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Das Tagebuch von Ruth Oberlin als PDF - Children of Sikkim ...

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24 Also hole ich mein Laptop und zeige sie ihnen. Die Mädchen schauen, staunen undfragen. Am meisten interessiert sie alles, was mit der Familie zusammenhängt. Icherzähle. Dann fange ich mit den <strong>Sikkim</strong>-Fotos an – sie kriegen nicht genug! Um 9Uhr aber breche ich auf. 3 Girls helfen tragen: Laptop, Ordner, Fotoapparat, Jackeund Schal. Neugierig schauen sie sich im Zimmer um. Zum Abschied fragen siemich noch, ob ich hier oben ganz allein nicht Angst habe… (<strong>Sikkim</strong>esen sind sehrabergläubisch; jedes Auto hat auf dem Armaturenbrett eine batteriebetriebeneGebetstrommel aus Messing aufgeklebt gegen die bösen Geister.)Jetzt ab ins Bett – es ist schon bald 11 Uhr, und morgen Tagwache um 6 zum (vorkurzem eingeführtem) Yoga.Gangtok:Die Hauptstadt <strong>Sikkim</strong>s liegt im Ost-Distrikt des Landes. Gangtok ist in Hanglagegebaut. Es ist hier extrem steil – dass man sich wundert, wie hier überhaupt gebautwerden kann. Entweder geht’s rauf oder runter, immer. Die Strassen sind inschlechtem Zustand und weisen viele Löcher auf, die nach und nach mitfaustgrossen Steinen aufgefüllt werden. Viele Frauen arbeiten auf dem Bau, <strong>als</strong>Steinklopferinnen und Trägerinnen. Es ist fast nicht zum Anschauen. Doch: dieseFrauen haben eine Arbeit und sind es gewohnt, so hart zu arbeiten. Vermutlich istes die Religion und der Gleichmut, der sie so viel aushalten lässt. – In der Stadt gibtes auch ungeteerte Strassen, die nach dem Regen ganz aufgeweicht sind.Weil die Hanglage so steil ist, sind die Strassen im Zentrum so angelegt, dass mannicht zu steil hinaufgehen muss. Oft folgen Haarnadelkurven, und dort ist es dannsehr steil bis zur nächsten Häuserzeile, die dann wieder relativ eben ist. Zwischenden Häusern sind enorm steile enge und <strong>of</strong>t sehr marode Treppen angelegt, wo fastkein Tageslicht hingelangt. Diese Treppen verbinden <strong>als</strong>o die obere mit der unterenStrasse. Steigt man in diesen schmutzigen und dunklen Abgrund, gelangt man zukleinen zimmergrossen Handwerksbetrieben. In so einem Betrieb, einerSchneiderei, habe ich meine beiden indischen Blusen fertigen lassen. (Kostenpunktfürs Schneidern <strong>von</strong> 1 Bluse, einfache Machart ohne Knöpfe und Reissverschluss:175 Rupien, ca. Fr. 3.70. In der zimmergrossen Schneiderei stehen 3 Singer-Trampi-Nähmaschinen. Der Chef nimmt mir die Masse, und 2 Näher arbeiten anihren Maschinen. Es gibt einige St<strong>of</strong>fballen, und fertige Anzüge sind aufgehängt. -Als wir am nächsten Abend die Sachen abholen wollen, fällt immer wieder derStrom aus. So steigen wir, weil es dort unten stockdunkel, ist wieder hinauf undkommen später zurück. Weitere Geschäfte, die ich sehe: Barbiere, Handwerker, diemit Lötkolben arbeiten und Schneider, <strong>von</strong> denen es viele gibt. Mein Internetcafé

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