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Gesammelte Natur - Naturmuseum St.Gallen

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Sie bilden unsere Grundlage, die GesteineDie Gesteinssammlung des <strong>Natur</strong>museums <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>umfasst gegenwärtig rund 50000 Einzelobjekte, die imunterirdischen Kulturgüterschutzraum in verschiedenenTeilsammlungen untergebracht sind. Diese Teilsammlungensind nach der Entstehungsgeschichte (Vulkanite,Plutonite, Erze, Metamorphite, Sedimente, tektonischeVerformungen, Verwitterungen), der geografischen Herkunft(Alpstein, Molasse, Ricken- und Gotthardtunnel,Nördlinger Ries, Flysch, Graubünden, Tessin, Hegau,Ägypten, Kreta) und dem erdzeitlichen Alter (Paläozoikum,Trias, Jura, Kreide, Tertiär, Quartär) geordnet. Dazu gesellensich verschiedene wissenschaftliche Belegsammlungen,darunter diejenigen von Andreas Ludwig (Nagelfluhgerölle),Hans Heierli (Graubünden) und <strong>St</strong>efan Berli(Sommersberg), sowie kleinere <strong>St</strong>udiensammlungen(Gesteinsplatten, <strong>St</strong>einquader, Handstücke, Bohrkerne).Zusätzliches, unbestimmtes Gesteinsmaterial harrt nochder Bearbeitung.Funkelnde Kristalle, die MineralienDie kleine, aber feine Mineraliensammlung umfasstgegenwärtig ca. 7000 Einzelobjekte. Sie enthält 80 Elemente,209 Sulfide, 53 Halogene, 377 Oxide, 302 Carbonate,99 Sulfate, 54 Phosphate, 442 Silikate sowie 9 organischeMineralien (u.a. Bernstein). Daneben finden sichzwei kleinere Sammlungen mit Dünnschliffen und Mikromounts.Die meisten <strong>St</strong>ücke gelangten zwischen 1850und 1900 als Schenkungen oder Ankäufe in die Sammlung.Dazu gehören etwa die 1000 Mineralien umfassendeSammlung von Johann Konrad Rehsteiner. Zu den<strong>St</strong>.Galler Spezialitäten gehört eine umfangreiche Sammlungmit einheimischen Mineralien von verschiedenstenFundorten im Alpsteingebiet, die ab 1902 vom damaligenLeiter des Museums, Emil Bächler, angelegt und mit dertatkräftigen Hilfe von Otto Köberle (1867–1926) systematischerweitert wurde (Bächler 1905). Bereits als Assistentunter Bernhard Wartmann hat Bächler die Mineralienfein säuberlich geordnet und in zwei umfangreichenKatalogen festgehalten. Obwohl im Alpstein nur wenigeMineralien vorkommen, sind sie in ihrer Ausbildungdoch sehr vielfältig (Kürsteiner 2002). Erwähnenswert sindunter anderem die so genannnten «Öhrli-Diamanten»,kleine Quarzkriställchen von grosser Durchsichtigkeit.Zeugen der Urzeit, die FossilienDie Fossiliensammlung des <strong>Natur</strong>museums <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>umfasst gegenwärtig ca. 25000 Einzelobjekte. Diese sindin Teilsammlungen nach erdgeschichtlichem Alter(Paläozoikum, Mesozoikum, Känozoikum), geografischerHerkunft (Alpstein, Churfirsten, Alvier, Fäneren) und systematischenKriterien (Vergleichs- und <strong>St</strong>udiensammlung)gegliedert (Jansen & <strong>St</strong>eininger 2002). Zu diesenTeilsammlungen kommen verschiedene Belegsammlungen,so diejenigen von Dr. Ulrich Büechi (Molasse),Dr. Karl Mayer-Eymar (Tertiärfossilien), Dr. h.c. AndreasLudwig (Molasse und Flysch) sowie verschiedene Nachlässeund Schenkungen, wie etwa von Johann Konrad Rehsteiner,Oswald Heer, Carl Deicke und Othmar Rietmann.Das gewichtigste Objekt in der Fossiliensammlung istder 1991 angekaufte Entenschnabelsaurier (Anatosaurusannectens). Er wurde 1981 durch den paläontologischenPräparator Urs Oberli im US-Bundesstaat Montana geborgenund nach <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> transportiert (Guggenheimer 1984,Heierli 1991). Die ausgezeichnete Erhaltung des Fossilsfasziniert auch ausgewachsene Dinosaurier-Fans immerwieder von neuem. Tatsächlich existieren von dieser Artund in dieser Qualität weltweit lediglich vier Exemplare.Weitere wichtige Sammlungsobjekte sind ein kleinerFischsaurier (<strong>St</strong>enopterygius sp.) aus Holzmaden (angekauft1864), die rund 100 Fischfossilien aus dem Glarner Schieferdes Landesplattenberges von Engi (frühes Oligozän,Wettstein 1886, Furrer & Leu 1998), eine grosse Zahl vonFossilien aus dem Jura von Solnhofen, Pflanzenfossilienaus dem Tertiär von Öhningen (Nachlass Oswald Heer)und <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (Sammlung Dr. Robert Keller, beschriebenin drei Teilen: Keller 1892, 1895, 1896) sowie der Tapirschädelvon Haslen (Schaub 1928). Wie bei den Gesteinenwäre auch bei den Fossilien eine Aufarbeitung dringendnötig.18

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