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6. Oktober 1923 G liic k a u f 937die F azies von N o rd en nach S iid en nur allm ahlich, und d iesiidlichste F azies jed er tiefern D eck e schlieB t an d ie nórdlichsteF azies d er n achstjiingern D eck e an. D urch d iesenUm stand w erd en nach H eim d ie Ferntransporte der D eck enaufs klarste b e w ie sen . D urch d en D eckfaltenbau sind d ieAlpen z. T . auf ein Z ehntel ihrer urspriinglichen L ange verkurztw o rd en . D er g e sa m te T iefg a n g der F alten w ird vonihm auf 6 0 — 100 km , d er H o rizon talzusam m en sch u b auf m in ­destens 300, vielleich t bis auf 1000 km gesch a tzt, d ie M ach tigkeitd es g e sa m te n F altu n gsp ak ets auf 50 — 100 km. D ie U berschiebungsstrecke der ein zeln en D eck en betragt 5 —50, 100 bis180 km, ihre L ange 50, 100 — 1000 km. D ie L ange erreichtdas 3 0 —4 0 fa c h e der B reite. E ine T ren n u n g d er O st- vonden W esta lp en auf G rund der v o rg o sa u isch en T r a n sg ressio nwird von H eim a b g e le h n t: Z w isch en b eid en T eilen der A lpengibt e s k ein e =>Schweifinaht«. D ie T r a n sg ressio n se lb st istw eit im S iid en en tstan d en und erst im T ertiar w eit nachN orden verfrachtet w o rd en . D ie G ren zlin ie zw isch en O st- undW estalp en ist nicht tek ton ischer Art, son d ern ein E rosionsrand.D ie O sta lp en greifen in d en P rea lp es und bis Turin in d ieW estalpen h in ein und u m gek eh rt die W esta lp en in d ie O stalpenbis nach W ien und dem S em m erin g. Auch d ie D inaridensind nach H eim kein F rem dkorper, son d ern der angestauteSiidrand d er A lp en . M it dem Satz: > D ie Alpensind einheitlich«, schloB d er R edner se in e A usfuhrungen.D ie u n b ed in g te S ich erh eit, m it der H eim d ie D eckenlehrSvorgetragen h atte, erfuhr ein e eig en tu m lich e B eleuchtu n g durchdie fo lg en d e n R edner, d ie sich zum grSBten T eil in schroffenG egen sa tz zu ihr stellten . S o sprach L. Kober, W ien , iiberdie Zentralalpen mit dem Tauernfenster und ihren g e o ­logisch en A ufbau und Dr. T illm ann, B onn, iiber d ie B e -ziehungen zw isch en Kalkalpen und Dinariden.D ieser w ill eb en fa lls kein scharfes G ren zg eb iet anerkennen,zum m in d esten nicht in fazieller B e zieh u n g. A uch zw isch enden Siid alp en und d en D inariden d e s B alkans laBt sich keinescharfe G ren ze zieh en . ■ V on ein er A u fsch ieb u n g der D ina- \riden auf d ie A lp en kann nach ihm unter keinen U m stan d endie R ede se in , h ó c h ste n s von ein er A n p ressu n g .In d er an sch lieB en d en A u ssp rach e iiber d ie bish erigenfiinf V ortrage leh n te auch D r. Lebling, M iinchen, d ie D eckentheorieab und v erteid ig te M iin ch en g e g e n den *Vorwurf«K o bers, zur F o rd eru n g der D eck en th eo rie b eig etra g en zuhaben. KoBmat, L eip zig, g lau b t, daB auch d ie A lpen ihreIn tru sion sersch ein u n gen w ah ren d der D eck faltenbild tm g aufweisen und dadurch m it d en E rsch ein u n gen d erk a led o n isch enund arm orikanisch-varistischen G eb irgsb ild u n g iib erein stim m en .P rofessor Stein m ann, B on n , le g te dar, w arum d ie W estalpenden S ch lu ssel fiir das V erstan d n is der O stalp en bilden:W enn die D eck en th eo rie richtig ist, dann m uB m an T atsachenvorau ssagen k on n en , d ie sich spater durch B eobachtu n genais richtig erw e isen . D ah in g eh o ren d ie von Dr. Boden aufgefun d en en B reccien , d ie g en a u da lieg en , w o sie nach derD eck en th eorie lieg en m u sse n . Dr. Richter, B onn, m achte M itteilungeniiber d ie S te llu n g d e s F iy sch es und iiber den scharftektonischen C harakter der F ly sch -M o la sseg ren ze. Fernersprachen in d er E rórterung d ie H erren Seidl, Berlin, Kober,W ien, Paulcke, K arlsruhe, und Schw inner, G raz, vondenen der letzte au f ein e R eihe starker F ehler der von H eimvorgelegten S ta u b sch en Kartę h in w ie s und sich iiberhaupt derD eckentheorie g e g e n u b e r ganzlich ab leh n en d verhielt.N ach ein er P a u s e sprach Dr. W inkler, G raz, iiber dietektonischen P roblem e der ostlichen Sudalpen.Er b eh an d elte d ie F rage, o b d ie S iidalpen ein Frem dkorperim A lp en b ild e und zu den D inariden zu rechnen sin d , oderob sie zu d en A lp en g eh o ren , sich teilen und ein en A st nachS udosten, ein en zw eiten nach O sten en tsen d en . N ach ihm■st das A b la g eru n g sg eb iet der ostlich en S u d alp en von denD inarischen a b zu tren n en und ais se lb sta n d ig a n zu seh en . D ieG rundanlage im G eb irgsb au der o stlich en S u d alp en g eh t aufgeb irgsb ild en d e B e w e g u n g e n in jungk retazisch er Z eit zuriick.D er kretazische F alten b au driickt sich au s in d er prachtvollenD iskordanz zw isch en K reide und E ozan. A is d a s G eb iet derSudalpen schon kretazisches F a lten g eb iet w ar, w ar d as D inarischeG eb iet noch G eosynklin ale und b lieb e s bis in s U nteroligozan. D er V ortragen d e lehnt d ie A u ffa ssu n g K obersund Lim anow skis beziiglich e in e s zu sa m m en h a n g en d enD eck en b au es von S u d alp en und D inariden ab. N ach ihmg eh t von N o rd o sten nach S iid w esten durch d ie O stalp en ein etektonisch aufierordentlich b ed eu tu n g sv o !le K nickung hindurch.Er sieht im B au der O stalp en nur S ch o llen iib ersch ieb u n g enm it einem A usm aB von 2 0 —3 0 km.Im fo lg en d en V ortrag erórterte D r. Schwinner, G raz,neuere A n sch au u n gen ii ber den A lpenbau, g e ­w on n en in den O stalp en , b eso n d ers in der ostlich en Z entralzon e.D ie reichere Stratigraphie der O stalp en b eziig lich d er alternB ildungen und d ie g leich m a fiig ere V erteilu n g d er jiingernB ildungen g eg en u b er d en W esta lp en erleichtert d ie Erkenntnisder versch ied en alten F altu n gen , so daB dereń A u fh ellu n g vonden O stalp en a u sg e h e n k on n te. S o la ssen sich z w e i alteF altu n gsp h asen m it S icherheit erk en n en , d ereń erste zw isch enC lym enienkalk und K arbon und dereń z w e ite in d er D y a sliegt. D er V ortragen d e stellte sich auch jetzt in schroffenG eg en sa tz zur D eck en leh re.D en SchluB vortrag d e s ersten T a g e s h ielt P ro fesso rMohr, G raz, iiber d ie B e z ie h u n g e n zw isch en Bauund Meta m o rp h o se in den O stalpen.D ie S itzung am 5. A u gu st w u rd e m it ein er R eih e g esch a ftlicherM itteilu n g en eróffnet. D ah in g eh ó rte d ie A u fnah m esehr zahlreicher n eu er M itglieder und d ie W ah l von D an zig-K ón igsb erg ais V ersa m m lu n g so rt im Jahre 1924. E ine E inladu n g fiir 1925 la g von M u n ster, ein e fiir 1926 von Stuttgartvor. V orsitzender d e s zw eiten S itz u n g sta g es w ar G eh . BergratSteinmann, B onn.Z unachst sprach P rofesso r Solger, B erlin, iiber dasGesaintbild der Tertiarfaltung. Er m achte d enV ersuch einer m o rp h o g e n e tisch en A n alyse, d. h. ein er W ied erherstellu n g der tek ton ischen G eb ild e iiber der O berflach e durchW ied erh in zu fiigu n g a lles im Q uartar d en u d ierten M aterials,und w en d ete d iese n V ersu ch auf se in la n g jah riges ch in esisch esA rbeitsfeld an. in C hina la ssen sich iiberall drei F altungsperiodenerkennen, ein e p o stju rassisch e, ein e alttertiare undein e jungtertiare. D ie alttertiare ist uberall stark abgetragenund die h u g e lig e O b erflach e au ssch lieB lich ein Produkt derjiingern F altu n g. D er V ortragen d e w arf nun d ie Frage auf,o b sich die jungtertiaren F altu n gen ais ein e F unktion derK tigelform der Erde o d er ais so lc h e d er S ed im en ta tio n erklarenlassen , und kam zu d em S ch lu sse, daB e s sich umersteres handelt. Er z e ig te d ies in auB erordentlich anschaulicherW eise, indem er d ie tertiareh F alten g eb irg e in N o rd ­am erika und E urasien um ein en N o rd p o l h eru m leg te, den erim siid lich en G rónland annim m t, w o b e i sich dann ein e iiberraschen de zirkum polare und durchaus sym m etrisch e L agedieser beiden riesig en jungtertiaren G eb irg sz iig e, der nord- undder sudam erikanischen K ordilleren ein erseits, d er eu rasisch enF alten geb irge von S p an ien b is an d ie S u d se e a n d erseits ergabund ein e e b e n so sym m etrisch e L age der b eid en rechtw inkligdazu steh en d en alten G eb irg sz iig e d e s U rals auf der ein en ,der A llegh an ies auf der andern S eite. D er V ortragen d e gabauch ein en E rklarungsversuch durch A u fstellu n g ein er n eu enA rb eitsh y p o th ese, b esteh en d in der A n n ah m e ein er V erleg u n gd e s E isenkerns, der N ife, der Erde in der R ich tun g d e s P o lsund d e ssen Z uriicksinkens.E. Seidl, Berlin, b eh a n d elte d ie Salzlagerstattender Alpen und ihre B ed eu tu n g fur dereń Tektonikund z eig te an ein er groB en A nzahl von P rofilen au s denS alzg eb ieten d er A lp en , daB d ereń T ek ton ik nur b is zu ihrem

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