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Gesammelte Natur - Naturmuseum St.Gallen

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Sammeln morgenGensammlungen als Zukunft?Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es schwierig abzuschätzen,wie in Zukunft gesammelt wird. KonservierteTier- und Pflanzenpräparate werden aber als physischeBelege sicher noch längere Zeit im Vordergrund stehen.Daher stellen umfangreiche und gut unterhaltene Präparatesammlungeneinen Schatz von unschätzbarem wissenschaftlichemWert dar (University of Manchester1995, Neue Zürcher Zeitung 2002). Zunehmend gewinnenaber auch reine Gensammlungen an Bedeutung, in denennur noch einzelne Gewebestücke eines Organismusaufbewahrt werden. Dass es möglich ist, auch aus altenPräparaten Teile des Erbgutes zu erhalten, zeigt etwa diebereits zitierte Bartgeierstudie, in der Gefiederprobenvon verschiedenen historischen Präparaten erfolgreichverwendet wurden (Gautschi 2002). Daneben kommen ausder <strong>Natur</strong>schutz- und Feldbiologie immer mehr Beobachtungsangabenin Form von elektronischen Daten, die alsvirtuelle Belege abgespeichert werden. Gerade in derBotanik macht es heute wenig Sinn, wenn man Exemplarebedrohter Arten weiterhin in Herbarien sammelt. Vielwichtiger ist hier die exakte Bestimmung im Feld und dieArchivierung des Nachweises in einer gut zugänglichenDatenbank.Jurassic Park lässt grüssenDa der gesamte Bauplan eines Lebewesens in den Zellkernengespeichert ist, werden gerade von bedrohtenArten zunehmend Gewebeproben konserviert. Mit denheutigen technischen Möglichkeiten lassen sich dieseüber längere Zeit sicher aufbewahren und bei Bedarf mitMethoden wie der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) Teiledes in den einzelnen Zellen enthaltenen Erbgutes fürwissenschaftliche Untersuchungen nahezu beliebig kopieren.Das Auferstehenlassen ausgestorbener Tier- undPflanzen, wie dies etwa im Roman «Jurassic Park»(Crichton 1990) abgehandelt wird, hat sich bis heute allerdingsals Illusion erwiesen. Dies hängt damit zusammen,dass die Erbsubstanz, die so genannte DNS (Desoxyribonukleinsäure),ein komplexes und grosses Molekül,nach dem Tod relativ schnell in kleinere, nicht mehrfunktionsfähige Teile zerfällt. Dennoch träumen gewisseForscher davon, durch die Erfolge der Klontechnik beflü-33

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