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MARitiME WiRtSCHAft Kein Seemannsgarn! neue Wellen reiten: Maritime Branche auf Kurs 300 Kilometer Küste, 39 Häfen, 7 bewohnte Nordseeinseln und 1.143 Kilometer Deiche: Niedersachsen ist marin. Rund 40.000 Menschen in knapp 900 Unternehmen arbeiten mit dem Meer. Häfen, Schiffbau, Reedereien und Meerestechnik kennzeichnen den nach Hamburg zweitgrößten deutschen Standort der maritimen Branche. Hier sind Weltmarktführer im Spezialschiffbau zu Hause. Bundesweit vorne sind die Niedersachsen auch in der Fischereiwirtschaft mit 117 Betrieben. Über 47.000 Tonnen Fisch und Meerestiere landen in den Netzen – darunter auch die meisten Krabben Deutschlands. Niedersachsen (128 Kutter, 5.985 t Krabben) liefert sich hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Nachbarn Schleswig-Holstein (127 Kutter, 5.914 t Krabben). Meerestechnik: Bohren bis Offshore Offshore-Windenergie: Seekabel: Bohrtechnik: 18 | plietsch | 1-2010 fangmenge der kleinen Hochsee- und Küstenfischerei Seelachs 7.255 t Speisekrabben 5.985 t Kabeljau 1.115 t Quelle: Die niedersächsische Landwirtschaft in Zahlen, 2009. Miesmuscheln 5.838 t Gesamt: 47.020 t 45 Kilometer vor der niedersächsischen Küste drehen sich Windkraftanlagen von Alpha Ventus im Meer. Das Testfeld liefert bereits Strom für 50.000 Haushalte. Mit Bard Offshore 1 entsteht gerade der erste kommerzielle Windpark. Die 150 Meter hohen Fünf-Megawatt-Anlagen werden im Meeresgrund verankert. Gebaut und verladen werden sie an den Offshore-Basishäfen Cuxhaven und Emden. Dicke Seekabel transportieren den auf der See erzeugten Strom bis zur Steckdose an Land – und das fast verlustfrei. Spannungen von bis zu 150 Kilovolt sind kein Problem. Firmen wie die Norddeutschen Seekabelwerke und Nexans legen auch Internetleitungen in den Meeresgrund. Sie entwickeln nicht nur Spezialkabel, sondern auch umweltschonende Verlegungsstrategien. In der Region Celle ist die internationale Bohrtechnik zu Hause. Unternehmen wie Baker Hughes entwickeln neue Bohrtechnologien – auch für den Meeresgrund. Dazu zählen auch selbststeuernde Roboter, die bis zu 12 Kilometer quer durch Gestein und sogar um die Ecke bohren.
Heimathafen niedersachsen Berufliche Wurzeln in Niedersachsen haben viele deutsche Kapitäne. Hier lernen Seeleute das Steuern der riesigen Containerpötte, die über die Weltmeere schippern. Zum Beispiel an den europaweit modernsten Schiffssimulatoren im Maritimen Campus Elsfleth und dem Maritimen Kompetenzzentrum Leer. Auch Nautikstudiengänge und maritime Ingenieurwissenschaften studieren Seeleute in Niedersachsen – ebenso wie das Windstudium, bei dem die Experten für Offshore-Windenergie geschult werden. Beschäftigte in der niedersächsischen maritimen Wirtschaft 16 % Reedereiwirtschaft (6.372) 35 % Schiff- und Bootsbau inkl. Zulieferer (14.020) Beschäftigte im Schiff- und Bootsbau inkl. Zulieferer: 14.020 Mitarbeiter 8.380 Mitarbeiter Hamburg niedersachsen Quelle: Maritime Wirtschaft niedersachsen, 2009. Hamburg niedersachsen Flottengröße der Reedereien im Vergleich: 1.680 Schiffe 1.180 Schiffe 23 % Sonstige (9.190) 12 % Meerestechnik (4.587) 14 % Hafenwirtschaft (5.471) Schiffbau: Hightech schwimmt oben Rettungsboote im Freifall, Montage- Plattformen für den Aufbau von Offshore-Windkraftanlagen und schicke Jachten: Der Schiff- und Bootsbau in Niedersachsen ist auf technologie- und ausrüstungsintensive Spezialschiffe ausgerichtet. Nah am Wasser gebaut werden im Land der Schiffbauer auch Gastanker, Kreuzfahrtschiffe und Schlepper. 1-2010 | plietsch | 19
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