14 Internet ist kein Thema. Es hat keinen Internetanschluss, auch im Büro der Schulenicht. Die Schulleitung benutzt einen Internet-Stick.Fussball spielt sowohl für Buben <strong>als</strong> auch für Mädchen eine wichtige Rolle.Gegenüber der Schule gibt es einen grossen geteerten Platz und eine Wiese, wosie spielen können. Die Matches finden dann im gross angelegten Stadion statt(vom Hotel habe ich gute Sicht darauf).Donnerstag, 22.3.Nina hat einen Infekt eingefangen. Durchfall und Erbrechen in der Nacht. Ich gebeihr Motilium. - Wir haben heute Boardmeeting mit der übergeordneten OrganisationHDFS Human Development Foundation <strong>Sikkim</strong>. Da wir zugesagt haben, amMorgenappell dabei zu sein, werden wir um 8.15 abgeholt. Der Appell wird uns zuEhren noch etwas ausgeschmückt, und ich darf jedem der Spieler des Fussball-Teams ein Zertifikat überreichen. Sie haben nämlich den 2. Preis <strong>von</strong> <strong>Sikkim</strong>heimgeholt und sind sehr stolz! - Nina verzieht sich in eine Ecke, wo sie sitzen kannund geht sich nach dem Appell hinlegen.Da das Boardmeeting erst um 11 Uhr beginnt, habe ich Zeit für diverse Gespräche:mit der School Principal Miss Pradhan und mit der Hindi-Lehrerin und Lehrerin derPP1-Klasse. Dann besuche ich Roshni in ihrer Klasse: Nepali. Die Schriftzeichensehen ähnlich aus wie die Hindi-Zeichen, haben <strong>als</strong>o oben eine Verbindungslinie.Dann folgt Schönschreiben, auch Roshnis Klasse. Die Kinder tuscheln natürlich undschauen und lächeln. Ich gehe durch die Reihen – 20 Schüler – und flüstere kurzmit den Kindern. <strong>Das</strong> Schönschreiben ist auf Englisch – sie schreiben einen Textaus ihrem Schulbuch ab.
15 Wann immer ein Erwachsener eine Klasse betritt, stehen alle Kinder s<strong>of</strong>ort auf –good morning Miss – wir sagen dann – sit down. In sämtlichen Klassen herrschtOrdnung und meistens Ruhe. Da in den Zimmern Fenster und Türen <strong>of</strong>fen stehen,hört man die Stimmen der Lehrer und die Sprechchöre. Bevor der Lehrer die Klassebetritt, sind die Kinder wie bei uns: sie laufen herum und schwätzen.Es folgt das Boardmeeting mit dem HDFS. Wir sind heute zu sechst: Miss Keepu,Mrs. Kesang, Miss Subba (neu), Baichung, Nina und ich. Wir vom COSF diskutierendie Traktanden durch. Nina hat natürlich das Wort. Die Gespräche verlaufen ruhigund entspannt.Dann Mittagessen mit den Damen Keepu, Kesang, Subba und der Nurse MissMingma (die auch im Board ist, aber nicht dabei war): Reis, Daal, Kürbisgemüseund etwas, das wie Bohnen aussieht, aber keine sind, und eine harmlosaussehende Pfefferminzsauce die… very spicy ist! Nina hat inzwischen dasAntibiotikum genommen und mag nichts zu sich nehmen. Nach dem Essen sitzenwir noch beisammen, und ich erzähle <strong>von</strong> unseren rotarischen und nicht-rotarischenausländischen Besuchern daheim, natürlich <strong>von</strong> unserm Gast Mayur aus Mumbai.Miss Keepu erzählt, wie es zu ihren Besuch in der Schweiz kam und dass sie auchin Basel war.Wir werden wieder zum Hotel gebracht. Da heute ein trüber Tag ist und es auchnachts, wie <strong>of</strong>t, viel geregnet hat, ist die Naturstrasse bei der Schule aufgeweicht.Später staut es wegen Instandstellung der Strasse, und wir steigen aus und gehenzu Fuss weiter. Ein Teilstück wird neu geteert, alles noch Schäden des Erdbebensvor 2 Jahren. Zum Glück kommt der Jeep uns nach, und wir können wiedereinsteigen. In Gangtok selber ist das Gehen auf den Strassen sehr aufreibend, dadie Strassen so schmal sind und voller Löcher und Abbrüche und die Autos immerwieder ausweichen müssen. Im Hotel legt sich Nina gleich hin, und auch ich streckemich aus, denn es giesst in Strömen.Wir essen im Hotel, Nina nur eine Bouillon. Um 9 verabschieden wir uns, da sie jamorgen früh die Heimreise antritt.Ich habe mit Baichung und Chunzom abgemacht, dass ich morgen vom Hotel in dieSchule wechseln werde (wo Astrid aus Norwegen vor unserer Ankunft auch einigeTage genächtigt hat). Es ist das Gästezimmer, in dem Nina schon viele Wochenverbracht hat – sie ist ja schon seit 12 Jahren hier fast heimisch. Ich freue mich,näher bei den Kindern zu sein und für meine Interviews schön und entspannt Zeit zuhaben. Als Geschenk habe ich ein Scrabble und weitere Luftballons gekauft.