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subtitel. Berlinale 04 - Teresa Urban

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»Dreifache Rückblende«»Dreifache Rückblende«Hard Luck HeroRegie: SabuJapan 200310Yuppies und Yakuza. Ein häufiger Eindrucknach dem Kino ist das etwas hilflose »ja … und?«.Da gab es eine Geschichte, technische Finessen,dramaturgische Kniffe und das alles hat nichtgereicht, Sympathie in echte Begeisterung zusteigern. Der auf der <strong>Berlinale</strong> oft gesehene Mixaus überdrehter Komik, ästhetisch inszenierterGewalt und rasanten Fahrten durch Straßenund urbane Schleichwege und ein (oft) moralischesGrundproblem, das in den ruhigerenMomenten zwischen einzelnen Protagonistengelöst werden soll, scheint ein vor allem asiatischesKonzept zum Filme machen sein. WennSabu als Regisseur vor dem Film ein paar publikumswirksameMätzchen macht, wie das Fotomit Publikum und die »persönliche Szene mitviel Herzblut« am Ende des Films ankündigt, istdie Erwartungshaltung vielleicht etwas größer,als bei anderen Filmen.Dann der Plot: wieder einmal Yakuza, zweiYuppies, die zur falschen Zeit am falschen Ortsind und zwei Jungs, die eine Schuld bei derYakuza begleichen müssen. Die dreifache Rückblendeerinnert stark an Tarantino, die Spannung,die durch das Wissen um die Motive derBeteiligten entsteht, bleibt bei den folgendenVerfolgungsjagden an einer überfahrenen rotenAmpel auf der Strecke. Rührend, daß derYakuza-Sohn dann bei 140 km/h noch dieFreundschaft zu seinem mutigen, angeschossenenBegleiter entdeckt!Und für die Auflösung durch den punktgenauenZusammenprall aller Beteiligten an einerKreuzung soll Herzblut geflossen sein oderdoch eher für die langsame Szene mit allenBeteiligten in Gips und einem leeren Bett?S.B.Kreuzungen. Straßen pumpen 24 Stunden am Tag das Blut durch denKörper der Großstadt. Wenn einzelne Partikel des Stroms aufeinanderprallen,beeinträchtigt das nicht den Kreislauf. Asai, Ishii, Ikeyama,Kishimoto, Fujita und Kudo krachen in drei Autos und drei Geschichtenfrontal aufeinander. Sie haben nichts gemein, als die Tatsache, dass alleihre Geschichten wie Planeten um einen Fixstern kreisen. Einen illegalenBoxkampf, der alle mit unterschiedlichen Intentionen zu einem bestimmtenZeitpunkt an einen bestimmten Ort treibt. Die Charaktere sind dabeiKarikaturen, die die Stadt selber zeichnet. Da sind die aufschneiderischenGeschäftsleute in Anzug und mit Aktenkoffer. Auf der anderen Seite diekleinkriminellen Jugendlichen, die es auf eben diesen Koffer abgesehenhaben. Ihre Hosen sind zu groß, ihr schwerer Schmuck nicht echt. Nichtviel besser geht es den Lebenskünstlern, die sich mit Jobs in Imbissendurchschlagen und die auf ihrer Suche nach Geldquellen direkt insKampfgeschehen trudeln. Regisseur Sabu legt eine Muschel ans Ohr derGroßstadt und lässt im Schneckengang das Blut rauschen. Das Haupt dieserStadt ist bedeckt mit einer westlichen Kappe, aber ihre Kleider bleibendoch immer gleich gestrickt. Aus dem Stoff, aus dem die Träumesind, und der nach Abgasen stinkt.K.K.11

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