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factum - Hochschule Ulm

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Seit fast zehn Jahren ist der Campus Prittwitzstraße eine Baustelle. Nachdem nun<br />

auch der A-Bau saniert und wieder bezogen ist, wird es Zeit für ein erstes Resümee.<br />

Der 1963 errichtete Gebäude-Komplex wurde gebäudetechnisch auf den neuesten<br />

Stand gebracht, was sich allerdings dem Blick des Betrachters meist entzieht.<br />

Campus Prittwitzstraße: so<br />

stimmungvoll kann funktionale<br />

Architektur sein.<br />

Rechts: Der Behnisch-<br />

Komplex wurde Anfang<br />

der 60er Jahre als Skelettbau<br />

erstellt, dem als<br />

Fassade vorgefertigte Module<br />

mit integrierten Fensterrahmen<br />

vorgehängt<br />

wurden. Für die jetzige<br />

Sanierung hatte dies zur<br />

Folge, dass nur die Fensterscheiben<br />

ausgetauscht<br />

werden konnten.<br />

Wellness-Kur für ein Baudenkmal<br />

Was 2000 begann, soll 2011 abgeschlossen<br />

sein. Gemeint ist die Sanierung des Gebäudekomplexes<br />

auf dem Campus Prittwitzstraße<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. „Neues zu integrieren<br />

und Ursprüngliches zu bewahren, ist uns<br />

Verpflichtung“ erläutert Dipl.-Arch. Wilmut<br />

Lindenthal, der Leiter der <strong>Ulm</strong>er Niederlassung<br />

der Landesamtes für Vermögen und<br />

Bau, die Strategie der Sanierung. Erst ein<br />

Blick in die Baugeschichte erschließt dem<br />

Laien diesen Ansatz, denn der in mehrere<br />

Trakte gegliederte Baukörper steht unter<br />

Denkmalschutz. Grund hierfür ist seine für<br />

die 60er Jahre revolutionäre Bauweise. Der<br />

Stuttgarter Architekt Günter Behnisch, einem<br />

breiteren Publikum eher als Vater des<br />

Olympia-Parks bekannt, hatte die Trakte in<br />

einem Drei-Meter-Systemraster entworfen,<br />

das die Vorfabrikation von Bauteilen erlaubte.<br />

Damit wurde der Komplex zum ersten<br />

Nutzgebäude der Welt, das ausschließlich<br />

aus Stahlbeton-Fertigteilen erbaut ist. Während<br />

die Nutzer wegen des spröden Charmes<br />

eher zweigeteilter Meinung sind, markiert<br />

dieser funktionale, klare und lichte Bau für<br />

die Fachwelt einen Meilenstein in der Architektur-Geschichte<br />

und zieht immer wieder<br />

Besucher an.<br />

Ursprüngliches bewahren<br />

Keiner kennt das Gebäude besser als Dipl.-<br />

Arch. Hans-Jörg Flauaus, dem als Projektleiter<br />

seitens des Bauamtes die Bauaufsicht<br />

obliegt. „Behnisch hat schon vor mehr als<br />

40 Jahren nachhaltig gedacht, indem er auf<br />

Qualität setzte und wenige Materialien konsequent<br />

verwendete“, äußert Flauaus und<br />

verweist auf den Bodenbelag aus Linoleum<br />

und PVC. „Finden Sie mal heute einen Bodenbelag,<br />

der Jahrzehnte den täglichen Trit-

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