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subtitel. Berlinale 04 - Teresa Urban

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»Archäologische Suche nach hervorstehenden Knochen …«58Ka m e r a - Wahrnehmung und (weibliche) Körperlichkeit: EinVergleich (Confidences trop intimes/ Primo Amore):In »Confidences trop intimes« könnte man die Kamera als ein sehendesSubjekt begreifen: sie wirft Blicke auf den verhüllten Körper von SandrineBonnaire, und manchmal auch Einblicke, etwa von oben herab insDecolleté. Sie fängt die sich kringelnden, goldenen Haare im Nacken ein.Blickt auf den Mund, wenn er an einer Zigarette saugt. Es sind diejenigenBlicke, die der verklemmte Steuerberater Faber niemals wagen würdezu werfen.Ist die Kamera in »Confidences …« also eher als Auge oder Blick zubegreifen, so scheint sie in »Primo Amore« mehr ein fühlendes, tastendesSubjekt zu sein. Wie eine Hand streicht sie über den Körper von MichelaCescon, zeigt uns Details, die wir nie wirklich sehen würden, weil wirnicht auf sie achten: einzelne Stellen, Partien des Körpers und seinerHaut, Leberflecken, Konturen einzelner Rippen- oder Beckenknochen.Fast schon anatomisch wird hier der Körper fragmentarisiert. Unverhülltpräsentiert er sich den Zeichnern einer Kunstakademie. Und auch hierempfindet die Kamera, was diese Studenten von ihren Hockern hinter denLeinwänden niemals wahrnehmen könnten: sie sehen den Körper nurimmer als Ganzes in einer Pose, sie können ihn nicht anfassen, so wie dieKamera uns den Eindruck gibt.In »Confidences …« wie in »Primo Amore« agiert die Kamera in gewissenMomenten wie eine Sinneswahrnehmung, die bestimmten Akteuren einerSzene entgeht.J.W.

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