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Das Tagebuch von Ruth Oberlin als PDF - Children of Sikkim ...

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37 Moos, Rhododendren hoch wie Bäume und Orchideen an Bäumen hängend. SattesGrün. Mit dem Herabsteigen ändert die Vegetation; die Zedern verschwinden nachund nach, und langsam wird die Vegetation subtropisch. Es kommen riesigeMangobäume und Bananenstauden, und ich entdecke ein Hinweiseschild: VorsichtElefanten. Diese kommen aber erst mit der Dunkelheit aus den Wäldern, wie mir derFahrer erklärt.In der Ebene ist es recht warm, geschätzte 25°. Wir kommen zeitig am FlughafenBagdogra an; ich habe noch 3 Stunden bis zum Start. Aber: das Prozedere ist einanderes <strong>als</strong> bei uns, und vor allem geht alles laaaangsam. Hinzu kommt die Abreisedes Dalai Lama – er war zu Einweihungen <strong>von</strong> einigen buddhistischenEinrichtungen in Gangtok und Melli angereist. Da haben er und seine Entouragenatürlich Vorrang. - Wir müssen <strong>als</strong>o lange anstehen für das „baggage screening“.Dann, zum Einchecken, geht es recht flott, und ich bringe meinen Wunsch nacheinem Fensterplatz rechts an (dann kann ich, falls das Wetter es zulässt, auf denHimalaya sehen). Jetzt sitze ich beim Gate und warte.Im Flugzeug sitzt in der 1. Reine der Dalai Lama. Er schaut auf und lächelt mich an,und ich lächle zurück. Bei ihm sitzen noch 2 weitere Mönche. Der Rest der 3 Reihen1. Klasse bleibt frei. – Der Himalaya ist vergessen… Ich nehme meinen Fensterplatzein und muss vor Ergriffenheit gleich weinen; der Dalai Lama hat mich um meineFassung gebracht. Die Dame mit Sitz am Gang greift gleich über den jungen Sikhmit Turban, der neben mir sitzt, stupst mich an und fragt auf Amerikanisch: Are youallright? – Die Amerikanerin trägt ein Häkelkäppi. Sie ist eine Amish aus demruralen Pennsylvania und erweist sich über unsere Reise hinweg evangelikalgeschwätzigund will den armen Sikh (what is that??) gleich mit einer Bibel imMiniformat beglücken… Als ich den Grund meines Ausbruchs erzähle, nickt derjunge Mann wissend, und die Amish fragt: who is that?? Eine Komödie! Die guteFrau rückt gleich mit ihren Familienfotos heraus – 4 Kinder und bereits 11 Enkel,und sie sei 56 Jahre alt… Der junge Sikh mit dem komplizierten Namen sieht sichgenötigt, uns seine Eltern und Schwester per Handy-Fotos zu zeigen (do YOU havefamily?? – Die Gute wollte natürlich wissen, ob er schon verheiratet sei und Kinderhabe..). Er arbeitet bei der Air Force <strong>als</strong> Engineer und hatte 3 Wochen in Bagdograzu tun (wo viel Militär zum Grenzschutz stationiert ist).Nach einer Weile sehe ich, dass 2 tibetisch aussehende Männer beim Vorhang zur1. Klasse stehen und dann dahinter verschwinden. Als sie wieder hervortreten, frageich den dabeistehenden Flight Attendant, ob ich wohl auch zum Dalai Lama dürfe.Ich darf! Ich darf eintreten und bin nun ganz alleine mit ihm und den beidenMönchen. Ich lasse mich im Kniestand vor ihm nieder, damit ich auf Augenhöhe mitihm bin. Der charismatische Dalai Lama nimmt meine Hand und hält sie lange und

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