Abbildung 4.3 sind die gemittelten Bil<strong>der</strong> des Zielschirms zu sehen. Für die Mittelungwerden alle Bil<strong>der</strong> eines Sets aufaddiert und das Ges<strong>am</strong>tbild wird durch die Bildanzahlgeteilt. Die entsprechende Pulsfrontverkippung und die Laufzeitverzögerung, die denWerten aus Tabelle 4.1 entsprechen, sind den Bil<strong>der</strong>n zugeordnet.b Während des Verstärkungsprozesses und <strong>der</strong> Vergrößerung des Strahldurchmessers im <strong>Laser</strong> passiert<strong>der</strong> Puls mehrere Linsen, wodurch <strong>der</strong> Strahl schon im <strong>Laser</strong> einen Astigmatismus hat. Dieser kanndann beim Fokussieren durch eine Verän<strong>der</strong>ung des Einfallswinkels auf die Parabel kompensiert werden.Gleichzeitig entsteht aber durch eine Abweichung vom optimalen Einfallswinkel auf die Parabelauch ein Astigmatismus, <strong>der</strong> während des Fokussierens minimiert werden soll.35


4. ExperimenteAbweichung y / mrad Abweichung y / mrad Abweichung y / mrad Abweichung y / mrad400−40−80−100 −50 0 50400−40−80−100 −50 0 50400−40−80−100 −50 0 50400−40−80−100 −50 0 50C a,x = −0, 7 µrad/nmα = −0, 5 mrad∆τ g =105 fsC a,x = −0, 3 µrad/nmα = −0, 2 mrad∆τ g =39 fsC a,x = 0 µrad/nmα = 0 mrad∆τ g =0 fsC a,x = 0, 3 µrad/nmα = 0, 2 mrad∆τ g =46 fsAbweichung y / mrad400−40−80−100 −50 0 50Abweichung x / mradC a,x = 1, 2 µrad/nmα = 0, 9 mrad∆τ g =184 fsAbbildung 4.3.: Gezeigt sind die gemittelten Zielschirmbil<strong>der</strong> für unterschiedlichen Winkelchirpdes <strong>Laser</strong>pulses mit entsprechen<strong>der</strong> Pulsfrontverkippung und Group Delay. Dieweißen Punkte geben die Richtung <strong>der</strong> einzelnen Elektronenpackete an. Der Nullpunktdes Koordinatensystems entspricht <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>richtung.36


4. Experimente10040Anteil in %80604020RMS / mrad3020100−2 −1 0 1 2C a / µrad/nm(a) Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil0−2 −1 0 1 2C a / µrad/nm(b) RichtungsstabilitätAbbildung 4.4.: (a) Anteil <strong>der</strong> Schüsse, bei denen <strong>am</strong> Zielschirm ein Elektronenpaket mit rundemo<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil beobachtet wird. Das Vorzeichen des Winkelchirpswurde zur Unterscheidung <strong>der</strong> Richtungen gleich gewählt wie das des Drehwinkelsɛ x . (b) Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronenpakete als RMS <strong>der</strong> Abweichungvon <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse.Zur Bestimmung <strong>der</strong> Richtungstabilität <strong>der</strong> Elektronenpakete wird eine Ellipse überdas mit dem Zielschirm aufgenommene Strahlprofil <strong>der</strong> einzelnen Bil<strong>der</strong> gelegt. Der Mittelpunktdefiniert die Richtung <strong>der</strong> Elektronen, die Hauptachse <strong>der</strong> Ellipse wird zurBerechnung <strong>der</strong> Divergenz genutzt. Gibt es mehrere Maxima o<strong>der</strong> ist das Profil zu breitgestreut, werden die Aufnahmen bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Richtungsstabilität und <strong>der</strong>Divergenz nicht berücksichtigt c .Wie schon nach den Abschätzungen im letzten Abschnitt zu vermuten war, nimmt<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Schüsse, bei denen Elektronen detektiert werden, sowie die Ladung inden Elektronenpaketen schon mit einer Verdrehung des Gitters um ca. 0, 1 mrad wegen<strong>der</strong> deutlich längeren Pulsdauer im Fokus stark ab. Während ohne Pulsfrontverkippungin über 90 % <strong>der</strong> Fälle Elektronen mit einem runden o<strong>der</strong> elliptischen Strahlprofil beobachtetwurden, fällt die Wahrscheinlichkeit bei <strong>der</strong> ersten Verdrehung um ein Drittel(vergleiche Abbildung 4.4a). Wird ein Kompressorgitter also nur leicht verdreht, verschlechtertsich das Elektronensignal merklich.In Abbildung 4.4b ist zu sehen, dass die Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen mit zunehmen<strong>der</strong>Pulsfrontverkippung abnimmt. Während ohne Pulsfrontverkippung die AbcDa für Anwendungen hauptsächlich die Elektronenpakete mit gutem Strahlprofil und geringer Divergenzvon Bedeutung sind, wird in <strong>der</strong> Auswertung ihre Stabilität betrachtet. Die Richtungsstabilitäterreicht dabei einen besseren Wert, weil die stark streuenden, divergenten Elektronenpakete nicht indie Betrachtung eingehen. Das sollte bei einem Vergleich mit an<strong>der</strong>en Messungen beachtet werden.37


4. Experimente20Position x / mrad100−10−20−2 −1 0 1 2C a / µrad/nmAbbildung 4.5.: Gemittelte x-Position <strong>der</strong> Elektronenpakete, die Fehlerbalken geben die mittlereDivergenz eines Elektronenpakets in mrad an.weichung von <strong>der</strong> Strahlachse 9, 3 mrad RMS beträgt, steigt sie mit größer werdendemKippwinkel. Die Bil<strong>der</strong> zum Messpunkt mit α t = 0, 3 mrad wurden mit einer kleinerenBlende vor <strong>der</strong> K<strong>am</strong>era aufgenommen, weshalb nur die intensiven Elektronenpakete detektiertwurden, somit auch <strong>der</strong> Anteil von Elektronen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil geringer ist. Wird die Richtungsstabilität <strong>der</strong> Messung mit α t = −0, 3 mradund <strong>der</strong> Messung mit α t = 0, 3 mrad verglichen, liegt die Vermutung nahe, dass die intensiverenElektronenpakete stabiler in <strong>der</strong> Richtung sind, während die Pakete mit wenigerElektronen stärker streuen.Die Richtung <strong>der</strong> Elektronen verän<strong>der</strong>t sich nicht mit einer Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront,wie in Abbildung 4.5 zu erkennen ist. Die mittlere Divergenz <strong>der</strong> Sets ist als Fehlerbalkeneingezeichnet. Erwartet wurde, dass sich die über ein Set gemittelte Richtung<strong>der</strong> Elektronen beim Drehen des Gitters in horizontaler Richtung verschiebt, wie von A.Popp et al. 23 in vertikaler Richtung gezeigt wurde. Die von A. Popp et al. gemesseneVerschiebung bleibt allerdings unter 10 mrad, die Richtungsstabilität und die Divergenz<strong>der</strong> Elektronen liegt in <strong>der</strong> Messung <strong>am</strong> <strong>JETI</strong> im Bereich dieses Wertes wie in Abbildung4.5 und 4.4b zu sehen ist. Es ist daher möglich, dass eine Richtungsän<strong>der</strong>ung aus diesemGrund nicht gemessen werden konnte. A. Popp et al. haben eine gasgefüllte Kapillare alsGaszelle statt eines Gasjets zur <strong>Beschleunigung</strong> genutzt, wodurch eine deutlich bessereRichtungsstabilität erreicht wurde. Innerhalb <strong>der</strong> Gaszelle sind die Dichteschwankungenaufgrund von Turbulenzen im Gasfluss gering und es bildet sich ein homogeneres Gasdichteprofilaus als im Überschall-Gasjet, was die Stabilität des <strong>Beschleunigung</strong>sprozessesdeutlich erhöht und d<strong>am</strong>it die Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen verbessert.38


4. Experimente22dN/dE / a.u.1.510.5dN/dE / a.u.1.510.5040 60 80 100Energie / MeV040 60 80 100Energie / MeV(a) monoenergetisches Spektrum(b) Spektrum mit breitem UntergrundAbbildung 4.6.: (a) zeigt ein monoenergetisches Spektrum mit E max = 62 MeV und∆E/E = 9%; (b) zeigt ein Spektrum mit breitem Untergrund und einem Peakbei E max = 70 MeV. Die fehlenden Werte knapp unter 60 MeV entstehen durchdie Lücke zwischen den beiden Schirmen.Spektren Die Spektren <strong>der</strong> Elektronen wurden nur für die Messung ohne Pulsfrontverkippungund mit α t = ±0, 2 mrad ausgewertet. Für alle weiteren Messungen war dieRichtungsstabilität zu gering für den Akzeptanzwinkel des Spektrometers o<strong>der</strong> die Ladungin den Elektronenpaketen nicht ausreichend, um auf den Schirmen im Spektrometerein Signal zu beobachten.Ohne Pulsfrontverkippung treffen 80% <strong>der</strong> Pulse ins Spektrometer. Die meisten Spektrenzeigen einen breiten Untergrund mit einem kleinen Peak im Bereich zwischen 70 MeVund 90 MeV. Weniger als 5% <strong>der</strong> Spektren zeigen einen monoenergetischen d Peak miteiner Breite ∆E/E < 10%. Die maximale Energie dieser Spektren ist mit ca. 60 MeVetwas geringer. Zwei Beispielspektren sind in Abbildung 4.6 gezeigt.Mit einer um α t = 0, 3 mrad verkippten Pulsfront gelangen nur noch 40% <strong>der</strong> Elektronenpulseins Spektrometer. Die Spektren zeigen wie auch bei <strong>der</strong> Messung ohne Winkelchirpeinen breiten Untergrund mit einzelnen Peaks im gleichen Energiebereich, jedochist die Ladung pro Elektronenpaket geringer.4.1.2. Vertikale PulsfrontverkippungNach <strong>der</strong> horizontalen Drehung des Kompressorgitters soll auch die Auswirkung einer vertikalenPulsfrontverkippung auf den Elektronenbeschleunigungsprozess untersucht werdIm experimentellen Teil <strong>der</strong> Arbeit werden die quasimonoenergetischen Spektren als „monoenergetisch“bezeichnet.39


4. Experimente(a) mit vertikal verkippter Pulsfront(b) minimal verkippte PulsfrontAbbildung 4.7.: Vergleich von Aufnahmen des Hochenergieschirms des Elektronenspektrometers.In (a) ist die Pulsfront in vertikaler Richtung verkippt, was zu einer Wellenform<strong>der</strong> Spektren führt, in (b) wurde die Pulsfrontverkippung minimiert, die Wellenformverschwindet.den. Nach <strong>der</strong> ersten Verkippung wurde allerdings <strong>der</strong> Strahl <strong>am</strong> letzten Spiegel desKompressors abgeschnitten und die Messung musste abgebrochen werden. Mit dem interferometrischenFeldkorrelator wurde daraufhin die Pulsfrontverkippung so gering wiemöglich eingestellt. Mit diesen beiden Messpunkten kann keine Aussage über eine eventuelleStrahlverschiebung o<strong>der</strong> eine verän<strong>der</strong>te Richtungsstabilität getroffen werden. Diegefundene optimale Position des Gitters stimmt nicht mit <strong>der</strong> Anfangsposition überein,was bedeutet, dass das Kompressorgitter während <strong>der</strong> horizontalen Drehung auch vertikalverkippt war.In den Spektren kann die von Popp et al. beschriebene Wellenform beobachtet werden,sobald eine vertikale Pulsfrontverkippung vorliegt (vergleiche Abbildung 4.7). DieseWellenform tritt auch in den Spektren auf, die während <strong>der</strong> Messung in Abschnitt 4.1.1aufgenommen wurden. Nach <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung verschwindet dieStruktur und die Spektren sind wie<strong>der</strong> als Linie auf den Szintillationsschirmen zu sehen.Von A. Popp et al. 23 durchgeführte dreidimensionale PIC-Simulationen zeigen, dasssich aufgrund <strong>der</strong> Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront ein Profil des Brechungsindex im Plasmaausbildet, das schräg zur <strong>Laser</strong>achse verläuft. Läuft <strong>der</strong> obere Teil des Pulses vor dem unteren,führt das dazu, dass <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls sich langs<strong>am</strong> nach oben entlang dieses schrägenProfils von <strong>der</strong> Achse wegbewegt. Die Plasmawelle verliert ihre Symmetrie zur <strong>Laser</strong>achse.Dadurch werden die Elektronen nicht auf <strong>der</strong> ursprünglichen <strong>Laser</strong>propagationsachseinjiziert, son<strong>der</strong>n etwas in vertikaler Richtung verschoben. Sie oszillieren deshalb um dieRichtung des Elektronenstrahls und haben, aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Injektionszeiten,auch an<strong>der</strong>e <strong>Beschleunigung</strong>szeit erfahren. Daher gehören zu den verschiedenenPhasen <strong>der</strong> Oszillation auch unterschiedliche kinetische Energien. Im Spektrum führt das40


4. Experimentezu einer Ablenkung nach oben o<strong>der</strong> unten, die von <strong>der</strong> Elektronenenergie abhängt und somitzur beobachteten Wellenform führt. Die horizontale Pulsfrontverkippung verursachtkeine Wellenform, da die Elektronen in horizontaler Richtung oszillieren und das nur zueiner Positionsverschiebung auf dem Energieschirm führt. Die Elektronen scheinen einean<strong>der</strong>e Energie zu haben.Zus<strong>am</strong>menfassung des Abschnitts Die Messung hat gezeigt, dass <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozessdurch eine verkippte Pulsfront stark beeinflusst wird. Schon bei minimaler Abweichungvon <strong>der</strong> optimalen Justage des Kompressors sinkt die Ges<strong>am</strong>tladung <strong>der</strong> Elektronenpaketeund die Richtungsstabilität nimmt ab. Die erwartete Richtungsän<strong>der</strong>ungkonnte in den Messungen wahrscheinlich aufgrund <strong>der</strong> zu großen Divergenz und zu geringenRichtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen nicht beobachtet werden. Zudem scheinen dieDiagnostik, die momentan zur Messung <strong>der</strong> Pulsfrontverkippung verwendet wird, und dieGenauigkeit, mit <strong>der</strong> das Kompressorgitter justiert werden kann, für die Anfor<strong>der</strong>ungendes Experiments nicht ausreichend zu sein.4.2. Variation <strong>der</strong> Ladungsträgerdichte bei unterschiedlicherPulsenergie des <strong>Laser</strong>sÜber den Hintergrunddruck des Gasjets wird die Elektronendichte n e im Plasma variiert.Bei drei unterschiedlichen Pulsenergien des <strong>Laser</strong>s wird dabei beobachtet, wie das Strahlprofil<strong>der</strong> einzelnen Elektronenpakete, die Richtungsstabilität sowie das Energiespektrumsich verän<strong>der</strong>n.Die Elektronendichte wurde für einen Wert des Hintergrunddrucks in einem späterenExperiment <strong>am</strong> selben Aufbau über eine interferometrische Messung bestimmt. Über dieDichte an diesem Messpunkt und den linearen Anstieg vom Ursprung zu diesem Punktwerden die weiteren Werte festgelegt. Die Elektronendichte wird während <strong>der</strong> Messungenvon 3 × 10 18 /cm 3 bis 2, 4 × 10 19 /cm 3 variiert. Unterhalb einer Dichte von 9 × 10 18 /cm 3konnten keine Elektronen <strong>am</strong> Zielschirm detektiert werden, weshalb diese Messungen imFolgenden nicht mehr betrachtet werden. Die Pulsenergie wurde vom maximal verfügbarenWert 0, 6 J vor <strong>der</strong> Parabel auf 0, 45 J und 0, 3 J reduziert. Nach dem Fokussierenwurde eine FWHM-Fokusfläche von 200 µm 2 und ein q-Wert von 0,24 erreicht. Die Pulsdauerbetrug 32 fs. Die im Fokus erreichte Intensität I t und das normierte Vektorpotentiala 0 sind in <strong>der</strong> folgenden Tabelle aufgetragen.41


4. ExperimenteE t I t a 00, 6 J 2, 3 × 10 18 W/cm 2 1,10, 45 J 1, 7 × 10 18 W/cm 2 0,80, 3 J 1, 1 × 10 18 W/cm 2 0,5Tabelle 4.2.: Nach (3.1) und (2.35) berechnete Werte für die Intensität I t im Fokus und normiertesVektorpotential a 0 für die drei gewählten Pulsenergien E t vor <strong>der</strong> Parabel.Auswertung <strong>der</strong> Zielschirmbil<strong>der</strong> In Abbildung 4.8 sind die gemittelten Zielschirmbil<strong>der</strong>gezeigt. Elektronenbeschleunigung ist mit je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei unterschiedlichen Pulsenergienmöglich. Mit sinken<strong>der</strong> Energie ist aber eine Zunahme <strong>der</strong> Gas- und somit Elektronendichtenötig. Während bei voller Energie schon bei einer Dichte von 9 × 10 18 /cm 3Elektronen auf dem Zielschirm detektiert werden, ist bei einer Pulsenergie von 0, 45 Jeine Elektronendichte von 1, 2 × 10 19 /cm 3 und bei 0, 3 J über 1, 8 × 10 19 /cm 3 nötig.In Abbildung 4.9a ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Elektronenpakete mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil aufgetragen. Wie im vorherigen Abschnitt wird über das Strahlprofil <strong>am</strong>Zielschirmbild eine Ellipse gelegt, <strong>der</strong>en Mittelpunkt als Strahlrichtung gewählt und <strong>der</strong>enHauptachse zur Berechnung <strong>der</strong> Divergenz des Strahls genutzt wird. Bei zu niedrigerElektronendichte können dabei keine Elektronen <strong>am</strong> Zielschirm beobachtet werdeno<strong>der</strong> die Ladung des detektierten Elektronenpakets ist zu gering, sodass es nicht in dieAuswertung eingeht. Im Bereich mittlerer Elektronendichte zwischen 1, 2 × 10 19 /cm 3und 1, 5 × 10 19 /cm 3 erreicht <strong>der</strong> Anteil an Elektronenpaketen mit gutem Strahlprofilein Maximum. Mit höheren Dichten steigt die Ges<strong>am</strong>thelligkeit <strong>der</strong> Zielschirmbil<strong>der</strong>, dieElektronen sind aber breit gestreut, in <strong>der</strong> Richtung nicht stabil und es treten mehrereMaxima gleichzeitig auf. Die gemittelten Bil<strong>der</strong> zeigen deshalb bei Elektronendichtenvon 1, 8 × 10 19 /cm 3 und 2, 4 × 10 19 /cm 3 trotz höherer Ladung pro Elektronenpaket einebreitere und daher weniger intensive Verteilung. Der Anteil an Elektronenpaketen mitrundem o<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil ist in diesem Bereich wie<strong>der</strong> geringer.Ein charakteristisches Einzelbild für jeden <strong>der</strong> Messpunkte ist in Abbildung 4.10 gezeigt.Während bei geringen Dichten das Strahlprofil annähernd rund bis elliptisch unddie Ladung auf einen kleinen Bereich des Zielschirms konzentriert ist, nimmt <strong>der</strong> Untergrundmit <strong>der</strong> Elektronendichte zu, bis bei einer Dichte von 2, 4 × 10 19 /cm 3 <strong>der</strong> Schirmfast ganz ausgeleuchtet ist und mehrere kleine Maxima zu erkennen sind.Im Diagr<strong>am</strong>m in Abbildung 4.9b ist die Richtungsstabilität <strong>der</strong> einzelnen Messungenaufgetragen. Der ansteigende RMS-Wert zeigt, dass die Elektronenrichtung bei höherenDichten stärker streut. Die höchste Richtungsstabilität wird jeweils <strong>am</strong> zweiten Mess-42


4. ExperimenteE = 0.6 J E = 0.45 J E = 0.3 Jne = 2.4 · 10 19 /cm 3ne = 1.8 · 10 19 /cm 3ne = 1.5 · 10 19 /cm 3ne = 1.2 · 10 19 /cm 3ne = 0.9 · 10 19 /cm 3Abbildung 4.8.: Über ein Set gemittelte Zielschirmbil<strong>der</strong> für verschiedene Pulsenergien E t des<strong>Laser</strong>s vor <strong>der</strong> Parabel (Spalten) und unterschiedliche Elektronendichten n e imGasjet (Zeilen).43


4. ExperimenteE t = 0, 6 JE t = 0, 45 JE t = 0, 3 JE t = 0, 6 JE t = 0, 45 JE t = 0, 3 J10040Anteil in %80604020RMS / mrad30201001 1.5 2 2.5Elektronendichte / cm −3(a) Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil01 1.5 2 2.5Elektronendichte / cm −3(b) RichtungsstabilitätAbbildung 4.9.: (a) zeigt den Anteil <strong>der</strong> Elektronenpakete mit rundem o<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil.(b) Richtungsstabilität als RMS <strong>der</strong> Abweichung von <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse.punkt erreicht, an dem auch <strong>der</strong> Anteil an Elektronenpaketen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil ein Maximum hat.´Für lineare Plasmawellen kann die Abhängigkeit von <strong>Laser</strong>intensität und Elektronendichteüber die Gleichungen (2.53) und (2.57) abgeschätzt werden: Gleichung (2.57) gibtdas mittlere elektrische Feld Ēz in einer linearen Plasmawelle an, Gleichung (2.53) daselektrische Feld, bei dem die Welle bricht. Zum Zeitpunkt des Wellenbrechens sind diebeiden Fel<strong>der</strong> gleich:Ē z = E wb (4.4)√ω p m e c a 2 0e 4 = m ( )ecω p ω2 − 1(4.5)e ω p√a 2 ( )0 ω4 = 2 − 1(4.6)ω pDa das normierte Vektorpotential a 0 proportional zur Wurzel <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>intensität ist,ergibt sich daraus <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menhang I L ∝ 1/ √ ω p . D<strong>am</strong>it ist die <strong>Laser</strong>intensität I wb ,die zum Brechen <strong>der</strong> Plasmawelle nötig ist, proportional zu 1/ √ ω p . Mit zunehmen<strong>der</strong>44


4. ExperimenteE = 0.6 J E = 0.45 J E = 0.3 Jne = 2.4 · 10 19 /cm 3ne = 1.8 · 10 19 /cm 3ne = 1.5 · 10 19 /cm 3ne = 1.2 · 10 19 /cm 3ne = 0.9 · 10 19 /cm 3Abbildung 4.10.: Gezeigt ist je ein charakteristisches Einzelbild für jeden Messpunkt des Dichte-Energie-Scans. Die drei Spalten entsprechen <strong>der</strong> Pulsenergie E t <strong>am</strong> Target, dieZeilen sind aufsteigend nach <strong>der</strong> Elektronendichte n e angeordnet.45


4. ExperimenteElektronendichte nimmt nach (2.20) die Plasmafrequenz zu und d<strong>am</strong>it die Intensität I wbab, wie es auch in den Messungen beobachtet wurde. Gleichzeitig nimmt nach (2.56)die Dephasing Länge ab, was eine Ursache für das schlechter werdende Strahlprofil mitzunehmen<strong>der</strong> Elektronendichte sein kann.Pukhov et al. 3 haben wie schon in Abschnitt 2.3.4 erwähnt gezeigt, dass dreidimensionaleEffekte einen starken <strong>Einfluss</strong> auf die zum Wellenbrechen nötige Energie, aber auchauf den <strong>Beschleunigung</strong>smechanismus haben. Mit <strong>der</strong> Elektronendichte nimmt die Plasmawellenlängeλ p ab. Während <strong>der</strong> Messungen wurde also das Verhältnis von Pulslängecτ p zur Plasmawellenlänge λ p variiert.Mit maximaler Pulsenergie wird bei den beiden geringsten Dichten eine sehr hohe Richtungsstabilitätvon ca. 10 mrad erreicht. Dieser Bereich kommt dem Regime des hochgradignichtlinearen Wellenbrechens <strong>am</strong> nächsten. Mit zunehmen<strong>der</strong> Elektronendichte wirddas Strahlprofil und die Richtungsstabilität schlechter, das <strong>Beschleunigung</strong>sregime än<strong>der</strong>tsich. Mit geringerer Pulsenergie kann kaum noch das gute Strahlprofil des Regimesdes hochgradig nichtlinearen Wellenbrechens erreicht werden.Energie und spektrale Verteilung <strong>der</strong> Elektronen Zur Auswertung <strong>der</strong> Spektren, dieauf den beiden Schirmen im Elektronenspektrometer aufgenommen wurden, werden diesein drei unterschiedliche Kategorien unterteilt: Zum einen monoenergetische Spektren, dieeinen Peak mit einer Halbwertsbreite ∆E bei <strong>der</strong> Peakenergie E max haben und <strong>der</strong>enWert ∆E/E max kleiner 10% bzw. kleiner 20% ist, zum an<strong>der</strong>en Spektren, die ein breitesPlateau mit einzelnen Maxima zeigen, und Spektren mit exponentiellem Abfall zu hohenEnergien hin, die nur noch einzelne kleinere Peaks zeigen. In Abbildung 4.11 ist jeweilsein Beispiel für ein solches Spektrum gezeigt.Für jedes Set wird <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Spektren bestimmt, die diesen Kategorien entsprechen.Die Verteilung ist in Abbildung 4.12 gezeigt. Mit maximaler Pulsenergie ist dieGes<strong>am</strong>tzahl <strong>der</strong> Elektronenpakete, bei denen auf den Schirmen im Spektrometer ein Signalaufgenommen werden konnte, <strong>am</strong> höchsten. Mit mittlerer Pulsenergie reduziert siesich um ca. 20 %, während bei <strong>der</strong> niedrigsten Pulsenergie bei weniger als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong>Schüsse Spektren aufgenommen werden konnten. Aufgrund des Akzeptanzwinkels desSpektrometers und <strong>der</strong> abnehmenden Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen sinkt die Ges<strong>am</strong>tzahl<strong>der</strong> Pakete, die das Spektrometer treffen, ab einer Dichte von 1, 8 × 10 19 /cm 3 .Auch an den Spektren kann <strong>der</strong> von Pukhov et al. beschriebene Übergang zwischenden unterschiedlichen <strong>Beschleunigung</strong>sregimes beobachtet werden. Mit maximaler Pulsenergiewird die höchste Zahl von Spektren mit einem Peak mit maximaler Breite ∆E/Evon 20% erreicht. Wird die Elektronendichte erhöht o<strong>der</strong> die Pulsenergie des <strong>Laser</strong> redu-46


4. Experimente0.61.5dN/dE / a.u.0.40.2dN/dE / a.u.10.5040 60 80 100 120Energie / MeV040 60 80 100 120Energie / MeV(a) monoenergetisches Spektrum I(b) monoenergetisches Spektrum IIdN/dE / a.u.21.510.5dN/dE / a.u.10.80.60.40.2040 60 80 100 120Energie / MeV(c) Spektrum mit breitem Untergrund040 60 80 100 120Energie / MeV(d) exponentielles SpektrumAbbildung 4.11.: (a) monoenergetisches Spektrum mit E max = 91 MeV und ∆E/E = 4%; (b)monoenergetisches Spektrum mit E max = 60 MeV und ∆E/E = 20%; (c) Spektrummit breitem Untergrund; (d) exponentielles Spektrum mit einzelnen Peaksziert, nimmt <strong>der</strong>en Zahl ab, die Spektren zeigen ein breites Plateau, bevor <strong>der</strong> Anteil anSpektren, die einen exponentiellen Abfall mit einzelnen, kleineren Peaks zeigen, zunimmt.Die über ein Set gemittelte Peakenergie <strong>der</strong> monoenergetischen Spektren verän<strong>der</strong>t sichunter Variation <strong>der</strong> Dichte und Pulsenergie kaum. Die Energie <strong>der</strong> einzelnen Schüsse liegtmeist gleichmäßig verteilt zwischen 60 MeV und 90 MeV. Mit einer Energieauflösung desSpektrometers von ca. 20 MeV in diesem Bereich lässt sich keine Tendenz zu höherero<strong>der</strong> niedrigerer mittlerer Energie bei steigen<strong>der</strong> Elektronendichte feststellen. Nur bei<strong>der</strong> geringsten Pulsenergie von 0, 3 J wird eine deutliche Abnahme <strong>der</strong> Elektronenenergie<strong>der</strong> monoenergetischen Spektren auf 30 MeV festgestellt.47


4. Experimente100E t = 0, 6 J80Anteil in %60402001 1.5 2 2.5n e / 1 × 10 19 cm 3Peak mit ∆E/E < 10%Peak mit ∆E/E < 20%breites Spektrumexponentielles Spektrum100E t = 0, 45 J100E t = 0, 3 J8080Anteil in %604020Anteil in %60402001 1.5 2 2.5n e / 1 × 10 19 cm 301 1.5 2 2.5n e / 1 × 10 19 cm 3Abbildung 4.12.: In den Diagr<strong>am</strong>men ist für die drei unterschiedlichen Pulsenergien <strong>der</strong> Anteilan den Spektren dargestellt, die einen Peak mit einer Breite ∆E/E kleiner 10%bzw. 20% haben, ein breites Plateau o<strong>der</strong> einen exponentiellen Verlauf zeigen.Zus<strong>am</strong>menfassung des Abschnitts Anhand <strong>der</strong> Ergebnisse in diesem Abschnitt istdie optimale Dichte für die Elektronenbeschleunigung zwischen 1, 2 × 10 19 /cm 3 und1, 5 × 10 19 /cm 3 bei maximaler Pulsenergie des <strong>Laser</strong>s. Die Richtungsstabilität und dasStrahlprofil sind dabei <strong>am</strong> besten. Zudem ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> monoenergetischen Spektrenin diesem Bereich <strong>am</strong> höchsten. Wird weniger Pulsenergie des <strong>Laser</strong>s genutzt, könnenerst bei höheren Dichten Elektronen beschleunigt werden, allerdings wird das Strahlprofilschon bei <strong>der</strong> minimalen Dichte, bei <strong>der</strong> Elektronen detektiert werden, breiter. Würdeeine höhere Pulsenergie zur Verfügung stehen, wäre die optimale Dichte voraussichtlichgeringer und die Richtungsstabilität würde wie die Zahl <strong>der</strong> monoenergetischen Spektrenzunehmen.48


4.3. Variation <strong>der</strong> Pulsdauer4. ExperimenteIn diesem Abschnitt wird die Pulsdauer des <strong>Laser</strong>pulses durch eine Verän<strong>der</strong>ung desAbstands <strong>der</strong> Kompressorgitter variiert. Bei einer Elektronendichte von 1, 5 × 10 19 /cm 3und von 0, 9 × 10 19 /cm 3 konnte <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> des Chirps auf die Elektronenbeschleunigunguntersucht werden.Nach Gleichung (2.9) än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Chirppar<strong>am</strong>eter linear mit dem Gitterabstand,mit Gleichung (2.6) kann d<strong>am</strong>it die verän<strong>der</strong>te Pulsdauer τ p ′ berechnet werden. Dabeiwird <strong>der</strong> Abstand l 0 , mit dem die kürzesten Pulse erreicht werden, als Ausgangspunktgenommen und im Folgenden wird nur die Abweichung von diesem Abstand, <strong>der</strong> relativeGitterabstand ∆l, betrachtet. Die verän<strong>der</strong>te Pulsdauer τ p ′ ist gegeben durchτ ′ p = τ p√1 + a 2 (4.7)mit dem Chirppar<strong>am</strong>eter a des Kompressorsa = − 1τ 2 pλ 0 (∆l)πc 2 λ 2 0G −2 − (λ 0 /2) 2 . (4.8)Ist <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Gitter kleiner als l 0 , hat <strong>der</strong> Puls nach dem Kompressor einenpositiven Chirp mit a > 0 , ist <strong>der</strong> Abstand größer als l 0 , ist <strong>der</strong> Puls negativ gechirpt.Die Pulsdauer wurde mit dem SPIDER gemessen. Der minimale Wert, <strong>der</strong> erreichtwurde, war 31 fs. Aus <strong>der</strong> Pulsdauer an den verschiedenen Messpunkten können <strong>der</strong>Chirppar<strong>am</strong>eter a und <strong>der</strong> relative Gitterabstand ∆l <strong>der</strong> Gitter berechnet werden. Dieentsprechenden Werte sind in Tabelle 4.3 aufgeführt.τ ′ p a ∆l71 fs 2,1 −0, 33 mm57 fs 1,6 −0, 25 mm49 fs 1,2 −0, 20 mm40 fs 0,8 −0, 13 mm31 fs 0 0, 0 mm40 fs -0,8 0, 13 mm49 fs -1,2 0, 20 mm57 fs -1,6 0, 25 mmTabelle 4.3.: Mit SPIDER bestimmte Pulsdauern τ ′ p, <strong>der</strong> daraus nach Gleichung (4.7) berechneteChirppar<strong>am</strong>eter a für einen Gitterkompressor und <strong>der</strong> nach Gleichung (4.8)berechnete relative Gitterabstand ∆l.49


4. Experimente100n e = 9 × 10 18 /cm 3n e = 1, 5 × 10 19 /cm 340n e = 1, 5 × 10 19 /cm 3Anteil in %80604020RMS / mrad3020100−0.2 0 0.2∆l / mm(a) Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischemStrahlprofil0−0.2 0 0.2∆l / mm(b) RichtungsstabilitätAbbildung 4.13.: (a) Anteil <strong>der</strong> Schüsse, bei denen <strong>am</strong> Zielschirm ein Elektronenpaket beobachtetwurde, das ein rundes o<strong>der</strong> elliptisches räumliches Profil zeigt. Die Verteilungist nicht symmetrisch zu Null. (b) Richtungsstabilität als RMS <strong>der</strong> Abweichungvon <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>achse.<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> Pulsdauer auf Richtung und Stabilität <strong>der</strong> beschleunigten ElektronenWird das Profil <strong>der</strong> Elektronenpakete auf dem Zielschirm betrachtet, ist sowohl an dengemittelten Bil<strong>der</strong>n in Abbildung 4.14 als auch in Abbildung 4.13a an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong>einzelnen Schüsse, bei denen eine Ellipse an das Profil angefittet werden kann, deutlich zuerkennen, dass die Zahl <strong>der</strong> Elektronen mit zunehmen<strong>der</strong> Pulsdauer abnimmt. Währendbei einer Elektronendichte von 1, 5 × 10 19 /cm 3 mit einer Pulsdauer von 31 fs bei allenEinzelschüssen auf dem Zielschirm Elektronen detektiert wurden, fällt <strong>der</strong> Anteil für einePulsdauer von 40 fs mit negativen Chirp auf 50%. Für einen positiv gechirpten <strong>Laser</strong>pulsgleicher Dauer sinkt die Wahrscheinlichkeit nur auf 85%, mit positiven Chirp und einerPulsdauer von 49 fs nur auf 70%. Diese Asymmetrie ist in den gemittelten Bil<strong>der</strong>n inAbbildung 4.14 für beide Elektronendichten zu erkennen.Die Dispersion zweiter Ordnung kann nicht die Ursache für diesen Effekt sein. Sie istproportional zur zweiten Ableitung <strong>der</strong> Wellenzahl k im Plasma nach <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>frequenzω:∂ 2 k∂ω 2 = 1 cω 2 p√ω 2 − ω 2 p(4.9)Dieser Wert ist positiv. Somit würde ein negativ gechirpter Puls im Plasma durch die Dispersionzweiter Ordnung verkürzt werden, ein positiv gechirpter Puls läuft jedoch weiter50


4. Experimenten e = 9 × 10 18 /cm 3 n e = 1, 5 × 10 19 /cm 3negativer Chirp positiver Chirp45 fs38 fs31 fs38 fs48 fs57 fsAbbildung 4.14.: Gemittelte Zielschirmbil<strong>der</strong> für unterschiedliche Pulsdauer. Die Pulsdauer wirddurch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dispersion zweiter Ordnung variiert.51


4. Experimenteauseinan<strong>der</strong>. Demnach sollte <strong>der</strong> <strong>Beschleunigung</strong>sprozess mit einem negativ gechirptenPuls effizienter sein. Die Messung zeigt aber ein gegenteiliges Verhalten.Leemans et al. nennen als Grund für die Asymmetrie Dispersion höherer Ordnung. 24Diese Dispersion entsteht im Strecker o<strong>der</strong> Kompressor des <strong>Laser</strong>systems o<strong>der</strong> währenddes Verstärkungsprozesses beim Durchgang des Pulses durch Material und führt zu einerVerän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Pulsform. Ein ideal justierter Kompressor kann die Dispersion dritterOrdnung durch den Einfallswinkel auf das Gitter kompensieren. Auch die Dispersiondritter Ordnung verän<strong>der</strong>t sich mit dem Gitterabstand <strong>der</strong> Kompressorgitter, wird alsobei einer Verän<strong>der</strong>ung des Gitterabstands nicht mehr vollständig kompensiert. Somit hat<strong>der</strong> Gitterabstand einen direkten <strong>Einfluss</strong> auf die Pulsform.Ein <strong>Laser</strong>puls mit einer steil ansteigenden und einer langs<strong>am</strong> abfallenden Flanke sorgtfür einen effizienteren <strong>Beschleunigung</strong>sprozess als ein Puls mit langs<strong>am</strong> ansteigen<strong>der</strong> undschnell abfallen<strong>der</strong> Flanke. Wird <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>puls durch Dispersion dritter Ordnung nunso verän<strong>der</strong>t, dass für einen kleineren relativen Gitterabstand die ansteigende Pulsflankesteiler wird und bei größerem relativen Abstand flacher, entsteht die im Experimentbeobachtete Asymmetrie bezüglich <strong>der</strong> kürzesten Pulsdauer. Die Dispersion höherer Ordnungwurde während <strong>der</strong> Messung nicht bestimmt, weshalb nur vermutet werden kann,dass diese die Ursache für die Asymmetrie ist.Die Richtungsstabilität und die Anzahl <strong>der</strong> Schüsse mit gutem Strahlprofil sind für dieseMessung in Abbildung 4.13 aufgetragen. Die Werte sind ähnlich wie in den Messungenzuvor.Interessant ist ein Vergleich <strong>der</strong> beiden Messungen mit einer Pulsdauer von ca. 40 fs und<strong>der</strong> Messung aus Abschnitt 4.1.1 mit einem Puls mit Winkelchirp C a,x = 0, 1 µrad/nm,was mit dem Strahldurchmesser des <strong>JETI</strong> einer Laufzeitverzögerung von ca. 40 fs entspricht.Der Anteil <strong>der</strong> Schüsse mit elliptischem Strahlprofil ist bei <strong>der</strong> Messung mitasymmetrischem <strong>Laser</strong>puls und positivem Chirp in dieser Messung mit etwas über 80%<strong>am</strong> besten, gefolgt von dem Wert mit Winkelchirp aus Abschnitt 4.1.1, <strong>der</strong> bei ca. 70%liegt (vergleiche Abbildung 4.4a). Dieser Wert wurde mit einer Elektronendichte von1, 2 × 10 19 /cm 3 erreicht, mit <strong>der</strong> in dieser Messreihe gewählten Elektronendichte von1, 5 × 10 19 /cm 3 würde ein etwas geringerer Wert erwartet werden. Mit asymmetrischem<strong>Laser</strong>puls und negativem Chirp wird nur ein Wert von ca. 50% erreicht, was deutlichschlechter ist als die beiden an<strong>der</strong>en. Mit Winkelchirp wird <strong>der</strong> Puls im Fokus zwarlänger, er sollte aber zeitlich keine Asymmetrie zeigen, 22 solange das Strahlprofil des<strong>Laser</strong>strahls annähernd homogen ist. Die zeitliche Pulsform scheint zumindest bei einerPulsdauer über 40 fs einen großen <strong>Einfluss</strong> auf das Ergebnis des <strong>Beschleunigung</strong>sprozesseszu haben.52


4. ExperimenteEnergie <strong>der</strong> Elektronen Es wurden wie<strong>der</strong> nur die Spektren <strong>der</strong> Sets mit minimalerPulsdauer und <strong>der</strong> beiden Sets mit einer Elektronendichte von 1, 5 × 10 19 /cm 3 und einerPulsdauer von ca. 40 fs ausgewertet. Die Spektren, die mit unterschiedlicher Pulsdaueraufgenommen wurden, zeigen ähnliche Merkmale wie bei den Messungen zuvor. Wirddas Spektrometer getroffen, bewegt sich die maximale Energie zwischen 60 MeV und90 MeV. Dabei haben die meisten Spektren einen breiten Untergrund mit einem Peakin diesem Bereich. Die Zahl <strong>der</strong> Schüsse, die ins Spektrometer gelangen, korreliert wie<strong>der</strong>mit <strong>der</strong> Helligkeit <strong>der</strong> gemittelten Zielschirmbil<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Richtungsstabilität <strong>der</strong>Elektronenpakete.Zus<strong>am</strong>menfassung des Abschnitts Das zeitliche Profil des <strong>Laser</strong>pulses scheint einenstarken <strong>Einfluss</strong> auf den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess zu haben. Das zeigt sich vor allem,sobald die Dispersion dritter Ordnung, die die Pulsform beeinflussen kann, über denAbstand <strong>der</strong> Gitter im Kompressor verän<strong>der</strong>t wird. Mit minimaler Pulsdauer wird dasbeste Ergebnis erreicht. Das zeitliche Profil des Pulses ist dabei symmetrisch, da diePhase des Pulses über die Kopplung von DAZZLER und SPIDER geglättet wird.53


5. Zus<strong>am</strong>menfassungIn dieser Arbeit wurde gezeigt, dass verschiedene Par<strong>am</strong>eter des <strong>Laser</strong>pulses einen entscheidenden<strong>Einfluss</strong> auf den <strong>Beschleunigung</strong>sprozess haben.Eine Verkippung <strong>der</strong> Pulsfront führt, wie in Abschnitt 4.1 gezeigt, zu einer Verschlechterungdes Elektronensignals. Während <strong>der</strong> Messung wurde ein Kompressorgitter in horizontalerRichtung verdreht. Kleine Abweichungen von <strong>der</strong> optimalen Justage des Kompressorsführen dabei zu einer deutlichen Abnahme <strong>der</strong> Richtungsstabilität <strong>der</strong> einzelnenElektronenpakete und einer Verschlechterung des Strahlprofils, eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> mittlerenRichtung <strong>der</strong> Elektronen bei unterschiedlich stark verkippter Pulsfront wie vonA. Popp et al. 23 beobachtet konnte hingegen nicht beobachtet werden. In <strong>der</strong> Messungwurde deutlich, dass die <strong>am</strong> <strong>Laser</strong> vorhandene Diagnostik zur Messung <strong>der</strong> Pulsfrontverkippungund die Präzision, mit <strong>der</strong> die Kompressorgitter justiert werden können, für diedN/dE / a.u.10.5040 60 80 100 120Energie / MeV10.5040 60 80 100 120Energie / MeV21.510.5040 60 80 100 120Energie / MeVdN/dE / a.u.10.5040 60 80 100 120Energie / MeV10.5040 60 80 100 120Energie / MeV10.5040 60 80 100 120Energie / MeVAbbildung 5.1.: Ausgewählte Spektren mit einer Peakenergie von 70 MeV ± 10 MeV. Über 10 %<strong>der</strong> Schüsse zeigen ein Maximum in diesem Bereich. Der Spalt zwischen denSchirmen im Spektrometer verursacht die fehlenden Werte im Spektrum.54


5. Zus<strong>am</strong>menfassungAbbildung 5.2.: Aufeinan<strong>der</strong>folgende Zielschirmbil<strong>der</strong> mit optimierten <strong>Laser</strong>par<strong>am</strong>etern: DerBildausschnitt zeigt den ganzen Zielschirm, <strong>der</strong> vertikale Abstand des Punktrastersentspricht ca. 15 mrad. Der schwarze Punkt dient zur Orientierung imBild.hohen Anfor<strong>der</strong>ungen im Experiment verbessert werden müssen. Eine präzisere Messung<strong>der</strong> Pulsfrontverkippung wäre zum Beispiel mit <strong>der</strong> von K. Varjú et al. 25 vorgeschlagenenMethode möglich.In Abschnitt 4.2 wurde gezeigt, dass für unterschiedliche Energien des <strong>Laser</strong>pulseseine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Elektronendichte im Plasma nötig ist, um ein stabiles Elektronensignalzu erreichen. Für geringere Pulsenergien muss die Dichte erhöht werden, dabeinimmt allerdings die Richtungsstabilität <strong>der</strong> Elektronen ab. Diese erreicht bei hohen Pulsenergienund relativ niedriger Elektronendichte ein Optimum. Gleichzeitig wird auch <strong>der</strong>höchste Anteil an quasimonoenergetischen Spektren beobachtet. Die Eintrittsöffnung desSpektrometers schneidet einen Teil des Strahlprofils aus. Trifft <strong>der</strong> Hauptteil des Elektronenpaketsdie Öffnung nicht, wird nur das Spektrum <strong>der</strong> Elektronen <strong>am</strong> Rand desPakets gemessen. Dadurch kommt es zu zusätzlichen Schuss zu Schuss Schwankungen<strong>der</strong> Spektren. Ist die Elektronendichte geringer als in diesem optimalen Bereich, werdenkaum Elektronen detektiert, bei höheren Dichten wird die Qualität <strong>der</strong> Elektronenpaketeschlechter.Durch eine Verän<strong>der</strong>ung des Gitterabstands wurde in Abschnitt 4.3 die Pulsdauer des55


5. Zus<strong>am</strong>menfassung<strong>Laser</strong>pulses verlängert. Der Gitterabstand wurde in beide Richtungen variiert, was diePulsdauer jeweils durch einen positiven und negativen Chirp gleichen Betrags verlängerte.Mit <strong>der</strong> Dispersion dritter Ordnung, die bei einer Variation des Gitterabstands auchverän<strong>der</strong>t wird, verän<strong>der</strong>t sich die zeitliche Pulsform. Eine steil ansteigende Flanke sorgtdabei für einen effizienteren <strong>Beschleunigung</strong>sprozess, eine langs<strong>am</strong> ansteigende und steilabfallende für einen schlechteren, weshalb vermutlich für längere Pulse von ca. 40 fs mitpositivem Chirp ein besseres Elektronensignal erreicht wurde als mit negativ gechirptemPuls gleicher Dauer. In einer weiteren Messung könnte untersucht werden, ob auch einasymmetrischer <strong>Laser</strong>puls mit möglichst kurzer Dauer die Anregung <strong>der</strong> Plasmawellebeeinflusst. Über den DAZZLER wäre es möglich, die Phase des Pulses zu kontrollieren,eine Rekonstruktion <strong>der</strong> Pulsform ist mit Hilfe des optischen Spektrometers und desSPIDERs möglich.Mit den in den Messungen optimierten Par<strong>am</strong>etern wurde das stabilste Elektronensignal<strong>am</strong> <strong>JETI</strong> erreicht, das bisher gemessen werden konnte. In Abbildung 5.2 sind einigeZielschirmbil<strong>der</strong> aufeinan<strong>der</strong> folgen<strong>der</strong> Schüsse gezeigt, Abbildung 5.1 zeigt einige <strong>der</strong>aufgezeichneten Spektren. Aufgrund <strong>der</strong> Richtungsstabilität, die in dieser Messung erreichtwurde, kann die Öffnung des Spektrometers verringert und die Energieauflösunggesteigert werden. Auch für die in <strong>der</strong> Einleitung genannten Anwendungen wie die Erzeugungvon Sekundärstrahlung in Undulatoren ist die verbesserte Richtungsstabilitätvon großem Interesse. Die Kontrolle <strong>der</strong> genannten Par<strong>am</strong>eter des <strong>Laser</strong>pulses verbessertalso nicht nur das Elektronensignal, son<strong>der</strong>n ist auch entscheidend für die möglicheAnwendung <strong>der</strong> Elektronen in weiterführenden Experimenten.56


AnhangA. Berechnung des KippwinkelsIm Experiment wurde die Ablenkung des Strahls δ nach dem Kompressor gemessen, inden Berechnungen wird allerdings <strong>der</strong> Kippwinkel ɛ x des Gitters in horizontaler Richtungverwendet. In diesem Abschnitt wird eine Beziehung zwischen den beiden Größenhergeleitet.Die beiden Gitter G 1 und G 2 haben die gleiche Gitterkonstante G, die Gitternormalen(in Abbildung A1 rot) seien parallel. Für die minus erste Beugungsordnung des Gittergilt nach 2.8sin α − sin β = −Gλ (5.1)mit Einfallswinkel α und Beugungswinkel β.Das Gitter G 2 wird nun um den Winkel ɛ x gekippt (siehe Abbildung A1a). D<strong>am</strong>it giltfür den Einfallswinkel β ′ auf das zweite Gitterβ ′ = β + ɛ xMit dem Additionstheoremsin (a ± b) = sin a · cos b ± cos a · sin b (5.2)kann die Winkelabweichung γ vom ursprünglichen Strahlverlauf über die Gittergleichungund mit α + γ = α ′ + ɛ x berechnet werden:sin α ′ = sin (α + γ − ɛ x )= sin α · cos(γ − ɛ x ) + sin(γ − ɛ x ) · cos α= −Gλ + sin β ′= −Gλ + sin β · cos ɛ x + sin ɛ x · cos βDa die Abweichungen ɛ x , γ, γ ′ und δ sehr klein sind, gilt sin(γ − ɛ x ) ≈ γ − ɛ x und57


Anhang(a) erster Durchgang(b) zweiter DurchgangAbbildung A1.: (a) zeigt <strong>der</strong> Verlauf des Strahls (Einfallswinkel α, Beugungswinkel β) im optimaljustierten Kompressor (schwarz), bzw. den Strahlverlauf nach dem zweitenGitter, wenn dieses um den Winkel ɛ x verkippt ist (grün). Die Gitternormalensind rot eingezeichnet. Der Verlauf des Strahl nach <strong>der</strong> Refelxion <strong>am</strong> Spiegel S istin (b) blau dargestellt, wobei <strong>der</strong> optimale Strahlverlauf gestrichelt eingezeichnetist. Der Strahl ist durch die schlechte Justage im den Winkel δ verkippt, wenner den Kompressor verlässt.cos(γ − ɛ x ) ≈ 1. Mit (5.1) ergibt sich für die Ablenkung γ nach dem zweiten Gitter(γ − ɛ x ) cos α = ɛ x cos βo<strong>der</strong>γ = ɛ xcos α + cos βcos α(= ɛ x 1 + cos β )cos αNach dem ersten Durchgang durch das Gitterpaar wird <strong>der</strong> Strahl <strong>am</strong> Spiegel S reflektiert,<strong>der</strong> senkrecht auf dem ursprünglichen Strahl steht. Der Einfallswinkel auf demSpiegel ist γ. Duch die Reflexion wird <strong>der</strong> Winkel verdoppelt, <strong>der</strong> Winkel zwischen ursprünglichem(in Abbildung A1b schwarz) und gekipptem Strahl (in Abbildung A1bblau) ist −γ. Für α ′′ und β ′′ des zweiten Gitters gilt dannα ′′ = α ′ − 2γ = α − (ɛ x + γ)β ′′ = β ′ + γ ′ = β + γ ′ + ɛ xmit <strong>der</strong> Verkippung γ ′ nach dem zweiten Gitter. Diese Werte in die Gittergleichung (5.1)58


Anhangeingesetztsin α ′′ = sin α − (ɛ x + γ) · cos α= −Gλ + sin β ′′= −Gλ + sin (β) + (γ ′ + ɛ x ) · cos βliefern nach einem Vergleich mit (5.1) für die Verkippung γ ′⇔(γ ′ + ɛ x ) · cos β = −(ɛ x + γ) · cos αγ ′ = − (ɛ x + γ) · cos α + ɛ x · cos βcos βDie letzte Beugung <strong>am</strong> ersten Gitter, auf das <strong>der</strong> Strahl mit dem Winkel β ′′′ = β ′′ − ɛ x =β + γ ′ fällt und unter α ′′′ = α + δ gebeugt wird, liefert dann übersin α ′′′ = sin (α + δ)= sin α + δ · cos α= −Gλ + sin β + γ ′ · cos βdie Verkippung δ des Strahls nach dem Kompressor:δ = γ ′ · cos βcos α = − [ɛ x + γ + ɛ x · cos β cos α][= −ɛ x 1 + 1 + cos βcos α + cos β ]cos α(= −2 · ɛ x 1 + cos β )cos αo<strong>der</strong>ɛ x = −δ( ) (5.3)2 1 + cos βcos αB. Verkippen des zweiten GittersIn <strong>der</strong> Veröffentlichung von Pretzler et al. 11 wird das erste Gitter verkippt, in <strong>der</strong> durchgeführtenMessung wird das zweite Gitter verkippt. In diesem Abschnitt wird gezeigt,dass die Gleichungen dennoch gültig sind.Wird angenommen, dass im Vergleich zur Rechnung im vorigen Abschnitt in Abbildung59


AnhangA1a <strong>der</strong> Strahl vom Spiegel S (grün) wie<strong>der</strong> in sich zurückreflektiert wird, ergibt sichnach einer Verkippung des zweiten Gitters um den Winkel ɛ x und somit einem neuenEinfallswinkel β ′ = β + ɛ xsin β ′ = sin β + ɛ x · cos β = Gλ − sin α ′ . (5.4)Mit (5.1) und einem weiteren Additionstheorem ergibt sich für die Abweichung <strong>der</strong> beidenWinkel α und α ′ mit α ≈ α ′( ) ( )α + αsin α − sin α ′ ′ α − α′= 2 cos · sin22≈ 2 · cos α · α − α′2= sin β ′ − sin β ≈ ɛ x cos βund somit die in 11 vorausgesetzte Gleichungφ = α − α ′ ≈ ɛ xcos βcos α . (5.5)Die Verkippung des Strahls im Kompressor mit verkipptem Gitter ist also unabhängigdavon, welches <strong>der</strong> beiden Gitter gekippt wird, solange die Annahme gilt, dass <strong>der</strong> SpiegelS noch senkrecht zum Strahl steht.60


Abbildungsverzeichnis2.1. CPA-Prinzip mit detaillierter Strecker- und Kompressorskizze . . . . . . . 52.2. Verkippung <strong>der</strong> Phasenfronten und Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . 72.3. Ausbreitung eines Gauß-Strahls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.4. Relativistische Pulskomprimierung und Selbstfokussierung im Plasma . . . 172.5. Skizze des eindimensionalen <strong>Beschleunigung</strong>sprozesses in <strong>der</strong> Plasmawelle 202.6. <strong>Beschleunigung</strong>sprozess in <strong>der</strong> Bubble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223.1. Schematischer Aufbau des Kompressors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.2. Schematischer Aufbau des interferometrischen Feldkorrelators . . . . . . . 263.3. Skizze des Aufbaus in <strong>der</strong> Experimentierk<strong>am</strong>mer . . . . . . . . . . . . . . 274.1. Aufnahmen mit dem interferometrischen Feldkorrelator . . . . . . . . . . . 324.2. Aufnahmen des fokussierten <strong>Laser</strong>strahls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334.3. Richtung <strong>der</strong> Elektronen <strong>am</strong> Zielschirm bei verkippter Pulsfront . . . . . . 364.4. Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil und Richtungstabilitätmit verkippter Pulsfront . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.5. Mittlere Richtung <strong>der</strong> Elektronen mit Divergenz bei verkippter Pulsfront . 384.6. Beispielspektren ohne Pulsfrontverkippung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.7. Vergleich von Aufnahmen des Hochenergieschirms mit und ohne Pulsfrontverkippung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404.8. Gemittelte Zielschirmbil<strong>der</strong> für unterschiedliche Pulsenergie und Elektronendichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434.9. Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil und Richtungstabilitätbei unterschiedlicher Pulsenergie und Elektronendichte . . . 444.10. Gezeigt ist je ein charakteristisches Einzelbild für jeden Messpunkt desDichte-Energie-Scans. Die drei Spalten entsprechen <strong>der</strong> Pulsenergie E t <strong>am</strong>Target, die Zeilen sind aufsteigend nach <strong>der</strong> Elektronendichte n e angeordnet. 454.11. vier Beispielspektren mit unterschiedlichem Verlauf . . . . . . . . . . . . . 474.12. Anteil an Spektren mit bestimmten Kriterien . . . . . . . . . . . . . . . . 4861


Abbildungsverzeichnis4.13. Anteil an Schüssen mit rundem o<strong>der</strong> elliptischem Strahlprofil und Richtungstabilitätbei Variation <strong>der</strong> Pulsdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504.14. Gemittelte Zielschirmbil<strong>der</strong> für unterschiedliche Pulsdauer. Die Pulsdauerwird durch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dispersion zweiter Ordnung variiert. . . . . . 515.1. Spektren aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Schüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545.2. Zielschirmbil<strong>der</strong> aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Schüsse . . . . . . . . . . . . . . . . 55A1. Strahlverlauf in Kompressor mit verkipptem Gitter . . . . . . . . . . . . . 5862


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DanksagungAn dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich während des letzten Jahres unterstützt undsomit zum Gelingen <strong>der</strong> Diplomarbeit beigetragen haben. Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt• Prof. Malte C. Kaluza für die Vergabe des Themas und die Betreuung während <strong>der</strong> Zeit.Seine Tür stand immer offen, wenn theoretische o<strong>der</strong> praktische Fragen auftauchten. Auchwenn nicht alles nach Plan verlaufen ist, hat mir die Arbeit bei ihm Spass gemacht undmein Interesse an <strong>der</strong> relativistischen Plasmaphysik geweckt.• Maria Nicolai für das schöne Jahr, alle Geduld, ein offenes Ohr bei allen Fragen und Sorgenund noch für vieles, vieles mehr, was hier nicht aufgezählt werden kann...• Burgard Beleites und Falk Ronneberger für die Pflege des „kleinen Sorgenkinds“. Trotzmanch technischer Probleme haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben und nichts unversuchtgelassen, sodass unsere Experimente schließlich doch noch erfolgreich waren. Anrufezu allen Zeiten und selbst abendliche Besuche waren in manchen Wochen nicht selten.• Wolfgang Ziegler für die schnelle und unkomplizierte Hilfe mit Konstruktionen und mitvielen, vielen kleinen Dingen, die schnell noch gebraucht wurden.• Alexan<strong>der</strong> Sävert, Maria Reuter, Michael Schnell, Jens Polz und Oliver Jäckel für die gemeins<strong>am</strong>eZeit im Labor, viele hilfreiche Kommentare und Diskussionen und die praktischeHilfe bei verschiedensten Dingen.• Axel Bernhard für die lehrreiche und konstruktive Kritik bei <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> Diplomarbeit,die vielen hilfreichen Kommentare und die <strong>am</strong>üsanten Gespräche dabei.• meinen Freunden und Geschwistern im Glauben für alle aufbauenden Worte und Kritikwährend <strong>der</strong> Zeit.• meinen Eltern und Geschwistern für die Unterstützung und den Rückhalt während desvergangenen Jahres und des ges<strong>am</strong>ten Studiums.• Joachim Niess für seine endlose Geduld, die aufbauenden Worte und dafür, dass er einfachimmer da war, wenn er gebraucht wurde.Soli Deo Gloria66


ErklärungIch erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine an<strong>der</strong>en als dieangegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.Jena, den 21. Dezember 2010Christina WidmannSeitens <strong>der</strong> Verfasserin bestehen keine Einwände, die vorliegende Diplomarbeit für die öffentlicheNutzung in <strong>der</strong> Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek zur Verfügung zu stellen.Jena, den 21. Dezember 2010Christina Widmann67

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