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Projektarbeit für Jugend und Schule - ACK

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Spirituelle RaumbegehungenWege zumIn den letzten Jahren haben sich Verantwortliche der Kirche wieder mehr darauf besonnen, kirchliche Räumenicht nur unter kunsthistorischen Gesichtspunkten zu sehen, sondern vielmehr ihre Besonderheit auch spirituellzur Geltung zu bringen. So hat sich ein regelrechter Zweig der Pädagogik als »Kirchenpädagogik« gebildet(www.bvkirchenpaedagogik.de/content/kirchenpaedagogik.html). Eine Besonderheit in diesem Zusammenhangsind die zunehmenden spirituellen Kirchenführungen, die dazu geführt haben, dass inzwischen spezielleKirchenführer ausgebildet werden (www.kirchbau.de).Diese Möglichkeiten haben dazu bewogen,diese Elemente auch auf Moscheen<strong>und</strong> Synagogen auszudehnen<strong>und</strong> diese Orte stärker unter spirituellenAspekten zu sehen <strong>und</strong> zu begehen.Vorab sei übrigens <strong>für</strong> alle Besuche inden Gebetsräumen der Religionen angemerkt,dass sich die Achtsamkeitbeim Besuch dadurch ausdrückt, dassangemessene Kleidung <strong>und</strong> entsprechendesVerhalten selbstverständlichsein sollten. Im Zweifelsfall lassen sichspezifische Regeln vorher erfragen(z.B. Kopfbedeckung, Schuhe ausziehen,vgl. dazu Materialsammlung,Basisheft, S. 71 – 77).1. Kirche (katholischer<strong>und</strong> evangelischer Prägung)Intentionen der katholischen, evangelischen<strong>und</strong> orthodoxen Kirchen: Die Kinder<strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen sollen die Besonderheitvon Räumen entdecken, diedurch ihre Funktion auf den Gottesdienst<strong>und</strong> das Gebet ausgerichtet sind.Dabei verrät die Architektur bereits vielvom Verständnis des zum Stein gewordenenGlaubens. Es gilt also die Kult-Dramatik eines Kirchenraumes zu entdecken:1. Um den Ort in seiner Besonderheitzu erspüren, erfolgt eine Umkreisungder Kirche. Gleichzeitig lässtsich dabei sehen, dass ursprünglichum die Kirche herum der Kirchhof(Friedhof) angelegt wurde, die Totenbleiben also dem Heiligen nahe.2. Das Betreten der Kirche von derRückseite (oder in vielen westfälischenKirchen von der Seite im hinterenTeil der Kirche) über eineSchwelle, die die Grenze markiert,weil nun der Weg vom »Außen« ins»Innen« beginnt.3. Mit dem Eintritt <strong>und</strong> dem Eintauchender Finger in das Weihwasserbecken(wobei Katholiken sich ein Kreuzzeichenauf die Stirn »schreiben«), demÜbergang vom Pro-Fanum (demWeltlichen) zum Fanum (dem Heiligen),erinnern sich die Betenden anihre Taufe <strong>und</strong> reinigen sich gleichzeitigsymbolisch mit dem Zeichendes Kreuzes (vgl. rituelle Waschungder Muslime vor dem Gebet imIslam).4. Das Taufbecken steht oft dicht amEingang, zuweilen in einer gesondertenTaufkapelle, weil erst mit derTaufe der Heilsweg beginnt <strong>und</strong> dasKind durch die Taufe in die Kircheaufgenommen wird.5. Stühle <strong>und</strong> Bänke laden zum Verweilenauf dem Heilsweg ein, in katholischenKirchen ein Kreuzweg, so dassdie Gläubigen meditierend das LeidenChristi nachvollziehen können.6. Die Kanzel ist eine wichtige Stationauf dem Weg zum Heil, weil durchdie Predigt den Hörenden das WortGottes angesagt wird.7. In den katholischen Kirchen, seltenin Gotteshäusern der reformatorischenKirchen befinden sich darüberhinaus Beichtstühle an den Seiten.Dies sind Orte, an denen katholischeChristen ihre Schuld <strong>und</strong> Sündeneinem Priester gegenüber bekennen<strong>und</strong> die Zusage der Vergebung erhalten.8. Die Kirchenfenster erzählen oft Ereignisseaus den biblischen Büchernoder den Heiligenlegenden odersind mit anderen religiösen Motivenausgestattet.9. Das Lesepult (Ambo) am Altar ist derOrt, an dem in Gottesdiensten dasWort Gottes aus der Heiligen Schriftvorgelesen <strong>und</strong> verkündet wird. DasHeil wird verkündigt aus der Mitteder Gottesgegenwart heraus, die imkatholischen Bereich das »EwigeLicht«, eine rote Leuchte in der Nähedes Altars, symbolisiert.10. Der Altar mit den Geräten <strong>für</strong> Brot<strong>und</strong> Wein macht deutlich, dassnun die innige Verbindung mit Christuserlebt wird. Das Abendmahl <strong>und</strong>die Eucharistie werden gefeiert zumGedächtnis an Jesus Christus.In Brot <strong>und</strong> Wein ist Christus in derAbendmahl- <strong>und</strong> Eucharistiefeiergegenwärtig (Eucharistie/HeiligesAbendmahl oder auch Herrenmahlgenannt). In katholischen Kirchengibt es <strong>für</strong> die Aufbewahrung desgeweihten Brotes ein Tabernakel, inalten Kirchen oft architektonisch alsSakramentshäuschen hervorgehoben.19

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