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Nietzsche: Der Antichrist - WordPress – www.wordpress.com

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— Sehen wir uns in's Gesicht. Wir sind Hyperboreer,— wir wissen gut genug, wie abseits wir leben. „Weder zuLande noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreernfinden":das hat schon Pindar von uns gewusst.Jenseits des Nordens, des Eises, des Todes — unserLeben, unser Glück . . . Wir haben das Glück entdeckt,wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzenJahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst? —<strong>Der</strong> moderne Mensch etwa? — „Ich weiss nicht aus nochein; ich bin Alles, was nicht aus noch ein weiss" —seufzt der moderne Mensch . . . An dieser Modernitätwaren wir krank, — am faulen Frieden, am feigen Compromiss,an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit desmodernen Ja und Nein. Diese Toleranz und largeurdes Herzens, die Alles „verzeiht", weil sie Alles „begreift",ist Scirocco für uns. Lieber im Eise leben, als untermodernen Tugenden und andren Südwinden! . . . Wirwaren tapfer genug, wir schonten weder uns noch Andere:aber wir wussten lange nicht, wohin mit unsrerTapferkeit. Wir wurden düster, man hiess uns Fatalisten.Unser Fatum — das war die Fülle, die Spannung, dieStauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz undThaten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge,von der „Ergebung" . . . Ein Gewitter war in

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