Wie Sie sehen, haben die Vokalgebärden eine gewisse Ähnlichkeit mit dengroß geschriebenen Lauten:A = WinkelE = KreuzI = GeradeO = KreisU = ParallelenLautgebärde des „I“Geschicklichkeits-E8
3. Konsonantenerleben aus den vier ElementenDie Konsonanten sind die sogenannten Mitlaute, viele von ihnen braucheneinen Vokal, oder zumindest etwas Stimmhaftes um überhaupt aussprechbarzu sein, z.b. das H oder das T. Sie haben darüber hinaus die Tendenz eheretwas außen Liegendes, eine Bewegung oder ein Geräusch der unsumgebenden Welt zu beschreiben. Wenn ein Kind, das noch sprechen lernt,ein Auto vorbeifahren sieht oder hört, sagt es Brumm-Brumm, und ahmt damitdas Geräusch des Autos nach. Viele der kindlichen Wortschöpfungen lasseneinen engen Zusammenhang zwischen dem, was das Kind bezeichnen will,und den Lauten die es gebraucht , erkennen. Das Kind geht quasi mit seinemErleben und Empfinden in die Welt hinaus, ahmt die Bewegungen,Geräusche, Formen, Gerüche usw. der Umwelt nach und formt daraus sehrlautmalerische Begriffe, die sich dann allmählich unserenSprachkonventionen anpassen. Alte Sprachen oder Dialekte sind oft demErleben des ursprünglichen Wesens der Laute in den Begriffen zugänglicher.Um eine gewisse gesetzmäßige Ordnung in die Fülle der Konsonanten hereinzu bringen, beschreibe ich jetzt die einzelnen Lautbewegungen in vierQualitätsgruppen, entsprechend den vier Elementen: Erde, Wasser, Luft, undFeuer.Das Erdenelement und seine LauteMit Erde bezeichnen wir in diesem Zusammenhang alles, was eine klare,feste Form hat, was Schwere hat und aus anfassbarer Substanz besteht. Diebesten Repräsentanten sind die Mineralien, Kristalle, aber auch Organe oderSubstanzen aus dem lebendigen Bereich, die dann aber eine besondersfeste, stabile Struktur aufweisen. So könnte man eine alte, knorrige Eichedem Erdelement zuordnen, im Vergleich zu einer eher luftigen Birke.Die Laute die zu diesem Element gehören haben alle etwas Festes, Klaresund Konturiertes, wir nennen sie die Stoßlaute: T, D, G, K, P, B. Wenn siediese Laute ohne mittönenden Vokal aussprechen, enden sie abrupt, sindnicht wie L z.B. lange weiter zu sprechen. So haben die eurythmischenGebärden dieser Laute immer eine recht kräftige, dynamische Vorbewegung,die sich dann aber mehr oder weniger rasch zu einer Form verdichtet. Die inder <strong>Heileurythmie</strong> häufig vorkommenden Laute möchte ich jetzt im einzelnenbeschreiben, wobei berücksichtigt werden muss, dass diese Beschreibungenimmer nur Andeutungen sein können, die , um das Bild deutlicher zu machenevtl. auch etwas vereinfacht sind.Das B: Dabei müssen wir uns etwas Einhüllendes vorstellen, was einen wieein warmer Mantel umgibt, den man mit beiden Händen und Armen dicht umsich herumlegt. Inder eurythmischen Gebärde lässt man dann zwischen sichund dem Mantel noch einwenig Platz, sodass eine Gebärde entsteht die9