50Zwischen Familie und FerienIn der Weihnachtszeit ruht der Fussballbetrieb. Zeit für die Spieler des FC <strong>Luzern</strong>, im Kreise ihrer Liebendas Fest zu geniessen oder, je nach Religion, Ferien zu machen. Wir haben uns beim FC <strong>Luzern</strong> umgehörtund die Frage gestellt: «Was bedeutet Ihnen die Weihnachtszeit?»Sava Bento: «Da meineEltern verschiedenenGlaubensgruppen angehören,wird Weihnachtennicht speziell gefeiert.Wir orthodoxen Christenfeiern Weihnachten erstam 7. und 8. Januar.»Dimitar Rangelov: «Weihnachtenist für mich und meineAngehörigen eine sehr wichtigeZeit. Ich verbringeden Heiligabend in meinerHeimat Bulgarien. Erstmals wirdauch meine kleine Tochter Emilyin Sofia dabei sein.»Carlos Bernegger: Weihachtenhat für uns Katholiken einegrosse Bedeutung. Es ist dieGeburt von Jesus Christus. DieFamilie ist friedvoll zusammen,wir geniessen Ruhe und Besinnlichkeitmit den Kindern zuweihnächtlicher Musik. Es istdie Zeit, in der wir Menschendankbar sein sollten.Jérôme Thiesson: «Weihnachtenist für meine Familieund mich der wichtigsteFeiertag im ganzen Jahr.Meine Familienangehörigenreisen am Heiligabend ausallen Himmelsrichtungen an,und ich geniesse diese gemeinsamenMomente sehr.»Alex Frei: Weihnachten ist für mich dieschönste Zeit im Jahr. Alles leuchtet, undam besten ist es, wenn es noch schneitdazu! Wir feiern jedes Jahr im Kreis derFamilie – und dies während dreier Tage,da unsere Familie sehr gross ist.Hekuran Kryeziu: «Für mich alsMoslem ist Weihnachten keinFeiertag, und deshalb bin ich währenddieser Zeit in den Ferien.»Alain Wiss: «An Weihnachten istdie gesamte Familie zusammen undgeniesst die gemeinsame Zeit.»David Zibung: «Weihnachten bedeutet fürmich, endlich genügend Zeit für meine Partnerin,die Familie und Freunde zu haben.Den Heiligabend feiern wir immer im Kreisder ganzen Familie bei den Eltern. Weil mirdas sehr wichtig ist, verzichte ich darauf, inder Winterpause in die Ferien zu fliegen.»
Schwarzenberger Krippenfiguren51Seit rund 50 Jahren sind die «Schwarzenberger Krippenfiguren» in kirchlichen Kreisen und in vielen Familienzur Weihnachtszeit ein Begriff. Doch ihr Ursprung liegt ganz woanders, im Kloster Ilanz im Bündnerland.Es war die künstlerisch ausgebildete KlosterfrauSr. Anita Derungs, die 1964 damit anfing,den Frauen und Müttern der Talschaft zu zeigen,wie man mit einfachsten Mitteln Krippenfigurenherstellen könne. Jeder Haushalt sollteso die Möglichkeit erhalten, die Weihnachtsgeschichteselbst zu inszenieren. Erst zeichneteSr. Anita die Figuren, dann erstellte sie Schnittmusterfür die Gewänder, und schliesslich gingsie auf die Suche nach geeignetem Bastelmaterial.Dazu gehörten damals Elektrikerdraht,Stoffresten und Materialien, mit denen manKopf, Hände und Füsse andeuten konnte. Wasaber von Anfang an ganz besonders war: AlleFiguren hatten kein Gesicht.Prachtfiguren aus MeggenZu Beginn der Achtzigerjahre drang die Ideemit den Ilanzer Figuren auch ins Unterland,wo sie vor allem im Kanton <strong>Luzern</strong> schnellFuss fasste. Auf dem Schwarzenberg fand inder Osterwoche 1980 eine Versammlung vonrund 40 Krippenkursleiterinnen aus der ganzenSchweiz statt. Es war so etwas wie dieGründungsversammlung der «SchwarzenbergerKrippenfiguren». Mit dabei war auch dieMeggerin Doris AbeggSchäfer, die heute alseine der engagiertesten und talentiertestenKünstlerinnen auf diesem Gebiet gilt. Sie hatin der Bildungsstätte auf dem Schwarzenbergwährend 14 Jahren über 80 Kurse für «SchwarzenbergerKrippenfiguren» geleitet und diesesKunsthandwerk ausgefeilt und über dieganze Schweiz verbreitet. Ihre Figuren sind inkeiner Weise vergleichbar mit jenen, die einstim Kloster Ilanz angefertigt wurden. Sie sagtdazu: «Die Grundlagen der Figurenherstellung,die damals erarbeitet worden sind, sowieauch deren Zielsetzung sind unverändertgeblieben. Handwerklich aber verlangte dieseArbeit ständig nach mehr. Unverändert bliebaber das «Markenzeichen» der SchwarzenbergerFiguren: Ihre Gesichter sind weder durchmodelliertnoch bemalt. Es sind die Gebärden,die Körperhaltung und die Gruppierung derFiguren, welche eine Geschichte erzählen. Esist ihre Körpersprache.» Die Figuren sind auchgewachsen. Die ersten Ilanzer Figuren massennoch knapp etwa 30 Zentimeter, bei DorisAbegg stehen Figuren mit einem Körpermassvon 60 bis 80 Zentimetern, deren Füsse wegenguter Standfestigkeit fünf Kilogramm schwersind. Ihre Figuren zieren heute viele Kirchen beihohen Festen und in einer dreijährigen Serieauch Ersttagsbriefe, die am 24. Dezember aufdem Postamt Bethlehem in Bern abgestempeltwerden.Ausgewählte ZuliefererWas an Doris Abeggs Figuren ganz besondersins Auge springt, sind die wunderschönen Naturfaserstoffe,mit denen ihre Maria, ihr Josef,die drei Könige oder andere biblische Figurenbekleidet sind. Sie wählt nicht nur die Stoffesehr sorgfältig aus, sondern auch deren Struktur,Muster und Farbe. Viele Stoffe lässt sie voneiner Handweberin im Appenzellerland herstellen,genau nach Vorgaben. Aber auch das«Brändi» in Horw kommt als Lieferant zumZug. Dort werden nämlich die Figurengestelleangefertigt. Heute sind diese aus drahtverstärktemSisal. Übers ganze Jahr werden dortrund sechs Behindertenarbeitsplätze sichergestellt.Die Figuren von Heidi AbeggSchäfer zierenheute viele Kirchen bei hohen Festen und ineiner dreijährigen Serie auch Weihnachtskartenund Sonderumschläge mit SonderdatumsstempelBethlehem, die vom 12. bis 18. Dezember<strong>2013</strong> auf dem Postamt Bethlehem inBern abgestempelt werden.Felix von WartburgDoris Abegg-Schäfer aus Meggen mit ihren einzigartig schönen Figuren.Felix von WartburgSchwarzenberger Figuren erlebenEine Weihnachtsdarstellung mit Krippenfigurenvon Doris AbeggSchäfer findet vomSamstag, 7. Dezember <strong>2013</strong>, bis Dienstag,7. Januar 2014, in der Galerie des SeniorenzentrumsSunneziel in Meggen statt, jeweilsvon 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr. Ab24. Dezember <strong>2013</strong> kann man AbeggFigurenauch in der <strong>Luzern</strong>er Hofkirche antreffen,hier aber haben sie Gesichter aus der Handvon BrienzerKunstSchnitzern.