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Anzeiger Luzern, Ausgabe WB, 20. November 2013

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Schwarzenberger Krippenfiguren51Seit rund 50 Jahren sind die «Schwarzenberger Krippenfiguren» in kirchlichen Kreisen und in vielen Familienzur Weihnachtszeit ein Begriff. Doch ihr Ursprung liegt ganz woanders, im Kloster Ilanz im Bündnerland.Es war die künstlerisch ausgebildete KlosterfrauSr. Anita Derungs, die 1964 damit anfing,den Frauen und Müttern der Talschaft zu zeigen,wie man mit einfachsten Mitteln Krippenfigurenherstellen könne. Jeder Haushalt sollteso die Möglichkeit erhalten, die Weihnachtsgeschichteselbst zu inszenieren. Erst zeichneteSr. Anita die Figuren, dann erstellte sie Schnittmusterfür die Gewänder, und schliesslich gingsie auf die Suche nach geeignetem Bastelmaterial.Dazu gehörten damals Elektrikerdraht,Stoffresten und Materialien, mit denen manKopf, Hände und Füsse andeuten konnte. Wasaber von Anfang an ganz besonders war: AlleFiguren hatten kein Gesicht.Prachtfiguren aus MeggenZu Beginn der Achtzigerjahre drang die Ideemit den Ilanzer Figuren auch ins Unterland,wo sie vor allem im Kanton <strong>Luzern</strong> schnellFuss fasste. Auf dem Schwarzenberg fand inder Osterwoche 1980 eine Versammlung vonrund 40 Krippenkursleiterinnen aus der ganzenSchweiz statt. Es war so etwas wie dieGründungsversammlung der «SchwarzenbergerKrippenfiguren». Mit dabei war auch dieMeggerin Doris Abegg­Schäfer, die heute alseine der engagiertesten und talentiertestenKünstlerinnen auf diesem Gebiet gilt. Sie hatin der Bildungsstätte auf dem Schwarzenbergwährend 14 Jahren über 80 Kurse für «SchwarzenbergerKrippenfiguren» geleitet und diesesKunsthandwerk ausgefeilt und über dieganze Schweiz verbreitet. Ihre Figuren sind inkeiner Weise vergleichbar mit jenen, die einstim Kloster Ilanz angefertigt wurden. Sie sagtdazu: «Die Grundlagen der Figurenherstellung,die damals erarbeitet worden sind, sowieauch deren Zielsetzung sind unverändertgeblieben. Handwerklich aber verlangte dieseArbeit ständig nach mehr. Unverändert bliebaber das «Markenzeichen» der SchwarzenbergerFiguren: Ihre Gesichter sind weder durchmodelliertnoch bemalt. Es sind die Gebärden,die Körperhaltung und die Gruppierung derFiguren, welche eine Geschichte erzählen. Esist ihre Körpersprache.» Die Figuren sind auchgewachsen. Die ersten Ilanzer Figuren massennoch knapp etwa 30 Zentimeter, bei DorisAbegg stehen Figuren mit einem Körpermassvon 60 bis 80 Zentimetern, deren Füsse wegenguter Standfestigkeit fünf Kilogramm schwersind. Ihre Figuren zieren heute viele Kirchen beihohen Festen und in einer dreijährigen Serieauch Ersttagsbriefe, die am 24. Dezember aufdem Postamt Bethlehem in Bern abgestempeltwerden.Ausgewählte ZuliefererWas an Doris Abeggs Figuren ganz besondersins Auge springt, sind die wunderschönen Naturfaserstoffe,mit denen ihre Maria, ihr Josef,die drei Könige oder andere biblische Figurenbekleidet sind. Sie wählt nicht nur die Stoffesehr sorgfältig aus, sondern auch deren Struktur,Muster und Farbe. Viele Stoffe lässt sie voneiner Handweberin im Appenzellerland herstellen,genau nach Vorgaben. Aber auch das«Brändi» in Horw kommt als Lieferant zumZug. Dort werden nämlich die Figurengestelleangefertigt. Heute sind diese aus drahtverstärktemSisal. Übers ganze Jahr werden dortrund sechs Behindertenarbeitsplätze sichergestellt.Die Figuren von Heidi Abegg­Schäfer zierenheute viele Kirchen bei hohen Festen und ineiner dreijährigen Serie auch Weihnachtskartenund Sonderumschläge mit SonderdatumsstempelBethlehem, die vom 12. bis 18. Dezember<strong>2013</strong> auf dem Postamt Bethlehem inBern abgestempelt werden.Felix von WartburgDoris Abegg-Schäfer aus Meggen mit ihren einzigartig schönen Figuren.Felix von WartburgSchwarzenberger Figuren erlebenEine Weihnachtsdarstellung mit Krippenfigurenvon Doris Abegg­Schäfer findet vomSamstag, 7. Dezember <strong>2013</strong>, bis Dienstag,7. Januar 2014, in der Galerie des SeniorenzentrumsSunneziel in Meggen statt, jeweilsvon 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr. Ab24. Dezember <strong>2013</strong> kann man Abegg­Figurenauch in der <strong>Luzern</strong>er Hofkirche antreffen,hier aber haben sie Gesichter aus der Handvon Brienzer­Kunst­Schnitzern.

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